Maria stuart
Erklärung der mitwirkenden Personennamen
ELISABETH, Königin von England
MARIA STUART, Königin von Scottland, gefangene in England
ROBERT DUDLEY, Graf von Leicester
GEORG TALBOTT, Graf von Shrewsbury
WILHELM CECIL, Baron von Burleigh,
GRAF VON KENT, Großschatzmeister
WILHELM DAVISON, Staatssekretär
AMIAS PAULET, Ritter, Hüter der Maria
MORTIMER, Paulets Neffe
GRAF AUBESPINE, französischer Gesandter
GRAF BELLIEVRE, außerordentlicher Botschafter von Frankreichs
OKELLY, Mortimers Freund
DRUGEON DRURY, zweiter Hüter der Maria
MELVIL, Marias Haushofmeister
BURGOYN, Marias Arzt
HANNA KENNEDY, Marias Amme
MARGARETA KURL, Marias Kammerfrau
SHERIFF DER GRAFSCHAFT
OFFIZIER DER LEIBWACHE
Französische und englische Herren, Trabanten, Hofdiener der Königin von England, Diener und Dienerinnen der Königin von Scottland.
Erster Aufzug
Ort: Ein Zimmer im Schloss Fotheringhay
Maria ist hilflos gegenüber ihrer Gegenspieler die sie belästigen, die Begegnung der beiden Rivalinnen (Maria & Elisabeth) und das tragische Ende Marias wird von Paulet angedeutet.
Marie erscheint vollkommen kaputt und hat nur Schuldgefühle. Ihr Anteil am Mord ihres ehemaligen Liebhabers Darnley wird deutlich. Zwar benimmt sie sich schon wie eine Königin weis aber noch nicht mit der Verantwortung voll umzugehen.
Mortimer, ein heimlicher Verehrer Marias, teil Maria dass Urteil vom Gericht mit (Tod durch das Schafott).
Mortimer tut dies allerdings nur um Elisabeths Vertrauen zu gewinnen um somit Maria zu retten.
Ein Brief von Graf Leicester dem allmächtigen Günstling Elisabeths. Sie legt ein Bild von sich bei, denn sie haben eine "tiefe" Neigung zueinander, weil Elisabeth sie mal zu Hochzeit empfohlen hat.
Lord Burleigh teilt ihr als Gesandter des Gerichts dass Urteil mit. Sie wiederlegt alle Einzelheiten des Gerichts. Burleigh kann nicht kontern weil er die weis, dass das Gericht ungerecht ist.
Im Gespräch mit Paulet erkenn man eindeutig, dass Paulet nur Elisabeth helfen würde.
Zweiter Aufzug
Ort: Palast zum Westminister
Elisabeth wird umworben, von einer französischen Brautwerbung. Maria macht sich Hoffnungen, weil im Falle einer Kinderlosigkeit Elisabeth, die sofortige Thronfolgerin wäre. Elisabeth lehnt aber ab, sie wolle ihre Jungfräulichkeit behalten.
Die "Staatsratsszene" zeig deutlich die Gesinnung Elisabeths Diener.
Aus Burleigh spricht die überpersönliche Staatsräson.
Für ihn zählt nur die Stimme des Volkes.
Shrewsbury und Leicester versuchen Elisabeth von dem unterzeichnen des Todesurteils abzuhalten.
Leicester, der aus rein persönlichen Gründen argumentiert, versucht Marias Gefährlichkeit zu verharmlosen und durch maßloses "einschmeicheln" Elisabeth zu stärken.
Dies hat vor allem ein
Rechtlicher Vorwand: Wenn ein zu Tode verurteilter das Antlitz des Königs erblickt, kann er nicht mehr getötet werden.
Deshalb ist es im Sinne Burleighs diese Begegnung zu verhindern. Eliasbeths heuchlerischer Charakter kommt dadurch zur Geltung, indem sie um Maria weint aber hintenrum Mortimer zu einem Meuchelmord anstiften versucht .
...
Mortimer, der Maria retten will, gewinnt die Gunst Elisabeths und lässt sich von ihr zum Meuchelmord drängen. Indem sich die Heuchlerin enthüllt, wird sie selbst von einem Heuchler hintergangen. Jetzt kommt der ehrliche Sir Paulet in Erscheinung.
Sie zanken sich über Rechte uns Unrechte und wer der Heuchler ist.
Leicester macht in listiger Weise, mit Hilfe von Elisabeths Neugierde und Eitelkeit, Elisabeth dass Treffen mit Maria schmackhaft.
Dritter Aufzug
Ort: Gegend in einem Park
Maria und Elisabeth wollen sich in einem Park treffen. Das Treffen verläuft in etwas so: Sie begegnen sich in ihrer nackten Existenz. Sie reizen sich gegenseitig und sprechen viele Beleidigungen aus. Bis Maria zum, moralisch, tödlichen Schlag für Elisabeth ausholt.
Damit allerdings begräbt Maria ihr Schicksal. Außer Leicester hat auch Mortimer das Gespräch der beiden Frauen belauscht bzw. beobachtet. Mortimer sieht in Maria nicht mehr die Königin sondern nur die Frau, die er will. Mortimer soll von einem, von Elisabeth angeheuerten Franzosen, ermordet werden, was allerdings misslingt.
Vierter Aufzug
Ort: Vorzimmer (1-4 Auftritt) / Zimmer der Königin
Burleigh entlarvt das Doppelspiel von Leicester.
Leicester der sich verraten sieht, lässt Mortimer verhaften. Mortimer bringt sich daraufhin um, weil er den ganzen Fragen und Prozessen entgehen will. Burleigh berichtet Elisabeth den Verrat von Leicester.
Leicester schafft es zu Elisabeth vorzukommen und mit ihr zu reden. Er will sich nur noch selber retten in dem er für Marias Tod stimmt und sich bei Elisabeth einschleimt. Burleigh, der dazukommt diskutiert heftig mit Leicester.
Er kommt zu dem Entschluss dass Leicester die Hinrichtung.
Elisabeth unterschreibt dass Urteil und gibt er Davidson der es
Aufbewahren soll. Diesem wird es von Burleigh entrissen der dann alles in die Wege leitet.
Fünfter Aufzug
Ort: (1-5) Zimmer des ersten Aufzugs / (11-15) das zweite Zimmer des vierten Aufzugs
Marias Schicksal ist nun besiegelt. Sie darf noch beten vor dem Pfarrer, was sie auch tut. Sie wird getötet.
Elisabeth ist sauer darauf und schiebt die Schuld auf Davidson und Burleigh, die sie einkerkern lässt...
Charaktereigenschaften folgender Personen:
Elisabeth: herzlos, hart, egoistisch, neidisch auf Marias Schönheit, "Oberwasser" (mächtiger), lässt sich von Leicester "heiß" machen, Siegerin über Maria, verliert an Fassung, ist die ewige Verliererin, verliert an Überlegenheit, versucht durch Mortimer Maria töten, Prinzip das gleiche wie Maria Mordanstiftung, weiß genau was sie will auf dem Thron bleiben, sucht Rat, ist allein gelassen
Maria: ehrgeizig, hochnäsig, eitel, arrogant, weiß dass sie "besiegt" ist, sehr gläubig, fühlt sich besser - ist ihre Sorgen los, viele trauern um sie, tapfer, königlich, stark, gefasst, stolz, verabschiedet sich von jedem mit Würde
Mortimer: wurde katholisch, in Maria verliebt, steht für Maria, kein Opfer ist ihm zu groß, schwer durchschaubar, Paulets Neffe, dickköpfig, hinterhältig, mutig, wird entlarvt ß bringt sich um
Leicester: war in Elisabeth verliebt, ist scheinbar in Maria verliebt, setzt auf Klugheit statt Tat, kneift wenn es darauf ankommt, verrät Maria, benutzt Mortimer, ängstlich, Lord von Leicester, geniest Elisabeths vertrauen, wankelmütig, undurchschaubar, verschwindet am Schluss nach Frankreich wo auch Marias Leiche hin kommt
Lebenslauf / Biografie
Maria:
Maria Stuart (1542-1587), Königin von Schottland (1542-1567), Tochter König Jakobs V. von Schottland und dessen zweiter Frau, Maria von Guise.
Maria wurde am 8.
Dezember 1542 in Linlithgow geboren und bereits wenige Tage später als Nachfolgerin ihres Vaters zur Königin erhoben.
Sie wuchs in Frankreich auf und wurde 1558 mit dem französischen Thronfolger verheiratet, der 1559 als Franz II. den französischen Thron übernahm, jedoch bereits ein Jahr später starb.
1561 kehrte Maria nach Schottland zurück, und obwohl Katholikin, erkannte sie zunächst die bestehende, von Protestanten geführte schottische Regierung an.
Zum leitenden Minister ernannte sie ihren Halbbruder Jakob Stuart, den sie wenig später zum Earl of Moray machte.
1565 heiratete Maria ihren Cousin, den katholischen schottischen Adligen Lord Darnley.
Neben der allmählich immer stärker katholisch geprägten Politik der Königin stieß diese Heirat bei den Protestanten auf Missfallen; sie war das Signal für einen Aufstand des Earl of Moray, der hoffte, die gesamte protestantische Partei würde sich ihm gegen die Königin anschließen. Moray wurde in seiner Hoffnung jedoch enttäuscht, und Maria schlug den Aufstand innerhalb kurzer Zeit nieder. Wenig später überwarf sich Maria mit Darnley; Maria hatte ihm den Königstitel verliehen, doch nun forderte er die Krone auf Lebenszeit und, falls die Königin ohne Nachkommen sterben sollte, den Übergang der Krone auf seine Erben.
Marias Sekretär und Berater war der Florentiner David Rizzio, ein Katholik und Günstling bei Hofe. Dem König wurde hinterbracht, dass angeblich Rizzio seinem Streben nach der Krone im Wege gestanden sei; deshalb verbündete er sich mit Moray, Lord Patrick Ruthven, James Douglas, dem 4. Earl of Morton, und anderen führenden schottischen Protestanten.
Ergebnis dieser Verschwörung war 1566 die Ermordung Rizzios. Anfang 1567 ließ James Hepburn, der 4. Earl of Bothwell, der seit Morays Aufstand und noch mehr seit der Ermordung Rizzios hoch in der Gunst der Königin stand, Darnley ermorden. Eine Mitwisser- oder gar Mittäterschaft Marias bei Darnleys Ermordung konnte nie bewiesen werden.
Bothwell kam vor ein Scheingericht und wurde freigesprochen. Wenig später ließ er sich von seiner Frau scheiden und heiratete Maria - in einer protestantischen Zeremonie.
Diese neuerliche Heirat provozierte Darnleys Partei, die sich sogleich gegen Maria erhob. Marias Armee war den Truppen der Aufständischen deutlich unterlegen, und am 15. Juni 1567 wurde ihre Armee bei Carberry Hill besiegt; Maria musste sich dem aufständischen Adel ergeben. Am 24. Juli 1567 dankte sie zugunsten ihres Sohnes Jakob VI. ab.
Am 2. Mai 1568 konnte Maria aus der Gefangenschaft entfliehen und innerhalb weniger Tage ein 6 000 Mann starkes Heer aufstellen.
Am 12. Mai besiegte Moray bei Langside in der Nähe von Glasgow Marias Truppen.
Allen Warnungen ihrer engsten Freunde zum Trotz suchte Maria vier Tage später in England bei ihrer Cousine, Königin Elisabeth I., Zuflucht, wohl in der Hoffnung, Elisabeth würde sie aus monarchischer Solidarität unterstützen.
Elisabeth ließ sie jedoch gefangen nehmen.
Die bekannteste aller Intrigen zur Befreiung Marias war 1586 die Anthony Babingtons, des Pagen von Maria, der ein Attentat auf
Elisabeth plante; doch die Verschwörung wurde entdeckt. Maria wurde im Oktober 1586 der Beteiligung an der Verschwörung
Babingtons angeklagt und am 25. Oktober zum Tode verurteilt. Elisabeth unterzeichnete den Hinrichtungsbefehl erst am 1. Februar 1587; eine Woche später, am 8.
Februar, wurde er ausgeführt.
Das Schicksal der Maria Stuart fand seit dem Ende des 16. Jahrhunderts immer wieder Eingang in die Literatur; so z. B. in Tommaso Campanellas Drama Maria Stuarda (1598), in Friedrich Schillers Trauerspiel Maria Stuart (1801), in Walter Scotts The abott (1820) und in Stefan Zweigs biographischen Roman Maria Stuart (1935).
Elisabeth:
Elisabeth I.
(von England), (1533-1603), Königin von England und Irland (1558-1603), Tochter König Heinrichs VIII. von England und seiner zweiten Gemahlin, Anne Boleyn. Elisabeth war die letzte englische Herrscherin aus dem Hause Tudor.
1536 hatte ihr Vater Heinrich durch einen Parlamentsbeschluss seine Ehe mit Anne Boleyn für ungültig erklären lassen, um seine dritte Frau, Jane Seymour, ehelichen zu können.
Mit Zustimmung des Parlaments setzte er seinen Sohn aus der Ehe mit Jane Seymour, den späteren Eduard VI., an die erste und seine Tochter aus seiner Ehe mit Katharina von Aragonien, die spätere Maria I.
Tudor, an die zweite Stelle der Thronfolge. Elisabeth ließ er für illegitim erklären. Ein Parlamentsbeschluss von 1544 reihte Elisabeth jedoch wieder in die Thronfolge ein, und zwar an dritter Stelle.
Elisabeth wurde am 7. September 1533 in London geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit abseits vom Hofe und erhielt eine exzellente klassische Ausbildung; ihre Lehrer waren hochrangige Gelehrte wie z.
B. Roger Ascham, der großen Einfluss auf sie ausübte. Heinrichs sechste Frau, Catherine Parr, fasste Zuneigung zur jungen Elisabeth und brachte sie zurück an den Hof. Nach dem Tod ihres Vaters 1547 blieb Elisabeth in Catherines Obhut und hielt sich nach der Krönung ihres Bruders Eduard zum König von England völlig aus den Intrigen um Macht und Einfluss heraus. Als Eduard VI., ein überzeugter Anhänger des Protestantisums, 1553 starb, unterstützte Elisabeth ihre Halbschwester Maria gegen den Thronanspruch von Lady Jane Grey.
Maria, eine gläubige Katholikin, fühlte sich vom Protestantismus und der potentiellen Anwartschaft Elisabeths auf den Thron jedoch bedroht und ließ Elisabeth deshalb 1554 unter der falschen Anschuldigung, sich an einer Verschwörung beteiligt zu haben, ins Gefängnis stecken. Als sich Elisabeth dann offen zum Katholizismus bekannte, fand sie wieder Gnade bei ihrer Schwester Maria und wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.
Nach dem Tod Marias im Jahre 1558 wurde Elisabeth Königin von England. Bei ihrer Thronbesteigung war England von konfessionellen Machtkämpfen zerrissen, die Wirtschaft des Landes war schwer angeschlagen - nicht zuletzt wegen des unheilvollen Krieges mit Frankreich. All diese Schwierigkeiten konnte Elisabeth dank ihrer Intelligenz, ihres Scharfsinns sowie ihres diplomatischen Geschicks, das sie schon unter der Herrschaft ihres Bruders Eduard und ihrer Schwester Maria erfolgreich hatte erproben können, überwinden. Elisabeth galt als äußerst eitel und kapriziös; aber ihre Pflichten als Monarchin standen immer im Mittelpunkt ihres Lebens.
Mit ihrer Politik ebenso wie mit ihrer schillernden Persönlichkeit machte sich Elisabeth bei ihren Untertanen sehr beliebt.
Elisabeths politisches Talent zeigte sich zum großen Teil auch in der Wahl ihrer Berater, fähiger und intelligenter Männer wie etwa Sir Francis Walsingham und William Cecil Burghley.
Eines der größten Probleme, das sich der neuen Königin nach ihrer Thronbesteigung stellte, war die konfessionelle Spaltung des Landes. Gleich nach dem Tode ihrer Schwester Maria konvertierte Elisabeth wieder zum Protestantismus. 1559 waren in ihrem ersten Parlament die Protestanten in der Mehrheit. Zwischen 1559 und 1563 verabschiedete dieses Parlament eine Reihe von Gesetzen, die zur doktrinären Grundlage der anglikanischen Kirche (Church of England) wurden.
Mit dem Elisabethanischen Kompromiss wurde die Church of England 1559 wieder zur Staatskirche, Elisabeth wurde zum Oberhaupt der von Rom unabhängigen anglikanischen Kirche.
Im Interesse einer innenpolitischen Konsolidierung suchte Elisabeth zunächst den Ausgleich mit den Katholiken; die Spannungen zwischen anglikanischer und katholischer Kirche in England verschärften sich erst nach der Flucht Maria Stuarts nach England 1568 und der Exkommunizierung Elisabeths durch den Papst 1570 wieder.
Elisabeth wurde am 7. September 1533 in London geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit abseits vom Hofe und erhielt eine exzellente klassische Ausbildung; ihre Lehrer waren hochrangige Gelehrte wie z. B.
Roger Ascham, der großen Einfluss auf sie ausübte. Heinrichs sechste Frau, Catherine Parr, fasste Zuneigung zur jungen Elisabeth und brachte sie zurück an den Hof. Nach dem Tod ihres Vaters 1547 blieb Elisabeth in Catherines Obhut und hielt sich nach der Krönung ihres Bruders Eduard zum König von England völlig aus den Intrigen um Macht und Einfluss heraus. Als Eduard VI., ein überzeugter Anhänger des Protestantisums, 1553 starb, unterstützte Elisabeth ihre Halbschwester Maria gegen den Thronanspruch von Lady Jane Grey. Maria, eine gläubige Katholikin, fühlte sich vom Protestantismus und der potentiellen Anwartschaft Elisabeths auf den Thron jedoch bedroht und ließ Elisabeth deshalb 1554 unter der falschen Anschuldigung, sich an einer Verschwörung beteiligt zu haben, ins Gefängnis stecken.
Als sich Elisabeth dann offen zum Katholizismus bekannte, fand sie wieder Gnade bei ihrer Schwester Maria und wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.
Nach dem Tod Marias im Jahre 1558 wurde Elisabeth Königin von England.
Bei ihrer Thronbesteigung war England von konfessionellen Machtkämpfen zerrissen, die Wirtschaft des Landes war schwer angeschlagen - nicht zuletzt wegen des unheilvollen Krieges mit Frankreich. All diese Schwierigkeiten konnte Elisabeth dank ihrer Intelligenz, ihres Scharfsinns sowie ihres diplomatischen Geschicks, das sie schon unter der Herrschaft ihres Bruders Eduard und ihrer Schwester Maria erfolgreich hatte erproben können, überwinden.
Elisabeth galt als äußerst eitel und kapriziös; aber ihre Pflichten als Monarchin standen immer im Mittelpunkt ihres Lebens. Mit ihrer Politik ebenso wie mit ihrer schillernden Persönlichkeit machte sich Elisabeth bei ihren Untertanen sehr beliebt.
Elisabeths politisches Talent zeigte sich zum großen Teil auch in der Wahl ihrer Berater, fähiger und intelligenter Männer wie etwa Sir Francis Walsingham und William Cecil Burghley.
Eines der größten Probleme, das sich der neuen Königin nach ihrer Thronbesteigung stellte, war die konfessionelle Spaltung des Landes.
Gleich nach dem Tode ihrer Schwester Maria konvertierte Elisabeth wieder zum Protestantismus. 1559 waren in ihrem ersten Parlament die Protestanten in der Mehrheit. Zwischen 1559 und 1563 verabschiedete dieses Parlament eine Reihe von Gesetzen, die zur doktrinären Grundlage der anglikanischen Kirche (Church of England) wurden. Mit dem Elisabethanischen Kompromiss wurde die Church of England 1559 wieder zur Staatskirche, Elisabeth wurde zum Oberhaupt der von Rom unabhängigen anglikanischen Kirche.
Im Interesse einer innenpolitischen Konsolidierung suchte Elisabeth zunächst den Ausgleich mit den Katholiken; die Spannungen zwischen anglikanischer und katholischer Kirche in England verschärften sich erst nach der Flucht Maria Stuarts nach England 1568 und der Exkommunizierung Elisabeths durch den Papst 1570 wieder.
Elisabeth wurde am 7. September 1533 in London geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit abseits vom Hofe und erhielt eine exzellente klassische Ausbildung; ihre Lehrer waren hochrangige Gelehrte wie z. B. Roger Ascham, der großen Einfluss auf sie ausübte.
Heinrichs sechste Frau, Catherine Parr, fasste Zuneigung zur jungen Elisabeth und brachte sie zurück an den Hof.
Nach dem Tod ihres Vaters 1547 blieb Elisabeth in Catherines Obhut und hielt sich nach der Krönung ihres Bruders Eduard zum König von England völlig aus den Intrigen um Macht und Einfluss heraus. Als Eduard VI., ein überzeugter Anhänger des Protestantisums, 1553 starb, unterstützte Elisabeth ihre Halbschwester Maria gegen den Thronanspruch von Lady Jane Grey. Maria, eine gläubige Katholikin, fühlte sich vom Protestantismus und der potentiellen Anwartschaft Elisabeths auf den Thron jedoch bedroht und ließ Elisabeth deshalb 1554 unter der falschen Anschuldigung, sich an einer Verschwörung beteiligt zu haben, ins Gefängnis stecken. Als sich Elisabeth dann offen zum Katholizismus bekannte, fand sie wieder Gnade bei ihrer Schwester Maria und wurde wieder auf freien Fuß gesetzt.
Nach dem Tod Marias im Jahre 1558 wurde Elisabeth Königin von England. Bei ihrer Thronbesteigung war England von konfessionellen Machtkämpfen zerrissen, die Wirtschaft des Landes war schwer angeschlagen - nicht zuletzt wegen des unheilvollen Krieges mit Frankreich. All diese Schwierigkeiten konnte Elisabeth dank ihrer Intelligenz, ihres Scharfsinns sowie ihres diplomatischen Geschicks, das sie schon unter der Herrschaft ihres Bruders Eduard und ihrer Schwester Maria erfolgreich hatte erproben können, überwinden. Elisabeth galt als äußerst eitel und kapriziös; aber ihre Pflichten als Monarchin standen immer im Mittelpunkt ihres Lebens.
Mit ihrer Politik ebenso wie mit ihrer schillernden Persönlichkeit machte sich Elisabeth bei ihren Untertanen sehr beliebt. Elisabeths politisches Talent zeigte sich zum großen Teil auch in der Wahl ihrer Berater, fähiger und intelligenter Männer wie etwa Sir Francis Walsingham und William Cecil Burghley.
Eines der größten Probleme, das sich der neuen Königin nach ihrer Thronbesteigung stellte, war die konfessionelle Spaltung des Landes. Gleich nach dem Tode ihrer Schwester Maria konvertierte Elisabeth wieder zum Protestantismus. 1559 waren in ihrem ersten Parlament die Protestanten in der Mehrheit. Zwischen 1559 und 1563 verabschiedete dieses Parlament eine Reihe von Gesetzen, die zur doktrinären Grundlage der anglikanischen Kirche (Church of England) wurden. Mit dem Elisabethanischen Kompromiss wurde die Church of England 1559 wieder zur Staatskirche, Elisabeth wurde zum Oberhaupt der von Rom unabhängigen anglikanischen Kirche.
Im Interesse einer innenpolitischen Konsolidierung suchte Elisabeth zunächst den Ausgleich mit den Katholiken; die Spannungen zwischen anglikanischer und katholischer Kirche in England verschärften sich erst nach der Flucht Maria Stuarts nach England 1568 und der Exkommunizierung Elisabeths durch den Papst 1570 wieder.
Friedrich Schiller:
Schiller wurde am 10. November 1759 in Marbach am Neckar geboren. Sein Vater war der Offizier und Intendant der herzoglichen Hofgärtnerei der Solitude bei Stuttgart, Johann Caspar Schiller (1723-1796), seine Mutter die vom Pietismus geprägte Elisabeth Dorothea Schiller, geborene Kodweis (1732-1802). Nach dem Besuch der Lorcher Dorfschule (1765/66) und der Lateinschule in Ludwigsburg scheiterte der Plan einer theologischen Ausbildung am Veto des Herzogs Karl Eugen, der Schiller für die strenge Militärakademie auf der Solitude bestimmte. Hier begann Schiller auf herzogliche Weisung 1773 zunächst ein Jurastudium. Nach der Umsiedlung der Schule nach Stuttgart und ihrer Umbenennung in Hohe Karlsschule wandte er sich aber Ende 1775 dem medizinischen Fach zu, was seinen karitativen Impulsen eher entsprach.
Bereits während dieser Zeit entstanden unter dem Eindruck der Dichtungen Friedrich Gottlieb Klopstocks und Gotthold Ephraim Lessings (Emilia Galotti) erste lyrische und dramatische Versuche (Erstveröffentlichungen waren 1776/77 die Elegie Der Abend und die Ode Der Eroberer).
1 STURM UND DRANG: DER JUNGE SCHILLER
Quellentext
LITERARISCHE DOKUMENTE
Schiller: Die Schaubühne als moralische Anstalt
In der Schaubühne als eine moralische Anstalt betrachtet (als Rede 1784) erläuterte Friedrich Schiller (1759-1805) seine Konzeption eines erzieherisch wirkenden Theaters im Sinn humanitärer Ideen. Die Schrift war bei der Entwicklung des deutschsprachigen Dramas bis hin ins 20. Jahrhundert überaus wichtig. Die nachfolgende Passage hebt vor allem die Bedeutung der Bühne für den "Geist der Nation" hervor, womit Schiller dem Gedanken eines Nationaltheaters das Wort zu reden sucht.
Quellentext öffnen
1777 begann Schiller unter dem Eindruck der Aufklärung mit dem von sozialem Pathos getragenen Drama Die Räuber.
In diesem Stück thematisierte er die Ablehnung jeglicher Autorität und proklamierte einen absoluten Freiheitswillen. Schiller wurde damit zu einem zentralen Vertreter des Sturm und Drang ("Mein Geist dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit"). Erst im zweiten Anlauf konnte sich Schiller 1780 mit dem Versuch über den Zusammenhang der thierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen, der dem Wechselverhältnis von Körper und Geist nachging, promovieren. Darin kommt bereits eine seiner zentralen philosophischen Ideen zum Ausdruck, die in der Utopie einer schrittweisen Vervollkommnung irdischen Glücks kulminierte.
Ende 1780 erhielt Schiller in Stuttgart eine - allerdings sozial sehr niedrig stehende - Anstellung als Regimentsmedikus und führte dort als Reaktion auf die Entbehrungen während der Studienzeit ein ausschweifendes Leben. Nachdem er bereits zur bejubelten Uraufführung seines Dramas Die Räuber am 13.
Januar 1782 (als Ritterspiel, mit August Wilhelm Iffland als Franz Moor) nach Mannheim gereist war - und damit die Landesgrenze unerlaubterweise überschritten hatte -, musste er nach einem zweiten Mannheim-Aufenthalt im Mai desselben Jahres für zwei Wochen in Haft. Als der Herzog ihn außerdem mit Schreibverbot für jegliche literarische Produktion belegte, floh Schiller unter Begleitung seines Freundes, des Klavierbauers Johann Andreas Streicher (1761-1833), nach Mannheim. Dort fand seine Lesung aus dem Manuskript des "republikanischen Trauerspiels" Die Verschwörung des Fiesco von Genua um den aufständischen Grafen von Lavagna und seinen Putsch gegen die Tyrannenherrschaft nur wenig Anklang. Daraufhin reiste er als Vorsichtsmaßnahme weiter nach Frankfurt am Main und von dort nach Oggersheim, wo er das Fiesco-Drama im Oktober und November 1782 umarbeitete - auch diese Fassung wurde vom Leiter des Mannheimer Nationaltheaters, Wolfgang Heribert Freiherr von Dalberg (1750-1806), zunächst nicht angenommen: Erst eine endgültige Version kam dort 1784 zur Aufführung.
Finanziell und psychisch angeschlagen, fand Schiller schließlich Aufnahme bei der Schriftstellerin Karoline Freifrau von Wolzogen (1763-1847) auf deren Gut Bauerbach bei Meiningen. Hier widmete er sich der Gattung des bürgerlichen Trauerspiels mit dem Drama um die "verhassten Hülsen des Standes" Luise Millerin (später auf Anraten Ifflands in Kabale und Liebe umbenannt) sowie - angeregt durch Dalberg- der Konzeption des Dom Karlos, nach Fiesco Schillers zweiter Versuch, sich im Genre des historischen Dramas zu profilieren.
Publiziert wurde die Gedichtsammlung Anthologie auf das Jahr 1782, ein Höhepunkt und gleichzeitig der formale Abschluss der Lyrik des Sturm und Drang. Darin enthalten sind u. a. Rousseau, Die Kindsmörderin und Die schlimmen Monarchen.
Nach seiner Rückkehr nach Mannheim im Juli 1783 wurde Schiller Anfang September für ein Jahr Theaterdichter an Dalbergs Nationaltheater mit der Verpflichtung, drei Dramen jährlich fertig zu stellen. Anders als Fiesco, dessen Aufführung zum Fiasko geriet, wurde Kabale und Liebe vom Mannheimer Publikum begeistert aufgenommen.
Der Erfolg bescherte Schiller 1784 die Aufnahme in die renommierte Kurfürstliche Deutsche Gesellschaft - das intellektuelle Zentrum der Pfalz. Seine am 26. Juni 1784 dort gehaltene Rede Vom Wirken der Schaubühne auf das Volk (bekannter unter dem Titel Die Schaubühne als eine moralische Anstalt betrachtet) bestimmte die Bühne als Forum humanitärer Ideale und übte auf die Entwicklung der deutschen Dramen- und Theaterlandschaft bis hin zum Expressionismus und zu Bertolt Brecht entscheidenden Einfluss aus.
Nachdem Dalberg Schillers Anstellungsvertrag nicht verlängerte und auch der Gründung der Zeitschrift Rheinische Thalia (1785/86, fortgeführt 1787-1791, als Neue Thalia 1792/93) nicht der erhoffte finanzielle Erfolg beschieden war, suchte der Dichter 1785 Hilfe bei einigen seiner Gönner; zuvor war er im Dezember 1784 von Herzog Karl August von Sachsen-Weimar zum "Weimarischen Rat" bestimmt worden. So reiste er im April des Jahres zu seinem späteren Freund, Briefpartner (Kallias oder Über die Schönheit, 1793) und Biographen, dem Beamten Christian Gottfried Körner (1756-1831), ins sächsische Loschwitz, nachdem er während eines Zwischenaufenthalts in Gohlis bereits Bekanntschaft mit seinem neuen Verleger Georg Joachim Göschen (1752-1828) gemacht hatte.
2 DIE KLASSISCHE PERIODE: DRESDEN, WEIMAR UND JENA (1785-1794)
In der gastfreundlichen, durch gelehrte Kunstgespräche bestimmten, aber von Schiller als beengend empfundenen Atmosphäre des Körnerschen Kreises in Loschwitz (Dresden) wurden nur wenige Werke vollendet, darunter der 1823 von Ludwig van Beethoven vertonte Hymnus An die Freude, die Bühnenfassung von Dom Karlos, Infant von Spanien (1787, "Geben Sie / Gedankenfreiheit"), die mystisch-pantheistischen Philosophischen Briefe (1786) und die psychologisch-moralische Kriminalerzählung Der Verbrecher aus verlorener Ehre (1787 unter dem Titel Verbrecher aus Infamie).
Dabei zeugen sowohl An die Freude als auch die Philosophischen Briefe vom "kühnen Ideal unserer Freundschaft" u. a. zu Körner.
Die unglückliche Liebe zu Henriette von Arnim (1768-1847) bestärkte Schiller im Entschluss, nach Weimar zu gehen. Am 21. Juli 1787 kam er dort an, nahm den Kontakt zu seiner früheren Vertrauten (seit 1784), der Schriftstellerin Charlotte von Kalb (1761-1843, Cornelia, Roman, herausgegeben 1851), wieder auf und
lernte Johann Gottfried von Herder sowie Christoph Martin Wieland kennen.
Die Auseinandersetzung mit historischen Themen und die daraus resultierende Studie Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der Spanischen Regierung (1788), welche das Naturrecht der Völker auf Befreiung von Unterdrückung propagiert (Vorbilder waren Jean-Jacques Rousseau und Voltaire), brachte Schiller 1789 eine - ehrenamtliche - Professur für Geschichte in Jena ein (durch Vermittlung von Goethe, den er ein Jahr zuvor kennen gelernt hatte); seine Antrittsvorlesung Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? fand bei den Studenten enthusiastische Aufnahme. Darüber hinaus schrieb er die dreibändige Geschichte des dreißigjährigen Krieges vom Prager Fenstersturz bis zum Westfälischen Frieden (1790-1792). Gegenüber der Studie zum Abfall der vereinigten Niederlande ist hier bereits eine deutliche Verschiebung des Interesses vom historischen Ereignis zur herausragenden geschichtlichen Persönlichkeit (Gustav Adolf, Wallenstein) erkennbar.
Zu den wenigen poetischen Werken dieser Zeit gehören die- geschichtsphilosophisch am Ideal der Antike orientierten- Gedichte Die Götter Griechenlands (1788) und Die Künstler (1789, Schillers längstes Gedicht), die Erzählung Spiel des Schicksals (1788, Abdruck in Wielands Zeitschrift Der Teutsche Merkur) sowie das zwischen Anfang 1787 bis Ende 1789 in der Thalia gedruckte Romanfragment Der Geisterseher. Aus den Papieren des Grafen von O***, ein von Schiller selbst als "Schmiererei" deklassierter Publikumserfolg mit Anklängen an die Biographie des Hochstaplers Alessandro Graf von Cagliostro. (In der Thalia erschien 1790 auch das unvollendete Drama Der versöhnte Menschenfeind.
) Darüber hinaus schulte sich Schiller an der antiken Dramatik bzw. Lyrik (Euripides, Vergil) und wurde Mitarbeiter der Allgemeinen Literatur-Zeitung. Seinen Lebensunterhalt suchte er als Herausgeber von Geschichtswerken zu verdienen, aber erst das gemeinsam vom dänischen Finanzminister Erich Heinrich Graf von Schimmelmann und von Herzog Friedrich Christian II. von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg 1791 erhobene Ehrengehalt (zunächst auf drei Jahre festgelegt, später um zwei Jahre verlängert) beendete seine finanzielle Misere. In die Jenaer Zeit fällt auch Schillers Auseinandersetzung mit der idealistischen Philosophie Immanuel Kants, die letztlich seine Ästhetik der klassischen Periode bestimmt.
Am 22.
Februar 1790 heiratete Schiller die Schwester Karoline von Wolzogens, Charlotte von Lengefeld (1766-1826). 1791 erkrankte er lebensgefährlich, vermutlich eine Lungen- und chronische Bauchfellentzündung, die ihm bis zu seinem Lebensende Probleme
bereitete und ihn zwang, seine Lehrtätigkeit aufzugeben. 1792 ernannte ihn die Französische Republik zu ihrem Ehrenbürger. In den neunziger Jahren entstanden Schillers anthropologische, ethische und ästhetische Hauptwerke Über Anmuth und Würde (1793), welches Schönheit bzw. Anmut als "Ausdruck moralischer Empfindungen" interpretiert, Über die ästhetische Erziehung des Menschen (1795), das die Utopie eines "ästhetischen Staates" entwirft, in dem Kunst die Natur überwinden solle ("der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt"), sowie Über naive und sentimentalische Dichtung (1795/96). War Schiller in den ersten beiden Schriften um eine Definition des Schönen bzw.
um eine Funktionsbestimmung der Kunst bemüht, so versuchte er in letzterer, die Stellung des Kunstwerks in einer Zeit (dem"künstlichen Weltalter") zu bestimmen, in welcher sich der Mensch von der Natur und das Denken vom Empfinden entfremdet hat. Dabei kommt dem "sentimentalischen" Dichter die Aufgabe zu, die seit der Antike (dem "Naiven") verlorene harmonische Einheit im "Ideal" neu zu stiften. Vor allem diese Differenzierung übte auf Friedrich Hölderlin und Georg Wilhelm Friedrich Hegel großen Einfluss aus.
3 DAS JAHRZEHNT MIT GOETHE (1794-1805)
Die Kraniche des Ibykus Die Kraniche des Ibykus, die die Entdeckung eines Mordes vermittels der Vögel beschreibt, ist Schillers formstrengste und anspruchsvollste Ballade. Letztlich aber ist die Macht des poetischen Gesangs ihr Gegenstand. Die gelesene Strophe schildert den Umschwung der Handlung, bei dem die Mörder sich durch ihren Ausruf verraten.
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Zu den wichtigsten Kontakten Mitte der neunziger Jahre gehören die Begegnungen mit dem Verleger Johann Friedrich Cotta in Tübingen, der Schiller die Gründung der Zeitschrift Die Horen ("zum Unterricht und zur Bildung") ermöglichte, mit Hölderlin in Ludwigsburg, mit Johann Gottlieb Fichte in Stuttgart und mit Wilhelm von Humboldt in Jena (zu den Jenaer Romantikern um Friedrich von Schlegel jedoch ging er - ebenso wie diese zu ihm - deutlich auf Distanz). Darüber hinaus entwickelte sich die zunächst problematische Bekanntschaft mit Goethe zu einer äußerst gewinnbringenden Freundschaft, die mit einem Gespräch im Anschluss an eine Tagung der Naturforschenden Gesellschaft und dem Umstand begann, dass Schiller Goethe 1794 als langjährigen Beiträger der Horen gewinnen konnte.
Fortan war Schiller häufig
Gast in Goethes Haus in Weimar. Eine 1828 bis 1829 von Goethe in sechs Bänden herausgegebene Korrespondenz dokumentiert die gegenseitige Inspiration. Zum Beispiel ging der Abschluss des ersten Teiles von Goethes Faust auf Schillers Initiative zurück, und andererseits erfuhr Schiller für seine Balladen Der Ring des Polykrates, Die Kraniche des Ibykus, Der Taucher und Der Handschuh oder Die Bürgschaft die Ermutigung durch Goethe. Die meisten dieser Gedichte entstanden im "Balladenjahr" 1797. Aus gemeinsamen Gesprächen, Projekten (für Goethes Kunstzeitschrift Propyläen), Theorien (Über epische und dramatische Dichtung. Von Goethe und Schiller, 1797) und Werken (die gegen die Horen-Kritiker gewandten Xenien von 1797, die im so genannten Xenienstreit barsche Proteste der Angegriffenen provozierten) entwickelte sich der an Vorbildern der Antike und Renaissance orientierte Stil der Weimarer Klassik.
Aufbauend auf seiner an Kant geschulten Theorie vom Wesen und Wirken des Schönen, wandte sich Schiller nach 1795 - auch, um Material für die Horen und die bis 1799 jährlich von ihm herausgegebenen Musenalmanache zu gewinnen - wieder verstärkt der Dichtung zu. So entstanden bis 1796 die Lehrgedichte Die Teilung der Erde, Pegasus im Joche, Das Ideal und das Leben, Der Spaziergang, Das verschleierte Bild zu Sais, Würde der Frauen und Klage der Ceres. Darüber hinaus schloss Schiller - seit 1796 ebenfalls unter beratender Anteilnahme Goethes - die Arbeit an der historischen Dramentrilogie Wallenstein (1800) um "des Glückes abenteuerlichen Sohn" endgültig ab. Die einzelnen Teile wurden 1798 und 1799 am von Goethe geleiteten Weimarer Hoftheater uraufgeführt.
Im Dezember 1799 übersiedelte Schiller nach Weimar, um durch die dortige Theaterpraxis Anregungen für seine eigenen dramatischen Werke zu erhalten. Im selben Jahr entstand Das Lied von der Glocke.
1802 bezog er sein eigenes Haus ("Schillerhaus"). Neben Dramenbearbeitungen (darunter William Shakespeares Macbeth, Lessings Nathan der Weise, Carlo Graf Gozzis Turandot, Goethes Iphigenie auf Tauris) und Übersetzungen (Jean Racines Phèdre) entstanden nun in rascher Folge die Theaterstücke Maria Stuart (1800), Die Jungfrau von Orleans (1801), Die Braut von Messina (1803) und Wilhelm Tell (1804). Der nach einer Berlinreise gefasste Plan eines Wohnungswechsels wurde nicht verwirklicht. Als letzte vollendete Dichtung stellte Schiller zum Einzug des jungvermählten Erbprinzenpaares 1804 das Festspiel Die Huldigung der Künste fertig. Er starb am 9. Mai 1805 in Weimar an den Folgen der ein Jahr zuvor wieder ausgebrochenen Krankheit, ohne sein Drama um Aufstieg und Fall des falschen Zaren Demetrius vollenden zu können.
4 WIRKUNG
Quellentext
HISTORISCHE DOKUMENTE: GEISTESWISSENSCHAFTEN UND KULTUR
Shakespeare und Schiller
Otto Ludwig, der neben zahlreichen Novellen und Erzählungen auch Dramen, z. B. Trauerspiele (Der Erbförster, 1850 und Die Makkabäer, 1854) verfasst hatte, beschäftigte sich in seinen letzten Lebensjahren intensiv mit Shakespeare. Seine Studie über Schiller und Shakespeare wurde erst nach seinem Tod 1872 veröffentlicht und 1891/92 in seinen Gesammelten Schriften, die von Adolf Stern und Erich Schmidt ediert wurden, herausgegeben.
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Bereits zu Lebzeiten hoch angesehen, wurde Schiller nach seinem Tod - vor allem bezüglich seiner Freundschaft mit Goethe - zum Gegenstand einer Legendenbildung und zuweilen kultischen Verehrung (Schillerfeiern, Denkmäler etc.).
Zudem wurde er als Freiheitskämpfer (vor allem im Vormärz und von den Vertretern des Jungen Deutschland) ebenso wie als Nationalist (während des Nationalsozialismus) interpretiert, von den verschiedensten Strömungen ideologisch vereinnahmt. Als "Klassiker" wurde sein Werk (in Zitatauszügen) zum festen Bildungsgut und gehört immer noch zum festen Bestand der Schullektüre. Dabei blieb Kritik an dem "Moral-Trompeter von Säckingen" (siehe Friedrich Nietzsche) eher selten. Zu den erklärten Bewunderern Schillers gehörten auch Thomas Mann, Bertolt Brecht und Fjodor M. Dostojewskij.
Schiller war einer der bedeutendsten Autoren der deutschen Literatur
Zahlreiche Auszeichnungen tragen Schillers Namen, so etwa der von der Schweizer Schillerstiftung verliehene Große Schiller-Preis, der Schiller-Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg sowie die Schillerpreise von Mannheim und Marbach am Neckar (siehe Schiller-Preis).
Im Schiller-Nationalmuseum in Marbach werden zahlreiche seiner Werke aufbewahrt.
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