Gedichtsinterpretation-hiroshima luise kaschnitz
Das Gedicht "Hiroshima" von Marie Luise Kaschnitz, Tochter eines Offiziers, behandelt die Folgen des Atombomben Abwurfs auf Hiroshima am 6. August 1945, wobei nicht die Stadt selber, sondern der Bomberpilot im Mittelpunkt steht, der die Atombombe abwarf. Es war der erste Einsatz einer Atombombe, durch die etwa zwischen 70 000 und 200 000 Menschen umkamen und 80 Prozent des Stadtgebietes vernichtet wurden.
Nach dem ersten Lesen des Gedichtes erscheint es mir sehr fremd und eigenartig es entsteht vorerst kein Bild in meinen kopf wie bei viele anderen Gedichten sondern es macht sich Trauer und Unglück breit, in der 2 Strophe jedoch wird einem nach und nach eine glückliche Familie präsentiert.Das Gedicht ist in zwei Strophen untergliedert, die sich in Aufbau und Form deutlich unterscheiden. der Inhalt der 1 Strohe, trifft einige Mutmaßungen über den Piloten, der die Atombombe auf Hiroshima warf, zum Beispiel das er im Kloster ist, wahnsinnig wurde oder Selbstmord begeht .
Die 15-versige zweite Strophe hingegen wirkt wie das Gegenteil zur Ersten und beruht auf Feststellungen. Sie beginnt mit der Aussage: ,,Nichts von alledem ist wahr." An dieser Stelle tritt das lyrische Ich auf, indem es sagt, dass es den Piloten vor einiger Zeit in einem Vorort gesehen hat. Er wird Familienvater mit einer jungen Frau und zwei Kindern beschrieben, sowie wie die Familie miteinander im Garten steht und ihr durchschnittliches Vorstadtleben geniest. Drei Textstellen sind jedoch besonders auffällig in dieser Strophe. Die erste Stelle sind die Zeilen 12 bis 13.
Der Ich-Erzähler berichtet, dass die jungen Hecken und Rosenbüsche noch nicht groß genug wären, um sich hinter ihnen zu verstecken, die zweite stelle ist die in Vers 19 in dem erwähnt wird das der junge eine peitsche schwingt ,dies deutet wohl sehr auf Aggressionen hin und zerstört das Klischee der Familie. Die dritte Stelle sind die letzten drei Verse, welche aussagen, dass das Gesicht des Piloten vom Lachen ,,verzerrt" ist, da der Photograph hinter der Hecke steht. Dieses` verzerrt `zerstört schon wie die Peitsche das idyllische Bild. Der Photograph steht als Symbol für die Medien.
Das Gedicht ist ein Prosagedicht, besitzt also keinen Reim .Auffällig sind die unterschiedlichen Längen und die verschiedenen Silbenbetonungen sowie der gegensätzlichen Inhalte der beiden Strophen.
Während der Pilot in der ersten Strophe als ,,Bösewicht" dargestellt wird und für seine Fehler büßen muss, ist er in der zweiten Strophe der liebe Ehemann und Vater einer glücklichen Familie in einer scheinbar heilen Welt. Des weitere nutzt Kaschnitz Wiederholung , Enjambements sowie Metaphern. Die Anapher ist in der ersten Strophe angewandt. Hier wird der erste Vers in der dritten und in der fünften Zeile wiederholt." Der den Tod auf Hiroshima warf". Dieser Vers prägt die erste Strophe ganz erheblich, wodurch die Strophe sehr gespannt und durchaus traurig wirkt.
Schuld daran ist auch, dass diese große Last einem Einzigen angehangen wird, nämlich dem, der die Bombe abgeworfen hat und nicht an den Leuten die die Bombe gebaut haben oder die die den Befehl zum Abwurf gaben.Weiterhin verwendet die Autorin einige Metapher, wie zum Beispiel: ,,Die Hecken waren noch jung [...]". Das ist zwar eine Personifizierung, doch jung bedeutet nicht alt.
Ich denke Marie Luise Kaschnitz will damit ausdrücken, dass, auch wenn zwölf Jahre (Zeit zwischen Bombenabwurf und Erscheinung des Gedichtes) eine lange Zeit sind und Hecken in dieser Zeit sehr groß werden können, die Wunden immer noch tief sind und noch lang kein Gras über die Sache gewachsen ist. Auch der Photograph ist eine Metapher und steht für die Medien, die den Piloten beobachten. Enjambements sind in der 2. Strophe von Vers 14 auf 15 und von Vers 21 auf 22 zu finden.
Ich glaube, dass die Autorin die Leser dazu aufruft nicht zu vergessen, was da schreckliches passiert ist und zu versuchen, eine Wiederholung dieses Unglücks zu vermeiden, vielleicht möchte sie auch die Leute die für so ein schreckliche Tat verantwortlich sind auffordern zu ihrer Tat zu stehen und andere zu mahnen nicht den gleichen Fehler zu machen. Das Gedicht ist immer noch zeitnah, da auch heute noch, nach vielen Kriegen und Zeiten der Trauer ,viele Menschen nicht begriffen haben das wir an der Zerstörung der Welt und des Friedens Selbstschuld haben.
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