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  Melina mercouri (biografi + handout)

Melina Mercouri   Die Biografie "Ich bin als Griechin geboren und werde als Griechin sterben" von Christine von dem Knesebeck handelt vom Leben der Schauspielerin und Politikerin Melina Mercouri.   Melina Mercouri wird am 18.Oktober.1925 geboren, als Kind einer großbürgerlichen Athener Familie, die zwar nicht sonderlich reich, aber sehr angesehen ist. Ihr Großvater Spiros Mercouri, väterlicherseits, in dessen Haus Melina Mercouri in ihren ersten Lebensjahren wohnt, ist über 30 Jahre Bürgermeister von Athen. Er liebt seine Enkelin und verwöhnt sie über alles, sie ist seine "kleine Königin".

Der "Große Spiros" wie Melina Mercouri ihn später nennt, ist eine aristokratische Persönlichkeit. Eine ähnliche beeindruckende Erscheinung ist Melina Mercouris Vater, von dem sie früh getrennt wird. Er verlässt ihre Mutter Irini Mercouri wegen einer anderen Frau, genau zu dem Zeitpunkt als Melina Mercouris jüngerer Bruder Spiros erwartet wird, der nach seinem Großvater benannt ist. Der Großvater, der sich selbst herausnimmt, zahlreiche Affären zu haben, spricht daraufhin nicht mehr ein Wort mit seinem Sohn. Irini Mercouri zieht mit ihrer Tochter zu ihrer Mutter zurück, was für Melina Mercouri sehr schwer ist. Sie ist zum ersten Mal tief unglücklich, denn das Leben bei ihrer Großmutter ist streng und trist.

Melina Mercouris weitere Großmutter Amalia Mercouri, väterlicherseits, erleidet das gleiche Schicksal wie ihre Schwiegertochter Irini Mercouri, denn der "Große Spiros" verliebt sich im fortgeschrittenen Alter in eine "fremde Frau"  wie Melina Mercouri sie tief gekränkt bezeichnet. Melina Mercouri sieht wie ungerecht das zweierlei Maß ist, dem das Leben der Frauen und das Leben der Männer unterliegen. Nach außen haben sich die Frauen ihrer Familie in die traditionelle - und von Melina Mercouri schon früh verhasste - Rolle der Hausfrau und Mutter gefügt. Doch sind sie selbstbewusst und stolz und nicht gewillt, still zu leiden. Sie vertrauen dem Mädchen mehr vom Leben an, als es normalerweise üblich ist. Über die Untreue ihrer Männer sprechen sie mit Melina Mercouri voll Offenheit und beziehen sie in ihren Kummer mit ein.

Früh reift in Melina Mercouri der Entschluss, auf keinen Fall diese entwürdigende Frauenrolle hinzunehmen. Melina Mercouri verbringt ihr Leben an der Seite von Männern, die eine starke Ausstrahlung auf Frauen haben. Die gegenseitige riefe Zuneigung von Melina Mercouri und ihrem Großvater Spiros Mercouri formt Melina Mercouris Wesen mehr als alle anderen Beziehungen ihrer Kindheit. Früh in der Rolle des Lieblings von allen verehrten, mächtigen Mannes, wird sie auf der einen Seite überaus selbstsicher und eigenwillig, auf der anderen aber auch abhängig  von Liebe und Bewunderung. Melina Mercouri ist unbeugsam und sieht es als Kind nicht ein, sich in den Schultag einfügen zu müssen. Das Lernen langweilt sie und sie fliegt von einer Schule nach der anderen.

Ohne den Einfluss des "Großen Spiros" hätte sie ihr Abschlussexamen auf der Höheren Töchterschule nie erhalten. Für Melina Mercouri steht fest, dass sie sich ihren Beifall woanders holen wird als auf der Schulbank, da es schon ihr Kindertraum ist, die größte Schauspielerin auf der Welt zu werden. Mit 14 Jahren verliebt sich Melina Mercouri in einen jungen, gut aussehenden Schauspieler. Sie sitzt jeden Abend in der ersten Reihe des Theaters, stielt sich mit Lügen von zu Hause davon und erbettelt das Eintrittsgeld. Mit Anrufen bombardiert sie ihren Schwarm und verfolgt ihn sogar bis zu seiner Wohnung, obwohl er nicht an ihr interessiert ist. Ihre Familie erfährt davon und Melina Mercouri wird verdächtigt mit ihm geschlafen zu haben.

Sie bestreitet dass und ist tief verletzt über dieses mangelnde Vertrauen ihrer Familie, besonders ihres Großvaters. Mit dramatischer Geste wirft sie sich darauf vor ein Auto. Es ist das erste aber durchaus nicht das letzte Mal, dass Melina Mercouri ihrem ausgeprägten Hang zu Theatralik nachgibt. Melina Mercouri versteht es sehr gut, ihre Wünsche mit Tränenausbrüchen, Wutanfällen oder dramatischen Inszenierungen durchzusetzen. So kopflos und impulsiv es auch immer ist, geht es immer glimpflich für sie aus. Bei ihrem Sturz vor das Auto kommt sie mit einigen Quetschungen davon, der Bruch mit ihrem Großvater verletzt sie weit mehr.

Wenige Monate später stirbt ihr Großvater, ohne dass sich die beiden richtig aussöhnen können. Melina Mercouri ist eine Person, die die Geborgenheit und Nähe von Menschen braucht; sie ist unfähig allein zu leben. 1941 heiratet Melina Mercouri den unkonventionellen Pan Characopus. Er gilt als Skandal umwittert und Melina Mercouri findet ihn gerade deswegen hochinteressant, verliebt sich Hals über Kopf und brennt mit ihm durch. In Pan Characopus großzügigem Haus, findet ein Tross von ihr nahe stehenden Leute, sowie ihr Bruder Spiros Mercouri Unterschlupf. Er lässt Melina Mercouri alle Freiheit, unterstützt ihren Wunsch Schauspielerin zu sein und fördert ihre Begabung.


Mit gerade 16 Jahren schafft Melina Mercouri was sie will: Sie ist Ehefrau eines in jeder Beziehung unabhängigen Mannes und besucht die Schauspielerschule des Athener Nationaltheaters. Ihr Lehrer Rondiris  erarbeitet mit Melina Mercouri drei Jahre lang Tragödien, hauptsächlich griechische. Als Melina Mercouri 1947 die Blanche in "Endstation Sehnsucht" spielen will, ist Rondiris strikt dagegen, da er sie zu einer großen klassischen Tragödin machen will. Es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen und in ihrer Wut rennt Melina Mercouri davon und will sich vor eine Straßenbahn werfen. Doch ihr Lehrer läuft ihr hinterher, packt sie in letzter Minute am Ärmel und erlaubt ihr dann die Rolle zu spielen, die einer ihrer ersten Theatererfolge wird. Selbstbewusst und ehrgeizig versucht Melina Mercouri, auch Paris zu erobern, das nach dem Krieg das geistige Zentrum der Intellektuellen und Künstler ist.

Es gelingt ihr, die französischen Dramatiker Marcel Achard und Jacques Deval von ihrem Talent zu überzeugen. Später dann spielt Melina Mercouri mit Bravour in "Le Moulin de la Galette",  das Achard ihr gewidmet hat.  Trotz aller Anerkennung der französischen Avantgarde, zieht es Melina Mercouri zurück in ihre Heimat. 1953 spielt Melina Mercouri eine Hauptfigur in "Stella" und wird 1955 eingeladen zu den Filmfestspielen in Cannes zu kommen. Melina Mercouri ist in ihrer Rolle so überzeugend, dass sie fast den Preis der besten Schauspielerin bekommen hätte, doch die Jury konnte sich zwischen ihr und einer amerikanischen Konkurrentin nicht entscheiden und vergibt die Auszeichnung überhaupt nicht. Jules Dassin, ein amerikanischer Regisseur ist zufällig in die Vorstellung des griechischen Films geraten und ist hingerissen von ihr.

Beide haben bei dieser ersten Begegnung das Gefühl zusammen zugehören. Wenige Wochen später als Melina Mercouri ihn wieder sieht, ist sie sich sicher: Jules Dassin ist der Mann ihres Lebens. Für ihn gilt dasselbe, doch ist er ein verheirateter Mann und hat einen Sohn und zwei Töchter, an denen er sehr hängt. Melina Mercouri und Jules Dassin sind ein ideales Paar. Er ist ihr Regisseur, sie seine Schauspielerin. Unter seiner Regie kann Melina Mercouri alles ausleben, was sie an Gefühl und Ausdruck besitzt.

Jules Dassin verändert ihr Leben. Sie lernt von ihm Disziplin und Verantwortung und wird auch in ihren politischen Ansichten beeinflusst. Sie arbeiten und leben 40 Jahre lang bis zum Tod von Melina Mercouri zusammen. 1966, nachdem sich beide von ihren ersten Ehen scheiden lassen, heiraten sie. Jules Dassin hat ihr damals bei den Filmfestspielen eine Rolle in seinem nächsten Film angeboten. Der Film brachte wenig Geld ein, 1958 folgt der zweite gemeinsame Film "Wo der heiße Wind weht", zusammen mit Gina Lollobrigida uns Yves Montand.

Ihren ersten durchschlagenden Erfolg haben sie 1959 mit dem Film "Sonntags.nie". Den Anstoß zum Film verdankt Jules Dassin seiner - damals noch nicht legalen - Schwiegermutter Irini Mercouri. 1960 gewinnt Melina Mercouri für die Darstellung "Illya" in "Sonntags.nie", die goldene Palme als beste Schauspielerin und wird auch für den Oscar nominiert. 1967 erhält sie die Chance mit "Illya Darling", einer Musical-Adaption von "Sonntags.nie", in New York am Broadway aufzutreten. Noch im gleichen Jahr, am 21.April übernimmt eine Militärjunta, geführt von den Obristen Papaopulos und Pattakos, gewaltsam die Macht in Griechenland.

Aus der Ferne erlebt Melina Mercouri mit, wie brutal das Regime vorgeht. Spontan will sie den Kampf gegen die Junta aufnehmen. In ihr ist der Entschluss gereift zu der Diktatur nicht zu schweigen. Der Verlust ihres geliebten Griechenlands, das für Melina Mercouri Freiheit und Kultur verkörpert, erweckt in ihr etwas zum Leben, das lange geruht hat: die antifaschistische Tradition ihrer Familie. Sie entwickelt sich zu einer engagierten Kämpferin. Nach jeder Vorstellung von "Illya Darling" singt Melina Mercouri das Lied "Zorbas" des Komponisten Mikis Theodorakis - ein Bekenntnis zur Freiheit.

Die Musik des Komponisten ist in Griechenland verboten, er selbst untergetaucht. In der Nacht wird Mikis Theodorakis verhaftet. Voll Empörung organisiert Melina Mercouri einen öffentlichen Protest, der ihn schließlich aus dem Gefängnis befreit. Sein Lied, das Melina Mercouri unzählige Male bei ihren Auftritten gegen die Obristen singt, wird zum Symbol des Widerstands. Wenige Monate nach dem Putsch, am 7.April.

1967 stirbt ihr Vater in London an Krebs. Fünf Tage nach dem Tod ihres Vaters wird Melina Mercouri um Vier Uhr Früh vom Telefonanruf eines Journalisten der englischen Zeitung "Evening Standard" geweckt. Er teilt ihr mit, dass der griechische Innenminister Pattakos sie zum Staatsfeind erklärt hat. Ihre Bürgerrechte und ihr Eigentum wird ihr entzogen und für einen Augenblick verschlägt es Melina Mercouri den Atem. Dann aber sagt sie den Satz der um die Welt geht!!! Zitat: "Ich bin als Griechin geboren und werde als Griechin sterben." Drei Monate lang wird Melina Mercouri unter Polizeischutz gestellt, wobei ihr nicht klar ist, ob sie beschützt oder bewacht wird.

Als diese Aktion der Stadt New York zu teuer wird, engagierte Jules Dassin einen privaten Leibwächter für sie, dem zu entwischen zu Melina Mercouris größtes Vergnügen wird. Unterstützt von ihrem Bruder Spiros Mercouri, der ihre Tourneen organisiert, unternimmt sie einen Propagandafeldzug gegen die Diktatur, zuerst durch die USA, anschließend 1968 durch Europa. Melina Mercouri schließt sich der Widerstandsbewegung PAK an, der Pan- Hellenistische- Befreiungsbewegung, die der Expolitiker Andreas Papandreou gründet. Im Jahr darauf (1969) schreibt Melina Mercouri ihre Biografie "Ich bin als Griechin geboren". Melina Mercouri unterstützt die Widerstandsbewegung materiell mit den Einnahmen aus ihren Gagen für Konzerte, Plattenaufnahmen und Filmen. Nur einmal im sieben Jahre währenden Exil in den USA erhält Melina Mercouri die Erlaubnis nach Griechenland einzureisen: als 1972 ihre Mutter Irini Mercouri unerwartet stirbt.

Im Juli 1974 stürzt die griechische Militärdiktatur infolge der Zypernkrise. Immer noch ohne Pass kehrt Melina Mercouri nur 48 Stunden später in ihre Heimat zurück, um für immer dort zu leben, ihr Ehemann Jules Dassin begleitet sie, da er weiß, dass Melina Mercouri von Griechenland nie wieder zu trennen ist. Zu lange und intensiv hat sie sich politisch engagiert, als dass sie sich nun zurückziehen könnte. Ihre Popularität hilft ihr eine der bekanntesten politischen Persönlichkeiten zu werden. Ihr erster Anlauf, für die PASOK, die Panhellenische Sozialistische Bewegung von Andreas Papandreou, als Abgeordnete ins Parlament einzuziehen, scheitert an wenigen Stimmen. Im Jahr 1977 kandidiert sie wieder für die Sozialisten und wird mit Bravour aufgenommen.

Als Politikerin will sie ernst genommen werden und so stürzt sie sich in das ihr wesensfremde Studium von Akten und Berichten und versteht es schnell, sich Respekt zu schaffen. Ihre große Stärke sind mitreißende Reden, mit denen sie im Parlament ihre Forderungen vertritt. Nachdem Wahlsieg der PASOK am 18.Oktober.1981, Melina Mercouris 56. Geburtstag, macht Andreas Papandreous sie zu seiner Kultusministerin.

1982 sorgt Melina Mercouri für Aufbruchsstimmung auf der UNESCO- Weltkonferenz Mexiko-City, da sie die Briten beantragt den Parathenon- Frieß zurück zugeben, da der seine Ursprung in Griechenland hat. Ihr Antrag wird mit großer Mehrheit angenommen, da für die lateinamerikanischen, asiatischen und afrikanischen Länder der Westen als imperialistischer Räuber der heimischen Kunstschätze gilt. Melina Mercouri begeisterte Jack Lang einen französischen Kultusminister, der auch ein enger Freund von ihr wird, für die Idee, eine jährliche wechselnde "Europäische Kulturhauptstadt" ins Leben zu rufen. Es ist Melina Mercouris persönlicher Triumph, dass Athen 1985 die erste "Kulturhauptstadt" wird. In Melina Mercouris Leben macht ihr nur wenige Dinge Angst Alleinsein gehört dazu und der Verlust der Nähe von Menschen. Als ihr klar wird, dass sie durch ihr starkes Rauchen dem Krebs erliegen wird, hatte sie keine Angst vor der Krankheit selbst sondern, dass man sie nicht mehr liebt.

Sie stirbt am 6.März.1994. Aus ganz Griechenland sind die Menschen nach Athen gereist, um bei ihrer Bestattung im Zentralfriedhof am Familiengrab dabei zu sein. Unzählige trauernde beweisen ihr, wie unbegründet ihre größte Angst gewesen ist, nicht mehr geliebt zu werden.   Ich finde diese Frau sehr beeindruckend, weil sie für ihr Land und die Menschen gekämpft hat.

Für mich, wäre sie hinsichtlich ihres Durchsetzungsvermögens ein Vorbild aber ich glaube nicht, dass ich so viel Mut aufbringen könnte um für mein Land zu kämpfen, so wie sie es tat.   Musical- Adaption = leicht veränderte Version des Originals Antifaschistisch = gegen Diktaturen, Parteien, Rassismus Obristen = Militärische Rang, Oberst, Hoher Offizier Zypernkrise = Zypern wollte zu Griechenland gehören, Mauer durch die Hauptstadt Nikosia                         Norden - Türkei                         Süden - Griechenland Kultusministerin = der für die Angelegenheiten der Kultur zuständige Minister, nur in der                                 Landesregierung       Handout (nächste Seite)                   1925: Melina Mercouri wird am 18.Oktober geboren, als Kind einer                        großbürgerlicher Athener Familie. 1939: Mit 14 Jahren verliebt sie sich das erste Mal in einen Schauspieler.                        Wenige Monate später stirbt ihr Großvater der 30 Jahre lang                        Bürgermeister in Athen ist. 1941: Heiratet Melina den unkonventionellen Pan Characopus und besucht die          Schauspielerschule des Athener Nationaltheaters.

1947: Spielt sie die Blanche in "Endstation Sehnsucht". Das Theaterstück wird                         einer ihrer ersten Theatererfolge. 1955: Wird sie zu den Filmfestspielen eingeladen und lernt dort den                        amerikanischen Regisseur Jules Dassin kennen. 1958: Drehen Jules Dassin uns sie ihren zweiten gemeinsamen Film. 1959: Ihr erster durchschlagender Erfolg mit dem Film "Sonntags.nie". 1960: Gewinnt Melina Mercouri für die Darstellung "Illya" in "Sonntags.nie",                        die goldene Palme als beste Schauspielerin und wird auch für den Oscar                        nominiert.

1967: Hat sie die Chance, mit "Illya Darling", einer Musical-Adaption von                                       "Sonntags.nie", in New York am Broadway aufzutreten. Im gleichen Jahr am 21.April übernimmt eine Militärjunta gewaltsam die Macht in Griechenland. Stirbt ihr Vater in London an Krebs. Wird sie fünf Tage nach dem Tod ihres Vaters zum Staatsfeind erklärt.   1968: Startet sie einen Propagandafeldzug gegen die Diktatur mit ihrem                          jüngeren Bruder Spiros Mercouri, der ihre Tourneen organisiert, zuerst                         durch die USA, anschließend durch Europa.

1969: Schreibt Melina Mercouri ihre Biografie "Ich bin als Griechin geboren                           und werde als Griechin sterben.

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