Olympia
Olympia
Index
. Bedeutung der Olympischen Flagge S. 2
. Olympische Spiele und die Politik S. 2
. Die Spiele der Antike / Von der Antike zur Neuzeit S. 3
. Neuzeit und Kommerzialisierung / Amateure oder Profis? S. 4
. Beschreibung der einzelnen Disziplinen S. 5 - S.
10
. Sommerspiele und Winterspiele - Jahreszahlen S. 11
. Athen 1896 S. 12 - S. 15
. Paris 1900 S.16 - S. 19
. St.
Louis 1904 S. 18 - S. 19
. London 1908 S. 20 - S. 21
. Stockholm 1912 S. 22 - S.
23
. Berlin 1916 S. 24
. Antwerpen 1920 S. 25 - S. 26
. Paris 1924 S. 27 - S. 28
. Amsterdam 1928 S.
29 - S. 30
. Los Angeles 1932 S. 31 - S. 32
. Berlin 1936 S. 33 - S. 35
. Helsinki 1940 / London 1944 S.
36
. London 1948 S. 37 - S. 38
. Helsinki 1952 S. 39 - S. 40
. Stockholm S. 41
. Melbourne 1956 S.
42 - S. 43
. Rom 1960 S. 44 - S. 45
. Tokio 1964 S. 46 - S. 47
. Mexico City 1968 S.
48 - S. 49
. München 1972 S. 50 - S. 52
. Montreal 1976 S. 53 - S. 54
. Moskau 1980 S.
55 - S. 56
. Los Angeles 1984 S. 57 - S. 58
. Seoul 1988 S. 59 - S. 60
. Barcelona 1992 S.
61 - S. 62
. Atlanta 1996 S. 63 - S. 64
. Sydney 2000 S. 65 - S. 67
. Athen 2004 S.
68 - S. 69
. Medaillenspiegel Athen 2004 S. 70 - S. 71
. Doping und Olympia S. 72 - S. 74
. Doping - mit Gentherapie und Insulinspritze S.
45 - S. 78
. Kurioses S. 79 - S. 80
. Quellenverzeichnis S. 81
. Was bedeuten die Farben in der olympischen Flagge?
Im Allgemeinen wird angenommen, dass die fünf olympischen Ringe die fünf Kontinente und ihre Eintracht im olympischen Gedanken symbolisieren (diese Informationen finden Sie auch in diversen Lexika), das ist jedoch ursprünglich nicht ganz korrekt.
Die olympische Flagge wurde von Pierre de Coubertin konzipiert und erstmals bei den VII.
Olympischen Spielen 1920 in Antwerpen verwendet. Ursprüngliche Absicht von de Coubertin war, dass in jeder Landesflagge der Erde eine der olympischen Farben vorkommen sollte. Und hierfür benötigte er insgesamt sechs Farben, also fünf Ringe und zusätzlich den weißen Hintergrund. De Coubertin hat daher auch nie eine Aussage darüber gemacht, welche Farbe welchen Kontinent symbolisiert, da keine Zuordnung existiert.
Die Reihenfolge der Farben ist jedoch festgelegt: Obere Reihe von links: blau, schwarz und rot; untere Reihe von links: gelb und grün. Die offizielle olympische Flagge ist auf weißem Hintergrund.
Die Spiele in Moskau wurden von vielen Länder boykottiert
Olympische Spiele und die Politik
Eine besondere Rolle spielten immer wieder politische Einflussnahmen, etwa 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau. Damals versuchte die westliche Welt durch Boykott, die keineswegs mehr friedvollen Spiele in der damals gastgebenden Sowjetunion, die in Afghanistan Krieg führte, zu Fall zu bringen. Ohne Erfolg. Der größere Teil der Sportnationen sah in der parallel laufenden Kriegshandlung des Gastgebers keinen Grund zum Abbruch. Als dann während der olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City der Gastgeber USA militärisch in Afghanistan aktiv war, sah die Welt diesen Konflikt zwischen Krieg und Sport ebenso gelassen wie Jahrzehnte zuvor anlässlich der Kriege in Vietnam und Korea. Bei aller Uneinigkeit, bei allen Intrigen im olympischen Einflusspoker bleibt die moralische Messlatte an Teilnehmer und deren Staaten hoch.
Immer gilt der Ausschluss von der Olympiateilnahme nicht nur für Sportler, sondern auch für die meisten Staat der Welt als großer Makel. Über Jahre galt der Ausschluss Südafrikas wegen seiner Apartheid-Politik als wichtiges Mittel der Erinnerung an die Unterdrückung der Menschenrechte dort.
Die Wettkämpfe waren "heilig"
Die Spiele der Antike
Vor über 3000 Jahren, im antiken Griechenland, waren sportliche Wettkämpfe "heilig". Sie waren Teil größerer religiöser Feiern für Teilnehmer aus der ganzen griechischen Welt. Austragungsorte waren Olympia, Delphi, Korinth oder Nemea. Frauen durften an den Wettkämpfen weder als Zuschauerinnen noch als Athletinnen teilnehmen, lediglich Mädchen vor dem Heiratsalter war der Gang auf die Zuschauerränge gestattet.
Auch Ausländer waren ausgeschlossen. Damit war ein beträchtlicher Teil der damaligen Bewohner Griechenlands von den Spielen ausgegrenzt, ein für heutige Verhältnisse unvorstellbarer Vorgang. Der sportliche Wettstreit in den genannten Orten sollte in Verbindung mit religiösen Feiern die Götter gnädig stimmen. Aber die Spiele in Olympia waren für die Griechen das bedeutendste religiöse Fest.
Wie und aus welchem Anlass die Wettkämpfe einmal begonnen haben, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Erste schriftliche Zeugnisse datieren den Beginn der Spiele auf 776 v.
Chr. Archäologen meinen aber, dass bereits 1500 v. Chr. in Mykenischer Zeit die Spiele stattfanden. Sicher ist, dass sie zunächst nur einen Tag dauerten, sich dann aber von ihrer religiösen Bindung mehr und mehr lösten, mehrere Tage gefeiert wurden und immer mehr Spannung und Unterhaltung boten.
Die feierliche Eröffnung gab es schon in der Antike
Von der Antike zur Neuzeit
Bis in die Gegenwart haben sich Rituale wie die feierliche Eröffnung mit dem olympischen Eid gehalten.
Damals wie heute schwören Athleten und Schiedsrichter, dass sie die Regeln des Kampfes einhalten. Stiere für Zeus, den höchsten aller griechischen Götter, müssen bei den modernen Spielen nicht mehr geopfert werden. Solche religiöse Symbolik wurde in der Moderne durch das Hissen der Flaggen und das Entzünden des olympischen Feuers ersetzt. Aber besondere Bedeutung haben Eröffnungs- und Schlussfeier nach wie vor. Sie symbolisieren in einmaliger Weise die Zusammengehörigkeit der Welt, wenn kleine und große Mannschaften nahezu aller Nationen unserer Erde in alphabetischer Reihenfolge ins Stadion einmarschieren.
Forderungen während der Spiele 1996 in Atlanta, man möge doch die Eröffnungs- und Schlussfeiern kürzen oder ganz aufgeben, da sie für das Fernsehpublikum langweilig seien und sich negativ auf die Werbeeinnahmen der Fernsehveranstalter auswirkten, wurden vom IOC entrüstet zurückgewiesen.
Aber sonst hat sich vieles verändert in den 108 Jahren seit 1896, als auf Coubertins Initiative hin die ersten Spiele der Neuzeit in Athen stattfanden. Vieles davon rief Kritiker auf den Plan. Dauerbrenner in der Kritik war und ist die Neigung zur Kommerzialisierung.
Die Spiele von 1896 waren keineswegs kommerzfrei
Neuzeit und Kommerzialisierung
Da das weltweite Spektakel inzwischen eine perfekte Logistik und Infrastruktur erfordert, geht es nicht ohne viel Geld. Wo aber enorme Summen bewegt werden, liegen selbstloses Mäzenatentum und eigennützige Einflussnahme oft dicht beieinander. Korruption, Verletzung des Amateurstatus, seit den Spielen von 1984 in Los Angeles sogar Zulassung von Profis, der Streit zwischen Sport und Kommerz, das sind Themen olympischer Diskussionen.
Dabei fand schon der Start der modernen Olympischen Spiele 1896 keineswegs kommerzfrei statt. Von Anfang an war die Finanzierung solcher Spiele an wechselnden Orten das zentrale Problem. Vor dem Wirbel um heutige Olympische Spiele ist es schwer zu verstehen, dass die frühen Spiele bis zum ersten Weltkrieg unter chronischem Besuchermangel litten, trotz so populärer Wettkampfarten wie Sackhüpfen und Tauziehen. So waren die sportlichen Wettkämpfe der ersten Jahre Teil der gerade stattfindenden Weltausstellungen. In Paris zum Beispiel finanzierte die Weltausstellung von 1900 mit ihrer Präsentation industrieller Fähigkeiten die Olympischen Spiele. Sport als Teil modernen Marketings ist also keineswegs eine Erfindung unserer Jahre.
Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet bei den Spielen 1908 in London Motorbootrennen zum ersten und einzigen Mal olympische Wettkampfdisziplin wurden, in einer Zeit, in der die mobilen Verbrennungsmotoren ihren weltweiten Siegeszug antreten sollten. Bei den nachfolgenden Spielen bemächtigten sich dann die Nationalstaaten der Spiele. Die austragenden Staaten nutzten die wachsende Popularität der Spiele, um ihre Sicht der Welt zu verbreiten, nicht zuletzt 1936 in Berlin, als die Nazis das Treffen der Sportler der Welt zur propagandistischen Selbstinszenierung missbrauchten und erstmals das Großereignis zur Fernseh-Liveveranstaltung machten.
Hauptsponsor für die Spiele 1996
Amateure oder Profis?
Wertfrei und neutral waren die Spiele nie, und auch mit dem viel gerühmten Amateurstatus war das immer so eine Sache. Bürgerliche Sportler des 19. Jahrhunderts waren stolz Amateure zu sein, weil sie es sich leisten konnten und so unter sich blieben.
Ruderer beispielsweise beharrten nachhaltig auf dem Amateurstatus. Der Streit um den Amateurstatus, um Einfluss, Macht und Geld war also schon in der Frühphase der modernen Olympischen Spiele angelegt, und das Ideal des Amateurs war nicht uneigennützig.
Mit der Zulassung von Profis zu den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles reagierte das IOC im Grunde nur noch auf die sportliche Realität. Denn wer heutzutage in der internationalen Spitze dabei sein will, kann seinen Sport nicht als Hobby betreiben. Dabei verdienen die meisten Athleten auch heute noch als Sportler gerade mal soviel, dass es zur Finanzierung des immer aufwändigeren Trainings reicht
Badminton
Ein Federballspiel soll es erst erstmals schon 500 v. Chr.
in China gegeben haben. Der heutige Name Badminton entsteht um 1870. Damals fanden auf dem Landsitz Badminton des Duke of Beaufort in Glaucestershire in England erste Turniere statt. Olympisch ist Badminton seit dem Spielen 1992 in Barcelona. Wettkampfdisziplinen sind bei Olympia heute Einzel und Doppel (Männer und Frauen) sowie Mixed.
Baseball
Baseball wird erst 1992 in Barcelona ins olympische Programm aufgenommen.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Sportart geboren - und zwar in den USA. Die Regeln entwickelte damals der "Knickerbocker Baseball Club" New York; sie sind heute beinahe unverändert gültig.
Basketball
Vorläufer des Basketballspiels werden schon bei den Mayas, Azteken, Inkas und Persern gepflegt. In die Neuzeit bringt das Spiel der Kanadier James W. Naismith, Sportlehrer in Springfield, im Jahre 1891.
Man verwendete damals Pfirsichkörbe für das Spiel. Daher stammt auch der Name des Spiels: basket heißt Korb. Olympisch ist Basketball seit 1936
Bogenschiessen
Zwischen 1900 und 1920 ist das Bogenschießen olympische Sportart. Nach 52 Jahren Pause wird es 1972 in München wieder ins Programm genommen. Seit 1988 gibt es zusätzlich Mannschaftswettbewerbe im Olympia-Programm.
Boxen
Ins moderne olympische Programm wird Boxen 1904 in St.
Louis aufgenommen. Der in Gewichtsklassen unterteilte Kampfsport zählt zu den ältesten olympischen Sportarten überhaupt. Boxen wurde bereits bei den Olympischen Spielen in Antike ausgetragen. Erste Faustkämpfe gab es nachweislich schon 300 v. Chr. in Ägypten.
Fechten
Fechten steht bereits zur Geburtsstunde der Spiele der Neuzeit 1896 auf dem Programm. Überhaupt ist die Sportart neben Boxen und Ringen eine der ältesten. In Athen wird 2004 das Säbelfechten der Frauen als Einzeldisziplin ins olympische Programm aufgenommen
Fußball
Olympisch ist das Fußballspiel seit 1900. Einzige Ausnahme: 1932 in Los Angeles - Die Amerikaner akzeptierten damals den Fußball nicht. Fußball spielt eine eher untergeordnete Rolle bei Olympia, da Profis erst seit 1988 teilnehmen dürfen. Mittlerweile spielen anstatt der Amateure die U-21-Nationalmannschaften beim olympischen Turnier.
Der erste Fußballclub wurde übrigens 1855 in England gegründet.
Gewichtheben
Diese Sportart unterteilt sich in Reißen und Stoßen oder eine Mischung aus beidem. Seid Beginn der Spiele der Neuzeit ist das Gewichtsheben Olympisch. In Sydney 2000 gehen in dieser Sportart erstmals auch Frauen an den Start. Der erste Gewichtheber-Verband der Welt der der Deutsche Athletenbund (seit 1891).
Gymnastik
Als Einzeldisziplin wird die rhythmische Sportgymnastik 1984 in Los Angeles olympisch, seit 1996 gehen auch Mannschaften an den Start.
Ausgeübt wird dir Gymnastik mit Bändern, Bällen, Reifen, Keulen und Seilen.
Handball
Als Feldhandball wird Handball erstmals 1936 bei den Sommerspielen in Athen als olympische Disziplin ausgetragen. In der jetzigen Form als Hallenhandball gibt es die Sportart seit den Spielen 1972 in München; seit 1976 spielen auch die Frauen bei Olympia mit.
Hockey
Hockey steht schon bei den Spielen 1908 in London auf dem Programm. Weil nicht ausreichen Mannschaften angemeldet sind, nimmt das IOC die Sportart kurzzeitig vom Plan. Seit Amsterdam 1928 ist die 12870 in England erfundene Sportart aber wieder olympisch.
Hockey-ähnliche Spiele sind schon aus der Zeit v. Chr. aus Persien und China bekannt.
Judo
Judo kommt als Selbstverteidigungs-Sportart aus Japan. 1964 in Tokio feiert Judo olympische Premiere; in Barcelona 1992 gehen erstmals auch Frauen an den Start.
Kanu
Kanu-Rennsport ist ein Oberbegriff für wassersportliche Wettkämpfe mit Kajaks und Kanadiern.
Neben Rennen über verschieden lange Strecken in ruhigen Gewässern gibt's es im Kanusport auch Wildwasser-Slalom. Olympische Premiere feiert die Sportart in Berlin 1936 für die Männer; 1948 in London folgen die Frauenwettkämpfe. Im Kanu-Slalom werden erstmals 1972 in München Medaillen vergeben.
Leichtathletik
Die Leichtathletik ist das Herzstück der Olympischen Spiele. Zur Leichtathletik gehören Laufen, Gehen, Werfe, Springen und Stoßen. Diese Disziplinen sind fester Bestandteil der Spiele der Neuzeit und waren es auch in der Antike schon.
Also Wieder des modernen Leichtathletik-Leistungssports gilt England. Dort fanden 1830 erste Wettkämpfe statt. 1898 wurde in Deutschlang die "Deutsche Sportbehörde für Leichtathletik" (der Vorläufer des heutigen DLV) gegründet.
Pentathlon
Pentathlon ist der Moderne Fünfkampf der Männer. Der Kampf wird im Schießen, im 300 Meter-Schwimmen, im Degenfechten, im 4000 Meter-Geländelauf und im Springreiten ausgetragen. Der Erfinder der Sportart ist Baron Pierre de Coubertin, der Gründer der Spiele der Neuzeit.
Seit Stockholm 1912 ist die Sportart olympisch.
Radfahren
Zum Radsport gehören Bahnradfahren, Straßenrennen und Mountainbiking. Radsport ist bereits seit Beginn der Spiele der Neuzeit fester Bestandteil von Olympia, allerdings in sehr unterschiedlichen Formen. Mountainbiking etwa ist erst seit 1996 in Atlanta im Programm. Übrigens: Seit 1088 dürfen auch Profis an Olympischen Spielen teilnehmen, also auch Radprofis.
Reiten
Reitsport ist unterteilt in die Disziplinen Dressur- und Springreiten sowie Vielseitigkeitsreiten (einst "Military").
Der Reitsport war schon der Antike olympisch - ganz am Anfang war es vor allem das Wagenrennen, das die Zuschauer begeisterte. Später kamen Reiter hinzu. Olympisch wird der Reitsport 1900, erste reitende Frauen gibt's es bei Olympia ab 1952.
Ringen
Ringen ist eine der ältesten Sportarten mit Wettkampfcharakter. Schon 300 v. Chr.
Gab er in China Ringerschulen. Auch in der Neuzeit ist Ringen von Anfang an olympisch - allerdings mit unterschiedlichen Regeln. Bis 1924 in Paris etwa gibt's es kein Zeitlimit für den Kampf. Einige Kämpfe in Paris dauern bis zu zwölf Stunden. In Athen 2004 ward das Frauen-Ringen olympische Sportart.
Rudern
Das Rudern im Wettkampf entsteht um 1300 aus den Wettfahrten der Gondolieri in Venedig.
Im 18. Jahrhundert messen sich auch Fährleute auf der Themse in London im Wettrennen. Ab 1900 ist Rudern ohne Unterbrechung im olympischen Programm. Seit Montreal 1976 rudern auch Frauen in sechs Bootsklassen bei Olympia.
Schiessen
Sportliches Schießen gibt's es schon seit dem 19. Jahrhundert; das Schützenwesen wird begründet.
Das Sportschießen steht bereits bei den ersten Spielen 1896 auf dem olympischen Programm. Dort steht es auch bis heute - mit zwei Ausnahmen 1904 und 1928. Übrigens: 1900 bei den Spielen in Paris wird auf lebende Tauben geschossen. Und 89 Jahre später werden "Laufender Hirsch" und "Keiler" nach Protesten der Tierschutzverein in "Laufende Scheibe" umbenannt.
Schwimmen
In der Antike spielt das Schwimmen keine Rolle. Erst im 19.
Jahrhundert gründen sich erste Schwimmvereine. 1896 wird Schwimmen olympisch, über die Jahre werden nach und nach immer mehr Schwimm-Wettbewerbe aufgenommen - zuletzt 1996 in Atlanta die 4x 200-Meter-Freistil-Staffel der Frauen. Zum Schwimmsport gehören heute bei Olympia: das Schwimmen in Brust, Rücken, Freistil, Schmetterling und Lagen, Wasserball, Synchronschwimmen und Wasserspringen.
Segeln
Seit 1908 ist Segeln ständige olympische Disziplin, ab 1988 auch als eigenständige Disziplin für Frauen. Die Bootsklassen werden seither immer wieder verändert. 1987 in Los Angeles wird zusätzlich das Surfen bei Olympia zugelassen.
Die erste Regatta 1850 in Hamburg statt, ein Jahr später gibt es erstmals die "Kieler Woche".
Softball
Softball ist von den Regeln her mit der Sportart Baseball zu vergleichen, wird jedoch defensiver gespielt. Früher hieß Softball in den USA auch "Ladies Baseball", obwohl es auch von Männern gespielt wurde. Im Jahr 1996 wird Softball in Atlanta ins olympische Frauen-Programm aufgenommen.
Taekwondo
Taekwondo ist eine über 2000 Jahre alte koreanische Form der Selbstverteidigung. Im Wesentlichen geht es dabei um bestimmte Schlag- und Stoßtechniken der Hand (koreanisch: "kwon") und des Fußes (koreanisch: "tae").
Die ersten Weltmeisterschaften in dieser Sportarten werden 1073 ausgetragen.
Athen 1896
Spiele der I. Olympiade
1. Daten
Die ersten Sommerspiele fanden in der griechischen Stadt vom 6. bis 15. April statt.
Etwa 310 Männer aus 13 Ländern nahmen an 43 Wettbewerben in neun Sportarten teil.
2. Die olympische Idee
Im November 1892 hielt der 31-jährige französische Historiker und Pädagoge Baron Pierre de Coubertin an der Pariser Universität Sorbonne einen Vortrag, der mit der sensationellen Aufforderung an die Öffentlichkeit endete, die Olympischen Spiele wieder zu beleben - eineinhalb Jahrtausende, nachdem der römische Kaiser Theodosius nach der 292. Olympiade im Jahr 393 n. Chr. dieses "heidnische Fest der Hellenen" verboten hatte.
Coubertins Idee von der Wiederaufnahme der Spiele speiste sich aus zwei Quellen: aus der Turnbewegung, die sich im Europa des 19. Jh.s entwickelt hatte, und aus seiner Begeisterung für das antike Olympia, dessen Ruinen die deutschen Archäologen Ernst Curtius und Wilhelm Dörpfeld zwischen 1875 und 1881 ausgegraben hatten. 1889 hatte ihn die französische Regierung mit einer Studie über moderne körperliche Erziehung und Ertüchtigung beauftragt, wohl auch zu militärischen Zwecken.
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts hatte der deutsche Pädagoge Guthsmuth von einer Wiederbelebung der "olympischen Ideale" gesprochen, nachdem es schon 100 Jahre früher in England "Olympische Spiele" mit allerdings vorwiegend militärisch-kriegerischen Wettkämpfen gegeben hatte.
Für Coubertins Ideen von der "geistigen und körperlichen Ertüchtigung", vom "Weltfrieden" und von der "gesunden Demokratie und friedlichem Internationalismus" fand sich anfangs wenig Begeisterung, aber immerhin trafen sich im Juni 1884 in Paris zum von Coubertin einberufenen "Internationalen Leibeserzieherischen Kongress" Delegierte aus 12 Ländern, die die Gründung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und die Abhaltung eines alle vier Jahre stattfindenden "Sportfestes" beschlossen, das sich an den antiken Olympischen Spielen orientieren sollte. Erster IOC-Präsident wurde der griechische Schriftsteller Demetrius Bikelas. Coubertin machte man zum Generalsekretär.
2. Olympia-Gegner
In den vorwiegend nationalistischen Kreisen des ausgehenden 19. Jh.
s fand die völkerverbindende Idee Coubertins wenig Anklang. Man hielt es für würdelos, sich mit Sport zu befassen. Die französische Presse empörte sich über die Zumutung Coubertins, öffentliche Gelder für die Athleten zu verlangen, und in Deutschland nannte man den Berliner Arzt Dr. Willibald Gebhardt, als IOC-Mitglied die treibende "olympische Kraft" im Reich (Deutsche Olympiamannschaften), einen "undeutschen Mann", forderte in Zeitungen, "ihn mit Schande aus dem deutschen Volk auszustoßen".
3. Austragungsort
Baron de Coubertin wollte die ersten Spiele 1900 in Paris veranstalten, die Delegierten aber stimmten für 1896.
Budapest bewarb sich als Austragungsort, Bikelas aber setzte seine Heimatstadt Athen durch. Die Begeisterung der dortigen Bevölkerung fegte alle politischen und finanziellen Bedenken der Regierung beiseite, und König Konstantin gründete ein Komitee für Organisation und Finanzen. Es wurden die ersten Sportbriefmarken gedruckt, reiche Griechen spendeten Geld. Der Kaufmann Georges Averoff ließ das zerfallene, als Steinbruch dienende antike Olympiastadion in weißem Marmor und mit nun doppeltem Fassungsvermögen wiedererstehen.
4. Die ersten Spiele
Die Eröffnungsfeier am Ostermontag fiel mit dem 75.
Jahrestag der griechischen Unabhängigkeitserklärung zusammen. 40 000 Menschen im Stadion und Tausende auf den umliegenden Hügeln erlebten mit, was Coubertin später so beschrieb: "Endlich schlug die Stunde, da es der Menge erlaubt wurde, in das weißleuchtende Stadion einzutreten, und in der König Georg I. Punkt 15 Uhr die Wiederaufnahme der Olympischen Spiele mit den Worten besiegelte: 'Ich erkläre die Spiele der ersten Olympiade der neuen Zeitrechnung für eröffnet!' Gleich darauf fiel ein Kanonenschuss. Tauben wurden in die Luft entlassen, Chöre stimmten die schöne Kantate des griechischen Musikers Samara an, und die Wettkämpfe nahmen ihren Anfang."
Der erste Wettbewerb
Der erste olympische Wettbewerb war ein 100-m-Vorlauf.
5.
Der erste Olympiasieger der Neuzeit
War der amerikanische Dreispringer James Conolly, der die Harvard-Universität wegen der Spiele ohne genehmigten Urlaub verlassen hatte und deshalb exmatrikuliert wurde. 1949 verlieh ihm aber seine Universität die Ehrendoktorwürde.
Goldmedaillen gab es damals noch nicht. Alle Platzierten wurden am Schlusstag (unter strömendem Regen) geehrt, die Sieger mit Silbermedaillen und Olivenzweigen, die Zweiten mit Bronzemedaillen und Lorbeerzweigen, die Dritten gingen leer aus.
6. Programm
Segel- und Ruderwettbewerbe mussten wegen schlechten Wetters abgesagt werden, die Schwimmer kämpften im offenen Meer bei 13 Grad Wassertemperatur.
7. Erfolge
Die Amerikaner, erst am Eröffnungstag nach einer Überfahrt im Viehtransporter angekommen, stellten neun von zwölf Siegern in der Leichtathletik.
Sprintsieger Burke (USA) zeigte den, damals belachten, ersten Tiefstart. Das griechische Publikum war enttäuscht wegen der eigenen fehlenden Siege in den klassischen Disziplinen, da kam endlich die Ruhmestat eines Griechen im neu eingeführten Marathonlauf. Am 10. April siegte in einem Feld von 21 Griechen und vier Ausländern der ehemalige Ziegenhirt Spiridon Louis, der damals als Wasserträger in Athen arbeitete und sich als "Siegesprämie" einen Karren und ein Pferd wünschte.
Griechenland feierte nach 1503 Jahren wieder einen olympischen Helden.
Das deutsche Olympia-Komitee schickte als erste Olympia-Mannschaft 21 Sportler ins Geschehen: elf Turner, drei Leichtathleten, fünf Radsportler und zwei Ruderer, die aber nicht zum Einsatz kamen. Sie errangen sieben erste, fünf zweite und zwei dritte Plätze. Überragend waren die Turner, die einschließlich des "Tauhangelns" fünfmal Erste, dreimal Zweite und zweimal Dritte wurden. Hermann Weingärtner und Alfred Flatow brachten es je auf drei Turnsiege.
8.
Kurioses
Carl Schuhmann siegte im Pferdsprung und mit den Barren- und Reck-Mannschaften - und nahm dann noch erfolgreich am Ringerturnier teil.
Den siebten deutschen Olympiasieg feierte der Leichtathlet Fritz Traun - aber als Tennisspieler. Der Engländer John Boland hatte ihn als Doppelpartner angeheuert. Dies war die erste und letzte internationale Mannschaft, die einen Olympiasieg feiern durfte.
9. Fazit
Die ersten Spiele der Neuzeit waren ein guter Anfang, aber Coubertin konnte den Griechen nur mühsam klarmachen, dass Athen kein Monopol auf Olympia haben konnte.
Paris sollte die nächsten Spiele 1900 zusammen mit der Weltausstellung bekommen.
Paris 1900
Spiele der II. Olympiade
1. Daten
Die zweiten Sommerspiele fanden in der französischen Metropole vom 20. Mai bis 28. Oktober statt.
Sie wurden über fünf Monate gestreckt, weil gleichzeitig in Paris die Weltausstellung zu Gast war. Korrekte Zahlen gibt es nicht, weil das IOC keine wirkliche Kontrolle über die Spiele hatte. Glaubwürdige Olympiastatistiker schätzen, dass rund 1300 Männer und 10 Frauen aus 22 Ländern an den (wahrscheinlich) 87 Wettwerben in (vermutlich) 18 Sportarten teilnahmen.
2. Programm
Im Vergleich zu Athen hatte sich die Zahl der Sportarten mindestens verdoppelt, darunter solche Wettbewerbe wie Motorbootrennen, Ballonwettfahrten, Unterwasserschwimmen und Hindernisschwimmen. Neu waren die heute klassischen olympischen Sportarten Bogenschießen, Fußball, Rudern und Segeln.
Im Fechten kam der Degen dazu. Neu war auch, dass erstmals Frauen dabei waren, aber nur im Tennis und Golf.
3. Austragungsort
IOC-Präsident Coubertin, der Paris gegen die Befürworter des permanenten Olympia in Athen durchgesetzt hatte, plante eine enge Verbindung des Sports mit der Weltausstellung und wollte die Wettkämpfe selbst organisieren.
4. Die Weltausstellung
Die Manager der Weltausstellung, Hand in Hand mit der Regierung, drängten Coubertin ins Abseits und führten selbst Regie, so dass bis heute nicht ganz klar ist, welche Wettbewerbe "olympisch" waren und welche Ereignisse der Weltausstellung.
Noch Jahre später wussten viele Athleten nicht, dass sie an Olympischen Spielen teilgenommen hatten, glaubten vielmehr, ihre Wettkämpfe hätten zur Weltausstellung gehört.
5. Medaillenbilanz
Erfolgreichste Mannschaft war die Frankreichs, die aus vier Frauen und 880 Männer bestanden haben soll - das größte Team, das je ein NOK an den Start geschickt hat. Französische Sportler feierten (vermutlich) 29 Siege, 41 zweite und 32 dritte Plätze, vor den USA (20/14/19).
6. Olympische Pannen
Es gab keine echte olympische Eröffnungs- und Schlussfeier.
Vorher festgelegte Termine wurden willkürlich verschoben, IOC und Sportler waren gleichermaßen verwirrt, was sich auch in der Dokumentation dieser Spiele niederschlug. Die Wettkampfanlagen waren oft in einem schlimmen Zustand (Weitspringer hoben eigenhändig ihre Sprunggrube aus), Funktionäre und Kampfrichter unqualifiziert. Amerikaner konnten aus Glaubensgründen nicht an auf Sonntage verschobenen Wettkämpfen teilnehmen. Bestleistungen aus Vorkämpfen wurden in die Finale eingerechnet. Die USA schickten keine offizielle Mannschaft, sondern Athleten von Colleges oder Klubs, und mittendrin gab es Wettkämpfe für Berufssportler.
Das IOC versuchte Jahre später die Listen zu "rekonstruieren" und verlieh die Medaillen erst im Jahr 1912.
7. Erfolge
Als erste Olympiasiegerin der Geschichte gilt die englische Tennisspielerin Charlotte Cooper, aber weder Golf noch Tennis waren 1900 als "olympisch" klassifiziert.
Die Stars waren zwei amerikanische Leichtathleten: Alwin Kraenzlein holte sich vier Siege und Ray Ewry gewann - an einem Tag - alle drei Sprungdisziplinen aus dem Stand. Bis 1908 erhöhte sich seine Sammlung auf insgesamt zehn Siege.
Das deutsche Beteiligungs-Komitee unter Leitung von Dr. Gebhardt (Deutsche Olympiamannschaften) brachte trotz Anfeindungen 10 000 Mark an Spenden auf und schickte 64 Männer nach Paris, die drei Siege und je zwei zweite und dritte Plätze ernteten, im Schwimmen, Rudern, Segeln und Rugby.
8. Fazit
Die Ziele Coubertins, das Interesse in der Welt an einem eigenständigen internationalen Sportfest, das den noch weithin unbekannten Namen "Olympische Spiele" trug, zu verstärken, erwies sich als Reinfall. Es sollte sich auch in Zukunft noch zeigen (s. St. Louis 1904), dass es der falsche Weg war, Olympischen Spiele einfach in eine Weltausstellung einzugliedern und damit recht unbedeutend zu machen.
St.
Louis 1904
Spiele der III. Olympiade
1. Daten
Die dritten Spiele fanden in der amerikanischen Großstadt im Bundesstaat Missouri vom 1. Juli bis 23. November statt. Vermutlich sechs Frauen und 681 Männer aus 12 Ländern beteiligten sich an den 100 Wettbewerben in 15 Sportarten.
Es wurden die Spiele der Amerikaner. Europäer fehlten weitgehend, wegen der langen Reise, den hohen Kosten, aber auch aus mangelndem Interesse.
2. Programm
Die Radwettbewerbe wurden nicht als olympisch anerkannt, Reiten und Schießen fehlten. Erstmals olympisch war der Boxsport.
3.
Austragungsort
Ursprünglich bekam Chicago den Zuschlag, aber Präsident Theodore Roosevelt setzte St. Louis durch, wo die Weltausstellung von 1903 auf 1904 verschoben worden war.
4. Die Weltausstellung
Wie schon vier Jahre zuvor, wurde auch dieses Olympia zusammen mit der Weltausstellung (die Eröffnungsformel sprach deren Präsident) veranstaltet, was wieder erhebliche Schwierigkeiten mit sich brachte. Ähnlich wie in Paris 1900 streckte man Olympia auf fünf Monate. Viele Wettbewerbe wurden nicht als "olympisch" klassifiziert, sondern als Veranstaltungen der Weltausstellung.
Was wirklich "olympisch" war, wurde später vom IOC entschieden. IOC-Präsident Coubertin, der uninteressiert in Paris geblieben war, ärgerte sich besonders über eine "Völkerschau" während der Spiele, in der Olympia verspottet wurde, und forderte, Olympische Spiele nie mehr in Verbindung mit einer Weltausstellung abzuhalten. Coubertin hatte große Hoffnungen auf Olympia in den USA gesetzt.
5. Olympische Pannen
Viele Wettkämpfe gerieten zur Farce: Die Radrennen (mit Profis aufgefüllt) wurden olympisch nicht anerkannt; beim 400 m-Lauf starteten die 13 Teilnehmer gleichzeitig; nach Fehlstarts wurde man mit "Strafyards" belegt, musste also weiter laufen.
Im Marathonlauf wurde der Sieger Fred Lorz disqualifiziert, weil er sich von einem Auto hatte mitnehmen lassen, und Tom Hicks hatte unterwegs Strychnintabletten gegen seine Schwächeanfälle geschluckt und sie mit Brandy hinuntergespült.
Im 2500 m-Hindernisrennen, das es zum ersten Mal in Louisiana zu sehen gab, bejubelten die Zuschauer jeden Läufer, der in den Wassergraben stürzte.
6. Medaillenbilanz
Die erfolgreichsten Athleten kamen aus den USA, die 238 Medaillen und 80 von 94 möglichen Siegen holten. Die Amerikaner stellten auch das bei weitem größte Aufgebot, etwa vier Fünftel aller Teilnehmer waren US-Bürger.
Das "Deutsche Komitee für St. Louis" schickte 23 (nach anderen Quellen 17) Männer per Schiff in die USA und stellte damit das stärkste ausländische Aufgebot.
Daheim hatte man 26 000 Mark für die Kosten gesammelt. Hinter den USA holten die Deutschen als zweitbeste Mannschaft fünf erste Plätze (alle im Schwimmen), vier zweite und sechs dritte Plätze.
7. Erfolge
Im erstmals olympischen Boxsport belegten die Amerikaner in allen sieben Gewichtsklassen die ersten beiden Plätze. Zum ersten Mal gingen schwarze Athleten an den Start, für den rassistischen Süden der USA eine ungeheure Provokation.
Auf der neuen Leichtathletikbahn der Washington-Universität gab es erheblich bessere Leistungen als vier Jahre zuvor in Paris 1900.
Ein Sprinter hinterließ den größten Eindruck: Archie Hahn siegte über 60 m, 100 m und 200 m. Im 200 m-Finale wurden seine drei Gegner wegen "falscher Starts" mit je einem Strafyard belegt, den sie also zusätzlich laufen mussten. Hahn hatte seine Konkurrenten verunsichert und so Frühstarts provoziert, für die man damals mit Strafyards belegt wurde.
Martin Sheridan gewann das Diskuswerfen mit Weltrekord (39,28 m) erst nach einem Stechen mit seinem Landsmann Ralph Rose - der einzige derartige Fall in der olympischen Geschichte.
Der Berliner Schwimmer Emil Rausch siegte im Kraul über 880 y und die Meile, wurde über 220 y Dritter. Über die 100 y-Rücken belegten Walter Brack, Georg Hoffmann und Georg Zacharias die ersten drei Plätze.
Der Berliner Paul Weinstein (Dritter im Hochsprung mit 1,78 m) war einer der wenigen Athleten, der gegen die übermächtigen Amerikaner in der Leichtathletik eine Medaille erringen konnte.
8. Fazit
Die Bedeutung dieser Spiele lag eigentlich darin, dass sie das öffentliche Interesse in der Welt an einem eigenständigen internationalen Sportfest, das den noch weithin unbekannten Namen "Olympische Spiele" trug, ungemein verstärkten. Sie unterstrichen ganz eindeutig, wie falsch es bisher gewesen war, diese Olympischen Spiele einfach in eine Weltausstellung einzugliedern und damit recht unbedeutend zu machen.
London 1908
Spiele der IV. Olympiade
1.
Daten
Die englische Hauptstadt feierte Olympia vom 27. April bis 31. Oktober. 36 Frauen und 1999 Männer aus 23 Ländern nahmen an 110 Wettbewerben in 22 Sportarten (einschließlich Wasserball) teil.
2. Programm
Motorbootrennen waren erstmalig und einmalig olympisch, und Hockey feierte seine olympische Premiere.
Wieder aufgenommen wurde Boxen, aus dem Programm gestrichen wurden Reiten und Golf.
Die Sommersportarten, speziell die Leichtathletik, fanden im Juli statt, Fußball und Boxen zum Beispiel im Herbst.
3. Austragungsort
Ursprünglich sollte Rom diese Spiele veranstalten, das den Vorzug vor Berlin bekommen hatte, aber 1906 war der Vesuv bei Neapel ausgebrochen, und die italienische Regierung benötigte alle finanziellen Mittel zum Wiederaufbau der zerstörten Landschaften. London sprang als Ersatz ein, und Rom musste 52 Jahre auf seine zweite Chance warten.
4.
Wintersport
Überraschenderweise kam erstmals der Wintersport zu olympischen Ehren: Auf dem Programm standen vier Konkurrenzen im Eiskunstlauf.
5. Was machte Schlagzeilen?
Schwedische und amerikanische Fahnen wurden nicht aufgezogen, weil sie die Veranstalter angeblich nicht "fanden"; die Finnen marschierten ohne Fahne ein, weil ihr Land damals russisches Territorium war. Russland hatte Finnland die eigenständige Teilnahme erlaubt, allerdings unter der russischen Flagge, woraufhin die Finnen gänzlich auf die Fahne verzichteten.
Viele amerikanische Sportler-Emigranten aus Irland nützten die Veranstaltung zu politischen Zwecken und warfen der englischen Regierung die schlechte Behandlung ihres Heimatlandes vor. Der amerikanische Fahnenträger Ralph Rose, dessen Freunde hauptsächlich Iren waren, weigerte sich, beim Eröffnungs-Einmarsch die Flagge vor dem englischen König Edward VII.
zu senken, was neben anderen Misshelligkeiten später zum Abbruch der Sport-Beziehungen zwischen den USA und England führte.
Neuerungen
Die bemerkenswerteste Premiere aber war, dass es erstmals in der olympischen Geschichte Goldmedaillen für die Sieger gab.
6. Medaillenbilanz und Erfolge
Die Briten (56/50/29) rangierten in der Erfolgsbilanz vor den Amerikanern (23/12/12).
Der 33-jährige Ray Ewry (USA) holte sich seinen neunten und zehnten Sieg in den Sprüngen aus dem Stand.
Der 40-jährige gebürtige Ire John Flanagan (USA) gewann zum dritten Mal nach 1900 und 1904 das Hammerwerfen.
Der "Deutsche Reichsausschuss" schickte 82 Männer und - zum ersten Mal in der olympischen Geschichte - auch zwei Frauen nach London. Erfolgreich waren die Wintersportler Anna Hübler Horn und Heinrich Burger, die Gold im Paarlauf gewannen, sowie Elsa Rendschmidt mit Silber im Einzel. Insgesamt kämpfte die deutsche Mannschaft (Medaillenbilanz 3/5/5) jedoch unglücklich, war auf Klima und Küche schlecht vorbereitet. Kaum einer der Sportler war am Wettkampftag im Vollbesitz seiner Kräfte.
7. Kurioses
Für das Drama der Spiele sorgte der italienische Marathonläufer Dorando Pietri, der auf der letzten Stadionrunde fünfmal zusammenbrach, von Funktionären gestützt das Ziel erreichte und deswegen als Sieger disqualifiziert wurde.
8. Fazit
Die Engländer boten die bis dahin am besten organisierten Wettkämpfe mit dem größten Teilnehmerfeld aus dem Ausland. IOC-Präsident Coubertin hatte den Plan unterstützt, dass die Engländer alle Kampfrichter stellen sollten. Das aber führte zu vielen Kontroversen, und gerade die Amerikaner fühlten sich oft benachteiligt. Insgesamt waren es Spiele, bei denen Politik eine nicht unbedeutende eine Rolle spielte.
Stockholm 1912
Spiele der V.
Olympiade
1. Daten
Die Olympischen Spiele in der schwedischen Hauptstadt fanden vom 5. Mai bis 22. Juli statt. 57 Frauen und 2490 Männer aus 28 Ländern nahmen an 102 Wettbewerben in 14 Sportarten teil.
2.
Programm
Im Programm waren nach 12-jähriger Pause wieder Reiten und erstmals der Moderne Fünfkampf. Dazu feierten fünf olympische Kunstwettbewerbe ihre Premiere.
Neu im Programm waren auch Schwimmwettbewerbe für Frauen, die heute klassischen Leichtathletikstaffeln sowie die Langstreckenläufe über 5000 m und 10 000 m, mit denen das "finnische Laufwunder" begann.
3. Austragungsort
Nach den olympischen Krisen der Jahre 1900 und 1904 und den Zwistigkeiten 1908 brachte Stockholm mit seiner überaus gelungenen Veranstaltung bei stets schönem Wetter wohl den endgültigen Durchbruch der Coubertin'schen Idee von modernen Olympischen Spielen. Stockholm setzte das Maß für die kommenden Austragungen.
Die Anlagen waren perfekt, elektrische Zeitmessung und Zielfotografie sorgten für Gerechtigkeit, die Zuschauermassen verfolgten die Wettkämpfe mit Begeisterung und einer bemerkenswerten Unparteilichkeit.
4. Medaillenbilanz
In der Erfolgsbilanz rangierte Gastgeber Schweden mit 65 Medaillen (24/24/17) hauchdünn vor den USA (total 61, 23/19/19). Auf Rang vier platzierten sich die Finnen mit insgesamt 26 Medaillen, die noch unter der russischen Flagge geehrt wurden, da Finnland damals zum Zarenreich gehörte.
5. Erfolge
Der finnische Läufer Hannes Kolehmainen holte dreimal Gold und einmal Silber.
21 Athleten feierten je zwei Olympiasiege.
Der "Held von Stockholm", zugleich aber auch tragische Figur, war der Amerikaner indianischer Abstammung Jim Thorpe. Mit unglaublicher Überlegenheit gewann er in der Leichtathletik den Fünfkampf und den Zehnkampf, den er zum ersten Mal in seiner Karriere bestritt. Nach Vorwürfen wegen "Geldannahme" strich ihn das IOC 1913 aus den Siegerlisten. Thorpe starb 1953 verarmt, das IOC rehabilitierte ihn 1982 und überreichte in einer Feierstunde seinen Kindern die Medaillen.
6.
Erwartungen
Der "Deutsche Reichsausschuss", in dem Carl Diem (1882-1962) die Vorbereitungen leitete, schickte nach Querelen (die Deutsche Turnerschaft sagte wieder ab) "nur" 185 Teilnehmer nach Schweden, darunter zum ersten Mal in der Geschichte der Sommerspiele fünf Frauen. Die Mannschaft errang fünfmal Gold, 13-mal Silber und siebenmal Bronze. Olympiasieger wurden der Schwimmer Walter Bathe (zweimal), der Kunstspringer Paul Günther, der Rudervierer mit Steuermann und im Tennis-Mixed Dorothea Köring und Heinrich Schomburgk.
In Deutschland, wo man rund 50 000 Mark für die Olympiakosten aufgebracht hatte, waren aber die Erwartungen viel höher gewesen, weil man Werbung für die Olympischen Spiele 1916 in Berlin machen wollte. Dort eröffnete 1913 Kaiser Wilhelm II. das Olympiastadion, aber 14 Monate später wurde der Weltkrieg ausgelöst, und Deutschland nahm erst wieder 1928 an Olympia teil.
7. Kurioses
Die Kunst-Goldmedaille (s. Kunstwettbewerbe) in der Literatur (Dichtung jeder Art) wurde den Dichtern Georg Hohrod und M. Eschbach für die "Ode an den Sport" zugesprochen. Später stellte sich heraus, dass diese Namen Pseudonyme waren. Der wahre Verfasser hieß Baron Pierre de Coubertin, der "Olympia-Erfinder".
Berlin 1916
Spiele der VI. Olympiade
Die Spiele fanden wegen des Weltkrieges nicht statt. Neben Berlin hatten sich auch Alexandria, Amsterdam, Brüssel, Budapest und Cleveland beworben.
IOC-Präsident Coubertin hatte Berlin favorisiert, weil er meinte, dies könne sich vorteilhaft für den inneren Frieden in Deutschland auswirken und auch dazu beitragen, den drohenden Krieg zu verhindern. Das glückte nicht, und die Deutschen sagten sogar, in Erwartung eines schnellen Sieges, die Spiele nicht sofort ab.
Antwerpen 1920
Spiele der VII.
Olympiade
1. Daten
Kurz nach dem Weltkrieg und nach dem Ausfall von 1916 fanden diese Spiele im noch zerstörten Belgien vom 23. August bis 12. September statt. 64 Frauen und 2543 Männer aus 29 Ländern starteten in 154 Wettbewerben und 22 Sportarten.
Deutschland, Österreich, Bulgarien, Ungarn und Türkei waren von den Spielen ausgeschlossen; Russland bzw.
die Sowjetunion lehnte die Einladung ab. Das alte Russland hatte 1900 (drei Sportler), 1908 (5) und 1912 (169) teilgenommen, aber keinen Olympiasieger gestellt.
2. Wintersport
Wie schon 1908 waren in Antwerpen neben den Sommersportarten auch olympische Winterdisziplinen Bestandteil des Programms: Vier Eislaufkonkurrenzen und zum ersten Mal das Eishockeyturnier. Es gibt aber Zweifel daran, ob diese Wettbewerbe als "olympische" gewertet werden. Das IOC sagt: Die ersten offiziellen Winterspiele fanden 1924 in Chamonix statt.
Eishockeyturniersieger wurde Kanada.
3. Austragungsort
IOC-Präsident Coubertin hatte schon 1914 Antwerpen mit den Spielen 1920 beauftragt und erneuerte 1919 die Einladung. Nach Kriegsende blieben den Belgiern nur 18 Monate für die Vorbereitung. Verglichen mit früher schienen die Sportanlagen armselig, aber alle Teilnehmer und Funktionäre waren dankbar, dass es nun wieder Spiele in Frieden gab, die zu einem vollen Erfolg wurden.
4.
Neuerungen
Antwerpen brachte zwei bemerkenswerte Neuerungen: Die von Coubertin entworfene olympische Flagge mit den fünf verschlungenen farbigen Ringen wurde zum ersten Mal gehisst, und der Belgier Victor Boin sprach den ersten olympischen Eid.
5. Medaillenbilanz
Die meisten Medaillen holten die USA mit 95 (41/27/27) vor Schweden (63) und England (43), Gastgeber Belgien kam auf 35 (14/11/10).
6. Stars und Erfolge
Ein neuer Star wurde geboren: Der finnische Läufer Paavo Nurmi feierte drei Olympiasiege und gewann eine Silbermedaille.
Für die Finnen, die - wie die Amerikaner - in der Leichtathletik neun Goldmedaillen gewannen, hatten diese Erfolge (gesamte Medaillenbilanz 15/10/9) große Bedeutung, waren sie doch seit 1917 unabhängig und kämpften nun unter finnischer Flagge.
Im Schießsport gab es 20 Wettbewerbe, so dass die Amerikaner Willis Lee (5/1/1) und Lloyd Spooner (4/1/2) die erfolgreichsten Teilnehmer wurden. Der italienische Fechter Nedo Nadi feierte fünf Olympiasiege, sein Bruder Aldo drei. Zweimal Gold gab es für die berühmteste Tennisspielerin jener Zeit, die Französin Suzanne Lenglen.
7. Kurioses
Ebenfalls zweimal Gold gewann der amerikanische Ruderer John Kelly, der Vater der Filmschauspielerin und späteren Fürstin von Monaco, Grace Kelly. Kurz zuvor hatte man ihn in London nicht bei der Henley-Regatta starten lassen, weil er als Maurer angeblich zu starke körperliche Vorteile hatte.
Der Friedens-Nobelpreisträger von 1959, der Brite Philip Noel-Baker, errang Silber im 1500 m-Lauf, bis heute der einzige Nobelpreisträger mit einer Olympia-Medaille.
8. Fazit
Die olympischen Spiele in Antwerpen trugen entscheidend dazu bei, dass die olympische Idee nach einer achtjährigen Zwangspause von der Öffentlichkeit positiv gesehen wurde. Die Fans studierten die so genannte Nationenwertung in den Zeitungen, die Coubertin als "un-olympisch" ablehnte.
Paris 1924
Spiele der VIII. Olympiade
1.
Daten
Nach 24 Jahren fanden die Spiele erneut in Paris statt, vom 4. Mai bis 27. Juli. 136 Frauen und 2956 Männer aus 44 Ländern nahmen an 126 Wettbewerben in 20 Sportarten teil.
Deutschland war wie schon in Antwerpen 1920 nicht dabei. Es ist umstritten, ob es eingeladen worden war, ob es kein Interesse zeigte oder ob die Franzosen die Teilnahme ihres ehemaligen Kriegsgegners ablehnten.
Die 1920 noch ausgeschlossenen Mannschaften aus Österreich, Ungarn, Bulgarien und der Türkei waren hingegen wieder vertreten. Neu in der olympischen Familie waren Rumänien und Polen sowie Irland mit einer eigenen Mannschaft.
2. Programm
Bogenschießen war aus dem Programm gestrichen, Tennis zum vorerst letzten Mal (erst wieder in Seoul 1988) dabei.
3. Neuerungen
Zum ersten Mal zitierte man das neue olympische Motto "altius, cititius, fortius" (höher, weiter, schneller), erdacht von dem französischen Pater Didon.
Bei der Schlussfeier wurden erstmals drei Flaggen aufgezogen: für das IOC, für das Gastgeberland und für den nächsten Ausrichter der Olympischen Spiele.
4. Medaillenbilanz
Am erfolgreichsten schnitt die amerikanische Mannschaft ab mit 99 Medaillen (45/27/27) vor Frankreich mit 38 Medaillen (13/15/10) und den Finnen, die 37 Medaillen (14/13/10) gewannen.
In der so genannten "Nationenwertung" wurden die Leistungen der Teilnehmerländer in Punkte umgerechnet; eine wenig sinnvolle Vorgehensweise, denn Gewichtheben zum Beispiel zählte etwa 22-mal soviel wie der 100 Yards-Sprint.
5. Erfolge
Die Pariser Spiele zeigten, wie explosiv sich der Hochleistungssport entwickelte.
In der Leichathletik zum Beispiel gab es trotz großer Hitze (an manchen Tagen bis zu 45 Grad) sieben Weltrekorde.
Die Finnen dominierten eindeutig die Laufstrecken. Erneut lief sich Paavo Nurmi mit der unvermeidlichen Stoppuhr in der Hand ganz nach vorne, der zu seinen drei Goldmedaillen von 1920 nun noch fünf hinzufügte und damit zum Helden dieser Spiele avancierte. Sein Landsmann Ritola gewann ebenfalls als Läufer viermal Gold und zweimal Silber.
Bei den Schwimmwettbewerben hieß der Star Johnny Weissmuller. Der in die USA ausgewanderte gebürtige Ungarn-Österreicher (Petr Janos Weiszmüller), später der erste "Tarzan" der Filmgeschichte, gewann drei Goldmedaillen und die Bronzemedaille mit der Wasserball-Mannschaft.
Der amerikanische Ruderer John Kelly, der Vater der Filmschauspielerin und späteren Fürstin von Monaco, Grace Kelly, erzielte seinen dritten Olympiasieg (zweimal 1920).
6. Kurioses
Die Pariser Olympia-Erlebnisse der amerikanischen Leichtathleten Harold Abrahams und Eric Liddell wurden in ziemlich "freier" Auslegung in dem Hollywoodfilm "Chariots of Fire" nacherzählt, der 1981 mit einem "Oscar" ausgezeichnet wurde.
7. Fazit
Begründer der olympischen Spiele und IOC-Präsident Coubertin erlebte seine "Wunschspiele", wollte die "Schmach" von 1900 vergessen machen und zog sich nach den Spielen als IOC-Ehrenpräsident vom aktiven Geschehen zurück.
Amsterdam 1928
Spiele der IX.
Olympiade
1. Daten
Vom 17. Mai bis 12. August. 290 Frauen und 2724 Männer aus 20 Ländern nahmen an 109 Wettbewerben in 15 Sportarten teil.
2.
Programm
Tennis war nicht mehr olympisch, es fehlten auch Schießen, Polo und Rugby. Zum vierten Mal seit Stockholm 1912 wurden Medaillen in den Kunstwettbewerben vergeben.
3. Austragungsort
Schon drei Mal (1916, 1920 und 1924) hatten sich die Holländer für Olympia beworben, bevor Amsterdam für 1928 den Zuschlag bekam. Mit dem Gewinn einer Olympia-Lotterie hatte die Stadt ein Stadion bauen lassen, mit einer exakten 400 m-Bahn, eingerahmt von einer Rad-Rennbahn.
Bei der Eröffnungsfeier stiegen erstmals Tauben auf, und ein olympisches Feuer wurde entzündet.
4. Neuerungen
Zum ersten Mal in der olympischen Geschichte durften Frauen in der Leichtathletik und im Turnen starten. Damit war die bislang umstrittene Teilnahme der Frauen keine olympische Streitfrage mehr. Die antiken Spiele hatten den Frauen bei Androhung der Todesstrafe nicht einmal das Zuschauen erlaubt.
Seit Paris 1900 nahmen sie in verschiedenen Sportarten (Croquet, Golf, Tennis, Bogenschießen, Schwimmen und Eiskunstlauf) teil, aber ihre olympische Beteiligung wurde nicht zuletzt durch Coubertins Abneigung gegenüber Frauensport erheblich gebremst. Nach langen Diskussionen - die Vorurteile reichten von "unweiblich" bis "zu anstrengend" - wurden den Frauen fünf Disziplinen genehmigt: Hochsprung, Diskus, 100 m, 800 m und 4x100 m-Staffel.
Nach dem 800 m-Lauf, den die Breslauerin Lina Radke-Batschauer gewann, entflammten die Diskussionen erneut, da viele Frauen aufgaben oder zusammenbrachen. Es dauerte bis Rom 1960, ehe Frauen wieder Laufstrecken über 200 m zugestanden wurden.
5. Medaillenbilanz
Insgesamt errangen die Amerikaner die meisten Medaillen (56, 22/18/16) vor der deutschen Mannschaft (31, 10/7/14).
6. Erfolge
Paavo Nurmi holte sich seine letzten drei Medaillen von insgesamt zwölf.
In Deutschland war nach 16jähriger Pause die olympische Begeisterung wieder gewachsen, besonders gefördert durch den jungen Sportfunktionär Karl Halt (1891-1964), der mit Carl Diem zusammenarbeitete. Der "Deutsche Olympische Ausschuss" stellte die internationalen Verbindungen wieder her, schickte 32 Frauen und 191 Männer nach Amsterdam, für die rund 700 000 Mark aufgebracht worden waren. Herausragend die beiden Siege des Reiters Carl von Langen, dessen Geschichte später in dem Willy-Birgel-Film "Reitet für Deutschland" verarbeitet wurde. Deutsche Leichtathleten gewannen von 100 m bis 800 m jeweils Bronze. In Deutschland herrschte danach regelrecht "olympische Stimmung", Berlin bewarb sich 1930 für die Spiele von 1936 und erhielt den Zuschlag vor Barcelona.
7.
Fazit
Die Spiele von Amsterdam waren die letzten wirklich "friedlichen Spiele", bei denen sich die wirtschaftliche Depression noch nicht bemerkbar machte. Es fehlten aber auch die grandiosen, herausragenden Athleten, und IOC-Ehrenpräsident Coubertin war wegen Krankheit erstmals seit 1906 nicht dabei.
Los Angeles 1932
Spiele der X. Olympiade
1. Daten
Vom 30. Juli bis 14.
August. 127 Frauen und 1281 Männer aus 37 Ländern nahmen an insgesamt 116 Wettbewerben in 14 Sportarten teil.
2. Programm
Unter anderem standen neun Kunstwettbewerbe auf dem Programm (Gold für den deutschen Schriftsteller Paul Bauer) und es wurden Medaillen für Bergsteiger vergeben (Gold für Franz und Toni Schmidt - Erstbesteigung der Matterhorn-Nordwand).
3. Austragungsort
Los Angeles hatte sich schon für 1924 und 1928 beworben und nun den Zuschlag trotz großer Bedenken bekommen.
Die Olympier hatten keine guten Erinnerungen an die ersten außereuropäischen Spiele in St. Louis 1904.
Kritisiert wurden auch die hohen Reisekosten in einer wirtschaftlich allgemein schweren Zeit. Tatsächlich waren dann die Teilnehmerfelder auch erheblich kleiner als in Amsterdam.
Obwohl die Amerikaner alle Teilnehmer bezuschussten, scheiterte die Teilnahme oft an der finanziellen Hürde. Für die deutsche Mannschaft hatte der "Deutsche Olympische Ausschuss" mühsam einiges Geld aufgetrieben, aber die Athleten mussten auch eigenes Geld zuschießen.
Für den Ringer-Olympiasieger Jakob Brendel wurden seine 1000 Mark Reisegeld zu Hause in Nürnberg privat gesammelt. Reiter und Hockeyspieler (auch die immer noch abseits stehenden Turner) traten die teure Reise nicht an, die insgesamt nur sieben Frauen und 75 Männer aus der deutschen Mannschaft mit dem Lloyd-Dampfer "Europa" aufnahmen.
4. Neuerungen
Das erste Olympische Dorf wurde errichtet. Es bestand aus 550 Spezialhäusern nur für Männer, die Frauen wohnten in einem Hotel, und ihnen wurde der Zutritt zum "Dorf" strikt untersagt.
Die Spiele brachten weitere sensationelle Neuerungen: elektrische Zeitmessung mit Startpistolen, die Stoppuhr und Zielfoto auslösten; ein Siegerpodest mit drei Stufen, Fahnen und Hymnen sowie die Anwesenheit der Box-Ringrichter zwischen den Seilen und nicht wie bisher üblich außerhalb des Ringes.
5. Medaillenbilanz
Erfolgreichste Mannschaft waren die Amerikaner mit 104 Medaillen (41/32/31), praktisch jeder dritte US-Teilnehmer gewann olympisches Edelmetall. Die deutsche Mannschaft schnitt mit drei Gold-, zwölf Silber- und fünf Bronzemedaillen erfolgreich ab.
6. Stars und Erfolge
"Star" der Spiele war die Amerikanerin Mildred "Babe" Didrikson, die das Speerwerfen und die 80 m-Hürden gewann und gleich hoch sprang (1,657 m) wie Jean Shiley (USA), aber von der Jury wegen ihres Stils (Kopf voraus) auf Platz zwei gesetzt wurde. Die beiden Mädchen ließen später ihre Medaillen verschmelzen und teilten sich die Gold-Silber-Legierung.
"Babe" Didrikson hätte wohl noch mehr gewonnen, doch durften Frauen damals nur an maximal drei Disziplinen teilnehmen.
Olympiasieger aus deutschen Reihen waren neben Brendel der Gewichtheber Rudolf Ismayr und der Ruder-Vierer mit Steuermann. Besonders erfolgreich waren die Kraftsportler mit je einmal Gold, Silber und Bronze für die Gewichtheber und die Ringer, dreimal Silber für die Boxer.
7. Kurioses
In Los Angeles wurde die deutsche Mannschaft noch durch vier Radsportler ergänzt, die einem deutschen Radfahrerklub in New York angehörten und keinerlei Erfahrung im Leistungssport hatten.
Der traurigste "Teilnehmer" war der Finne Paavo Nurmi, der seit 1920 zwölf Medaillen (davon neunmal Gold) gewonnen hatte und in Los Angeles als 35-Jähriger für den Marathonlauf nominiert war.
Wegen "Verstoßes gegen die Amateurbestimmungen" (angeblich zu hohe Spesen) durfte er nicht starten.
8. Fazit
Die Spiele wurden trotz aller Unkenrufe insgesamt ein großer Erfolg, mit rund zwei Millionen Zuschauern und einem Gewinn von rund einer Million Dollar.
Berlin 1936
Spiele der XI. Olympiade
1. Daten
Vom 1.
bis 16. August. 328 Frauen und 3738 Männer aus 49 Ländern nahmen an 129 Wettbewerben in 20 Sportarten teil.
2. Programm
Durch 15 Kunstwettbewerbe und die Demonstrationssportarten Baseball und Segelflug wurde das Programm erheblich erweitert. Neu im Programm waren außerdem der Kanusport, Basketball, Handball und (wieder) Polo.
Der Olympische Fackellauf feierte seine olympische Premiere.
3. Austragungsort
Das IOC hatte 1931 die Spiele an Berlin vergeben, das sich gegen Barcelona und elf andere Städte (darunter auch Frankfurt am Main, Nürnberg und Köln) durchgesetzt hatte. Zum ersten Mal war das Fernsehen dabei, übertrug die Ereignisse in 25 Berliner Hallen.
Hielt sich das Nazi-Regime bei den Winterspielen von Garmisch-Partenkirchen 1936 noch ziemlich im Hintergrund, so sollte nun in Berlin der Propaganda-Effekt voll genutzt werden. Überall flatterten Hakenkreuzfahnen, die Zeitungen feierten das "neue Deutschland".
Die Überlegenheit der "arischen Rasse" sollte demonstriert werden und quasi als Alibi für die Rassenverfolgung durfte die Jüdin Helene Meyer, 1928 schon Olympiasiegerin, am Fechtturnier teilnehmen, indem sie Zweite hinter der Jüdin Ilona Elek aus Ungarn wurde. Öffentliche Gelder wurden in einem nie gekannten Ausmaß in diese Spiele investiert, die in jeder Hinsicht perfekt und bis ins Detail geplant waren.
Bei der Eröffnungsfeier sprach Adolf Hitler die olympische Eröffnungsformel und der Marathon-Olympiasieger von 1896, Spiridon Louis, überreichte dem Diktator einen Olivenzweig. Mannschaften, die nicht den Hitler-Gruß zeigten, wurden vom Publikum ausgebuht (USA), die Österreicher entboten diesen "Gruß" und die Franzosen wurden bejubelt, weil man ihren "olympischen Gruß" für die "Heil-Bewegung" hielt.
4. Hintergründe
Über den Spielen hingen bereits die Schatten eines drohenden Weltkrieges.
Der Spanische Bürgerkrieg tobte seit Juli, italienische Truppen waren in Abessinien, japanische in die Mandschurei eingefallen. In Deutschland hatte die Judenverfolgung begonnen.
5. Boykottbestrebungen
Aus politischen Gründen, vor allem aus Ablehnung der deutschen Rassegesetze gegen die Juden von 1934, erwogen viele NOKs, die Spiele zu boykottieren. Darunter auch das NOK der USA, aber dessen Präsident Avery Brundage drängte auf Teilnahme. Er vertrat die Meinung, Sport habe mit Politik nichts zu tun.
6. Medaillenbilanz
Durch die gewaltigen Investitionen konnte Deutschland mit einer zahlen- und leistungsmäßig gewaltigen Mannschaft auftreten, die mit 33-mal Gold, 36-mal Silber und 3-mal Bronze vor den Sportlern aus den USA (24/20/12) die erfolgreichste bei den Spielen war.
7. Erfolge
Es fanden Wettkämpfe auf einem bis dahin nie gesehenen hohen Niveau statt. Das war zum größten Teil Verdienst der zehn schwarzen Mitglieder des US-Leichtathletikteams. Von der Nazi-Presse als "schwarze Hilfstruppen der Amerikaner" bezeichnet, gewannen sie siebenmal Gold und je dreimal Silber und Bronze.
An der Spitze stand natürlich Jesse Owens, der insgesamt vier Mal Olympiasieger wurde: 100 m, 200 m, Sprintstaffel und Weitsprung. Er war der Star der Berliner Spiele. Bei den Langstrecken dominierten wieder die Finnen.
Mit je fünf bzw. sechs gewannen die deutschen Turner Konrad Frey (3/1/2) und Alfred Schwarzmann (3/0/2) die meisten Medaillen bei diesen Spielen.
Mit Ausnahme von Basketball, Fußball und Polo gewannen deutsche Athleten in allen Sportarten Medaillen.
Beeindruckend war besonders das Weitsprung-Duell zwischen Lutz Long und Jesse Owens.
Einen tragischen und tränenreichen Verlauf nahm die Sprintstaffel, in der die deutschen Mädchen klar favorisiert waren. Beim Wechsel zwischen Maria Dollinger und der Schlussläuferin Ilse Dörffeldt fiel das Staffelholz auf die Aschenbahn, aus der Traum. Die deutsche Mannschaft gewann des weiteren das einzige Feldhandballturnier in der olympischen Geschichte vor Österreich und der Schweiz.
8. Fazit
Die Spiele in Berlin waren die bis dahin leistungsstärksten und die am besten organisierten.
Das Berliner Olympiastadion bot 110 000 Menschen Platz, das daneben liegende Schwimmstadion 18 000. Sportbauten und Olympisches Dorf (mit festen Ziegelhäuschen und 38 Speisesälen) waren perfekt, Zeitnahme und Ergebnisdienste auf dem neuesten technischen Stand. Für über 3000 Journalisten gab es Bulletins in 14 Sprachen.
Aber die Spiele werden wegen der politischen Hintergründe und des Missbrauchs der olympischen Idee zu Propagandazwecken zwiespältig in Erinnerung bleiben.
Helsinki 1940
Die Spiele der XII. Olympiade, ursprünglich an Tokio vergeben, wurden 1938 Helsinki zugesprochen.
Als die sowjetischen Truppen im Dezember 1939 Finnland überfielen, brach man sofort alle Vorbereitungen ab. Die Spiele 1940 fielen wegen des Zweiten Weltkrieges aus.
London 1944
Die Spiele der XIII. Olympiade waren im Juni 1939 für das Jahr 1944 an London, das sich vor Rom durchgesetzt hatte, vergeben worden, mussten aber wegen des Zweiten Weltkrieges abgesagt werden.
London 1948
Spiele der XIV. Olympiade
1.
Daten
Vom 29. Juli bis 14. August. 385 Frauen und 3714 Männer aus 59 Ländern nahmen an 136 Wettbewerben in 18 Sportarten teil. Deutschland und Japan erhielten keine Einladungen. Die UdSSR sagte ab.
2. Programm
Gegenüber den Spielen von 1936 waren Feldhandball und Polo gestrichen worden, die Wettbewerbe aber um sechs Disziplinen erweitert worden. Zum letzten Mal fanden die Kunstwettbewerbe statt.
3. Austragungsort
Im Juni 1939 hatte das IOC London für die Spiele von 1944 vorgesehen, doch die mussten wegen des Krieges ausfallen. Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam das IOC eine neue Führung, Präsident war jetzt der Schwede Johannes Edström, sein Stellvertreter der prinzipientreue Amerikaner Avery Brundage.
Beide traten mit aller Kraft dafür ein, dass die Spiele der nächsten Olympiade planmäßig abgehalten wurden. Brieflich stimmten die IOC-Mitglieder 1946 ab und entschieden sich für 1948 für London, das Baltimore, Lausanne, Los Angeles, Minneapolis und Philadelphia ausstach.
600 000 Pfund, damals etwa 6 Millionen Mark, investierte das britische NOK in die Spiele, schließlich soll sogar noch ein Gewinn von rund 10 000 Mark übriggeblieben sein.
4. Das Fernsehzeitalter beginnt
Wichtige Neuerungen gab es in London nicht, das Protokoll hatte sich schon fest etabliert. Und doch passierte etwas, das die Olympischen Spiele in den kommenden Jahrzehnten entscheidend prägen sollte: Das Fernsehen übertrug den olympischen Sport erstmals in die Wohnzimmer.
In Großbritannien gab es damals rund 80 000 Fernsehgeräte, etwa eine halbe Million Menschen sollen zugeschaut haben.
5. Medaillenbilanz
Die Amerikaner gewannen wiederum die meisten Medaillen (38/27/19) vor den Schweden (16/11/17).
6. Erfolge
Die Leichtathletik bildete den Kern der Spiele. Drei Stars begeisterten.
Die 30-jährige Holländerin Fanny Blankers-Koen, Mutter von drei Kindern, gewann vier Goldmedaillen. An mehr Wettbewerben durfte sie nicht teilnehmen, da Frauen nur der Start in drei Einzelkonkurrenzen erlaubt war. Wahrscheinlich hätte sie auch im Hochsprung und im Weitsprung gewonnen.
Der 17-jährige Amerikaner Bob Mathias trumpfte im Zehnkampf auf, und der international schon bekannte Tschechoslowake Emil Zatopek ("die Lokomotive") begann seine herausragende olympische Karriere mit dem Sieg über 10 000 m mit fast 48 Sekunden Vorsprung und dem Gewinn der Silbermedaille über 5000 m, nur zwei Zehntelsekunden hinter dem Belgier Gaston Reiff.
Für Österreich gab es das erste Leichtathletik-Gold in der olympischen Geschichte durch die Speerwerferin Herma Bauma.
7.
Fazit
Die Spiele in England waren deutlich von den Folgen des Krieges gezeichnet. Stadien wurden provisorisch ausgebaut, die Athleten in Kasernen und Schulen untergebracht. Die britischen Organisatoren vollbrachten eine hervorragende Leistung, so dass der Neubeginn Olympias nach zwölf schrecklichen Jahren ein Erfolg wurde. Leider war das Wetter schlecht, es regnete fast ständig. Die Begeisterung der Zuschauer und eine zwangsläufig neue Sportler-Generation mit herausragenden Leistungen ließen die bescheidenen äußeren Umstände vergessen.
Helsinki 1952
Spiele der XV.
Olympiade
1. Daten
Vom 19. Juli bis 3. August. 518 Frauen und 4407 Männer aus 69 Ländern, nahmen an 149 Wettbewerben in 18 Sportarten teil.
2.
Programm
Gegenüber London 1948 erhöhten sich die Wettbewerbe um 13 Disziplinen: im Modernen Fünfkampf kam die Mannschaftswertung hinzu sowie sechs Turnwettbewerbe, drei im Schießsport, zwei Gewichtsklassen im Boxen und eine im Gewichtheben.
3. Schlagzeilen
In Helsinki war erstmals (seit der Russischen Revolution von 1917) die UdSSR mit einer Mannschaft vertreten. Der sowjetischen Mannschaft wurde eine ungewöhnliche Ausnahmegenehmigung zuteil: Zusammen mit den Teams aus den Ostblockländern Ungarn, Polen, Bulgarien, Rumänien und der Tschechoslowakei durfte sie in einem eigenen Olympischen Dorf wohnen.
Die deutsche Mannschaft war nach 16-jähriger Pause wieder dabei, allerdings nur Sportler aus der Bundesrepublik. Das Saarland war eigenständig vertreten.
Auch Japan wurde wieder aufgenommen.
Carlo Pedersoli, besser bekannt als Bud Spencer, nahm ebenfalls an den Spielen teil; er schied allerdings schon im Vorlauf beim 100-m-Freistilschwimmen als Fünfter aus.
4. Der erste Boykott
Olympia erlebte den ersten olympischen Boykott. Weil die VR China zugelassen wurde, reiste die Mannschaft von Taiwan ab.
5.
Medaillenbilanz
Es entwickelte sich der erwartete Gigantenkampf um die Medaillen, bei dem die Amerikaner knapp vor der UdSSR lagen. Insgesamt kamen sie auf 76 Medaillen vor der Sowjetunion (71) und Ungarn (42). In der Zahl der Goldmedaillen (40:22) lagen die USA deutlich vorn.
Für die deutsche Mannschaft (32 Frauen und 173 Männer) gab es zum erstenmal in der Geschichte keine Goldmedaille.
6. Stars
Zu den großen Stars von Helsinki zählte der Tschechoslowake Emil Zatopek.
Nach dem 10 000 m-Gold von 1948 gewann er diesmal über 5000 m und 10 000 m, und er fügte noch Gold im Marathonlauf hinzu, den er vorher noch nie bestritten hatte. Ehefrau Dana siegte im Speerwerfen.
7. Erfolge
Die sowjetischen Turner erwiesen sich als die erfolgreichsten Teilnehmer - allen voran Maria Gorokschowskaja (2 Gold, 5 Silber) und Viktor Tschukarin, der als überragender Athlet dieser Spiele vier Mal Gold und zwei Mal Silber gewann.
Drei Athleten zeigten, wie man Schicksalsschläge verkraften kann. Die Dänin Lis Hartel (Silber in der Dressur) und der Amerikaner Walter Davis (Gold im Hochsprung) waren an Kinderlähmung erkrankt gewesen, der Ungar Takacz, der im Krieg die rechte Hand verloren hatte, gewann Gold im Schießen.
Boxer Floyd Patterson, der spätere Profiweltmeister, siegte im Mittelgewicht, und Ingemar Johansson, ebenfalls später Weltmeister, wurde im Schwergewichtsfinale wegen "Feigheit" disqualifiziert (B
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