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Friedrich Schiller
"Nänie"
INHALT:
- Vers 1: Allgemeine Klage
- Verse 2 bis 4: Sage von Orpheus und Eurydike
- Verse 5,6: Sage von Aphrodite und Adonis
- Verse 7 bis 11: Sage von Achilles und Thetis
- Verse 12 bis 14: "Gemeines" geht im Gegensatz zu Vollkommenem klanglos unter
AUFBAU:
- Vers 1: Mit "Auch" beginnt die Klage
- Vers 9: "Aber"
- In Schlussversen (Trost) Bogen von Anfang (Klage) geschlossen
- Eingeklammerter Teil: Unerbittlichkeit des Todes
ÄUSSERE FORM:
- Elegie (antike Form, Klagelied)
- Distichen (aus Hexameter und Parameter)
RHYTHMUS:
- Klage hebt 7 mal an (crescendo, diminuendo), klingt schließlich ab
- Weiterdrängen ->Abbremsen
SPRACHE:
- Hochsprache, gedankliche Abstraktion
- Abstrakte Substantive, Antithesen, Parallelismus, Wiederholungen
AUSSAGE:
- "noenia" ist Klagelied, Kunst als Trost
- Vergänglichkeit des Schönen im Tod
EINORDNUNG IN DIE KLASSIK:
- 1768 bis 1805
- Dualismus Gefühl -> Vernunft
- Weltordnung frei von Willkür
- Göttliches im Menschen
- Idealbild der griechischen Antike
- In der Kunst: Strenge äußere Form
- Abgrenzung von Trivialliteratur
- Griechische Mythologie
Klassik von Goethes Italienischer Reise (1786) bis Schillers Tod (1805)
Gedicht aus Zeit in Weimar -> später: Einordnung in Weimarer Klassik
[Gedicht lesen]
INHALT
Schiller gebildetes Publikum vorausgesetzt.
Wörter und Zusammenhänge klären (jeweils auf Stellen im Gedicht beziehen)
1 Allgemein beklagen, dass das Schöne sterben muss
2,3,4 Sage angesprochen Orpheus und Eurydike, denen Hades (hier styg. Zeus) gnädig ist (Inhalt voraussetzen?), Begriff von Fluß Styx = Hades in Unterwelt.
5,6 unglückliche Liebe Göttin Aphrodite-sterblicher Mensch=Königssohn Adonis
auf Jagd von Eber verletzt, Aph. konnte Blutung nicht stillen
7-11 Sage: Eine der 50 Töchter des Nereus (=Meeresgott) = Thetis, göttl. Mutter zus.
mit Mensch Peleus => Sohn Achill, nur an Ferse verwundbar, fällt in Troja, von Göttinnen beweint, Thetis zurück ins Meer.
Diese Sage weiter als andre ausgeführt, Held durch göttl. Klage verherrlicht. In Achill vollzieht sich Wandel des Gedichts: Leid-Ruhm-Trost ("auch")
12-14 "Gemeines": leibl. geht im Gegensatz zu Vollkommenem klanglos unter
AUFBAU
Erster Vers: Mit "Auch" beginnt Klage, durch auch in größeren Gedanken- zusammenhang gestellt, auch zeigt: was kommt ist Ergebnis einer Reflexion
Erkenntnis wird dann durch Heraufbeschwören der mystischen Gestalten komkreter
9. Vers, Trost beginnt mit "Aber", stellt aber nicht wirklich Gegensatz zur Klage dar.
Ende, wirklicher Trost in Schlussversen umklammert mit Klage von Anfang mittleren Teil, der Unerbittlichkeit des Todes darstellt (Auch schöne Menschen +), wenn dann Bedingungen für liebenden Menschen unerfüllbar (Orpheus), Schicksal>Götter
ÄUSSERE FORM
Man sieht: Kein Reim, 14 Verse ohne Stropheneinteilung, jedoch immer 2 Verse metrische, syntakt., inhaltl. Einheit: Gedicht= Elegie, besteht aus Distichen: ursprgl. "Zweiteiler", besteht aus Hexameter und Pentameter
Hexameter: aus 3-teilg. Takten (3/4-Takt) ohne Auftakt, beschreibt Wellenbewegung
Nicht auf jede der 5 Hebungen müssen zwei Senkungen folgen, nur einmal hier: "Siehe!", erste vier Takte beliebig mit 2 oder 3 Silben, Vorletzter drei, letzter 2 Silben
Pentameter nur im Distichon, "elegisches Distichon"->Elegie, Pent. Schließt mit Habung statt Senkung, genaueres weggelassen, jedenfalls Hexameter = weiterdrängend, Pent.
Fängt Bewegung auf, hält sie an-> oft Gegensatz, Wendung, beispielsweise Verse 3,4, den Effekt fasst gut Schillers "D. auf das D." zusammen, S.162 rotes Buch
Distichon mit Kommas, Punkt, jeweils synt. Einheit,
Elegie ist Gedicht: bedeutet Formbegriff (lyr. Dichtungsform)und Trauergesang, Ausdruck von Trauer, Sehnsucht, Wehmut = antike Form
RHYTHMUS
mit jd.
Distichon hebt Klage an (7x crescendo, diminuendo), regelmäßig weiterdrängen, abbremsen bis es im letzten Vers mit bezeichnendem "klanglos" ausklingt
SPRACHE
Erhabenes durch Hochsprache und hohe, edle Worte ausgedrückt
Nicht gewöhnlich oder schlicht
Hohe Ebene, gedankl. Abstraktion, komplizierte Materie
Abstrakte Substantive wie Schönes, Liebe, Geschenk, Vollkommenes, Gemeines, Schicksal, Klage
Antithesen: Menschen und Götter, eherne Brust, Vollkommenes stirbt
Wiederholungen: 3 mal "nicht", Parallelität, auch: par. Satzbau: "da weinen..es weinen"
AUSSAGE
Am besten von Titel her angehen: Lat. Noenia: Begräbnis- und Totenklage der alten Römer, eigentlich als Klage um lieben Verstorbenen, hier aber generelle Klage um Vergänglichkeit des Schönen, kein konkreter Fall, sondern nur Ideendichtung
Gestalten und Ereignisse aus griech.
Mythologie sind mehr als nur Wissensstoff aber noch nicht Realität, sind Bilder, die exemplarisch Grundsituation des Menschen ausdrücken, in Vers 12 kommt Synonym für Schönes -> Vollkommenes vor, in edlen Gestalten der Antike realisiert. Diskrepanz zwischen Seele und Leib, Geist und Körper (Zwei Seelen.. in Faust) Schiller meint: Leib und Seele in Harmonie =Vollkommenes, Zwiespalt aufgehoben, Tod löst alles auf, Einklang besteht nicht fort, Schönes dauert aber in Erinnerung über Tod hinaus fort in Gedanken und Liebe der anderen Menschen. Nach griech. Glauben Tote in Hades, also Trost nur im leben möglich, nur in Gedanken Unsterblichkeit, Nänie soll Klagelied als Kunstwerk sein, Gedicht selbst ist schon Trost und Klage von denen es redet
Einordnung in Epoche der KLASSIK
Gedicht ist Klassik zuzuordnen.
Die Literaturepoche der Klassik, genauer gesagt der so genannten Weimarer Klassik (1768-1805), umfasst die Epoche zwischen Goethes Italienreise (1786) und Schillers Tod (1805). Sie ist ganz wesentlich davon geprägt, was man später das »Bündnis Goethe/Schiller« genannt hat.
Man kann die Klassik die harmonische Synthese zwischen der Aufklärung und dem Sturm und Drang nennen.
Gott gab den Menschen Gefühle UND Vernunft, und die Menschen damit dem Leben und Dasein einen Sinn geben soll;
Entspricht Vollkommenheit Leib-Seele und Dichterauftrag, Nänie als Trost im Diesseits
Natur und Welt sind ein geordneter Organismus, frei von Willkür und Gewalt. <-Tod nicht willkürlich, unterscheidet nicht zw. Gott und Mensch
Das Göttliche widerspiegelt sich im rein Menschlichen.
<-Sagen in denen sich göttl. Und menschl. Schicksale vermischen
Die reine Menschlichkeit nach dem Vorbild der antiken Griechen ist das Ideal. <- Idealbild des Heldenmenschen d. griech. Sagenfiguren
In der Kunst: Äußere Ordnung und strenge Form, plus innere Gesetze, um die höchst mögliche innere und äußere Schönheit zu finden.
<- Extrem ausgeprägt in komplizierter Elegienform und Klage als Kuntwerk
Abgrenzen von Trivialliteratur: hohe Ansprüche an Leser, Kenntnisse
Gestalten aus griech. Mythologie, typ. für Klassik, griech. Götter
Antike Form= Elegie (Wort aus Griechischem) und Nänie von LAT. Noenia (Totenklage der alten Römer
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