Die literatur der biedermeierzeit
Vortrag Biedermeier
Als Biedermeier wird eine Zeitspanne (»Epoche«) und Kunst- bzw. Stilrichtung von ca. 1815-1850 bezeichnet.
§ Mensch zog sich in der Literatur, wie im wirklichen Leben in private Idylle zurück
§ war Zeit vor der deutschen Revolution im Jahre 1848
§ Ausdruck Biedermeier bezieht ich zum einen auf die Wohnkultur und Kunst des Bürgertums und zum anderen auf die Literatur der Zeit
§ als typische galt die Flucht ins Idyll und die Begrenzung
Zur Namensgebung
Ø »Biedermeier « entstand erst nach 1848/49 und.
Ø leitet sich von dem Pseudonym Gottlieb Biedermaier her.
Ø Bezeichnung "Biedermeier" geht auf die deutschen Schriftsteller Ludwig Eichrodt und Adolf Kußmaul zurück
Ø Münchener Zeitschrift "Fliegende Blätter" von 1855 - 1857 àGestalt des schwäbischen Dorflehrers Gottlieb Biedermaier
Ø Ihm verhalfen (nach ihrer Charakterisierung) "seine kleine Stube, sein enger Garten und das dürftige Los eines verachteten Dorfschulmeisters" zu irdischer Glückseligkeit
Ø Zeitschrift stellte die unpolitische Haltung des dt. Kleinbürgers in der Zeit der Revolution satirisch bloß
Ø Ende des 19.
Jahrhunderts à Biedermeier wurde mit der "guten, alten Zeit" gleichzusetzen
Ø à Begriff wurde als Synonym für Behaglichkeit, Häuslichkeit, Geselligkeit in Familie u. Freundeskreis und den Rückzug ins Private verw.
Ø ab 1906 à Begriff für Mode und Möbel aus der Zeit zwischen 1815 und 1848
Ø später auch für einen Malstil
Geschichtliche Hintergründe
§ auf der einen Seite stand das Familienleben und die private Idylle
§ auf der anderen Seite stand harter Überlebenskampf der Bauern und Tagelöhener in ländlichen Bereichen sowie trostloses Elend der Arbeiter in der nun überall massenhaft entstandenen städtischen Fabriken
§ gelang nur wenigen Menschen einen gewissen Wohlstand zu erlangen und Reichtum zu erwerben
§ zahlreich Landarbeiter, Handwerker und Kleinbauern versanken in Armut
§ I.d.R. mussten Frauen und auch sogar Kinder am finanziellen Erwerb zur Sicherung des Familienlebens teilnehmen
§ diese bis zur dt.
Revolution (welche das Ziel hatte die deutsche Einheit wiederherzustellen und eine liberale Verfassung einzuführen) im März 1848 hinführende Epoche bezeichnet man als Vormärz
§ Vormärz gehört also zur Biedermeierzeit, welche für die Zeit vor den Revolutionen in Europa in den Jahren 1848/49 steht (Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich)
Merkmale und Strömungen des Biedermeier
Ø Trautes Heim,.. à Die Wohnung wurde so zum Mittelpunkt des Lebens
Ø Kaffeehäuser und Theater gewannen als wichtige Treffpunkte Städten an Bedeutung.
Ø Literaten des Biedermeier erlebten viele politische Enttäuschungen erzeugten ein allgemeines Misstrauen gegen die große Politik
Ø wollten sich abkapseln um ihre Werke zu verfassen
Ø ihre, in den Werken dargestellte Welt, kennzeichnete sich durch eine konservative Grundhaltung und Selbstgenügsamkeit und Hingabe an eine Arbeit
Ø diese Einstellung hieß Anpassung an die Wirklichkeit
Ø von ihr wurde die Literatur und das geistige Leben bis ungefähr 1840 gekennzeichnet
Ø man war überzeugt das das künstlerische Schaffen und die Erlebnisse der Kunst Gemeinschaftsgefühl stärke
Ø bevorzugten Gattungen: Idylle - ein episches Gedicht, an dem man sich im Familienkreis erfreute - und das Drama, das öffentlich aufgeführt wurde
Ø geselliger Charakter der B.-Literatur zeigt sich ferner in der Beliebtheit gewisser Gattungen wie der Satire, Reiseberichte sowie v.a.
der Tagebücher, Briefe und Lebenserinnerungen, die im Familienkreis vorgelesen wurden
Ø trotzdem zerfällt die Biedermeier-Zeit in eine verwirrende Vielfalt literarischer Stile und Vorlieben
Ø die sich manchmal sogar in ein und demselben Werk zeigen
Autoren und Werke
Franz Grillparzer (1791-1872): Hauptwerke: "König Ottokars Glück und Ende" (1825), "Ein treuer Diener seines Herrn" (1828), "Ein Bruderzwist in Habsburg", "Die Jüdin von Toledo", "Libussa", "Das Goldene Vlies".
Ferdinand Raimund (1790-1836): Hauptwerke: "Der Verschwender", "Der Alpenkönig", "Der Menschenfeind", "Der Bauer als Millionär", "Der Barometermacher auf der Zauberinsel", "Der Diamant des Geisterkönigs", "Die gefesselte Fantasie" und "Die Unheil bringende Zauberkrone".
Johann Nestroy (1801-1862): Hauptwerke: "Der konfuse Zauberer", "Lumpazivagabundus", "Der Zerrissene", "Das Haus der Temperamente".
Christian Dietrich Grabbe (1801-1836): Hauptwerke: "Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung", "Marius und Sulla", "Die Hohenstaufen", "Die Hermannsschlacht", "Cid", "Don Juan und Faust".
Friedrich Rückert (1788-1866): Hauptwerke: Zyklus "Liebesfrühling" (1844), "Die Weisheit des Brahmanen" (1836-1839), "Kindertotenlieder" - Verarbeitung des Todes seiner beiden Töchter - (1872 aus dem Nachlass, vertont durch Gustav Mahler), "Geharnischte Sonette" (1814).
Annette Freiin von Droste-Hülshoff (1797-1848)
Ø eigentlich Anna Elisabeth Freiin von Droste zu Hülshoff
Ø eine der bedeutendsten Lyrikerinnen der deutschen Literatur
Ø wurde am 10.
Januar 1797 auf Schloss Hülshoff, einer Wasserburg bei Münster
in Westfalen, geboren
Ø Zwischen 1812 und 1819 versuchte sich Droste-Hülshoff in zahlreichen
literarischen Gattungen
Ø Nach 1825 war sie des Öfteren im Rheinland, vor allem in Bonn
Ø Die unglückliche Liebe zu dem viel jüngeren L. Schücking, die 1837 begann und
1846 endete, stürzte die Dichterin in eine tiefe Krise
Ø 1846 zog sie endgültig nach Meersburg am Bodensee, wo bis zu ihrem Tod am 24. Mai 1848 mit ihrem Schwager lebte
Wichtige Werke
Ø Ledwina (1819)
Ø Bei uns zu Lande auf dem Lande (1841)
Ø Die Judenbuche (1842)
Ø Bilder aus Westfalen (1842)
Ø 1843/44 entstandenen Gedichte
Ø "Mondesaufgang"
Ø "Durchwachte Nacht"
Ø "Im Grase"
Ø "Wenn die Wolke am Azure verraucht"
Ø "Der Knabe im Moor"
Anmerkungen: |
| impressum | datenschutz
© Copyright Artikelpedia.com