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  Patrick süßkind - das parfum

I.      Informationen zum Autor "Patrick Süskind"   Patrick Süskind wurde 1949 in Ambach am Starnberger See geboren. Er besuchte die Grundschule und das Gymnasium und studierte anschließend in München Geschichte (1968-1974). Nach Abschluss seines Studiums versuchte er sich in zahlreichen, erfolglosen schriftstellerischen Versuchen und schrieb einige Drehbücher. Als Theaterautor trat Süskind erstmals 1981 mit der Komödie "Der Kontrabass" auf. Dieses Stück galt als das meistgespielte an deutsprachigen Bühnen.

Internationaler Durchbruch gelang ihm 1985 mit dem Roman "Das Parfum", welches der größte Verkaufsschlager der achtziger Jahre wurde.Heute lebt Patrick Süskind, welcher als sehr medienscheu gilt, zurückgezogen in München und Paris.   Weitere Werke "Kir Royal" (1986) "Die Taube" (1987) "Die Geschichte von Herrn Sommer" (1991) "Rossini oder Die mörderische Frage, wer mit wem schlief" (1997)     II.    Inhalt/Handlung   Im 18. Jahrhundert wird Jean-Baptiste Grenouille am wohl stinkendsten Platz von Paris geboren. Er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss.

Grenouille verbindet Genialität mit Wahnsinn. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn ist er selbst jedoch ohne jeglichen Eigengeruch. Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, isoliert er sich in seiner eigenen Welt von Gerüchen und Düften.Sein Weg führt ihn zum Parfumeur Baldini, der ihm die Kunst der Parfumherstellung beibringt. Während dieser Zeit begeht er seinen ersten Mord. Nachdem er einen traumhaft schönen Duft wahrgenommen hat, irrt er durch ganz Paris und findet schlussendlich ein junges Mädchen, welches er tötet und dessen Duft er in sich aufsaugt.

Grenouille geht fort von Paris und zieht sich für sieben Jahre auf einen Berg zurück, wo er sich ausschließlich durch Gaben der Natur am Leben erhält. Dies ist auch der Zeitpunkt, an dem er erkennt, dass er selbst mit keinem Geruch ausgestattet ist. Und dieser ist wiederum der Grund, warum Grenouille zu den Menschen zurückkehrt. Nachdem der Mann von einem Marquis als Vorführobjekt benutzt wird, gelingt es Grenouille zum ersten Mal den Menschengeruch zu imitieren, mit dem er sofort Erfolg hat. Als ihm der Rummel um ihn herum zu viel wird, kehrt der dem Hof des Marquis den Rücken und geht nach Grasse, wo er den wunderbaren Duft eines Mädchens wahrnimmt. Da er aber erkennt, dass dieser erst in zwei Jahren völlig ausgereift sein wird, nimmt er eine Lehrstelle an.

Während dieser Zeit begeht er 24 Morde an jungfräulichen, hübschen Mädchen aller Sozialschichten. Grenouille sammelt diese Düfte um ein Duftdiadem herzustellen. Schließlich tötet er auch das letzte Mädchen, doch wird er dieses Mal entlarvt und festgenommen. Vor seiner Hinrichtung betröpfelt er sich mit dem nun, in seinen Augen, perfekte Parfum. Die Menschen lieben ihn! Doch der Ekel gegen die Menschen steigt wieder in ihm auf und es ist Grenouille nicht möglich sein Leben weiterzuführen. Er überschüttet sich mit seinem fertig gestellten Parfum und wird daraufhin von Verbrechern und Gesindel, die zu Kannibalen werden, aufgefressen.

    III.   Kurzcharakteristik "Jean-Baptiste Grenouille"   Jean-Baptiste Grenouille verbindet Genialität und Abscheulichkeit. Einerseits hat er wohl das am besten ausgebildete Geruchsorgan der Welt und kann damit abertausende Düfte speichern und, je nach Wunsch, mit anderen kombinieren. Daher ist er in der Lage die betörendsten Parfums herzustellen, die ihn sicher zu hohem Ansehen und Reichtum gebracht hätten, hätte Baldini sie nicht sein eigen genannt.Auf der anderen Seite ist Grenouille ein Mörder, der 26 junge, hübsche Mädchen umbringt. Durch den Duft der Mädchen wirkt er wie ein Engel auf die Menschen, sie vergöttern ihn.

Schon als Säugling wird er als Bedrohung empfunden. Seinen Ammen fällt auf, dass er nicht riecht und den Kindern von Madame Gaillard ist er unheimlich. Er ist auf Grund vieler Krankheiten körperlich gezeichnet, aber er ist zäh. Da er selber nie Liebe erfahren hat, weder von seiner Mutter, die ihn verrecken lassen wollte, noch von seinen Ammen, entwickelte er sich zu einem gefühllosen Menschen, dem nur die "riechbare Welt" etwas bedeutete. Geruchlose Dinge wie Gott und Liebe sagten ihm nichts.Wegen seiner Abkapselung wird er auch häufig als "Zeck" bezeichnet, oder auch als Kröte.

Also Tiere, die meistens unangenehme Gefühle in Menschen hervorbringen.Da er herausfindet, dass die Menschen nie ihn selber lieben werden, sondern nur den Duft der Mädchen, wählt er den Tod, der ihm mehr als Befreiung denn als Strafe erscheint.     IV.    Hauptthema/Problematik des Werks   Meiner Meinung nach sind Gerüche und Düfte sicher ein wichtiger Bestandteil dieses Buches. Schließlich ziehen sich diese wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte. Doch ich glaube, dass es ein noch wichtigeres Thema gibt, und zwar die Furcht vor dem "Fremden".


Grenouille war den Menschen unheimlich, nicht ganz geheuer. Niemand konnte wirklich sagen weshalb, es fiel ihnen nicht auf, dass er keinen Eigengeruch besaß. Doch muss auch gesagt werden, dass das nicht nur im 18. Jahrhundert in Frankreich so war, nein, wir haben dasselbe Problem auch heute noch - die Nichtanerkennung von Mensch, die nicht unserem Ideal entsprechen. Wir können nicht sagen, ob sich Grenouilles Lebensweg auf komplett anderen Bahnen entwickelt hätte, wäre seine Mutter zu ihm gestanden. Aber gerade seine Lieblosigkeit, seine Unfähigkeit, lieben zu können, kann sich möglicherweise daraus entwickelt haben, dass ihm in den entscheidenden Lebensjahren, wo dieses Gefühl hätte geprägt werden sollen, keine Liebe entgegengekommen ist.

Man könnte also auch von Hospitalismus sprechen. Genauso hätte auch im ersten Lebensjahr das Urvertrauen entstehen müssen. Doch lernt man nie jemandem zu vertrauen, so wie es in Grenouilles Fall war, verkümmert es und entwickelt sich zum Urmisstrauen.Ich allerdings glaube, dass er von Anfang an dazu bestimmt war, ein Außenseiter zu werden, da ich mir schwer vorstellen kann, dass seine Mutter zu ihm gestanden wäre, hätte sie ihn nicht versucht zu töten.     V.     Gattung/Form/Erzähltechnik/Sprache   "Das Parfum" von Patrick Süskind zählt zu den bedeutendsten literarischen Werken der Nachkriegszeit.

Doch es unterscheidet sich deutlich zu anderen wichtigen Werken. Süskind schreibt in einer anspruchsvollen und trotzdem recht einfachen Weise. Er beweist, dass unsere Sprache dazu ausreicht, die riechbare Welt in Worte zu fassen. Dazu verwendet er viele Vergleiche wie zum Beispiel: "der Schweiß des Mädchens aus Paris riecht frisch wie Meerwind, ihr Haar süß wie Nussöl, ...

; (S.54). Außerdem finden wir auch viele Kontraste, die er zur Beschreibung von Düften bzw. Gestänken verwendet, so ist das Parfum Pelissiers zum Beispiel "frisch, aber nicht reißerisch, besitzt "Tiefe" und ist doch nicht "schwülstig" (S. 79). Zudem sind auch einige Alliterationen zu finden (der große Grenouille; S.

161).Süskind verwendet eine sehr detaillierte und bildhafte Beschreibung der Umstände. Daher sind der Gestank und der Dreck sehr gut vorstellbar.Der allwissende Erzähler erzählt die ganze Geschichte in chronologischer Reihenfolge und mit einem meist ironischen Unterton. Es gibt keine Rückblenden und nur selten Vorschauen. Der auktoriale Erzähler spricht in der Wir-Form wodurch sich der Leser mehr miteinbezogen fühlt.

Er schildert das Extremste und Grässlichste sehr gelassen, was Süskinds Stil auszeichnet.In seinem Roman findet man zahlreiche Verwendungen von gebräuchlichen Fachbegriffen aus der Parfumherstellung und aus dem Gerberhandwerk. Es werden aber nicht nur diese zwei Handwerksbereiche erläutert, sondern auch die sozialen und auch hygienischen Umstände genau beschrieben. Durch die genauen Recherchen, die der Autor wohl gemacht hat, wirkt die Geschichte sehr authentisch und realitätsnah. Schon der Untertitel "Die Geschichte eines Mörders" weißt auf einen Kriminalroman hin. Das Buch ist in vier bedeutende Teile geteilt.

In jedem Teil kommen bestimmte Personen vor, die jedes Mal das Zeitliche segnen, oft auf unangenehme Art und Weise.     VI.    Kurzinterpretation   "Das Parfum" ist ein historischer Roman, d.h., die fiktive Geschichte spielt im 18. Jahrhundert in Frankreich.

Die Zustände in den Städten, das Verhalten der Menschen, der Einfluss von Adel und Kirche sind äußerst gut beschrieben und man bekommt einen sehr guten Eindruck von dieser zeitliche Epoche. Ich hatte an keiner Stelle des Buches das Gefühl, dass das Beschriebene nicht hätte wirklich so gewesen sein können.Außerdem verdeutlicht das Buch sehr gut, wie stark unser tägliches Leben vom Geruchssinn beeinflusst wird - und wie wenig bewusst uns dies doch ist.Die Interpretationsmöglichkeit ist groß.Einerseits kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die Selbstfindung, in diesem Fall Grenouilles, die tragende Rolle spielt. Er zieht sich sage und schreibe sieben Jahre in eine Höhle zurück um den Menschen zu entgehen, vor denen er sich ekelt.

Er zieht sich dorthin zurück, um zu sich selber zu finden. Und er findet auch tatsächlich etwas Grundlegendes heraus - er hat keinen Eigengeruch! Eine andere Interpretationsmöglichkeit wäre auch der Massenwahn unter Hitlers Führung. Es gibt erstaunliche Parallelen zwischen der Situation unter Hitler und der der Orgie an Grenouilles Hinrichtungstag. Anschließend will keiner wahrhaben, was passiert ist, sie verdrängen das Geschehene und versuchen es aus ihrem Kopf zu verbannen. Auch Grenouilles Leben besteht aus einer Aneinanderreihung von Problemen und deren Lösungen. In seinem Fall ist das Hauptproblem seine Geruchlosigkeit und die daraus folgenden Reaktionen der Mitmenschen.

Ich glaube nicht, dass Patrick Süskind uns mit seinem Roman etwas Bestimmtes sagen will. Vielmehr will er uns nur unterhalten, mit einer anspruchsvollen Geschichte die uns zum nachdenken bringt, da auch viele verschiedene Themen angeschnitten werden.     VI.    Persönliche Stellungnahme   Das Lesen dieses Buches macht einem erst klar, wie uns der Geruchssinn beeinflusst, ohne dass wir uns das bewusst sind. Es ist fantastisch wie Süskind die Welt beschreibt, so wie Grenouille sie aufnimmt. "Das Parfum" ist ein Buch, welches man nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Meiner Meinung nach sind die Psychologie, die olfaktorische, also die riechbare Welt und auch die Geschichte drei wesentliche Dinge, worauf das Buch aufbaut. Schon allein seine Entwicklung der Psyche, die ihn dazu macht, was er sein wird, ist interessant. Noch dazu erfährt man nebenbei einiges über das Frankreich des 18. Jahrhunderts.Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen, da es mir ausgesprochen gut gefallen hat. Ich habe es mit Begeisterung verschlungen und mir wurde nur wieder bewusst, wie nahe noch Genie und Wahnsinn beisammen liegen.

Ich persönlich habe keinen Hass gegen Grenouille, bemitleide ihn mehr. Sein Lebensweg ist von seiner Geburt bis zu seinem Tod tragisch. Kaum auf der Welt kämpft er schon um sein Leben, sein Schrei rettet ihn vom sicheren Tod. Er erfährt niemals Liebe und wird zu einem gefühllosen Menschen. Sein Leben endet auf tragische Art und Weise, er begeht Selbstmord aus Verzweiflung. Auch heute fragen sich viele, was jemanden dazu bewegen muss, Selbstmord zu begehen.

Es muss etwas Furchtbares sein und in Grenouilles Fall ist es sicherlich die Erkenntnis, dass er als Mensch niemals geliebt werden kann. Und diese Erkenntnis ist sicherlich furchtbar.

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