Das griechische drama und seine aufführungsformen
"Das Griechische Drama und seine Aufführungsformen"
Tragödie
- scharfe Trennung von Tragödie und Komödie
- griech. Tragödie hatte über 1JH bzw. über 3 Generationen Aufstieg, Vollendung und Ausklang
- Aufstieg begann während des Perserkrieges (480 - 479 v. Chr.)
o 3 große Tragiker
§ Aischylos (Kämpfer im Krieg)
§ Sophokles (führte als Jüngling die Sieger an)
§ Euripides ( zur Zeit des Krieges geboren)
o 33 Dramen vollständig erhalten
§ Fundamente der geistigen und sittlichen Bildung
§ als Muster/Vorlage für Humanismus, Klassik und Operngattung
§ à z.B.
als Orientierungsmuster für Antonin Artauds "Theater der Grausamkeit"
§ Herausforderung für Regisseure des Gegenwartstheaters à Probleme der Gegenwart in alten Themen und Figuren abhandeln
- Aischylos
o fügt dem Chor aus der "Ur-Tragödie" einen zweiten Schauspieler, Sophokles einen dritten hinzu
o à monologische Reden werden gegenüber dem Chorgesang immer dominanter
o Aufgabe der Tragödie:
§ lehrte Dinge von versch. Seiten zu betrachten
à Zentrum von A. Tragödie: die Macht, die zum "ernsten Nachsinnen" zwingt und die Menschen durch Leiden lernen lässt
o häufiges Ende seiner Tragödien: am Ende eine Moral
- Sophokles
o 130 Schauspiele à 7 Tragödien
o "König Ödipus" gilt als Muster eines "analytischen Dramas" (Peripetie [Schicksalswende] vorhanden)
o Sophokles = Tragiker der Menschen, Aischylos hat religiösen Charakter
à Schicksalsläufe konzentrieren sich auf 1Individuum (à Hauptfigur betont)
à Mensch verstrickt sich im Schicksal, erfährt im Leiden aber innere Größe
à Held bleibt Freiheit der Entscheidung (im Hinblick auf das Schicksal)
à Unbeugsamkeit ßà Unabwendbarkeit
- Euripides
o 18 überlieferte Dramen
o zur Zeit der "griech. Aufklärung"
à der Mensch ist das Maß aller Dinge (à baut auf Sophokles auf)
à betrachtet Götterwelt skeptisch distanziert und stellt ihr Verhalten in Frage
à nicht das von den Göttern bestimmte Schicksal regiert, sondern der blinde Zufall (Tyche)
à Individuum rückt in Vordergrundà Chor vernachlässigt
o Sophokles über Euripides: "Ich stelle die Menschen so dar, wie sie sein sollten, Euripides dagegen, wie sie sind."
o Hauptthema: Zuschauer werden anstatt mit heroischem Glanz mit Grausamkeiten konfrontiert
à setzt an Ausgänge oft eine Mahnung
Komödie
- hemmungslose Verspottung lebender Personen (Politiker, Dichter Philosophen)
- Aufbau stark an Tragödie anlehnend
- Chor ↔ Schauspieler
- Handlung: Anfang à Höhepunkt à Schluss
- à grundsätzlicher Unterschied: Unterbrechung der Szenerie à Chor spricht zum Publikum
- im 5. JH v.
C. noch Prostituierte auf der Bühne, im 4.JH v.C. nicht mehr à jetzt unpolitische und zeitlose Themen (z.B.
unglückliche Verliebte) à Gesellschaftskomödie (unpolitische Handlung, moralisch dezent)
- allg.: Behandlung niederer Charaktere (konkrete unheroische Menschen)
à Harmonie - gestörtes Gleichgewicht - Harmonie
- 19./20. JH : positiver durch negativen Schluss ersetzt à Grundlage der Tragikkomödie
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