Ödön von Horvath
::: Jugend ohne Gott :::
Buchbesprechung
I. Wichtige Daten zum Autor
Ödön Horváth wurde 1901 in Susak bei Fiume in Jugoslawien geboren. Er zog 1902 mit seiner Familie nach Belgrad. 1908 siedelte er mit seiner Familie nach Budapest um. Sein Erziehung war streng religiös.
1913 kam er nach München.
Er machte das Abitur in Wien, ging aber dann zurück nach München an die Universität.
Horváth kritisierte oft Nationalsozialismus in seinen Werken. Darum wurde 1933 eine Uraufführung einer seiner Werke von ihnen verhindert und das Haus seiner Eltern durchsucht.
Daraufhin reiste er nach Budapest und dann an seinen Geburtsort zurück.
1938, ein Jahr nachdem er Jugend ohne Gott geschrieben hat, kam er nach Paris, wo er am 1. Juni von einem herabfallenden Ast erschlagen wurde.
Horváth wurde auf dem Friedhof St.Quen in Paris beigesetzt.
II. Das Buch
1. Die Ereignisse in der Schule
Die Handlung setzt am 34. Geburtstag des Erzählers ein und zeigt ihn bei seiner Arbeit als Gymnasiallehrer.
Der Lehrer merkt, daß er eine 'andere Sprache' spricht als seine Schüler. Die Klasse versteht seine Ansichten von Fairneß und Gleichberechtigung überhaupt nicht.
Durch die Aussage, daß auch ein Neger ein Mensch ist kommt er in Konflikt mit den Eltern des Schülers N. Der Direktor ermahnt ihn daraufhin, keine solchen Ausdrücke zu Verwenden.
Kurze Zeit später erhält er einen Brief von der Klasse, in dem steht, daß sie ihn nicht länger als Lehrer wollen.
2.
Im Ferienlager
Die Klasse fährt kurze Zeit später in ein Ferienlager, wo sie eine vormilitärische Ausbildung erhält.
Der Lehrer ist innerlich immer ganz entsetzt, wenn er die Jungen marschieren oder mit Waffen umgehen sieht. Aber er Vertritt dazu keine öffentliche Meinung, da er weiß, daß das Folgen für ihn haben kann.
Am zweiten Tag geht er zum Pfarrer. Durch die Unterhaltung mit ihm beginnt er seinen Weg vom Schweigen zum Reden. Dies ist der Wendepunkt des Buches.
Der Erzähler sieht seine Fehler ein und beginnt mit dem Weg zurück zu 'Gott', wenn er auch den Gott, den der Pfarrer meint nicht mag.
Der Lehrer beobachtet eines Nachts, daß Z von einem fremden Jungen einen Brief erhält. Am nächsten Morgen wird ihm von einer Rauferei zwischen N und Z gemeldet. Die Rauferei ging darum, daß Z Nachts immer in sein Tagebuch schreibt. Z bewahrt sein Tagebuch und seine Briefe in einem Kästchen auf.
Der Lehrer nutzt eine Gelegenheit um dieses Kästchen aufzubrechen und Zs Tagebuch zu lesen.
In dem Tagebuch steht, daß Z ein Liebesverhältniß zu Eva, die eine jugendliche Räuberbande anführt hat. Am Ende des Tagebuchs steht, daß er jeden umbringt, der sein Kästchen anrührt.
Nachdem die Klasse zurückkommt, kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen N und Z, der N verdächtigt sein Kästchen aufgebrochen zu haben. Der Lehrer fühlt sich schuldig und bedauert seine Aktion. Er merkt auch, daß der Schüler T ihn beobachtet, als ob er etwas ahnt.
Zwei Tage später wird N erschlagen gefunden.
Z wird verdächtigt.
3. Der Prozeß
Einige Zeit später beginnt ein Prozeß über den Mord. Im Laufe des Prozesses erfährt man das gespannte Verhältnis zwischen Z und seiner Mutter.
Die erste Überraschung im Verlauf des Prozesses ist, daß Z den Mord gesteht und auf eine Verteidigung verzichtet.
In einer Prozeßpause wird dem Lehrer klar, daß er an Gott glaubt, obwohl er ihn nicht mag.
Das bewegt ihn immer mehr dazu zu sagen wer das Kästchen wirklich aufgebrochen hat.
Im weiteren Verlauf des Prozesses beginnt die Vernehmung der Zeugen. Im Mittelpunkt steht dabei die Mutter des Z. Die wichtigste Aussage von ihr ist, das der Kompaß, der bei der Leiche gefunden wurde nicht der ihres Sohnes ist. Sie will ihren Sohn dazu bringen zuzugeben, daß er gar nicht der Mörder ist. Es kommt zu einem Streit zwischen Z und seiner Mutter.
Man erfährt dabei, daß sich Z von seiner Mutter vernachlässigt fühlt.
Anschließend wird der Lehrer in den Zeugenstand gerufen. Er sagt, daß er das Kästchen geöffnet hat. Diese Aussage belastet Eva und entlastet Z.
Eva wird danach befragt. Sie entlastet auch Z durch die Schilderung des Tathergangs, der die Hypothese des Verteidiger unterstützt, daß noch ein dritter am Tatort gewesen sein muß, der N mit einem Stein erschlagen hat.
Sie bekennt auch öffentlich, Z nie geliebt zu haben was diesen zu tiefst verletzt. Außerdem beschreibt sie das Aussehen des fremden Jungen. Der Lehrer ist sofort alarmiert, weil T in diese Beschreibung paßt. Er ist sich sicher, daß T der Mörder ist.
4. Die Jagd nach dem Mörder
Das Urteil war vorerst, daß Z eine kleine Freiheitsstrafe erhält.
Gegen Eva wird ein Prozeß wegen meuchlerischen Mordes angesetzt, der in 3 Monaten stattfindet Er ist aber überzeugt, daß Eva nicht schuldig ist. Er wird versuchen den richtigen Mörder zu finden. Bei einem Gespräch mit T wird sich der Lehrer immer sicherer, daß er der Mörder ist.
An einem Morgen bekommt der Lehrer Besuch von einem Schüler seiner Klasse. Er erzählt dem Lehrer, daß er und noch ein paar Jungen einen Klub gegründet haben. Dieser Klub will dem Lehrer helfen T zu überführen.
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