Drei baladen
Heinz Erhardt: Drei Balladen
Einleitung:
Die Drei Balladen spiegeln vieles wieder was auch auf die heutige Zeit zu übertragen ist. Das Töten von Menschen wegen völlig absurden Gründen, Das Verdrehen der Wahrheit und die Auslegung bestimmter Geschehnisse und natürlich den zur heutigen Zeit auch stark ausgeprägten Perfektionismus.
1.Teil: Strophe: In der ersten Strophe beschreibt Heinz Erhardt die Situation des Geschehens. Die Ironie liegt darin, dass vorerst alles Positive aufgezählt wird.
Dann aber ändert er überraschend den Verlauf /dreht er den Spieß um und macht die Frau zum einzig Schlechten in dem Leben des Mannes. Dieser Überraschungseffekt kommt daher, dass der Zuhörer einen anderen Verlauf erwartet. Er wird also überrumpelt.
In der Zweiten Strophe wird die spätere Tat begründet (Zitat: "Ihr Mund war breit, ihr Hals war lang, und es klang schrecklich, wenn sie sang.", Zitat Ende ).Mit dieser nicht nachvollziehbaren Begründung wird eine Art Mitleid für den Mann hervorgerufen, wodurch die Tat eine gewisse Rechtfertigung erhalten soll.
Nun beschreibt Erhardt mit der für Ihn typischen nüchternen Art, wie der Mann seine Frau umbringt. Die Rechtfertigung für den Mord wird auch noch durch die Einleitung (Zitat: "Drum zielte er mit Korn und Kimme", Zitat Ende) bestärkt. Das "Drum" sagt aus, dass der Mann seine Gründe für die Tat gehabt hatte und als hinreichend ansah. Diese nüchterne Darstellung von normalerweise hochdramatischen Situationen ist ein Merkmal Erhardts'.
3. In der dritten Strophe wird erst das Ableben der Frau beschrieben, danach die sarkastische Reaktion des Mannes (Zitat: " Vielleicht singt sie da oben besser?!", Zitat Ende).
Die Pointe hierbei ist, dass der Mann zum Himmel schaut und sagt, er hoffe sie singe dort oben besser.
2. Teil:
1. In der ersten Strophe wird ein edler Ritter beschrieben, der sehr tapfer ist und einem Drachen gegenüber steht, der ihn stoppen will. Die Eigenschaften, die einen bösen Drachen ausmachen werden genau beschrieben (Zitat:" . als plötzlich, jäh und ungestüm, ein grauslichgraues Ungetüm, ein richtig schlimmes Drachenvieh, das Feuer, Gift und Galle spie, sich fliegend näherte dem Reiter.", Zitat Ende).
Erhardt bedient sich hierbei dem rhetorischen Mittel der Akkumulation (Reihung von Begriffen oder Bildern) und steigert so die Spannung bzw. beschreibt mit Nachdruck wie Furcht einflößend der Drache ist.
2. In der Zweiten Strophe wird beschrieben, wie der Ritter mutig gegen den Drachen kämpft. Dabei wird der Ablauf genau beschrieben (Zitat: "Der Ritter Kunkel zog am Zügel, dann seinen Degen! Stieg vom Bügel, und mutig, ohne banges Zagen, ging er dem Drachen an den Kragen!", Zitat Ende). Nun wird erzählt, dass der Ritter dem Drachen sein Schwert in den Kopf bohrt (Zitat: ". das Scheusal schmerzhaft anzubohren, worauf es " au" schrie nach dem Stich und flugs nach oben hin entwich!", Zitat Ende).
Dieser eigentlich brutale Vorgang wird von Erhardt stark beschönigt. Er bedient sich dem Mittel des Euphemismus (Beispiele: anzubohren und worauf es "au" schrie). Der Ritter hat den Drachen besiegt.
3. In der dritten Strophe wird noch gesagt, dass der Ritter seinen Degen reinigt (was als Geste des Sieges zu verstehen ist) und danach auf(Zitat: "befreiten Wegen", Zitat Ende) weitereitet. Als Zusatz wird noch einmal (als eine Art Zusammenfassung) erwähnt, dass der Ritter nur knapp dem Tot entkommen ist (Zitat: "Wozu es fast nicht kommen sollte", Zitat Ende).
4. In der vierten und letzten Strophe wird beschrieben, dass der Ritter als ein Held begrüßt wird und Bücher über ihn geschrieben wurden. Wieder als eine Art Zusatz steht dann die Begründung für den Ruhm, welche auch gleichzeitig die Pointe ist. (Zitat: "Er war der erste der einen Drachen steigen ließ.", Zitat Ende.)
3.
Teil:
Im dritten Teil geht es um einen stolzen Ritter, der bei einem Turnier nur Dritter wurde. Durch diese "Niederlage" ist für ihn das Leben nicht mehr Lebenswert und er begeht Selbstmord. Meiner Meinung nach beschreibt diese Ballade den Perfektionismus in einer stark übertriebenen Form. Allerdings kann man auch viel aus diesem kurzen Gedicht auf die heutige Zeit übertragen. Aus dem Gedicht kann man sehen, dass der Ritter sehr ehrgeizig war und ein dritter Platzt für ihn eine schlimme Schmach bedeutete (Zitat: " Ja Dritter ist für einen Ritter bitter!", Zitat Ende). Er ist ein Perfektionist, der in seinen eigenen Augen versagt hat und deshalb Selbstmord begeht.
Heinz Erhardt:
Heinz Erhardt wurde am 20. Februar 1909 im lettischen Riga geboren. 1932 stand er das erste Mal auf der Bühne des Deutschen Schauspielhauses in Riga.
1971 hatte seine aktive Karriere als Schauspieler ein jähes Ende. Er erlitt einen Schlaganfall und halbseitig gelähmt und das Sprachzentrum in seinem Gehirn war unwiederbringlich geschädigt. Er konnte noch alles hören was um ihn herum gesprochen wurde, hat aber bis zu seinem Tod kein Wort mehr über die Lippen gebracht.
Am 5. Juni 1979 starb Heinz Erhardt. Er wurde gerade mal 70 Jahre alt.
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