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  Götz von berlichingen

J.W.GOETHE: GÖTZ VON BERLICHINGEN                                          Ein Schauspiel 1771          Erste Umarbeitung 1773 und zweite Umarbeitung für die Theateraufführung in Weimar 1804        "Durch die fortdauernde Teilnahme an Shakespeare's Werken hatte ich mir den Geist so       ausgeweitet, dass mir der enge Bühnenraum und die kurze, einer Vorstellung zugemessene Zeit       keineswegs hinlänglich schienen, um etwas Bedeutendendes vorzutragen. Das Leben des biederen       Götz von Berlichingen, von ihm selbst geschrieben, trieb mich in eine historische Behandlungsart,       und meine Einbildungskraft dehnte sich dergestalt aus, dass auch meine dramatische Form alle       Theatergrenzen überschritt und sich den lebendigen Ereignissen mehr und mehr zu nähern suchte."            Dies schreibt Goethe in seinen Jugenderinnerungen mit dem Titel "Dichtung und Wahrheit".            Findet diese Stelle (Kapitel, Seitenzahl).

Was steht da noch über den 'Götz'?)   AKT I:   1. In einer HERBERGE IM FRANKENLAND erzählen sich Bauern die Geschichte von Götzens Streit mit dem  Bischof von Bamberg. Er liegt mit diesem in Urfehde wegen eines gefangenen Buben. Man erfährt, dass Götz  einenStreich plant, die Gefangennahme Weislingens, des "Bischofs rechte Hand". Zwei Reiter des Bischofs  erscheinen, hören von ihrem Bischof despektierlich reden und es kommt fast zur Prügelei. Hinzu kommen zwei  Berlichingische Reiter, die von den Bauern erfahren, dass Weislingen droben im Schloss weile.

  2. In einer HERBERGE IM WALD wartet Götz ungeduldig auf seine Knechte. Seit fünf Tagen liegt er auf der  Lauer, um Weislingen gefangenzunehmen. Georg, sein Bube erscheint in des Knechtes Panzer und möchte auch  mit ins Gefecht, doch Götz vertröstet ihn auf spätere Gelegenheiten, wenn sie mal wieder Kaufleute  überfallen.   Ein wandernder Mönch, Bruder Martin, kommt und lässt im Gespräch mit Götz erkennen, dass er seines  Gelübdes überdrüssig ist und lieber einer jener tat kräftigen Männer wäre, die nach einem Gefecht glücklich zu  ihren stattlichen Weibern heimkehren, so wie Götz. Vom Bruder Martin erfahren wir dann auch die Geschichte  von Götzens eiserner Hand und wie großartig das Ansehen Götzens, den "die Fürsten hassen und zu dem die  Bedrängten sich wenden", ist.

Da kommen endlich die zwei Knechte, um Götz ins Gefecht zu holen.   3. JAGSTHAUSEN, Götzens Burg. Frau Elisabeth, Götzens Schwester Maria und Söhnchen Karl warten ungeduldig  auf den Ausgang des STreiches. Aus dem Gespräch geht hervor, was für ein eigennütziger und rechtschaffener  Mann der Götz ist, aber auch dass sein Sohn Karl wohl nicht so recht zum Ritter taugt.   Endlich kommt der Zug, der Knecht berichtet von der Gefangennahme Weislingens, dieser und Götz betreten  die Stube und zwischen dem niedergeschlagenen W.

und G. entspinnt sich ein Gespräch über die alten Zeiten,  als beide noch unzertrennliche Jugendfreunde waren wie Kastor und Pollux, nur dem Kaiser untertan, bis dann  Götz nach Brabant zog, Weislingen zurückblieb und vom Hoflebenund den Weibern verdorben wurde. W.  rechtfertigt sich: Weil der Kaiser fern ist, haben die Fürsten das REcht, für Ruhe und Ordnung im Land zu  sorgen, auch gegen die Ritter und ihre ständigen Raubzüge und Fehden.   Götz aber sieht bei Fürstern und Bischöfen nur Eigennutz und Machtstreben.   Zu BAMBERG im bischöflichen Pallast disputieren der Bischof, ein Abt und ein Frankfurter Intellektueller,  Olearius, über das neue Recht und die juristische Gelehrsamkeit.

Die Nachricht von G. kühnem Streich wird  gebracht.   In JAGSTHAUSEN werden wir Zeuge von W.s wunderbarer Verwandlung: Er und G.s Schwester Maria sind  verliebt und schwören einander ewige Treue. Dem gutgläubigen G.

ist das Recht, er gibt seinen Segen dazu und  W. frei. Darob ist dieser zutiefst gerührt.   W.s Knecht Franz kommt und überbringt Nachrichten vom Bamberger Hof: Der Bischof will auf alles eingehen,  nur um ihn zurückzuhaben. W.

aber will nicht mehr an den Hof zurückkehren. Franz berichtet von der neuesten  Sensation am Hof: Die Ankunft der schönen Witwe Adelheid von Walldorf.   Fragestellungen zu AKT I:   In welchen Schritten wird Götz eingeführt?        Zweimal aus der Perspektive anderer vorgestellt, bevor er selbst auftritt und sich vor allem im Kontrast       zu W. profiliert.        Er ist ein tapferer Haudegen (aus Sicht der Knechte)        ein braver Familienvater (aus Sicht von Frau und Kind)        ein treuherzig-ritterlicher Jugendfreund (im Gespräch mit Weislingen)        ein Mann, der großmütig verzeihen kann (aus der Sicht Weislingens).   Wie ist Weislingens Wandlung aufzufassen? Ist Götz nicht naiv? Welche Werte vertritt er?   Wie sieht es in Deutschland aus zu dieser Zeit?        Europa von den Türken ("Erbfeind") bedroht, die Bauern sind unzufrieden,        Ritter, Fürsten,Städte und Bischöfe liegen im Streit miteinander,        die Ritter sind zu Raubrittern heruntergekommen.


  Welche Vermutungen über den Fortgang der Handlung sind möglich?                                            Figurenkonstellation:                                  Bruder Martin                  Bauern         zweifelnder Mönch       Georg                 rebellisch                                   will G. nacheifern             Elisabeth                 GÖTZ          treu-sorgende Gattin    v.BERLICHINGEN                Karl, ein                                   freier Ritter                Muttersöhnchen       Maria                   Beschützer der Machtlosen       Schwester mit          Feind der Fürsten und Kaufleute       gewissen Zweifeln                                       Bischof v.Bamberg                   Weislingen - ehemals G.s Jugendfreund                                jetzt Günstling des Bischofs                                   und Politiker     AKT II   BAMBERG. Der listige und frivole Liebetraut, Unterhalter des Bischofs, erhält den Sonderauftrag, den  unentbehrlichen Weislingen für den Hof zurückzugewinnen.

Hierbei bedingt er sich aus, Adelheid als  "Lockvogel" einsetzen zu dürfen.   JAGSTHAUSEN. Götz und v.Selbitz planen einen Überfall auf Nürnberger Kaufleute. Er liegt mit ihnen in Fehde,  weil sie den Bambergern geholfen haben, seinen Buben festzusetzen.   BAMBERG.

Adelheids Fräulein berichtet von der Ankunft Weislingens. Liebetraut schildert, wie er ihn gefesselt  habe mit einem Strick aus Weiber- und Fürstengunst und Schmeichelei.   Im SPESSART erfährt Götz von Weislingens Rückkehr. Er schickt Georg zum Spionieren.   BAMBERG. Der Bischof versucht vergeblich, W.

umzustimmen. Dies gelingt Adelheid viel besser. Mit ihrer  berechnenden Art bringt sie den Wankelmütigen in Schwierigkeiten. Sie lässt ihn nicht mehr zu ihr kommen,  wodurch dieser Grund hat, seine Abreise zu verschieben. Er will noch die Geschäfte für den Nachfolger  ordnen.   Im SPESSART erfährt Götz von W.

s Wende. Er hat sogar Georg gedroht.   In BAMBERG wirft Adelheid ihrem W. Untätigkeit und Missmut vor. Er langweilt sie. Sie stachelt ihn zu neuen  Taten an, vor allem gegen Götz vorzugehen, was er ihr auch verspricht.

Er ist in ihrem Bann: "Zauberin"(51)   In einer HERBERGE wohnt Götz einer Bauernhochzeit bei, mit der ein alter Streit zwischen den Brauteltern  geschlichtet wird. Sie haben acht Jahre gegeneinander prozessiert und stellen nun fest, dass sie beide vom  gleichen Advokaten, SAPUPI, geschröpft worden sind. Georg kommt und holt Götz, denn die Nürnberger sind  endlich im Anzug.   Im MIttelpunkt dieses Aktes stehen WEISLINGEN und ADELHEID. Wir erkennen W.s Konflikt und seinen inneren  Zwiespalt (44-48), aber auch Adelheids ehrgeizigen und berechnenden Charakter.

Der KONFLIKT nimmt Gestalt  an, der Bischof tritt in den Hintergrund, und Weislingen, von Adelheid angestachelt, wird zum eigentlichen  Antagonisten.   AKT III   Beim REICHSTAG ZU AUGSBURG (1512) beschweren sich Nürnberger Kaufleute bei Kaiser Maximilian über Götz.  Weislingen, nun des Kaisers Ratgeber, drängt den zögernden Kaiser, gegen die Ritter - vor allem Götz - streng  vorzugehen, und erwirkt eine Achterklärung.   JAGSTHAUSEN. Sickingen wirbt um Mariens Hand.   Im Lager der Reichsexekution wird die Gefangennahme Götzens geplant   In Jagsthausen erfährt G.

, dass die Reichsacht über ihn erlassen wurde und er mit einem Angriff rechnen muss.  Sickingen verspricht Hilfe zu schicken.   In BAMBERG erfährt Adelheid von Weislingens Knecht Franz, dass die Truppen zur Festnahme G. unterwegs sind.  Franz ist heftig in A. verliebt.

  In Jagsthausen taucht mitten in die Vorbereitung zum Kampf LERSE auf, ein Reitersknecht, welcher eins tapfer  gegen G. gekämpft hat, nun aber ihm dienen will, weil er von dessen Tatkraft und Ritterlichkeit so angetan ist.  Noch einmal wird die gute alte Zeit heraufbeschworen.   WALD UND LAGER. Götz und Selbitz schlagen die Soldatentruppe und nehmen Gefangene. - Die ganze Truppe  marschiert nun auf Jagsthausen zu.

  Mauerbericht vom Kampf: Der verwundete Selbitz berichtet von der Schlacht und dem Sieg, der trotz großer  Verluste, dank der Tapferkeit von Georg und Lerse errungen wird.   Während Sickingen Maria ehelicht, wird Jagsthausen angegriffen. Götz schreit seine berühmtes Zitat zm  Fenster hinaus. - Belagerung.   SAAL. Götz entwirft im Kreis der Seinigen seine Vision von der guten alten Zeit (73-5) und dem glücklichen  Kaiserreich.

Dies mutet umso trauriger an, als sie gerade im Namen des Kaisers belagert werden. Georg  bemerkt diese bittere Ironie des Schicksals. Lerse kommt und berichtet, dass freies Geleit zum Abzug  zugesichert sei. Doch dabei wird Götz dennoch gefangengenommen.   Das Schicksal wendet sich (KRISE, Peripetie), Weislingen setzt sich durch mit seinen Intrigen gegen Götz.  Götzens Welt gehört der VErgangenheit an, der Traum ist ausgeträumt, die Zeit der Ritter ist vorbei, ein  Ehrenwort gilt nichts mehr (Weislingen hat seins gebrochen/ der Hauptmann auch).

                                    DIE LAGE IM DEUTSCHEN REICH                                     REICHSTAG                          oberste Reichsgewalt                              seit 1512        KAISER                                             Kurfürsten, Fürsten      Maximilian <---------------------------------------->    und Bischöfe         |                Vorschläge des Kaiser wurden      Territorialstaate mit         |                 beraten vonKur/Fürsten &      erblichen Lehensrechten         |                    freien Reichsstädten      reichsunmittelbare Gebiete      und Immunitäten innerhalb                               /      der Territorien                                        /         |                                     Fehden       /        KLÖSTER  <-------->  REICHSRITTER  <--------->  REICHSSTÄDTE-                               nieder Adel               Zünfte und Kaufherren                                 |                      /               Steuern - Abgaben - Frondienste - Zehnt - Zins                     BAUERNSTAND (90% der Bevölkerung)     AKT IV   HEILBRONN. Götz muss sich vor Gericht verantworten und soll Urfehde schwören. Er ist nicht bereit, eine  Erklärung zu unterschreiben, in der er als Rebell gegen den Kaiser bezeichnet wird. Es kommt zum  Handgemenge, er wird von der Bürgerwehr hart bedrängt, da greift Sickingen mit 200 Mann die Stadt an und  die Ratsherren lassen Götz frei.   Auf Anraten Sickingens zieht sich G. auf seine Burg zurück und verspricht, vorläufig stillzuhalten.

Sickingen hat  Pläne, Kurürst zu werden, und da kann er seinen Schwiegervater noch brauchen.   Auf Adelheids SCHLOss ärgert sich ihr Gatte Weislingen über Götzens Freilassung. Der alte Kaiser selbst hat ur  Duldung geraten. Da kommt die Rede auf den möglichen Nachfolger, Karl, und W. wird klar, dass Adelheid ein  besonderes Interesse an diesem jungen Mann hat. Tatsächlich plant sie, ihren Mann loszuwerden.

Für diese Pläne  hält sie sich den verliebten Franz als Mitwisser und Botengänger.   JAGSTHAUSEN. Götz,zum Müßiggang gezwungen, schreibt seine Memoiren, in denen es ihm besonders um die  ritterlichen Tugenden geht: Nie hat er sein Wort gebrochen! (siehe Ende von Akt III).   Aber eine düstere Stimmung lastet über allem:        Seine tapferen Reiter Lerse und Georg sind zu Jägern herabgesunken,        ein Komet kündigt Unheil an,        der Kaiser ist schwer krank        die Bauern haben einen "entsetzlichen Aufstand erregt".        Diese Melancholie deutet darauf hin:        Die Zeit der Ritter ist vorbei, die neue Zeit        der Politiker und machtbesessenen Intriganten ist angebrochen,        GÖTZ: "Unsere Bahn geht zu Ende."   Der IV Akt verzögert den tragischen Ausgang des Dramas durch Scheinlösungen (Memoiren schreiben und Ruhe  geben) und hält so die Spannung aufrecht.

Doch:        Götz kann sich nicht dem Müßiggang ergeben, er braucht ritterliche Betätigung        Weislingen muss seinen Konflikt mit Adelheid austragen.        Adelheid muss - von Ehrgeiz getrieben - Weislingen hinter sich lassen und den künftigen Kaiser für sich       einnehmen.        Franz muss sein Verhältnis zu Weislingen und Adelheid klären.   AKT V   Bauernhaufen ziehen mordend, brandschatzen und plündernd durch das Land. Sie brauchen einen Hauptmann,  der Ordnung und Ehre in den Haufen bringt, und Götz lässt sich für vier Wochen gewinnen. Er verlangt  Ritterlichkeit, doch die Bauernführer sind zerstritten.

  Auch Weislingen ist im Felde und gibt Franz einen Brief an Adelheid. Zuhause versucht Lerse Elisabeth zu  beruhigen.   Götz bringt keine Ordnung in die Haufen, Mildenberg wird geplündert und angezündet, die Bündischen unter  Weislingen greifen an, Götz ist nun beider Feind.   Verwundet taucht er bei Zigeunern unter, die ihn pflegen. Doch er wird überfallen und im Turm von Heilbron  gefangengesetzt.   Adelheids Schlafzimmer: Sie schmiedet ein Giftkomplott gegen W.

und Franz soll ihr Giftbote sein.   Lerse bringt Elisabeth die Nachricht von der Gefangennahme und der blutigen Rache des Schwäbischen Bundes.  Weislingen ist der >Kommissar<, was wiederum bei Elisabeth Hoffnung auf Gnade erweckt. Maria soll zu ihm  und sein Herz erweichen.   Weislingen in den letzten Zügen liegend (vergiftet), wird von Maria aufgesucht und zerreißt das Todesurteil.   Ein FEMEGERICHT (himmlische Gerechtigkeit!?) verurteilt Adelheid zum Tode wegen Mord und Ehebruch.

  Im Heilbronner Turm stirbt, Götz, nachdem ihm die Kunde von Georgs Tod in der Schlacht nicht verheimlicht  werden konnte.                                DAS LEBEN und STERBEN von GUT und BÖSE                                                   +---------+                BAUERN <-------->|GÖTZ V.B.|<---------> FÜRSTEN & SCHWÄBISCHER                                  +---------+            BUND & neuer Kaiser                               tragischer Held                 Helden:               ?                  Intriganten               Georg & Götz       Weislingen            Adelheid & Franz                  |         |           |                  |          |             Heldentod  Opfer der   Vergiftetes      Femegericht   Selbstmord             in der     neuen Zeit   Opfer seiner             Schlacht                  Wankelmut              _____________/              Fortleben in der Erinnerung                 der Nachkommen (Wunsch)                              Zum tragischen Konflikt und zur Dramenstruktur   Die TRAGIK in der FIGUR des GÖTZ v. BERLICHINGEN   Def.: TRAGISCH nennen wir das Schicksal eines Charakters, wenn er in einen Konflikt gerät, in welchem er sich  'unschuldig verschuldet' und daran zugrunde geht!   Def.

: Ein KONFLIKT entsteht aus dem Widerstreit gegensätzlicher Werthaltungen   Die Wirkung: 'Katharsis' - Entlastung und Belehrung des Zuschauers   (siehe Aristoteles 'Poetik': Reinigung der Leidenschaften durch Furcht und Mitleid)              "UNSCHULDIG"                             "VERSCHULDET"   Um der Gerechtigkeit willen        trägt Götz ständig Fehden aus      (seine Idee von G.)   Weil er sich im RECHT fühlt,        widersetzt er sich der kaiserlichen       (das alte Recht)                      Gerichtsbarkeit (mit Gewalt)   Weil er Ordnung und Ehre in   die Bauernhaufen bringen will,      wird er wortbrüchig und rebellisch.     ____________________________  ____________________________/                                 ||                                  /    Sein kompromissloser Einsatz für seine     Idee von Recht und Gerechtigkeit und     Ritterehre            -->  führt zu Streit, Unordnung und Unrecht                                                 ||                                                 /            durch die er immer mehr zum einsamen Außenseiter und                          zur unzeitgemäßen Figur wird!            Er bleibt sich und seinen Idealen treu, das zeichnet ihn aus,               und dadurch wir der zum tragischen Verlierer.                    STRUKTUR UND REGELN DES KLASSISCHEN (FRANZÖSISCHEN) DRAMAS                           III. KRISE und SCHICKSALS-                                 WENDE (PERIPETIE)                                Höhepunkt der Verwirrung                                Zuspitzung des Konfliktes             II. DER KNOTEN WIRD                  IV.

VERZÖGERUNG UND                    GEKNÜPFT                          SCHEINLÖSUNGEN                Handlung setzt ein                 Spannungssteigerung               Konflikt nimmt Gestalt an   I.EXPOSITION                                             V. LÖSUNG DES KONFLIKTES   Einführung in Ort,                                     als KATASTROPHE (Tragödie)    Zeit und Personal der                                    oder      Handlung, Andeutung                                      Erleichterung (Komödie)       des Konflikts          "Durch die fortdauernde Teilnahme an Shakespeare's Werken hatte ich mir den Geist so       ausgeweitet, dass mir der enge Bühnenraum und die kurze, einer Vorstellung zugemessene Zeit       keineswegs hinlänglich schienen, um etwas Bedeutendendes vorzutragen. Das Leben des biederen       Götz von Berlichingen, von ihm selbst geschrieben, trieb mich in eine historische Behandlungsart,       und meine Einbildungskraft dehnte sich dergestalt aus, dass auch meine dramatische Form alle       Theatergrenzen überschritt und sich den lebendigen Ereignissen mehr und mehr zu nähern suchte."            Dies schreibt Goethe in seinen Jugenderinnerungen mit dem Titel "Dichtung und Wahrheit".            Findet diese Stelle (Kapitel, Seitenzahl).

Was steht da noch über den 'Götz'?)                  Französisches            oder  Goethe-Shakespeare-Theater?               -> Drei Einheiten: Handlung                       - an einem Ort                Vielzahl von Schauplätzen                  - an einem Tag                oft viele Jahre umspannend                  - ohne Nebenhandlung          Haupt- und Nebenhandlungen                -> Nur standesgemäßes Personal   Personen aus allen Ständen,                   schafft tragische Fallhöhe     vom Kaiser bis zum Zigeuner                -> Gehobene Sprache              Sprachenvielfalt                   _______________________/     ______________________/                 Zwang der inneren Logik          Wirklichkeitsnähe und                      Aristokratisch                Lebensfülle ("Natur")          Klassenarbeiten        KLASSE 9 - KLASSENARBEIT NR. x - J.W.Goethe: Götz v.Berlichingen          1.Stelle Götz vor (Herkunft, Beruf, Charakter).

         2.In der Szene "Saal" am Ende des III. Aktes äußert Götz seine Idealvorstellung von einem            deutschen Kaiserreich. Stelle die Grundgedanken dieser Vision dar und beurteile sie im            Hinblick auf die Situation, in der sie geäußert wird.          3.Schildere kurz die Lage am Ende des IV.

Aktes und erkläre, warum das Schauspiel hier noch            nicht zu Ende sein kann.          4.Goethe schreibt in seinen Erinnerungen >Dichtung und Wahrheit<:                  "Durch die fortdauernde Teilnahme an Shakespeare's Werken hatte ich mir den                 Geist so ausgeweitet, dass mir der enge Bühnenraum und die kurze, einer                 Vorstellung zugemessene Zeit keineswegs hinlänglich schienen, um etwas                 Bedeutendendes vorzutragen. Das Leben des biederen Götz von Berlichingen, von                 ihm selbst geschrieben, trieb mich in eine historische Behandlungsart, und meine                 Einbildungskraft dehnte sich dergestalt aus, dass auch meine dramatische Form alle                 Theatergrenzen überschritt, und sich den lebendigen Ereignissen mehr und mehr zu                 nähern suchte."             Beschreibe, welche "Theatergrenzen" gemeint sind und in welcher Weise Goethe sie            überschritten hat.

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