Nathan der weise: inhaltsangabe
Gotthold Ephraim Lessing: "Nathan der Weise"
(1779)
Das Stück "Nathan der Weise" spielt im Jerusalem des zwölften Jahrhundert und handelt von Nathan, einem reichen Kaufmann, der vom Volk als "Nathan der Weise" bezeichnet wird.
Als Nathan von einer langen Reise zurückkommt, erfährt er von Daja, die Gesellschafterin von Recha, Nathans angenommener Tochter, daß ein Feuer in seinem Haus ausgebrochen sei und Recha von einem jungen Tempelherrn gerettet worden ist, der aber keinerlei Dankbarkeiten annehmen wolle. Deshalb beschließt Nathan den Tempelherrn selbst aufzusuchen. Währenddessen bekommt Nathan von einem Derwisch Besuch, der mittlerweile Schatzmeister des Sultans und ein alter bekannter Nathans ist. Er klärt Nathan darüber auf, daß in den Kassen des Sultans Ebbe herrscht und er bereit sei, Nathan das Schatzmeister-Amt zu überlassen. Als Nathan ablehnt, geht der Derwisch zum Sultan zurück.
Dieser bittet ihn darum bei reichen Leuten in Jerusalem, unter denen auch Nathan ist, um Geld zu bitten und schickt den Derwish weg. In der Zwischenzeit hat Nathan Kontakt zum Retter seiner Tochter, einem deutschen Kreuzritter, dem Tempelherrn, aufgenommen, der aber keinen Dank annehmen will, ja es sogar bereut eine Jüdin aus dem Feuer gerettet zu haben. Nathan gelingt es dann, ihn mit einem Gespräch über die Religionen zu beruhigen und der Tempelherr verspricht Nathan zu besuchen. Daja kommt nun und sagt, daß Nathan vom Sultan erwartet werde. Nathan eilt los und begegnet dem Derwisch, der ihm erzählt, daß der Sultan Nathan um Geld bitten will. Währenddessen besucht der Tempelherr Recha und man merkt, daß die beiden ein wenig in einander verliebt sind.
Nathan ist nun beim Sultan, der aber nicht wie erwartet gleich auf das Geld zu sprechen kommt, sondern nach der Weltansicht Nahtans fragt. Nathan erzählt dem Sultan als Antwort die Ringparabel, die der Sultan richtig deutet und damit das Vertrauen Nathans gewinnt. Nathan erklärt sich also bereit, dem Sultan Geld zu leihen. Anschließend trifft sich Nathan wieder mit dem Tempelherrn, der nun Recha heiraten will. Nathan lehnt jedoch kühl ab, er möchte zuerst mehr über dessen Abstammung erfahren und geht. Da erscheint Daja und vertraut dem Tempelherrn das Geheimnis um Rechas wirkliche Herkunft an.
Sie sei nämlich eigentlich eine Christin. Der Tempelherr ist außer sich und geht ins Kloster um mit dem Patriarchen zu sprechen. Dieser verlangt, daß der Jude, der es gewagt hat ein christliches Kind zu erziehen, ausgeliefert und verbrannt wird, obwohl er auch Gutes an Recha getan hat. Nach dieser schrecklichen Antwort geht der Tempelherr zum Sultan, dieser spricht gerade mit seiner Schwester über ihren verschollenen Bruder, der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Tempelherrn hat. Er bittet den Tempelherrn aus diesem Grund bei ihnen zu bleiben. Dieser sagt zu und schüttet dem Sultan sein Herz aus.
Dieser verspricht zu helfen und läßt nach Recha schicken. Unterdessen sagt Daja Nathan, daß sie dem Tempelherrn die Wahrheit über Recha erzählt hat, als ein vom Patriarch geschickter Mönch, der den Juden, der ein christliches Mädchen aufgezogen hat, ausfindig machen soll, erscheint. Im Gespräch zwischen Nathan und dem Mönch stellt sich heraus, daß dieser selbst Recha zu Nathan gebracht hat, damit er sie großziehen kann und außerdem noch von Rechas Vater ein Buch hat, in dem ihre Abstammung verzeichnet worden ist. Er bringt Nathan das Buch und Nathan geht gemeinsam mit dem Tempelherrn zum Sultan, wo mittlerweile auch Racha ist. Daja hat Recha nun auch die Wahrheit erzählt und Recha weiß nicht, was sie tun soll, als Nathan beim Sultan eintrifft. Aus dem Buch hat Nathan erfahren, daß der Tempelherr Rechas Bruder ist und daß ihr Vater der Bruder des Sultans gewesen ist.
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