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  Biographie bertolt brecht

 Bertolt Brecht geb. am 10.02.1989 in Augsburg gest. am 14.08.

1956 in Ostberlin   Bertolt Brecht wurde am 10.02.1898 in Augsburg geboren. Er wuchs in gutbürgerlichen Verhältnissen auf, die Schulausbildung absolvierte er als durchschnittlicher, doch recht aufsässiger Schüler. Kriegsbedingt machte er 1917 das Notabitur und wurde als Kriegsdiensthelfer verpflichtet, später war er im Seuchenlazarett in Augsburg tätig. Im Oktober 1917 schrieb er sich in München als Student der Medizin und der Naturwissenschaften ein, ohne das Studium ernsthaft aufzunehmen.

Wesentlich stärker interessierte sich Brecht für Literatur, er verfasste Theaterkritiken und besuchte Literatur- und Theaterseminare, die ihn zu seinem ersten Drama Baal (erste Fassung 1918, Uraufführung 1923) anregten. Baal ist konzipiert als anarchischer, Branntwein und Frauen konsumierender "Dichter", der wie Brecht selbst Balladen und Moritaten in Kneipen vorträgt. Durch den Erfolg des Stückes konnte Brecht Kontakte zu verschiedenen Münchner Bühnen knüpfen, wo er selbst auch in verschiedenen Aufführungen mitspielte. Sein Drama Trommeln in der Nacht (Uraufführung 1922) brachte ihm den Kleist-Preis ein. Auch sein Stück Im Dickicht der Städte (1923) wurde ein Erfolg. Ein Dramaturgenvertrag an den Münchner Kammersielen folgte.

Brecht zog es jedoch weiter in die Metropole Berlin. Dort konnte er am Deutschen Theater, unter der Leitung von Max Reinhardt, als Dramaturg auch zunehmend eigene Stücke inszenieren (1924-1926). Freundschaften mit linksgerichteten Künstlern führten ihn zur kritischen Haltung gegenüber der Weimarer Republik. Die Lektüre von Karl Marx` Kapital machte ihn mit dem Marxismus vertraut. Er fand Anschluss an die kommunistische Bewegung, ohne sich jedoch allzu sehr mit der Partei zu identifizieren. Inzwischen hatte Brecht bereits drei Kinder: den Sohn Frank (*1919) mit seiner Jugendliebe Paula Banholzer, die Tochter Hanne(*1923) mit der Sängerin Marianne Zoff, die er 1922 geheiratet hatte(Scheidung 1927), den Sohn Stefan (*1924) mit der Schauspielerin Helene Weigel, mit der er 1929 die Ehe einging.

Das vierte Kind Brechts, die Tochter Barbara, brachte Helene Weigel 1930 zur Welt. Die vielfältigen Beziehungen zu Frauen, mit denen Brecht auch ein intensives Arbeitsverhältnis verband, spielten für sein Werk eine bedeutsame Rolle. Neben vielen weiteren, wechselnden Mitarbeiterinnen sind dabei v. a. Elisabeth Hauptmann (ab 1925), Margarete Steffin (1931-1941) und Ruth Berlau (ab 1933) zu nennen, deren Einflüsse in verschiedenen Texten nachzuweisen sind. Auch als Lyriker war Brecht erfolgreich, 1927 wurde seine Hauspostille  zum ersten Mal aufgelegt.

Ebenso entstanden in diesen Jahren viele seiner Parabeln und Kurzgeschichten (Geschichten vom Herrn Keuner, 1930). Ein durchschlagender Publikumserfolg war dir Dreigroschenoper (Uraufführung 1928). Sie begründete seinen Ruhm als "Stückeschreiber", wie er sich selbst gern nannte, und öffnete den Weg zum Theater am Schiffbauerdamm auch für weitere Experimente. So entstanden sie kommunistisch orientierten "Lehrstücke" wie Die heilige Johanna der Schlachthöfe (1929/1930). Die Uraufführung der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (1930), dem Modell eine kapitalistischen Stadt, in der nur der bestehen kann, der Geld besitzt, endete in Leipzig mit einem Theaterskandal. Im Februar 1933, ein Tag nach dem Reichstagsbrand, ging Brecht mit seiner Familie in die Emigration.

Bei der Bücherverbrennung auf dem Opernplatz in Berlin übergaben die Nationalsozialisten auch seine Werke den Flammen. 1935 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Über mehrere Stationen gelangte Brecht nach Dänemark, dort lebte er mit einigen Unterbrechungen bis 1939 bei Svendborg auf der Insel Fünen (Svendborg Gedichte, 1939). Seine Arbeit stand fast ausschließlich im Dienst des antifaschistischen Kampfes. So beteiligte er sich an der Moskauer Exilzeitschrift Das Wort, in der er einen Teil seiner Arbeiten publizierte, aber auch seine Vorstellungen von Literatur in der sog. "Expressionismusdebatte" vehement verteidigte.

Mit seinem Leitsatz "Über literarische Formen muss man die Realität befragen, nicht die Ästhetik, auch nicht die des Realismus" forderte er die Aufdeckung der gesellschaftlichen Realitäten und ihrer Widersprüche. Vom Publikum und von der praktischen Theaterarbeit abgeschnitten, begann im Exil die reichste Phase seiner literarischen Produktion. Es entstanden u. a. das Lehrstück Die Horatier und die Kuratier (1934), die Szenenfolge Furcht und Elend des Dritten Reiches (1936), der Einakter Die Gewehre der Frau Carrar (1937), der Roman Die Geschäfte des Herrn Julius Cäsar (1938) der Essay Vergnügungstheater oder Lehrtheater und das Drama Leben des Galilei (1938, Uraufführung 1943). Wegen der drohenden Besetzung Dänemarks durch die deutschen Truppen flüchtete Brecht 1939 nach Schweden, hier schrieb er Mutter Courage und ihre Kinder (Uraufführung 1941) und den Essay Über reimlose Lyrik mit unregelmäßigen Rhythmen (1939), und schließlich 1940 nach Finnland, wo die Dramen Herr Puntila und sein Knecht Matti ( Uraufführung 1948) und Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui (Uraufführung 1958) entstanden.


Das Stück schildert den Aufstieg Hitlers in der Weimarer Republik. Brecht stellt hier die Verflechtung von kapitalistischer Wirtschaft, bürgerlicher Gesellschaftsform und Faschismus dar. Vor dem sich ausbreitenden Krieg flüchtete Brecht nach Santa Monica (Kalifornien). Seine Versuche, dort als Drehbuchautor tätig zu werden, schlugen fehl. Jedoch schrieb er 1943 Schweyk im Zweiten Weltkrieg und 1944 wurden die Dramen Der gute Mensch von Sezuan, in dem er zeigt, wie die gesellschaftlichen Verhältnisse das Gut-Sein eines Menschen verhindern und zu einer Persönlichkeitsspaltung führen, und Der kaukasische Kreidekreis fertig gestellt. Obwohl er in Kalifornien mit vielen emigrierten deutschen Autoren und Künstlern Kontakt aufnehmen konnte, bereitete er bald nach Kriegsende seine Rückkehr nach Deutschland vor.

Brechts Rückkehr erfolgte 1947 über Zürich in den Ostsektor von Berlin (1949). Hier versuchte er seine Kunstauffassung gegen die des offiziell geehrt wurde, blieben seine Arbeiten in DDR nicht gänzlich unumstritten. Er gründete 1949 mit Helene Weigel das Berliner Ensemble, das ab 1954 unter ihrer Leitung im Theater am Schiffbauerdamm arbeitete. Damit hatte Brecht die Möglichkeit, sich ganz auf die Theaterpraxis zu konzentrieren und durch Inszenierungen seiner und fremder Stücke seine Vorstellungen vom "epischen Theater" zu realisieren. Brechts Lyrikband Buckower Elegien (1953) gilt als Ausdruck seines Vermächtnisses. Ergänzend diktierte er noch kurz vor seinem Tod: " Schreiben Sie, dass ich unbequem war und es auch nach meinem Tod zu bleiben gedenke.

Es gibt auch dann noch gewisse Möglichkeiten." Brecht starb am 14.08.1956 an den Folgen eines Herzinfarktes in Ostberlin.

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