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  Homo faber - interpretation

Homo Faber   Interpretation   Fabers Weltbild       Natur und Technik     Technik  (Definition)   Technik ist die Beherrschung der zweckmäßigsten und wirtschaftlichsten Mittel, ein bestimmtes Ziel zu erreichen; auch die Fähigkeit eines Menschen, mit bestimmten Methoden auf einem bestimmten Gebiet tätig zu sein. Im Allgemeinen versteht man unter Technik die Verfügung über Methoden rationellen, insbesondere industriellen Produzierens sowie die Erweiterung des Aktionsradius des Menschen durch planmäßige Ausnutzung der durch die Naturgesetze gegebenen Möglichkeiten.   Quelle: Bertelsmann Lexikothek     Natur  (Definition)   Natur ist zunächst das, was aus eigenen Kräften ohne fremdes Zutun so wird, wie es ist, seine bewirkende Ursache also in sich hat, z. B. Pflanze, Tier. Darum heißt Natur auch das Wesen eines Dinges, man spricht von der "Natur der Sache", der "Natur des Menschen".

Aus diesen beiden Bedeutungen hat sich der Begriff der Natur als des umfassenden Ursprungs, des Kosmos oder des Seins überhaupt im naturphilosophischen Sinn entwickelt.   Quelle: Bertelsmann Lexikothek     Natur und Technik aus Fabers Sicht   Fabers Welt ist die Technik. Technik ist logisch, da sie vom Menschen entwickelt wurde. Die Menschen beobachten die Natur und versuchen sie zu idealisieren, wo sie ihren Bedürfnissen nicht mehr entspricht. Technik ist ein Ausbau der Natur durch die Menschheit. Daraus muss es logischerweise zu einer Wechselbeziehung zwischen Natur und Technik kommen.

Faber beschränkt sich als Techniker nur auf den technischen Teil und sieht diese Wechselbeziehung nicht. Was nicht mit seiner Auffassung zu tun hat ist für ihn nur sehr schwer oder überhaupt nicht zu verstehen. Sein ganzes Wissen und Gewissen basiert auf der Logik, der Technik. Faber kann ein Erlebnis nicht mit etwas Vergangenem oder Erinnerungen verknüpfen, weil er, da er es nicht so objektiv wahrnehmen kann wie ein Computer, welcher kein Bild sondern einfach nur aneinandergereihte Bildpunkte registriert, es gar nicht richtig wahrnimmt. Er überlässt das Sehen und Speichern von Bildern lieber seiner Kamera. Nur die Gegenwart zählt für ihn, also muss er sich auch keine Erinnerungen merken.

Seine Wahrnehmungen kann er nur mit einem vergleichbaren, technischen Gegenstand vergleichen. Ein Beispiel findet sich auf Seite 171. Hier sagt Faber:" Überhaupt der ganze Mensch - als Konstruktion möglich, aber das Material ist verfehlt: Fleisch ist kein Material sondern ein Fluch." Hier vergleicht Faber seinen alten, wie ihm scheint verwesenden Körper mit den beinahe ewig haltbaren Materialien welche er für seine Maschinen nutzt. Faber möchte alle seine Gefühle verdrängen, die ein technisches Denken verhindern könnten. Erst im Verlaufe der Geschichte, vor allem auf der Tour mit Sabeth von Paris nach Athen beginnt er seine Fantasie zu entdecken und zu nutzen.

Ein Beispiel dafür ist das Spiel zwischen ihm und Sabeth auf den Seiten 150-151: " Das wiehern eines Esels in der Nacht: wie der erste Versuch auf einem Cello, findet Sabeth, Ich finde: Wie eine ungeschmierte Bremse!" In diesem Vergleich kann man immer noch die technische Denkweise Fabers erkennen, diese schwindet weiter bis er sich in Sabeth hinein denkt als er das Spiel alleine spielen muss weil Sabeth tot ist. Da sich Faber immer wieder in die Welt der Technik, der unbelebten Gegenstände und des sachlichen Denkens, zurückzieht, können wir daraus ableiten, dass er dem, jedem Menschen bevorstehenden Tod, entrinnen möchte. Auf der Suche nach Joachims Plantage verliert Faber die ihn schützende Zivilisation und gerät in die reine Natur wo er den animalischen Lebenszyklus von Werden, Blühen, Sterben und Verwesen, den er abgrundtief verabscheut. Wir sehen auch, dass er seinen Körper nicht der Natur überlassen möchte. Er hasst zum Beispiel Schweiss und das Gefühl unrasiert zu sein. Auch seinen eigenen Anblick im Spiel missfällt ihm, da er das alten seines Körpers nicht zu beobachten wagt.

Auch nach seinem Tod möchte er nicht durch die Natur zersetzt werden, er bevorzugt eine Kremierung, denn Feuer sei eine saubere Sache.       Kunst und Geschichte     Kunst (Definition)   Kunst ist die Anwendung angeborener oder erworbener Fähigkeiten in hochentwickelter, spezialisierter Form als "Können". Das Resultat dieser Betätigung sofern es durchschnittliche Leistungen übersteigt ist ein Kunstwerk.   Quelle: Bertelsmann Lexikothek                 Geschichte (Definition)   Geschichte ist der zeitliche Ablauf allen Geschehens in Natur (z. B. Erdgeschichte, Naturgeschichte) und Gesellschaft das Handeln von Menschen und gesellschaftliche Gruppen.

  Quelle: Bertelsmann Lexikothek     Geschichte und Kunst aus Fabers Sicht   Um Geschichte und Kunst wahrnehmen zu können benötigt ein Mensch ein gewisses Mass an Fantasie und Interpretationsfähigkeit. Da Faber diese Fähigkeiten jedoch nur in sehr beschränktem Masse besitzt und nur in der Gegenwart lebt, kann er Geschichtsliebende, Künstler und Leute die sich dafür interessieren nicht verstehen. Sein Realitätssinn steht ihm bei seinen Versuchen der Kunstbetrachtung mit Sabeth immer wieder im Weg. Er bezeichnet sich selber als einer, der mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht und Hanna als eine Kunstfee, was darauf schliessen lässt, dass er sie, die Kunst und Geschichte, nicht ernst nehmen kann. Auf der Reise mit Sabeth versuchte er immer mehr, sich auf die Kunstwerke einzulassen. Zuvor hatte er sich oft einfach zurückgezogen als Sabeth sich etwas ansehen wollte.


Er blieb dann einfach im Auto oder genehmigte sich einen Campari, sozusagen als Ausrede. Sabeth benützt auf der Reise immer wieder einen Kunstführer, den "Baedeker", wie er ihn verachtend nennt. Er kann mit ihm nicht viel anfangen, denn er sagt (auf S.111) : "Ich kann es nicht ausstehen, wenn man mir sagt, was ich zu empfinden habe; dann komme ich mir vor, obschon ich sehe, wovon die Rede ist, wie ein Blinder vor." Auf S. 7 kommt das mit dem blind sein schon einmal vor.

Dort ist es in Verbindung mit dem Nebel der in New York über dem Flugplatz liegt. Er scheint sich also nicht damit begnügen zu können Dinge zu fühlen. Er muss sie sehen und in ein technisches Gebiet einordnen können. Da dies mit Geschichte und Kunst meist nicht möglich ist, fühlt er sich im Umgang mit diesen Themen auch nicht wohl.                                 Homo Faber   1. Fabers Verhältnis zu Natur, Technik, Kunst und Geschichte       Textstellen     S.

171   "Überhaupt der ganze Mensch - als Konstruktion möglich, aber das Material ist verfehlt: Fleisch ist kein Material sondern ein Fluch."       S. 150-151   "Das wiehern eines Esels in der Nacht: wie der erste Versuch auf einem Cello, findet Sabeth, Ich finde: Wie eine ungeschmierte Bremse!"       S.111   "Ich kann es nicht ausstehen, wenn man mir sagt, was ich zu empfinden habe; dann komme ich mir vor, obschon ich sehe, wovon die Rede ist, wie ein Blinder vor."     S. 7   "Ich sah nur das grüne Blinklicht an unserer Tragfläche, die heftig schwankte, zeitweise wippte; für Sekunden verschwand sogar dieses grüne Blinklicht im Nebel, man kam sich wie ein Blinder vor.

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