Rhetorik & kommunikation
Checkliste: Wie erarbeite ich ein Referat?
1. Ziel bestimmen / abklären
· Was möchte der Lehrer von mir hören?
· Was möchte ich aussagen? Eventuell eigene Meinung mit einbringen.
· Worüber möchte ich informieren?
Ausformuliert auf Karte schreiben und nicht aus den Augen verlieren!!
2. Inhaltliche Erarbeitung
· Literatur auswählen
o Bibliothek
o Internetrecherche
o Lehrer
o Etc.
· Bücher, Artikel, Texte lesen und passende Gedanken auf Zettel notieren. Angabe der Quelle und Seitenzahl
o Pro Zettel ein Gedanke = Stichwort
o Höchstens 2 - 4 Worte
· Mut zur Lücke, bzw.
weniger ist mehr
3. Gliederung entwerfen
· Einleitung
o Einstieg: Zuhörer zum Thema hinführen
o Thema und Überblick: Worum geht es und wie sieht mein Aufbau aus?
· Hauptteil
o Inhaltliche Darlegung des Themas, entsprechend meinem Ziel.
o Eventuell Kommentar bzw. eigene Meinung darlegen. Deutlich machen, dass es sich um die eigene Meinung handelt.
· Schluss
o Zusammenfassen: wichtigste Punkte noch mal kurz nennen
o Schlusssatz
4.
Stichworte/Gedanken zu entsprechenden Punkten der Gliederung einordnen
5. Einbezug der Zuhörer
· An welchen Stellen wäre eine Mitarbeit sinnvoll?
6. Gedanken zusammenfügen
· Überblick über nachfolgende Punkte geben
· Neue Punkte durch Überschriften ankündigen
· Überleitungsfragen: rhetorische Fragen, die zum Mitdenken anregen
· Eventuell Zwischenzusammenfassungen
7. Stichwortkonzept auf DIN A4 übertragen
· Mehrspaltenprinzip, mit Regiespalte
8. Referat sich selbst, dann anderen vortragen
· Gibt es Widersprüche im logischen Aufbau?
· Passen Einstieg und Schluss?
o Sprechen sie den Zuhörer an?
· Zu lang? Zu kurz?
· Was fällt sprecherisch auf?
o Sprechtempo
o Lautstärke
o Betonung
o Pausen
o Artikulation
o Körpersprache
9. Eventuell überarbeiten
10.
Thesenpapier als Ergänzung für die Zuhörer erstellen
11. Umsetzung planen
· Visuelle Unterstützung durch Medien
o Was ist vorhanden und kann benutzt werden?
· Weitere Hilfsmittel nötig?
o Materialien für Teilnehmer, etc.
Vortragen meines Referates: Was ist wichtig?
Ø Räumlichkeit rechtzeitig erkunden:
o Sitzordnung ok?
o Funktionstüchtiger Overhead vorhanden?
o Genug Kreide, bzw. funktionierende Stifte vorhanden?
Ø Umgebung nach eigenen Vorstellungen aufbauen
Ø Auf guten Stand achten
Ø Blickkontakt herstellen und halten
Ø Hände und Arme nicht festhalten, um Gestik zu ermöglichen
Ø Was tun bei Hängern, Versprechern, Verrutschen?
o Vor allem: Ruhig bleiben!!! Und dem Publikum gegenüber nichts anmerken lassen. Je nach Situation:
· Abschnitt noch mal beginnen
· Satz noch mal beginnen
· Versprecher eventuell korrigieren
· Vor oder zurückspringen
Ø Was tun bei Fragen, Einwänden, Bemerkungen aus dem Publikum?
o Auch hier: Ruhig bleiben!!! Je nach Situation:
· Beantworten
· Übergehen
· Fragen erst am Ende beantworten und darauf verweisen
· Gegenfragen stellen
Ø Was tun, wenn sonst irgendetwas unerwartetes passiert?
o Ruhig bleiben
· Eigene Fehler etc. nicht kommentieren
· Nicht beeinflussen lassen
· Eventuell humorvoll damit umgehen
Lampenfieber
Nicht jede Sprechsituation ist für uns einfach zu bewältigen.
Fließen bei einem Gespräch im Freundeskreis die Worte nur so von den Lippen, sind Gesprächs- und Redebeiträge vor größeren Gruppen zunächst eher schwierig. Hier fehlen die richtigen Worte, die Stimme zittert, die Ohren werden rot und der Schweiß tropft aus allen Poren. Diese Symptome zeigen, dass uns die momentane Situation nicht behagt und wir diese schleunigst ändern sollten.
Ø Ursache sind die ausgeschütteten Streßhormone Adrenalin und Noradrenalin. Körperlich äußert sich dies in der Regel folgendermaßen:
Motorische Ebene:
"verkrampfte Haltung", unkontrollierte Bewegungen, fehlende Gestik, erhöhte Stimmlage
Vegetative Ebene:
Erhöhung der Herz- und Pulsfrequenz, schnellere Atmung, vermehrte Schweißabsonderung, trockener Mund, "rote Ohren"
Kognitive Ebene:
Denkblockaden, Angst vor Misserfolgen, Schwierigkeitsgrad wird überschätzt
Waren diese körperlichen Anzeichen vor Tausenden von Jahren noch lebensrettend ("Fight or fly!!!"), werden sie mittlerweile als störend empfunden: wer kann schon seinen spontanen Fluchtwünschen nachgeben, wenn er vorne am Rednerpult steht?!
Ø Eine weitere Erklärung liegt in der individuellen Geschichte: Wieviel Sprecherfahrung habe ich? Was habe ich während meiner letzten Beiträge erlebt? Bin ich gut vorbereitet? usw.
Umgang mit Lampenfieber
Eine gewisse "Aufgeregtheit", als Zeichen für die Bedeutsamkeit des Anlasses, ist für gutes Sprechen durchaus sinnvoll.
Nehmen die hemmenden Symptome jedoch so überhand, dass angemessenes Sprechen nicht möglich ist, können gezielte Übungen den "Lampenfiebereffekt" längerfristig verringern.
Motorisch
Abbau der Streßhormone durch Muskeltätigkeit (Bewegung vor dem Anlaß, Kurzes Anspannen der Muskeln)
Vegetativ
Lockerungsübungen und Entspannungsübungen, Kontrolle der Atmung durch bewusstes, ruhiges Ein- und Ausatmen
Kognitiv
Einstellungsänderungen, Effektive Vorbereitung, Halten des Vortrages vor kleinem Publikum, um ein Feedback zu erhalten
Anmerkungen: |
| impressum | datenschutz
© Copyright Artikelpedia.com