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  Kant

1724: Immanuel Kant wird am 22. April als 4. Kind eines Handwerkers in Königsberg geboren. 1738  stirbt die Mutter Kants. 1740 bis 1746: Kant studiert Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaft in Königsberg 1746: Tode des Vaters. Im selben Jahr Veröffentlichung der ersten Schrift (Gedanken von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte) 1755: Promotion.

Privatdozent für Philosophie in Königsberg. 1765: Erste feste Anstellung als Unterbibliothekar 1770: Ordentlicher Professor für Metaphysik und Logik 1781: Kritik der reinen Vernunft (Hauptwerk) 1786: Rektor der Universität Königsberg Um 1800: Beginnende Krankheiten 1804: Tod am 12. 2. Kant hat sich auch Gedanken zur Aufklärung gemacht: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (in: Berlinische Monatsschrift, Nov. 1784). Nach Kant ist dass: Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.

Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Der Wahlspruch der Aufklärung ist also: Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Kategorischer Imperativ: Handle jederzeit so, dass die Maxime zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne  einfacher ausgedrückt: Jeder normale Mensch sollte demnach dasselbe Pflichtgefühl haben wie jeder Andere.[PB1]    Immanuel Kant Der Mensch als Zweck an sich. Kant sagt, dass der Mensch Zweck an sich sei und nicht bloß als Mittel zum Zweck benutzt werden darf. D.

h. soviel wie instrumentalisiere niemanden oder genauer: instrumentalisiere niemanden ausschließlich. Denn natürlich benutzt Du Deinen Freund, wenn Du bei ihm Englisch Hausaufgaben bei ihm abschreibst, aber wenn er Probleme hat, redest Du auch mit ihm und versuchst, ihm zu helfen, oder aber Du läßt ihm im Gegenzug Mathe Hausaufgaben abschreiben. Sprich Du benutzt ihn zwar auch als Mittel - um Deine Hausaufgaben abliefern zu können, aber eben nicht nur. Denn jeder hat Neigungen und Bedürfnisse, ohne diese hätte der Mensch keinen Wert, der Wert wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst.   (z.

B. Gegenstände). Und jeder Mensch soll über seine Neigungen (Hobbys) selber entscheiden. [PB2]    Kant sieht den Menschen als vernünftiges Wesen, der nicht bloß als Mittel gebraucht werden soll, weil er als Zweck an sich einen absoluten Wert hat. Dagegen werden die Wesen ohne Vernunft,  als Sachen betrachtet, die nur einen relativen Wert haben und entsprechend auch einfach nur benutzt werden können. [PB3]  Aus dem kategorischen Imperativ leitet Kant den praktischen Imperativ ab: Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden andern jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest.

Kant begründet diese Aussage indem er sagt, dass die vernünftige (!) Natur als Zweck an sich selbst existiert. Der praktische Imperativ muss für jeden gelten. Man soll also so leben, dass man andere Menschen nicht stört.      [PB1]Dieser Satz ist vielleicht noch etwas erläuterungsbedürftig. Pflichtgefühl ist in bezug auf Kant nämlich nicht unproplematisch. Kant spricht nämlich in der Grundlegung von Handlungen, die "pflichtgemäß" sind und Handlungen "aus Pflicht".

Diese Unterscheidung ist (wen wundert's) etwas krude und umstritten, grundsätzlich halte ich sie für den Inhalt (die eigentliche Aussage) des kategorischen Imperativs für irrelevant, für Kants Herleitung des kategorischen Imperativs ist sie aber wichtig. Im Klartext: der Begriff "Pflicht" ist bei Kant auf eine eigentümliche Weise belegt und man sollte vorsichtig mit ihm umgehen - freilich ist das aus dem Textausschnitt, den ihr behandeln sollt, nicht ersichtlich. Zur ersten Annäherung kann man sagen, daß der kategorische Imperativ der sogenannten ,goldenen Regel' ähnelt: Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu. Diese erste Richtlinie wird durch den Zusatz, daß die Handlungsmaxime zu einer ALLGEMEINEN GESETZGEBUNG werden soll, noch verschärft. Man kann sich z.B.

vorstellen, daß Du sagst, es ist schon okay, wenn ich meinem Kumpel einen Stift klaue und wenn er mir einen Stift klaut, aber daß Stehlen grundsätzlich in Ordnung ist sehe ich nicht. Man stelle sich vor, Deine Klamotten, Deine Anlage und Dein Computer sind auch weg. - Da hört dann der Spaß auf. Was Du glaube ich sagen willst und was auch ganz richtig ist, ist daß der kategorische Imperativ das Gebot enthält: nehmt Rücksicht auf einander! Ich nehme Rücksicht auf andere Menschen, weil ich auch möchte, daß ich mit Rücksicht behandelt werde. Im Prinzip steckt hier schon drin, daß man die anderen Menschen achtet, also genau das, worauf Kant hinaus will, wenn er vom Menschen als "Zweck an sich" spricht. Ziel von Kants Erklärungen ist es, daß man die anderen Menschen achten soll, weil es Menschen sind.


 [PB2]Hier habe ich den Eindruck, daß Kant anders argumentiert oder Du es zumindest etwas zu kurz darstellst. Ich verstehe hier Kant in etwa so: Die Ziele (oder wie Kant sagt die Zwecke) menschlicher Handlungen sind immer bedingt, d.h. sie sind abhängig von meinen Neigungen und Bedürfnissen. Und da jeder nun mal andere Neigungen und Bedürfnisse hat, läßt sich kein allgemeines Ziel oder ein absoluter Zweck angeben. In diesem Sinne haben Ziele menschlicher Handlungen keinen absoluten Wert.

Jemand der hungrig ist möchte essen und jemand der müde ist möchte schlafen. Wenn nun jemand gerade aufgestanden ist und hungrig ist, ist sein wichtigstes und insofern wertvollstes Ziel nicht zu schlafen, sondern zu essen. Die Gegenstände des Verlangens sind eben unterschiedlich, genauso wie die Neigungen und Bedürfnisse, deshalb lassen sich keine Ziele von einem absoluten Wert angeben. So ähnlich ist es auch mit den Hobbys. Einer liest gerne und ein anderer programmiert gerne Computer, aber man kann nicht sagen, daß eine ist wichtiger oder wertvoller als das andere. Es kommt immer darauf an, was man will und das kann ganz unterschiedlich sein.

Kant sucht jetzt aber ein Zweck, der absolut ist. Ein Zweck, den jeder verfolgt und den jeder wichtig findet. Einen objektiven Zweck, der nicht nur meinen oder deinen subjektiven Bedürfnissen entspricht. Und nach Kant ist dieser objektive Zweck der Mensch. Er stellt also fest: "der Mensch ist Zweck an sich". Seine Erklärung, daß sonst nichts von einem absoluten Wert angetroffen wird, man aber für ein "oberstes praktisches Prinzip" der Moral einen absoluten Wert braucht, ist da natürlich etwas schwach.

Denn, warum sollte es ausgerechnet der Mensch oder ein vernünftiges Wesen sein? Die Antwort darauf bzw. Kants Begründung bringst Du in Deinem letzten Absatz! Kant geht davon aus, daß jeder Mensch die Erhaltung seines Lebens, und nach Möglichkeit eines Lebens mit dem er zufrieden ist, anstrebt. Insofern ist dies das subjektive Prinzip, daß die menschlichen Handlungen anleitet. Da nach Kant nun jeder diese Ziel verfolge (er schreibt "jedes andere vernünftige Wesen"), sei dies auch ein objektives Prinzip. (Auch wenn dieser Schluß so nicht ganz korrekt ist, schafft Kant eine gute Ausgangsbasis um über Moral zu verhandeln. Es ist die Idee, jeden Menschen zu achten, weil jeder Mensch ein Interesse an seinem Leben hat, genauso wie ich.

Es ist ein Vorschlag oder eine Einladung, die sich an ALLE Menschen richtet. Und mehr noch, jedem Menschen sollen die gleichen Rechte und Pflichten eingeräumt werden. Denn das was ich will, soll für alle gelten und was andere wollen, gilt auch für mich. Ich kann also sowohl der aktiv Handelnde oder der passiv erleidende sein und muß mir sehr genau überlegen, ob ich wollen kann, daß etwas was ich tue ein allgemeines Gesetz wird. Gleichheit wird also dadurch geschaffen, daß ich mich sowohl in handelnde als auch erleidende Position hineinversetzen muß.)  [PB3]Diese Unterscheidung ist heute natürlich nicht ganz unproblematisch.

Denke nur mal an den Tierschutz. Dort geht es darum den Tieren nicht aufgrund ihrer Vernunft, sondern aufgrund ihrer Leidensfähigkeit Rechte einzuräumen. Für den Tierschutz ist es also schwierig mit Kant zu argumentieren. Die Unterscheidung zwischen vernünftigen und vernunftlosen Wesen ist auch in bezug auf den Menschen problematisch, denn was ist mit Embryos, Babys, geistig Behinderten oder Verrückten?

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