Kleider machen leute - nettchen
Geben Sie den Ablauf der Verlobungsfeier Nettchens kurz wieder!
Wie reagiert Nettchen auf das Geschehen?
Wie reagiert Strapinksi auf das Geschehen?
Was würden Sie an Nettchens Stelle tun?
Die Goldacher machten eine Schlittenfahrt zu einem 2 Stunden entfernten Gasthaus auf einer Hochebene. Die Seldwyler hatten an diesem Tag auch eine Schlittenfahrt geplant. Beide Dörfer trafen sich auf der Hochebene vor dem Gasthaus. Die Schlitten der Seldwyler waren mit großen Strohfiguren geschmückt. Den ersten Wagen schmückte eine Strohpuppe der Fortuna, den zweiten Wagen schmückte ein Figur eines Ziegenbocks. Der Ziegenbock sollte Strapinski darstellen und die Fortuna stand für die Goldacher.
Bei dem Gasthaus angekommen, gingen sie alle hinein. Die Goldacher hinauf in den Festsaal und die Seldwyler hinab in ihren Saal. Alle aßen und tranken in Ruhe, sie quatschten und lachten. Etwas später kamen dann die Seldwyler hinauf zu den Goldachern, um ihnen ein Theaterstück vorzuführen. Das Theaterstück handelte natürlich vom Schneiderhandwerk. Geplant war dies alles von Melchoir Böhni, welcher versuchte den falschen Grafen Strapinksi zu entlarven.
Bei dem Theaterstück trat immer ein Schneider auf und präsentierte erst "Leute machen Kleider", indem er anfing ein elegantes Kleidungsstück zu nähen. Wenn dieses fertig war, zog er es an und präsentierte den Gegensatz "Kleider machen Leute". Die Aufführung sollte immer wieder auf den sogenannten Grafen hinweisen. Bevor das Stück zu Ende war, schneiderte noch einer die selbe Kleidung, die der Graf trug und zog diese anschließend an und stellte damit ein perfektes Ebenbild des Grafen dar. Er ging auf Strapinski zu und sprach diesen auf seinen erlernten Beruf an, denn er hatte in Seldwyler bei diesem Mann gelernt und später noch gearbeitet. Alle versammelten sich nach und nach um das Brautpaar, als die Musik wieder ertönte, fing die Masse langsam an zu verschwinden.
Das Brautpaar aber saß noch immer steif auf seinem Stuhle. Nettchen war blass wie Marmor und wagte kein Wort zu sagen. Kurz darauf stand Strapinski plötzlich auf und ging wie ein Toter auf die Treppe zu, auf der alle standen und schlich sich, ohne das jemand ein Wort sagte, durch die Menge hinaus. Ohne nur an seine Pelzmütze oder seine Handschuhe zu denken, ging er hinaus in die Kälte. Unbewusst ging er auch noch in Richtung Seldwyler, aus der er damals gekommen war. Nach einer Weile griff Nettchen plötzlich seine Mütze und seine Handschuhe und ohne zu wissen wo er hingegangen war, fuhr sie genau in dieselbe Richtung.
Nachdem sie ihn halbtot im Schnee fand und nicht Recht wusste wo sie waren, fuhr sie mit ihm zum Haus ihrer Gevatterin. Sie wollte sich mit ihm aussprechen. Für Nettchen war er jetzt ein Fremder, sie siezte ihn und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Strapinski ging es nicht anders, er war sehr verzweifelt, er wollte nicht das es kommt, er wollte sie auch nicht belügen oder gar betrügen, er schämte sich und fing deshalb auch wieder an sie zu siezen.
Nettchen war total erschrocken, sie wusste nicht wie sie sich verhalten sollte. Einerseits war sie sehr enttäuscht und fühlte sich belogen und betrogen, aber andererseits wollte sie wissen warum er das getan hatte und wer er eigentlich wirklich war. Als sie dann bei ihrer Gevatterin waren und sich aussprechen wollten, fing sie wieder an ihn zu siezen und versuchte ihm damit auch deutlich zu machen, dass er für sie wieder fremd war und das sie sehr enttäuscht war.
Strapinski war sehr betrübt. Er wollte nicht das alles so kommt. Er liebte Nettchen, aber er hatte Angst ihr die Wahrheit zu sagen, den vielleicht hätte sie ihn dann auch nicht mehr haben wollen. Für ihn war nun alles zu spät. Er wollte nicht mehr leben ohne sein Nettchen. Er weinte bittere Tränen.
Als sie später im Hause der Gevatterin waren, mochte er ihr gar nicht in die Augen sehen, er schämte sich. Als er bemerkte das Nettchen ihn wieder siezte, tat er dieses auch. Allerdings aus Höfflichkeit, Respekt und Schande. Später versuchte er Nettchen dann alles zu erklären, als sie ihn fragte, wie er sich die Ehe vorgestellt hatte, erzählte er ihr dieses und vor lauter Freude und Liebe, die er für sie verspührte, duzte er sie wieder.
Ich hätte mich ein wenig anders als Nettchen verhalten. In dem Moment, wo ich es erfahren hätte, wäre mir sicher auch alles aus dem Gesicht gefallen und ich hätte nicht gewusst was ich sagen oder tun sollte.
Ich glaube ich wäre die Person gewesen, die rausgelaufen wäre. Ich hätte erst mal Abstand gebraucht, um darüber nachzudenken und um für mich zu wissen, ob ich mir trotzdem vorstellen könnte diesen Mann zu heiraten. Sollte ich dann feststellen, dass die Liebe stark genug ist, um es wenigstens zu versuchen, wäre ich zu ihm gefahren und hätte ihn zur Rede gestellt. Und je nach dem, wie er es versucht hätte mir zu erklären und wie leid es ihm getan hätte, hätte ich mich dann dafür entschieden ihm zu verzeihen oder es nicht zu tun.
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