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  Wolfgang borchert - die küchenuhr (textanalyse)

Die Küchenuhr - Wolfgang Borchert Die Kurzgeschichte "Die Küchenuhr" von Wolfgang Borchert erzählt von einem jungen Mann, der alles Wichtige in seinem Leben durch den Krieg verloren hat. Ein altes Gesicht hat der zwanzigjährige Mann, der sich zu zwei Leuten auf die Bank setzt. Er zeigt ihnen seine defekte Küchenuhr und berichtet, dass diese als einzige übrig geblieben sei. Das Besondere an der Uhr ist, dass sie genau um halb drei stehen geblieben ist. Das ist der Zeitpunkt, an dem er nachts nach Hause gekommen ist, seine Mutter hat ihm dann immer noch etwas zu Essen gemacht. Für ihn ist das immer selbstverständlich gewesen, doch der Alltag, der vorher geherrscht hat, scheint nun, wo seine Familie tot ist, ein Paradies zu sein.

Das Geschehen spielt in der Vergangenheit (Präteritum). Es wird chronologisch, fortlaufend von einer dritten Person erzählt, die nicht in das Geschehen integriert ist. Erzählt wird von einem Mann und zwei weiteren Leuten, die sich, wie es scheint, nicht kennen. Die Geschichte spielt auf und bei einer Bank, an einem sonnigen Tag, was sich durch "Das war unsere Küchenuhr, sagte er und sah sie alle der Reihe nach an, die auf der Bank in der Sonne saßen." in Zeile 5 und 6 belegen lässt. Die Zeitspanne ist jedoch sehr gering.

Borchert arbeitet mit kurzen Sätzen, die sehr aussagekräftig sind. Durch Wiederholungen der Kernaussagen wie "Sie ist übrig geblieben" oder "Sie ist um halb drei stehen geblieben" verdeutlicht der Autor die Aussage noch stärker. Außerdem wird mit Antithesen gearbeitet, die Prothesen widerlegen, wie z.B. "Er hatte ein ganz altes Gesicht, aber wie er ging, daran sah man, dass er erst zwanzig war!" in Zeile 1-3. Da die beiden Leute auf der Bank nur wenig Notiz von dem Mann nehmen, redet er eigentlich eher mit der Küchenuhr.

Was der Mann sagt, bewegt sie aber doch in gewisser Weise, warscheinlich, weil es ihnen selbst nicht anders ergangen ist oder sie sich sehr gut in die Situation der Hauptperson hineinversetzen können. Die Kurzgeschichte sind, wie viele weitere von Wolfgang Borchert, in der Nachkriegszeit entstanden. Borchert hat mit ihnen die Geschehnisse, die er erlebt hat, verarbeitet. Der Titel "Die Küchenuhr" bezieht sich auf das wertvollste Stück, dass die Hauptperson der Geschichte jetzt zu besitzen scheint. Er hat durch den Krieg alles verloren, sie ist das einzige, was übrig geblieben ist! Das Thema bezieht sich auf die Nachkriegszeit, Leute haben alles verloren, so auch die Hauptperson! Die Intention von Borchert ist die Verarbeitung und Hilfe für die Betroffenen. Er will ihnen zeigen, dass sie nicht alleine sein, nicht als einzige alles und jeden verloren haben.

Die Moral ist, dass man nicht alles als selbstverständlich ansehen sollte...man sollte alle Taten zu schätzen wissen, die für einen gemacht werden, auch wenn das nicht immer ganz so einfach ist! Die Erzählung folgt einer komplett linearen Handlung, ist relativ kurz (Kurzgeschichte) und hat deshalb auch einen geringen Umfang. Die Wörtliche rede fließt nahtlos in die Handlung, das Geschehen ein. Die Erzählung zeigt typische Merkmale einer Kurzgeschichte auf.

Sie hat einen geringen Umfang, dazu einen direkten Einstieg ins Geschehen. Typisch ist auch der offene Schluß. Der Autor verfasste die Geschichte nach dem zweiten Weltkrieg, gehört also der modernen Prosaliteratur an. Der Leser wird provoziert. Die Hauptperson blickt auf einen entscheidenden Moment in seinem Leben zurück und scheint ein Außenseiter zu sein. Es stehen psychologisch-existenzielle Handlungselemente im Mittelpunkt der Erzählung.

Ich finde den Text sehr gelungen und trotz des geringen Umfangs und Inhalt ziemlich ausdrucksstark. Es ist ein Text, der einen zum Nachdenken bringt und bei dem man fühlt, wie schwer es sein muss, nichts mehr zu haben, weil die Regierungen verschiedener Länder nicht einer Meinung sind. Dafür müssen Leute sterben und die Leute leiden, die nicht gestorben sind. Da würde ich schon fast lieber sterben, als diesen Schmerz ertragen zu müssen, dass Leute, Personen, gleich mehrere an der Zahl aus dem Leben gerissen werden und zwar nicht nur aus dem Leben, dass man selbst geführt hat, sondern auch aus dem anderer Leute...

durch solche Sachen werden Leute aus ihrem Alltag, dem Paradies gerissen, doch dass es ein Paradies war erkennt man oft erst, nachdem man es verloren hat, wie bei so vielen anderen Sachen im Leben.

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