Inhaltsangabe "der schimmelreiter"
Inhaltsangabe der Novelle " Der Schimmelreiter"
Die Novelle " Der Schimmelreiter" von Theodor Storm spielt in drei verschiedenen Zeitebenen, wobei die erste Ebene eigentlich nur als Einstieg dient und den Autor aus der Erzählerrolle herauslöst. Diese sehr kurz gehaltene Einleitung bringt den Leser ohne Umwege in die Jugendzeit des Erzählers und verweist auf eine Geschichte, die dieser im Hause seiner Urgroßmutter gelesen hatte. Die Rahmenhandlung dieser gelesenen Geschichte, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angesiedelt, dient als Einstimmung auf die eigentliche Erzählung und als Basis für diese. Der Autor wählt für die Rahmenhandlung die Ich-Perspektive, indem er von einem Reisenden berichtet, der während einer Sturmflut an einem Deich in Nordfriesland entlangreitet, einen Reiter sieht, der auf einem Schimmel geräuschlos durch die Nacht reitet und in einem Gasthaus Schutz vor dem Unwetter sucht, da der Sturm immer wilder und wilder wird. In dem Gasthaus trifft er auf eine Gesellschaft von Bauern der Gegend, die zusammen mit dem Deichgrafen Wache halten, um eventuelle Deichbrüche schnell erkennen und reparieren zu können.
Der Erzähler berichtet diesen Bauern von seiner Begegnung mit dem über den Deich reitenden Reiter auf dem Schimmel, die er auf dem Deich hatte. Nachdem er dies sagt fängt der ebenfalls bei der Gesellschaft sitzende Schulmeister des Dorfes die Sage vom Schimmelreiter zu erzählen.
Hier beginnt nun die eigentliche Geschichte um den Schimmelreiter, die zeitlich in der Mitte des 18. Jahrhunderts geschieht.
Hauke Haien, der Sohn von Tede Haien, wächst in der nordfriesischen Marsch auf, wo er schon als Junge sein Interesse für die Mathematik und für die wissenschaftliche Betrachtung aller Dinge entdeckt, die ihn umgeben. Besonders die Deiche interessieren ihn sehr.
Er verbringt seine gesamte Jugend größtenteils damit, das Meer und seine Wirkung auf die Deiche zu beobachten. Er kommt schon früh zu der Überzeugung, dass ihre Form verbesserungsfähig ist. Mit 14 Jahren tritt Hauke Haien eine Stelle als Kleinknecht beim Deichgrafen Tede Volkerts an. Schon nach kurzer Zeit wird er von diesem oft als Helfer eingesetzt, wenn Deich- oder Sielgebühren zu berechnen sind. So entwickelt sich zwischen Tede Volkerts und Hauke Haien ein Verhältnis, das dem zwischen Herrn und Knecht nicht gleichzusetzen ist. Der Großknecht des Hofes, Ole Peters, sieht seinen Einfluss schwinden und wird zu Haukes Feind, zumal er erkennt, dass die Tochter des Deichgrafen Tede Volkerts, Elke Volkerts, sich mehr und mehr zu Hauke Haien hingezogen fühlt und nicht zu ihm.
Ole Peters hatte sich selbst gute Chancen ausgerechnet, Elke zu heiraten.
Nach dem Tod des alten Deichgrafen wird ein Nachfolger gesucht. Die Wahl Hauke Haiens wird allgemein befürwortet, kann aber nicht ausgesprochen werden, da ihm der Grundbesitz und das Geld fehlen, die er für dieses Amt benötigt. In dieser Situation gibt Elke ihre bis dahin noch geheimgehaltene Verlobung mit Hauke Haien bekannt. Durch diese Verlobung wächst Haukes Grundbesitz so weit an, dass seiner Ernennung zum Deichgrafen nichts mehr im Wege steht. Der neuernannte Deichgraf Hauke Haien findet in der Bevölkerung nur wenig Unterstützung.
Seine Ideen zur Verbesserung der Deiche bedeuten großen finanziellen Aufwand und erhebliche Arbeitsbelastungen für die Allgemeinheit. Die Dorfbewohner sehen die Notwendigkeit nicht, als Hauke Haien einen neuen Deich bauen lässt, dessen Profil sich grundlegend von dem der alten unterscheidet. Der neue Deich soll zur Seeseite deutlich flacher angelegt werden als es üblich ist, was einen höheren Aufwand beim Bau bedingt. Der schärfste Gegner des Deichgrafen wird Ole Peters, der immer wieder versucht, die Dorfbewohner gegen ihn aufzubringen. Den Widerstand gegen Hauke zu schüren fällt Ole Peters nicht schwer, da er den Aberglauben der Dorfbewohner auszunutzen versteht. Als Hauke Haien einen Schimmel kauft, den er fortan ständig reitet, geht im Dorf das Gerücht um, es handele sich bei diesem Schimmel um ein Geisterpferd, dessen Gerippe auf einer kleinen Sandbank vor der Küste liege und von dem einige behaupten, es in manchen Nächten auf dieser Sandbank lebendig gesehen zu haben.
Dem Deichgrafen wird nun nachgesagt, dieses Geisterpferd gezähmt zu haben, was ihn den Dorfbewohnern unheimlich macht. Der Bau des neuen Deiches verläuft ohne größere Zwischenfälle, aber der Unmut im Dorf wächst. Als Hauke Haien kurz nach der Fertigstellung des Deiches den Bauern zu erklären versucht, dass auch die alten Deiche nach seinem Modell verbessert werden müssten, scheitert er mit diesem Vorhaben und erklärt sich bereit, diese nach althergebrachter Art reparieren zu lassen. Nach dieser Entscheidung dauert es nicht lange, bis eine schwere Sturmflut über die Küste hereinbricht. Der von Hauke Haien entworfene und durchgesetzte Deich hält den Angriffen der Nordsee stand, doch der angrenzende, nach alter Art reparierte Deich bricht. Der Sturm wir immer schlimmer und schlimmer und Haukes Frau Elke macht sich Sorgen.
Voller Sorge reitet sie mit Tochter Wienke los. Der Deichgraf sieht Elke und ihre gemeinsame Tochter Wienke, die mit Pferd und Wagen von der in den Koog drückenden See überrascht werden und in der Flut umkommen. Daraufhin treibt er seinen Schimmel in die Bruchstelle und geht mit den Worten "Herr Gott, nimm mich, verschon die andern!" unter.
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