Das zeitalter des barock
Das Zeitalter des Barock
Themenliste: 1. zeitliche Einordnung,{Definition}
2. Architektur
3. Malerei/ Plastiken
4. Literatur
5. Musik
1.
Das Zeitalter des Barock
- das oder der), frz. baroque und ital. barucco (unregelmäßig
geformte Perle)
- europ. Kulurepoche zw. 1600 u. 1750; der Renaissance und dem
Manierismus folgend und daraus hervorgehend
- löst sich ende des 18.
Jh. in Rokoko und Klassizismus auf
- entstand zur Zeit des Absolutismus zw. Humanismus und Aufklärung
- Barock gliedert sich in Früh-, Hoch- und Spät-Barock; Barock als
Wort wurde Stilbegriff im abwertenden Sinn verwendet - "bizarr"
- im katholischen Südwesteuropa Ursprung
- Vielbezeichnung als Kunst der Gegenreformation- steht für etwas von der Norm abweichendes, unregelmäßiges,
schwülstiges- wurde im 18. Jh. des Rationalismus und Aufklärung oft abgewertet
- erst im 20. Jh.
als eigenständige Epoche
- Barock vereinigt als letzte Epoche Kunst, Musik und Literatur
2. Die Architektur im Zeitalter des Barock
- B. vom Repräsentationswillen der weltlichen und geistlichen Fürsten
bestimmt
- das v. Parks umgebene Fürstenschloß typisch für Barockzeit
- durchplante, auf Schloß ausgerichtete Stadtanlagen und als
künstlerische Einheit gestaltete Kirchenbauten ebenso zeitgemäß
- Gegensatz zu 'ruhigen Gleichmaß' der Hochrenaissance; B. strebte
nach dynamischer Wirkung durch Reichtum an plastischen und
malerischen Schmucks
- kühne, leidenschaftliche Bewegtheit in der Architektur und
gewaltige Ausmaße der Bauten
führende Baumeister: - in Italien L. Bernini, F.
Borromini,
G. Guarini und B. Longhena
- in Frankreich J. Lemercier, F. Mansart
- in Deutschland Fischer von Erlach, Schlüter,
Pöppelmann
und die Brüder Asam sowie Domenikus Zimmermann
- Bauelemente die selben wie in Rennaissance
- werden aber reicher, plastischer, bewegter und vielzähliger
- Räume werden bewegter, führen zu kompl. Raumdurchdringungen
- übersichtliche Einheit geht jedoch nicht verloren
- vielfältige Vor- und Rücksprünge, Wandkrümmungen
- starke Mitwirkung der Plastik und Malerei
3.
Malerei
- Malerei (Wand- und Deckengemälde, Tafelbilder) entsprach (in ihrer
Farbigkeit)einem ausgeprägten Figurenstil
- führte häufig zu entgegengesetzten Bewegungsmotiven der
Bildstruktur
- entsprach in ihrer räuml. Tiefenwirkung dem barocken Lebensgefühl
- neuen Darstellungsmittel wurden im Sinn einer theatral.
Gruppenszenerie und Steigerung der Ausdruckswerte verwendet
bed. Maler: - bedeutendste aus Italien
(Carracci, Caravaggio, G. Reni, Domenichino)
- in den Niederlanden P. Rubens und Rembrandt
- in Frankreich Poussin, Lorrain, Lebrun und Watteau
- Kunst unterliegt ständig dem Einfluß des Realismus aus Nordeuropa
(Rembrandt, Rubens)
=> Stil wird jedoch selbst als Antibarock stilistisch als Teil des
B.
angesehen
- Renaissance-Erbe spielt großen Einfluß (ist im kulturellen Leben
allgegenwärtig)
- durch Entwicklung der Naturwissenschaften entstehen auch in
'Kunstmalerei' rationalist. Elemente
- Übergang nach dem Manierismus zu einer gefühlsbetonten allg.
verständl. Kunstsprache
Plastiken
- suchte in freier Gebärde den Raum nach möglichst vielen Seiten zu
erschließen
- erreichte eine ekstatische Gesammtwirkung, durch komplizierte
Drehungen,
Richtungsgegensätzen und vorausberechneten kontrastreichen Licht-
und Schattenwirkungen
- Ansätze zu dieser Entwicklung bereits bei Michelangelo
- volle Entfaltung fand barocke Plastik in den Werken Berninis
- ihre Formensprache verbreitete sich von Italien über ganz Europa
Künstler: - Giradon und Puget in Frankreich
- Vries und Quellinus in Niederlanden
- sowie Schlüther und Günther in Deutschland vertreten
diese Formensprache
- modische Erscheinung zur Barockzeit Paläste und Schlösser mit
Plastiken und
Skulpturen zu füllen
- Vorgärten und Parkanlagen wurden mit Statuen und Plastiken
verschönert
4. Literatur
- Fürstenhöfe als kulturelle Zentren
- Pflege und Förderung der Künste als vornehmste Herrscherpflichten
- Literaten wurden geadelt
- man orientierte sich in künstlerischer und wissenschaftlicher
Hinsicht an Italiens Renaissanceherrscher
- man bemühte sich um reines Italienisch, Sprache wurde als Ausdruck
sittlicher und wissenschaftlicher Bildung angesehen
- man gründetet Sprachakademien, sollten ital. Sprache vor
Fremdeinflüssen reinigen (Accademia della crusa in Florenz)
- deutschsprachige Dirchtung des 17.
Jh. in Stil und Stoff gespalten
- starke Abhängigkeit von Literatur anderer Länder
- Literatur ist geprägt durch ein Gefühl der starken Gegensätze
- Stil der Darstellungen sind häufig übersteigert und schwülstig
- ein Grundthema ist die Unbeständigkeit und Fragwürdigkeit alles
Irdischen
- Barockliteratur nimmt Ausgang in Italien und Spanien
- Begin in Deutschland mit M. Opitz und seiner Poetiklehre
Poetikreform: - Grundlage ist ein Buch von 50 Seiten in 5 Tagen
niedergeschrieben
- selbst Goethe sieht es 200 Jahre später als wichtig
an
- "Buch von der Deutschen Porterey" von Martin Opitz
1624
- O. orientiert sich an antiker und ital. Poetik, überträgt dies aufs
Deutsche
- Versanfang mit nat. Wortlautübereinstimmung
- Wechsel von betonten und unbetonten Silben
- setzt sich für Jambus und Trochäus ein
- Ideen werden von Sprachgesellschaften aufgegriffen und verbreitet
- Opitzsche Regeln setzten sich in Epik und Dramatik durch
Lyrik des Barock:
- Gedichte sehr unterschiedlich
- zur Zeit des Barock Gedichte meist als Auftragsform
- fürstliche Gönner, reiche Bürger oder Patrizierfamilien bestellten
Gedichte
(Geburtstag, Hochzeit, Huldigungsgedichte etc.
)
- Gefühl der Dichter stand nicht im Fordergrund
- immer wiederkehrende Themen ausgeprägten Gegensätze wie Diesseits-
Jenseits, Lebensenergie-Todesbewußtsein, Erotik-Akese
bedeutende Dichter: - Andreas Gryphius (1616-1664)
- der überagende Dichter im Barock
- bereits zu Lebzeiten als unsterblich im
"Palmenorden" aufgenommen
- Paul Gerhardt (1607-1676)
- von ihm stammen wohl schönsten Kirchen-
lieder, noch heute in Gesangsbüchern vertreten
- weitere wie R. Fleming und Angelus Silesius
Sprachgesellschaften:
- nach Emblem auch 'Palmenorden' genannt
- Palmenordenaufgabe: Reinigung des Deutschen von fremden Einlüssen,
was manchmal sehr übertrieben wurde
- durch wissenschaftl. Beschreibung der dt. Sprache entstanden erste
Grammatiken und Wörterbücher
- Begin der deutschen Sprachwissenschaften, Bemühung um reine
deutsche Sprache
=> ist bemerkenswert, da bisherige Gelehrtensprache Latein war
- Vereinigungen wie 'Palmenorden' waren typisch für Barockzeit,
verloren jedoch an Bedeutung, bis 1680 Zerfall da Mittglieder in
Sprachges. fast ausschließlich Adlige
- Vereine setzten sich auch für Poetikreform ein, denn Niveau der dt.
Gedichte im Vergleich zu ausländischer Literatur sehr niedrig
5.
Musik
- in Musik entstand als neue Gattung die Oper => bedeutend für B.
- zunächst in Florenz, Versuch das Ideal der antik-griech. Musik u.
deren vermutete Schlichtheit nachzuahmen
- schuf Form der Begleitung des Sologesangs (akkordisch baßbegleitet)
=>Monodie
- Funktion der Begleitung übernahm später Generalbaß,
Generalbaßbegleitung wurde typisch für Barock => auch General-
baßzeitalter
bed. Opernkomponisten: - G. Carissimi
- P.
A. Cesti
- G. F. Händel
- A. Scarlatti
- in Orgelmusik verband man überkommende Polyphonie mit neuen
barocken Stilelementen (Chromatik, neue Harmonik)
- neuer Selbständiger Instrumentalstil entstand, wurde aus Italien
von Frescobaldi
über Froberger(dessen Schüler) nach Deutschland vermittelt
- war maßgebend für dt. Musikentwicklung
- Instrumentalstil blieb über Händel, Bach und Komponisten wie
Pachelbel maßgebend
- auf dem Gebiet der Kammermusik entstanden neue Trisonaten und
Solosonaten
- mit M.
Praetorius und H. Schütz begann das musikalische Barick in
Dt.
- Höhepunkt bildeten hier Oratorien Händels. und die Orgelkunst J. S.
Bach
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