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  Der austrofaschismus

Der Austrofaschismus  Faschismus: Eine politische Bewegung die um 1900 in Italien entstanden ist. Kennzeichen: 1) Nationalismus 2) Imperialismus 3) Antiparlamentarismus 4) Antisemitismus (nur in Deutschland)   Die NS-Epoche ist Dank vieler österreichischer Archive gut dokumentiert, doch es gibt eine Grauzone in der Zeit von 1933 bis 1938. Diese Zeit ist besser unter dem Namen „Austrofaschismus“ bekannt. Die wichtigsten Politiker während dieser Zeit waren Engelbert Dollfuß und Kurt Schuschnigg.     Die Wurzeln des Austrofaschismus   Die Wurzeln des Austrofaschismus muss man am Ende des 1. Weltkrieges suchen.

Kaiser Karl war zurückgetreten und Staatskanzler Karl Renner proklamierte die „deutsch österreichische demokratische Republik“. Doch das erste Parlament stand auf schwachen Beinen. Um es zu festigen musste ein Machtinstrument geschaffen werden. Aus diesem Grund wurde die Volkswehr gegründet. Doch die Lage in Österreich wurde immer trostloser. Immer mehr ehemalige Soldaten schlossen sich zu Banden zusammen und terrorisierten die Bevölkerung.

Deshalb schlossen sich viele Bürger zu Wehren zusammen. Doch diese werden waren zum Großteil rechtsradikal. Um ein Gegengewicht zu bieten gründeten die Sozialdemokraten den Republikanischen Schutzbund. Insgesamt gab es nun soviel Wehren, dass sie das Bundesheer, dass auf 30.000 Mann beschränkt war, rein zahlenmäßig weit in den Schatten.   1927, ein Schicksalsjahr für Österreich   1927 war eines der vielen Schicksalsjahre Österreichs.

Es kam zu schweren Zusammenstößen zwischen dem Schutzbund und der Heimwehr. Am 30. Jänner kam es zu einer Schießerei in Schattendorf. Nachdem sich Heimwehrler von Soldaten des Schutzbundes provoziert fühlten, eröffneten sie das Feuer. Dabei wurden ein Invalide und ein Kind getötet. Die Todesschützen wurden angeklagt, aber wurden von einem stark politisch beeinflußtem Gericht freigesprochen.

Die Empörung im Sozialdemokratischen Lager war verständlicher Weise groß. Es kam zu großen Demonstrationen die im Brand des Justizpalastes gipfelten. Die Gegenaktion der Polizei geriet ausser Kontrolle. An diesem Tag wurden 90 Menschen getötet und 600 verletzt.   Der Weg zum Austrofaschismus   Am 29. Oktober 1929 kam es an der New Yorker Börse zum sogenannten „Schwarzen Freitag“.

Die darauffolgende Weltwirtschaftskrise traf Österreich und Deutschland besonders hart, da sie durch die Reparationszahlungen sowieso wirtschaftlich geschwächt waren. Dies war ein guter Nährboden für den aufkeimenden Nationalsozialismus. Immer mehr rechtsradikale Gruppen entstanden zu dieser Zeit und auch Hitler gewann an Macht. Die Heimwehr wird immer radikaler und legt sich auf einen faschistischen Kurs nach dem Vorbild Italiens fest. Am 18. März 1931 wurde Engelbert Dollfuß Landwirtschaftsminister.

1932 konnte man als ein relativ ruhiges Jahr in politischer Hinsicht sehen. Dollfuß wurde 1932 Bundeskanzler und Aussenminister und knüpfte erste Kontakte zu Mussolini.   1933 – 1938: Die Zeit des Austrofaschismus:   1933 kommt Hitler in Deutschland an die Macht. Ausserdem strecken die Nazis langsam ihre Finger nach Österreich aus. Um dieser Gefahr zu begegnen will Dollfuß mehr Macht für die Heimwehr, da er über die politische Entwicklung in Deutschland besorgt ist. Aus diesem Grund bittet er Mussolini um Waffen für die Heimwehr, die ihm dieser mit Freuden, aus erbeuteten österreichischen Waffen des 1.

Weltkrieges, überläßt. Da dies natürlich dem Friedensvertrag von St. Germain verstößt, musste diese Aktion streng geheim gehalten werden. Nachdem der Naziterror in Österreich zunimmt verbietet Dollfuß die NSDAP in Österreich. Im gleichen Atemzug löst er das, seiner Meinung nach, unfähige und langsame Parlament und die Kommunistische Partei auf. Ausserdem verbietet er den Schutzbund und legalisiert die Heimwehr als „freiwilligen Assistenzkörper“.

Dollfuß führte auch zur Abschreckung die Todesstrafe wieder ein. Nachdem die NSDAP verboten wurde kam es zu einer regelrechten Welle von Naziterror in Österreich.   Die Februarkämpfe: Im Februar 1934 wurden Razzien in sozialdemokratischen Büros durchgeführt und Führer des verbotenen, aber noch weiterhin aktiven Schutzbundes verhaftet. Am 11. Februar durchsuchte die Polizei ein Linzer Parteiheim nach Waffen. Bei dieser Razzia kam es zu einer Schießerei, die sich in Kürze in ein Gefecht ausweitete.


Die Zusammenstöße breiteten sich binnen Stunden auf alle sozialdemokratischen Hochburgen, insbesondere nach Wien aus. Dort kam es zu heftigen Kämpfen der Sozialdemokraten gegen das Bundesheer, das natürlich mit ihren Panzern und Granatwerfern überlegen war. Als Folge der Februarkämpfe wurde die Sozialdemokratische Partei verboten. Die Vaterländische Front war nun allein herrschendes Machtinstrument, dem vorallem Christdemokraten angehörten.   Der Juliputsch: Am 25. Juli 1934dringen 154 SS – Soldaten als Polizisten verkleidet in das Bundeskanzleramt ein und erschießen Engelbert Dollfuß.

Dieser Putsch wird im geheimen von Deutschland unterstützt. Nach der Niederschlagung des Putsches am 26. Juli 1934 werden 13 Putschisten hingerichtet. Kurt Schuschnigg tritt darauf hin die Nachfolge Dollfuß an, der die autoritäre Staatsführung weiterführt.   Die Zeit bis zum Anschluss Österreichs an Deutschland: Am 3. Oktober 1935 fallen italienische Truppen in Abessinien ein.

Diese Aktion wird vom Völkerbund stark verurteilt und es werden Sanktionen gegen Italien beschlossen. Die einzigen Gegenstimmen kamen von Österreich, Ungarn und Albanien. Gezwungen durch die immer stärker werdende Bedrohung Hitlers wurde am 1. April 1936 die allgemeine Wehrpflicht eingeführt und infolge dessen die Heimwehr aufgelöst. Am 12. Februar 1938 kam es zu einer Einladung Hitlers an Schuschnigg.

Schuschnigg nahm die Einladung nach Berchtesgarden an und hoffte, die Unabhängigkeit Österreichs zu sichern. Um Hitler seine Macht zu demonstrieren setzte er für den 13. März 1938 eine Volksabstimmung über seine Person und die Unabhängigkeit Österreichs an. Doch der Einmarsch deutscher Truppen am 11. März 1938 kam seinem Vorhaben zuvor und beendete so die Ära Schuschniggs, der unter dem Druck Nazideutschland zurücktrat und bis Kriegsende inhaftiert wurde. Von da an begann eine dunkle Zeit für Österreich! Engelbert Dollfuß     * 4.

10. 1892 in Texing, NÖ   1927: Dir. Der Nö. Landwirtschaftskammer 1931: Minister für Land- und Forstwirtschaft 1932 – 1934: Bundeskanzler und Außenminister   + 25. 7. 1934 in Wien (im Bundeskanzleramt ermordet)     Biographie   Engelbert Dollfuß wurde am 4.

Oktober 1892 in Texing in NÖ als unehelicher Sohn der Bauerntochter Josefa Dollfuß und des Müllergehilfen Josef Weninger geboren. Er wurde schon als Kind ununterbrochen mit Autorität konfrontiert: Er wuchs auf einem Bauernhof auf, wo er diese stark zu spüren bekam. Durch das Knabenseminar und die Studentenverbindung (er besuchte die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät in Wien) wurde seine autoritäre Persönlichkeit noch verstärkt. 1914 meldete sich Dollfuß zum freiwilligen Kriegsdienst (Er schaffte bis zum Oberleutnant (1918)). Die gesamte Kriegszeit war er an der Front zu Italien. Nach der Ausrufung zur Republik wandte er sich vom Monarchisten zum Republikaner.

Als einer der führenden Köpfen der Studentenfuntionäre war er ein Förderer einer gemeinsamen Plattform der deutschnationalen Studentenorganisation an der Universität in Wien. Da er sich sein Geld für das Studium selbst verdienen mußte, begann er Anfang 1919 in einer Rechtsanwaltskanzlei zu arbeiten. Anfang 1920 fand er eine Stelle im Büro der "Deutschen Gemeinschaft". Diese Gemeinschaft war eine von Katholiken und Nationalen gegründete Geheimorganisation mit dem Ziel, Österreich im gesamtdeutschen Sinn zu beeinflussen. Bis Ende 1920 war Dollfuß als Beamter in der Invaliden-Entschädigungskommission beschäftigt, wo er seine ersten Kontakte zum Bauernbund knüpfte. In den nächsten Jahren wurde er Sekretär in der Landes-Landwirtschaftskammer NÖ, Landwirtschaftsminister dann Kammeramtsdirektor, Präsident der Bundesbahnen und 1932 wurde er zum Bundeskanzler, als Nachfolger von Buresch.

Die Politik Dollfuß'   Ein Anliegen Dollfuß war, eine Demokratie zu erschaffen, die gewisse Eigentums- und Handlungsfreiheiten umfaßt, wobei er aber der Meinung war, daß diese Freiheiten kontrolliert und gezügelt werden müssen. Der endgültige Auslöser für seine Abwendung von der parlamentarischen Demokratie waren die ständig wachsenden Schwierigkeiten, die die Wirtschaftskrise mit sich brachte, und die unnötigen Formalismen der Demokratie, die ein schnelles Reagieren und Agieren nicht zulassen. Dollfuß war ständig bemüht, gestützt auf die Vaterländische Front und in Anlehnung an Italien (er hatte Kontakte zu Mussolini) einen autoritären Staat zu schaffen. 1934 schuf er mit der Maiverfassung einen solchen autoritären Ständestaat. Dies führte zum national-sozialistischen Juliputsch wobei er ermordet wurde. Dollfuß versuchte immer an Deutschland anzuknüpfen.

Sowohl politisch als auch wirtschaftlich. Er wollte mit Hitler eine gesamtdeutsche Politik eingehen, was jedoch scheiterte, weil Hitler glaubte mit seinem nationalsozialistischen Terror in Österreich mehr zu erreichen. Danach brach der Kontakt zu Deutschland weitgehend ab. Kurt Schuschnigg     * 14. 12. 1897 in Riva (Süd-Tirol)   1930: Gründung des christl.

Wehrverbandes "Ostmärkische Sturmscharen" 1932: Justizminister 1934: Unterrichtsminister 1934–1938: Bundeskanzler   + 18. 11. 1977 in Mutters bei Innsbruck     Biographie   Kurt Schuschnigg wurde am 14. Dezember 1897 in Riva in Süd-Tirol geboren. Von Kind auf prägte ihn die österreichische Offizierskaste, da sein Vater und sein Großvater beide vorbildliche Offiziere waren. Die streng autoritäre Erziehung im Jesuiten-Internat "Stella Matutina" hat seine Prägung noch gefestigt (Die Lehrmeister dort waren größtenteils Reichsdeutsche).

Das war der Grundstein für Schuschniggs gesamtdeutsches Denken, das er dann später auf ein eigenständiges Österreichtum überführte. Sofort nach der Schule rückte Schuschnigg zum Militär ein. Er kämpfte an der Südfront und schaffte es letztendlich bis zum Leutnant. Bei Kriegsende wurde er von den Italienern in Gefangenschaft genommen, von der 1919 nach Hause zurückkehrte und sofort ein Jusstudium absolvierte. Er gründete 1930 den christl. Wehrverband "Ostmärkische Sturmscharen", wurde zwei Jahre später Justizminister, 1933/34 auch Unterrichtsminister und schließlich 1934 Bundeskanzler.

1948 wanderte er in die USA aus, war dort 1948 – 67 Professor für Staatsrecht an der Universität St. Louis und kehrte dann nach Tirol zurück. Am 18. November 1977 starb er in Mutters bei Innsbruck. Politik   Schuschnigg setzte da fort, wo Dollfuß aufgehört hatte. Er setzte die autoritäre Staatsführung fort und festigte die Bindung an Mussolinis Italien.

Als Gegner der Demokratie wurde Schuschnigg selbst "Führer" der "Vaterländischen Front" (der auch Dollfuß schon angehörte) und so Oberhaupt eines autoritären Systems. Schuschnigg war dauernd bemüht, einen Friedensschluß mit den Nationalsozialisten unter den Österreichern zu schließen. Er schaffte es aber nicht, weil er an seinem Grundsatz festhielt, daß es in Österreich keine Parteien oder ähnliche Verbände geben dürfe. Im Juli 1936 versuchte er im Rahmen des "Juliabkommen" die Unabhängigkeit Österreichs zu sichern. Das nutze er auch gleich aus um Zeit zu gewinnen. Schuschnigg wollte nämlich die nationalsozialistische Partei Deutschlands spalten um so einen Teil für seine "Vaterländische Front" zu gewinnen, was natürlich nicht gelang, weil die Untergebenen Hitlers dies nur dann tun würden, wenn ihr Führer das befehlen würde.

Weiters kommt noch hinzu, daß die "Vaterländische Front" außer Kontrolle geriet und der Großteil der Mitglieder einfach austrat. Fazit: Er hat versagt.      

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