Der schüler gerber
Der Schüler Gerber
Dieser Roman wurde von Friedrich Torberg geschrieben. Sein richtiger Name war Friedrich Kantor. Er ist im Jahre 1908 in Wien geboren. Er besuchte ein Gymnasium in Prag und schrieb dort auch Gedichte und Kurzerzählungen. Zwischen 1928 und 1938 arbeitete er als Redakteur beim „Prager Tagblatt“ und auch als Theaterkritiker und Publizist. Als Jude war er gezwungen nach Amerika zu flüchten, wo er von 1944-1951 in New York lebte.
Er arbeitete dort als Satiriker, Polemiker und leitete dort die Zeitung „Forum“. Danach kehrte er nach Österreich zurück. Er war ein großer Widersacher vom Dramatiker Berthold Brecht. 1979 erhielt Torberg den österreichischen Staatspreis für Literatur und starb noch im selben Jahr am 10.November. Nach dem Schüler Gerber war sein einziger großer Erfolg „Die Tante Jolesch“.
Kommen wir nun zum Schüler Gerber. Es handelt um das letzte Schuljahr und die Vorbereitungen für die Matura des Schülers Kurt Gerber. Gleich am ersten Schultag passiert etwas schreckliches. Der neue Klassenvorstand von Kurts Klasse heißt Artur „Gott“ Kupfer. Alle Schüler fürchten diesen Mann. Wieso aber? Er ist ein sehr intelligenter und gebildeter Mann, schreibt Lehrbücher, doch er ist einsam und unbefriedigt und lässt seinen Zorn an seinen Schülern aus.
Kupfer ist stolz auf seinen, ihm von den Schülern gegebenen Spitznamen „Gott“. Da er Herrschsüchtig ist, recht er sich an seinen Schülern, wenn sie beispielsweise besser angezogen sind als er. Er droht nur sehr selten, aber ein Blick genügt um die ganze Klasse zum schweigen zu bringen. Er mag keine Ferien, denn unter normalen erwachsenen Menschen ist er ein ganz gewöhnlicher Mann, aber in der Schule hat er das Kommando. Er fürchtet immer, dass die Schüler in den Ferien die Angst ihm gegenüber verlieren. Kurt weiß genau, dass Kupfer in haßt und als er seinen Eltern erzählt wer sein neuer Klassenvorstand ist, wollen sie, dass Kurt sofort die Schule wechselt, denn sie wissen, dass die Schwäche ihres Sohnes die Mathematik ist, und auch dass Kupfer genau diesen Gegenstand unterrichtet.
Sie fürchten sich, dass ihr Sohn bei der Matura durchfallen würde, doch er hält dies für absurd. Er möchte seine Schule nicht verlassen. Als ob Gerber schon nicht genug Sorgen hätte, hat Lisa Berwald, das Mädchen, in welches er verliebt ist die Schule verlassen um zu arbeiten.
Trotz seiner immer schlechteren schulischen Leistungen in Mathematik und Darstellender Geometrie, redet er sich ein, dass er alles schaffen würde. Er lernt kaum etwas in diesen beiden Fächern. Erst am Ende des Semesters fängt er an sich mit anderen Schülern zu treffen und richtig zu arbeiten und er verbessert sich tatsächlich, kriegt aber in beiden Fächern ein nicht genügend.
Er entscheidet sich dies seinem Vater nicht mitzuteilen, da dieser schwer herzkrank ist. Im zweiten Semester verläßt ihn der Ergeiz und er lernt immer weniger. Die Lehrer raten ihm zu lernen, doch er fängt erst ein paar Wochen vor der Matura an Nachhilfeunterricht zu nehmen und der Tag der Matura rückt immer näher.
Und dann ist es so weit. Aber Kurt wird von Kupfer hereingelegt, da er ihm bei einem Beispiel hilft und es Kurt dann vorrechnet. Gerber glaubt die Prüfung nicht bestanden zu haben und vermutet auch in den anderen Fächer nicht gut abgeschnitten zu haben und stürzt sich bei der Bekanntgabe des Resultetes aus dem Fenster.
Doch was dem ganzen noch einen Ruck gibt, ist die Tatsache, dass Kurt Gerber die Matura geschafft hätte.
Friedrich Torberg erzählt in diesem Roman teilweise auch seine eigene Geschichte, denn er selbst fiel bei der Matura durch. Danach schrieb er dieses Buch, das auch eine Kritik an die Schule und an die Lehrer ist. Noch dazu gab es am Anfang des Jahrhunderts mehrere Schülerselbstmorde, die Torbergs Buch nur bestätigten. Es ist leider so, dass fast jeder einmal im Leben einen „Gott“ Kupfer trifft. Sei es der Lehrer oder der Chef im Büro.
Mit solchen Leuten kann man leider nur selten diskutieren, und der einzige Selbstschutz ist ihnen aus dem Weg zu gehen. Ich habe meinen „Gott“ Kupfer noch nicht getroffen und hoffe, dass es auch nicht dazu kommen wird.
Kurt Gerber ist einer der intelligentesten und wahrscheinlich der reifste Schüler seines Jahrgangs. Trotzdem ist er noch kein erwachsener, weiser Mann und daher handelt er zu spontan und nicht immer klug. Wenn er sich mehr bemühen würde, könnte er in den meisten Fächer sehr gut abschneiden, doch er hält nicht viel vom Lernen. Eine große Belastung für ihn ist die schlechte Gesundheit seines Vaters, denn dieser ist schwer Herzkrank.
Er hat ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Eltern.
Seine große Liebe ist Lisa Berwald, die ihm aber die Liebe nicht erwidert. Als diese die Schule verläßt und sein neuer Klassenvorstand „Gott“ Kupfer wird, ist die Belastung einfach zu groß für Kurt.
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