Die literatur der aufklärung
Die Literatur der Aufklärung
(18. Jahrhundert)
Ab 1750 verlaufen unterschiedliche literarische Epochen parallel: Neben der Aufklärung gibt es die Empfindsamkeit; das Rokoko und den Sturm und Drang. Diese Strömungen stehen aber nicht ausschließlich im Gegensatz zur Aufklärung, so wird der Sturm und Drang zB als Fortführung der Aufklärung verstanden.
Die Aufklärung greift von England und Frankreich ausgehend auf ganz Europa über, wird aber erst später von Deutschland aufgenommen.
Vernunft: Die Vernunft ist das zentrale Motiv der Aufklärung, die menschliche Vernunft kann durch logische Schlüsse, aslo rationales Denken, und empirischer Erfahrungen (Erfahrungen der Sinne) alle Probleme der Menschen lösen. Dadurch soll eine Verbesserung der Gesellschaft herbeigeführt werden.
Für die Aufklärer ist der Fortschritt etwas positives, das zum Wohl des Staates beiträgt.
Vorbilder: Vorbild sind der Englische Empirismus mit Francis Bacon, Thomas Hobbes, John Locke, David Hume und der französische Rationalismus mit den Vertretern Rene Descartes und Voltaire. Der Empirismus sieht die Beobachtung von Vorgängen als Weg ur Erkenntnis, der Rationalismus hält die menschlich Vernunft für maßgeblich für die Erkenntnis. Rene Descartes, der Begründer der rationalen Denkschule, meinte: „cogito, ergo sum“ (Ich denke, also bin ich).
Beide Bewegungen fördern das Entstehen der exakten Naturwissenschaften.
Ziele der Aufklärung: Die Aufklärung will, zumindest in der Theori, das gottgewollte Feudal- und Ständesystem durch fie Vernunft des Denkens ersetzen.
Sie fordert die Gleichheit der Menschen und Menschenrechte für alle – Träger der Auflärung sind die politisch rechtlosen Bürger, d.h. die Schicht der Bürger will Veränderungen, ist aber von der Oberschicht finanziell abhängig. Ohne die Obrigkeit sind also keine Reformen möglich, deshalb wird ein Kompromiss mit dem Absolutismus gesucht – der aufgeklärte Absolutismus: diesen würden die Untertanen als legitim anerkennen, wenn sich der absolutistische Staat dazu verpflichtet, keinerlei Willkür mehr walten zu lassen.
Pietismus: Der Pietismus entand Ende des 17 Jahrhunderts und ist eine von der Aufklärung beeinflusst Gegenströmung zur Lutherischen Orthodoxie. Die Vertreter glauben an das persönliche Erleben göttlicher Gnade, jedoch brauchen aie nicht die Hilfe der Kirche dazu.
Der Pietismus betont das Subjekt und das persönliche Gefühl, er beeinflusst u.a. die Bewegung der Empfindsamkeit, Johann Wolfgang Goethe und die Romantiker. Auch wichtige Vertreter der Auflärung wie zB Lessing oder Kant werden vom pietistischen gedankengut beeinflusst.
Empfindsamkeit: Sie ensteh in den 40er Jahren und erreicht ihren Höhepunkt mir Goethes Briefroman „Die Leiden des Jungen Werthers“. In der Empfindsamkeit ist die sinnliche Wahrnehmung die Grundlage für das vernünftige Erkennen.
Es entsteht eine Diskussion um wahre oder falsche Empfindsamkeit, mache halten sie nur noch für eine „rührseelige Weinerrei“ und „schwärmerische Massenlektüre“. Beeinflusst wurde die Empfindsamkeit durch Jean Jaques Rousseau und durch englische Literatur. Der Mensch wird durch Verstand und Gefühl bestimmt, wobei gute Gefühle zu Harmonie und Glück führen, waährend schlechte (Begierden) zu Unglück führen. Die Selbstreflexion, eine Tendenz der Empfindsamkeit, lässt sich am besten in Gattungen wie dem Brief, das Tagebuch oder der Autobiografie verwirklichen, weshlab diese bevorzugt werden. Die Literatur sol den Leser rühren, sie soll in ihm Gefühle wie Mitleid oder Zärtlichkeit wecken.
Politik und Gesellschaft: Im 18 jahrhundert besteht Deutschland aus ca 300 verschiedenen Territorialstaaten, die alle Gesetze selbst ausüben.
Es gibt keinen einheitlichen Staat. In der Gesellschaft hat der Adel die Führungsposition inne, das Bürgertum (Lehrer, Beamte, Gelehrte, Juristen, Ärzte) ist politisch rechtlos. Dieses Bürgertum ist der Träger der Aufklärung, sie werden von den aufklärerischen Gedanken angesprochen. Jedoch immt die am Land lebende Unterschicht nicht an der Aufklärung teil.
Die Literatur als Instrument der Aufklärung: Die Literatur wird als Instrument eingesetzt den bürgerlichen Leser aufzuklären und zu erziehen. Ziele der Literatur ist die Verbesserung der Moral der Menschen.
Epik:
Moralische Wochenschriften: Die moralischen Wochenschriften enstehen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach englischem Vorbildern wie dem „Spectator“. Die erste Wochenschrift was „Die Discourse der Mahlern“ der beiden Schweizer Bodmer und Breitinger. Andere bekannte Wochenschriften werden „Der Biedermann“, bei dem Gottsched der Verleger ist, und „Die Vernünftige Tadlerin“. Ziele der moralischen Wochenschriften sind:
Sie sollen unterhalten und gleichzeitig belehren
Sie sollen informieren
Stärkung der Moral und Tugend des Bürgertums
In den Wochenzeitscriften kommen viele Fabeln vor, da die Sprache der Fabel einfach unf bilderreich ist. Einfache literarische Formen wie Dialog, Brief oder Kurzerzählungen werden verwendet.
Die Wichenschriften haben einen Umfang von ca 8 Seiten und eine Auflage von 400 bis 4000 Stück.
Der literarische Markt: In den 30er Jahren zeichnet sich eine grundlegende Veränderung des Literaturmarktes ab, das Lesebedürfnis steigt stark, man sprich von „Lesesuch“ und „Lesewut“. Doch liest die komplette unterschicht nichts, da die Lektüre zu teuer ist, viele nicht lesen können und die Arbeitszeiten zu lang sind. Auch die Frauen werden als Lesepublikum interessant, man gründet Lesegesellschaften, die aufklärerische Ziele verfolgen und durch die man billiger an Bücher kommen kann. Auch entstehen die ersten kommerziellen Leihbibliotheken. Verläge werden gegründet, der Autor wird zum freien Schriftsteller.
Dadurch ist er zwar relativ unabhängig, aber auch seine Einkommen ist unsicher. Es wird kritisiert dass manche Autoren nur um des Geldes Willen schreiben. Doch nur von der Literatur können wenige leben, die meisten Autoren haben andere Berufe, so ist Lessing Sekretär, Wieland Hauslehrer.
Zensur: Dort, wo sich der Staat bedroht fühlt, greift er mit Zensur in die Literatur ein. Die Zensurgesetze sind in den Territorien verschien, so kann ein Buch in einem Fürstentum verboten sein, während es in einem anderen frei erhältlich ist. Lessing wird zB verboten, weitere religionskritische Werke zu veröffentlichen.
Viele Autoren reagieren mit Selbstzensur, um so ohne Behinderung durch die Behörden publizieren zu können.
Drama:
Wanderbühnen: Die Schauspieler des 17. und 18. Jhs sind umherfahrende, verachtete arme Leute. Sie zeihen von Ort zu Ort und spielen dort auf Marktplätzen oder auf Jahrmärkten. Man will das Publikum, von dem man ja finanziell abhängig ist, in erster Linie unterhalten.
Die Wandertruppen agieren aus dem Stehgreif und improvisieren, um das Publikum zu unterhalten bieten sie viel Aktion wie Fechtszenen, Tanzeinlagen, Luftsprünge oder Kunststücke.Während der Aufführung wird gegessen und getrunken, das Publikum nimmt Hunde und Kinder mit zur Aufführung.
Das Hoftheater: In vielen grösseren Fürstentümern gab es ein Hoftheater, dessn Programm aber nicht im Einklang mit der Aufklärung stand, so wurden vor allem französische Stücke zB von Moliere oder italienische Prunkopern aufgeführt.
1776 wird in Österreich das Theater an der Burg als nationaltheater gegründet.
Johann Christoph Gottsched: Seine Vorbilder sind die französischen Trauerspiele von Prierre Corneille und Jean Baptiste Racine. Er will das Theater für die erzieherischen Zwecke der Aufklärung benutzen.
Gottsched legt grossen Wert auf die Einhaltung der 3 Einheiten des aristotelischen Theaters:
Zeitliche Einheit: Das Geschehen passiert an einem Tag
Einheit des Ortes: Es gibt nur einen Handlungsort
Einheit des Handlung: Es gibt nur eine Haupthandlug und keiner Nebenhandlungen, es soll keine überraschenden Wendungen (Deus Ex machina) geben.
Auch wichtig für Gottsched ist die Ständeklausel: In Tragödien, Staatsromanen und Heldengedichten dürfen nur Adelige als Handelnde auftreten, in Komödien und Romanen sind Bürger und Bauern die Akteure. Ein anderer Grundsatz seiner Literaturtheoris sagt, dass die Dichtung die Ntur nachahmen muss, es darf zwar freies erfunden werden, doch muss es möglich sein. Auch das Publikum wwill Gottsched erziehen, so soll man sich im Theater nicht mehr unterhalten, plaudern und randalieren, sondern sich belehren lassen.
Gotthold Ephraim Lessing: Als Vertreter der Hochaufklärung ist Lessing der schärfste Kritiker Gottscheds: Er würdigt dessen Leistung für die deutsche Literatur überhaupt nicht. Sottscheds Vorbild ist Shakespeare, er will keine moralische Belehrung wie Gottsched, sondern meint, dass Literatur Werte wie Mitleid und Menschlichkeit vermitteln soll.
Das will er im Tauerspiel erreichen.
Das Bürgerliche Trauerspiel:
Bürgerlich = zum dritten Stand gehörig. Das Bürgertum ist der Vertreter der Tugend, während der Adel der Vertreter des Lasters ist. Im Bürgerlichen Trauerspiel steht nicht mehr eine Staastaktion im Mittelpunkt, sondern der Privatmensch. Wichtig sind moralisch-menschliche Werte und Verhaltensweien, keine staatspolitischen Aktionen mehr. Im Bürgerlichen Trauerspiel findet eine Anklage der Bürgerschicht gegen den fürstlichen Absolutismus statt.
Das Theater ist geprägt von Gegenwartsnähe, die Handlungen und die Personen sind realistisch, der Schauplatz ist der Mittelstand.Zuerst steht die Kritik am Adel im Vordergrund, später im Sturm und Drang auch die Kritik am Bürger.
Beispiele sind:
Lessing – Emilia Galotti
Schiller – Kabale und Liebe
Leopold Wagner – Die Kindermörderin
Lyrik:
Dichter der Spätaufklärung: Sie betonen die eigenständig denkene Individualität und wenden sich gegen das rationala „cogito, ergo sum“. Leidenschaften und Gefühle sind erlaubt – Vorboten des Sturm und Drang. Trotzdem sind Vernunft und Rainalität weiterhin wichtig.
Vertreter der Spätaufklärung sind Georg Forster, Georg Lichtenbergm Maximilian Klinger.
Sie haben keine gemeinsamen Ansichten, sich schlossen sich auch nicht in Gruppen zusammen. Alle weisen aber ein universales Erkenntnisinteresse auf, das sowohl die Technik, Wissenschaft, Ökonomie und Geographie umfasst. Ihre Reisebeschreibungen dienen nicht nur als künstlerische Werke, sie berichten auch über den technischen, ökonomischen und verkehrsmäßigen Stand des bereisten Länder.
Die deutschen Jakobiner wollen in Deutschland ähnliche Veränderungen wie sie die französische Revolution nach Frankreich gebracht hat. Sie schreiben ander als die Klassiker und Romantiker engagierte Literatur: sie soll Einblick ind die Ungerechtigkeiten der Gesellschaftsordnung geben, sie soll ein Bewusstsein für Unterdrückungsmechanismen wecken. Mit politischen Reden, Flugschriften, politischen Revolutions- und Kampfliedern, satirischen Romanen und politischen Zeitschriften wenden die sich an die Bevölkerung.
Die Dichtung soll die Notwendigkeit einer Revolution augenscheinlich machen.
Anmerkungen: |
| impressum | datenschutz
© Copyright Artikelpedia.com