Autoren und ihre werke
Die RomantikWas ist die Romantik?
Das Wort 'romantisch' wird in vielerlei Zusammenhang verwendet z.B. wie im Roman, im Roman vorkommend, erfunden, wunderbar, fantastisch, irreal, unwahr, lebensfern.
Klassiker verwendeten das Wort abwertend, sowie Goethe, für den es 'krank' bedeutete. Heute wird das Wort 'romantisch' für das Vorherrschen des Gefühls, Sentimentalität, Fantasie, Naturverbundenheit, Introvertiertheit sowie Weltfremdheit und Lebensuntüchtigkeit verwendet. Außerdem bezeichnet es Landschaften, Naturgefühl, Ruinen und Spuk.
Zeitraum 1795-1830
Während sich Goethe und Schiller nie als Vertreter der Klassik fühlten, verstehen sich die Romantiker als Vertreter ihrer Strömung.
Die Malerei
Einer der bedeutendsten deutschen Maler dieser Epoche ist Caspar David Friedrich
(1774 – 1840). Er malte vor allem gespenstisch leere, dunkle Landschaften. Die romantische Strömung bevorzugte Landschaftsmalerei. Berühmte Maler dieser Richtung sind die Engländer William Turner (1775 - 1851) und John Constable (1776 - 1837).Die Mode
Die Männer trugen:
gepuderte Perücken
schlichte Röcke
knielange Strümpfe
als Kopfbedeckung einen Dreispitz
Die Frauen trugen:
enge Korsetts
Reifröcke
ihr Haar in aufgetürmten Frisuren
eine Haube aus feinem, weißem Leinen, mit Rüschen, Stickerei und Bändern verziert
Die Musik Wichtige Vertreter: Chopin, Mendelssohn, Liszt, Tschaikowsky, Schubert, Schuhmann.
Grundlagen und Hintergründe
Geistige Grundlagen Wurzeln liegen im Sturm und Drang, Romantik ist zwar nicht direkte Fortsetzung, aber Vorbilder lebten noch in der Romantik weiter.
Sie bewunderten den jungen Schiller genauso wie den jungen Goethe. Bei Goethe vor allem seine titanische Persönlichkeit aus seinen Jugendwerken, seinen leidenschaftlichen Gefühlsüberschwang und seine Verbundenheit mit dem Mittelalter, sowie die Ideale und Sehnsucht.
Obwohl sich die Romantik klar zu Klassik abgrenzt, gibt es eine Verbundenheit der beiden Strömungen.
Historischer Hintergrund Beginn 1789 mit französischer Revolution (Sturm auf die Bastille)
1813 erwachte auch in Deutschland die nationale Begeisterung für den Befreiungskrieg, den Großbritannien, Russland und Preußen führten. Österreich erst als Napoleon die Rückgabe der Entrissenen Länder verweigerte.
Gesellschaftlicher Hintergrund
Wirtschaftlich war es eine Zeit der schleichenden wirtschaftlichen Revolution. Es war eine große Umstellung für die damaligen Menschen. Mehr Arbeit - weniger Freizeit. Philosophischer Hintergrund
Der Romantiker suchte nach der Schöpfung seiner Seele, eine Sehnsucht zu sich selbst und einen Weg nach innen. Er war der Meinung, dass er nur in sich selbst die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und die Zukunft finden kann.
Die Romantik ist die völlige Poetisierung des Lebens, sowie ungeahnte Erweiterung der subjektiven Einfühlungs- und Erlebniskraft.
Friedrich Wilhelm Schellings Naturphilosophie bestimmte die Weltsicht der Romantik. Er war der Meinung, dass die Kunst der höchste Ausdruck des menschlichen Geistes wäre.
Novalis Romantik war die Entdeckung des ursprünglichen Sinnes.
Wesen des Romantikers
Pflicht des Romantikers: Sein Leben genießen und erleben. Schlagwörter eines Romantikers: Gefühl, Phantasie, Sehnsucht und Erleben. Die Sehnsucht war fixiert auf fremde Welten, wie Traum- und Rauschwelten, Wunderglaube, Übersinnliches, Natur, fremde Länder und Kulturen, Ferne, Kindheit, Tod, Jenseits und Gott, sowie vergangene Zeiten.
Differenzierung
Im Gegensatz zur Klassik war die Romantik keine einheitliche Bewegung. Man unterscheidet:
zeitliche Differenzierung (Früh-, Hoch- und Spätromantik)
örtliche Differenzierung (Jenaer-, Heidelberger-, Berliner- und Schwäbische Romantik)
Differenzierung nach dem Verhältnis zur Antike (Ältere, Jüngere Romantik)
Zeitliche Differenzierung
Die Frühromantik (1795-1804)
Der Ursprung der Frühromantik liegt in der Stadt Jena. In den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts taten sich dort die Gebrüder August Wilhelm und Friedrich Schlegel, Friedrich Wilhelm Schelling und die Dichter Ludwig Tick und Novalis zusammen
Die Hochromantik (1805-1814)
Sie begann ca. 1805. Der revolutionäre Schwung der Frühromantik wandelte sich in ein verrücktes Zurückblicken in eine maßlos romantisierte Vergangenheit um.
Für alle Menschen die mit der Gegenwart unzufrieden waren und sich durch die allgemeine politische Entwicklung bedroht fühlten, suchten ihren geistigen Zufluchtsort in der Geschichte. Wichtige Hochromantiker waren die Gebrüder Grimm.
Die Spätromantik (1815-1835)
Berlin 1815, E.T.A. Hoffmann
Kennzeichen der Romantik
Gegenbewegung zum Rationalismus und zur Aufklärung
wendet sich von der Realität, von allem Eindeutigen und Endgültigen ab
Romantik sucht das Vieldeutige, das Dunkle, das Chaotische
es gibt 2 Welten: die Realität und die innere Welt der Gefühle
Romantiker waren größtenteils politikabgewandt
viele Märchen wurden in der Romantik geschrieben
Bedeutung der Romantik
Die Romantik hatte sowohl Einfluss auf dei Weltpolitik, als auch in die private Sphäre des Einzelnen.
Die Literatur
Merkmale der romantischen Dichtung
Entdeckung des Unbewussten und Irrationalen
Wiederbelebung des deutschen Mittelalters
Aufleben von deutschem Volksgut
Streben nach Universalpoesie (Symbol der Romantik = die blaue Blume)
Interesse für fremde Länder und Sprachen
Die romantische Ironie
Dichtungsgattungen
Lyrik
Zu großer Bedeutung gelangten oft kleine, innige Gedichte mit einem schwärmerischen Charakter.
Novelle
Die Novellen thematisierten oft den Einbruch des Wunderbaren und Dämonischen.
Roman
Der Roman galt als einer der wichtigsten Gattungen, da er andere Gattungen aufnehmen konnte.
Drama
Es befand sich unter den bedeutenden Romantikern kein einziger Dramaturg von großen Rang.
Märchen
Es gibt Volks- und Kunstmärchen.
Volksmärchen: formelhafte Wendungen z.
B.: „Es war einmal ...“
Kunstmärchen: sind das Gegenteil von Volksmärchen, der Autor ist immer bekannt
Fragment
Das Fragmentarische bildete ein wesentliches Charakteristikum romantischer Dichtungen. Der gefühlsbetonte Dichter schrieb aus der augenblicklichen Stimmung heraus.
War diese Stimmung verflogen, dann wandte sich der Dichter neuen Eindrücken zu, ohne die erst erfühlte in ihrer Abhandlung fertig zustellen.
Autoren und ihre WerkeNovalis (1772 – 1801)
Er hieß mit bürgerlichem Namen Friedrich von Hardenberg. Er litt seit seiner Geburt an einer unheilbaren Krankheit. Als seine Verlobte starb, verspürte er einen solchen Schmerz, dass auch er sterben wollte. In seinem Kummer schrieb er dann ein wunderschönes Stück (Hymnen an die Nacht). Viele seiner Gedichte handelten von der Sehnsucht nach dem Jenseits.
Werke
Die Lehrlinge zu Sais (Fragment)
Hymnen an die Nacht(Gedicht)
Heinrich von Ofterdingen (Fragment)
Gebrüder Schlegel
August Wilhelm Schlegel (1767 - 1845)
August Wilhelm Schlegel war Dozent an der Universität Jena. Er übersetzte viele Arbeiten unter anderem auch Shakespeares Dramen und hatte damit großen Erfolg
Friedrich Wilhelm Schlegel (1772 - 1829)
Er war Begründer der frühromantischen Welt- und Kunstanschauung und als Sprachforscher der altindischen Sprachwissenschaften in Deutschland tätig.
Zusammen verfassten die beiden Brüder die romantische Zeitschrift "Athenäum".
Werke
Lucinde
Athenäum
Calderon
Ludwig Tieck (1773 – 1853)
Tieck studierte in Halle und Göttingen und war als Dichter, Literaturtheoretiker und Übersetzer tätig.
Er war ein typischer Modeschriftsteller. Er schrieb Märchen, Schauspiele, Gedichte, Novellen und Romane.
Seine Arbeiten waren daher überaus populär. Er gehört zu den meistgelesenen Schriftstellern seiner Zeit. Mit "Der blonde Eckbert" begründete er das romantische deutsche Kunstmärchen.
Werke
Verkehrte Welt
Volksmärchen
Der blonde Eckbert
Clemens Brentano (1778 – 1842)
Er war einer der treibenden Kräfte der Heidelberger Romantik. Er sammelte mit Achim von Arnim Lieder am Rhein entlang. Zu Brentanos Lebzeiten wurden nur wenige seiner Werke veröffentlicht.
Er dichtete aus der Stimmung des Volksliedes heraus und zeichnete sich als Meister der Wortmalerei aus.
Werke
Ponce de Leon
Des Knaben Wunderhorn (mit Arnim zusammen)
Romanzen vom Rosenkranz
Achim von Arnim (1781 – 1831)
Achim wurde 1781 geboren und starb 1831 im Alter von 50 Jahren.
Die mit Clemens Brentano zusammen publizierte Liederveröffentlichung begründet sein berühmtestes Werk.
Werke
Des Knaben Wunderhorn
Der Wintergarten
Landhausleben
E.T.A.
Hoffmann (1776 – 1822)
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann wurde am 24.1.1776 in Königsberg geboren. Er studierte die Rechtswissenschaften. Universelle Begabung: er konnte gut zeichnen, erzählen und war ein hervorragender Musiker. Jedoch nach einigen Misserfolgen seiner Kompositionen, nahm er einen Richterposten am Kammgericht in Berlin an.
Doppelleben: am Tag: ein braver Beamter, in der Nacht der Künstler. Er zeichnete skurrile Karikaturen, komponierte Musikstücke und schrieb Geschichten, in denen "Dämonen" vorkommen. Am 25. Juni 1822 starb er dann in Berlin. Hoffmann verhalf der deutschen Literatur zu Weltruhm. Er beeinflusste Nicolai Gogol, Charles Baudelaire und Edgar Allen Poe.
Werke
Die Elixiere des Teufels (Roman)
Meister Floh (Märchen)
Das Fräulein Scuderi (Roman)
Der goldene Topf (Erzählung)
Joseph von Eichendorff (1788 – 1857)
Joseph von Eichendorff wurde 1788 auf Schloss Lubowitz bei Ratibor geboren. Er absolvierte ein Studium der Rechte in Halle. Ab 1831 ist Eichendorff am Kulturministerium in Berlin beschäftigt bis er dann 1857 in Neiß stirbt.
In seinen Gedichten beschreibt er das Leben eines Adelmannes, so wie er es als Kind erlebt hatte. In seinen Erzählungen steht das Lyrische im Vordergrund.
Seine berühmteste Novelle ist "Aus dem Leben eines Taugenichts".
Es ist eine rein ironische Erzählung.
Werke
Aus dem Leben eines Taugenichts (Novelle)
Das Marmorbild (Novelle)
Der letzte Held von Marienburg (Drama)
Dichter und ihre Gesellen (Roman)
Joseph von Eichendorff: Sehnsucht
Es schienen so golden die Sterne,
Am Fenster ich einsam stand
Und hörte aus weiter Ferne
Ein Posthorn im stillen Land
Das Herz mir im Leib entbrennte
Da hab ich mir heimlich gedacht:
Ach, wer da mitreisen könnte
In der prächtigen Sommernacht!
Zwei junge Gesellen gingen
Vorüber am Bergeshang
Ich hörte im Wandern sie singen
Die stille Gegend entlang:
Von schwindelnden Felsenschlüften,
Wo die Wälder rauschen so sacht,
Von Quellen, die von den Klüften
Sich stürzen in die Waldesnacht
Sie sangen von Marmorbildern,
Von Gärten, die überm Gestein
In dämmernden Lauben verwildern,
Palästen im Mondenschein,
Wo die Mädchen am Fenster lauschen,
Wann der Lauten Klang erwacht
Und die Brunnen verschlafen rauschen
In der prächtigen Sommernacht.
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