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  Die spitzin

Die Spitzin   Die Erzählung „Die Spitzin“ wurde von Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach geb. 1830, gest. 1916, geschrieben. Ihre Erzählungen sind voll gütigem Humor und sozialem Mitgefühl. Weitere Erzählungen sind Krambambuli, Er lasst die Hand küssen, Das Gemeindekind, usw. Die Spitzin ist eine rührende Tiergeschichte und regt sehr zum Nachdenken an.

  Sie handelt von einem kaum 2 Jahre alten Waisenkind, das von Zigeunern in einem Dorf zurückgelassen wird. Keiner will den Findling haben, nur eine alte Witwe erbarmte sich seiner und versorgt den Knaben, bis sie wenige Jahre später stirbt. Jetzt ist er wieder alleine, ist nicht getauft, lebt in Fetzen und ernährt sich von Aushub. Er wird beschimpft, gehasst und geprügelt. Sie nennen ihn „Provi“ nach provisorisch und „Kirchhof“ seinem Fundort. In der Schule wird er nur „der Abschaum“ gerufen.

Die einzige Schoberwirtin hat Mitleid und gibt ihm jeden Tag ein Glas Milch. Doch Provi verlangt danach und bittet nicht, lieber verzichtet er. So wird ihm auch dies entzogen und er streunt weiter umher. Beim Wegemacher findet er im Ziegenstall eine Unterkunft, muss hart arbeiten und bekommt Prügel. Seine 5 Söhne sind böse, quälen Tiere und Provi macht mit. Als die Spitzin, der alte Hund des Wegemachers, wieder einmal Junge hat, hilft er beim Ertränken der Welpen.

Nur ein Junges darf der Hund behalten. Da Provi mit der Hündin im gleichen Stall untergebracht ist, hört er jede Nacht ihr winseln und kratzen, da sie ihre Jungen sucht. Er hat kein Verständnis dafür und wird immer wütender. Eines Nachts springt er von seinem Bettlager auf, erwischt ein Brett und schlägt in der Dunkelheit wie wild um sich. Erst als er etwas Weiches, Lebendiges erwischt, beruhigt er sich. Beim Einschlafen denkt er über sein Leben und seine Mutter nach.

Hätte seine Mutter, so wie der Hund nach ihm gesucht, hätte er ein besseres Leben. Am Morgen steht die blutverschmierte Hündin vor ihm, den Welpen im Maul. Mit herzzerreißenden Blicken, legt sie ihr Junges zu Provis Füßen und stirbt. Jetzt war er für dieses Leben verantwortlich. Nach langen, gefühlsmäßigen hin und her, rafft er sich auf und geht zur Schoberwirtin um Milch bitten. So ändert sich sein Schicksal.

  Ich finde diese Erzählung ist sehr spannend geschrieben, aber auch traurig. Man kann genau erkennen, wie die Umwelt einen Menschen prägen kann. Doch jeder hat eine gute und böse Seite und sollte die Gute nicht vergessen.

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