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Entwicklung und Erziehung in der frühen Kindheit   Inhalt: Schwangerschaft und Geburt Das erste Lebensjahr Die Reinlichkeitserziehung Die Trotzphase Übernahme der Geschlechtsrolle Erzieherische Aspekte    Schwangerschaft und Geburt Die Entwicklung eines neuen Menschen beginnt im Mutterleib. Pränatale (=vorgeburtliche) Einflüsse sollten beachtet werden, denn schon in dieser Phase können Faktoren, wie Strahlenschädigung, Alkoholgenuss oder Angstzustände der Mutter, Schädigungen entstehen. Die Phase während der Geburt nennt man auch perinatal. In der heutigen Zeit gibt es viele Möglichkeiten, sein Kind zu gebären. Am besten ist wohl die sanfte Geburt, wobei versucht wird nicht in den natürlichen Verlauf einzugreifen. In der postnatalen (=nachgeburtlichen) Phase beginnt das Neugeborene eine Beziehung zu seinen Pflegepersonen aufzubauen.

Eine gute Möglichkeit bietet dazu das Rooming-in. Es ermöglicht Mutter und Kind ein Zusammenbleiben nach der Geburt.   Das erste Lebensjahr Das erste Lebensjahr ist prägend für das Kind und daher entscheidend für die gesamte Entwicklung. Hier gibt es viele Fehler, die gemacht werden können. Einen der wichtigsten beschreibt René Spitz. Das war der Hospitalismus.

Der Hospitalismus ist eine leib-seelische Verkümmerungserscheinung, die durch unzureichende Zuwendung oder Mangel an Reizen entstehen kann. Es ist wichtig, dass das Kind ein Urvertauen aufbauen kann. Das Urvertrauen nach Erik Erikson ist eine auf die Erfahrungen im ersten Lebensjahr zurückgehende, positive Einstellung gegenüber der Umwelt und sich selbst. Im Gegensatz dazu sollte das Urmisstrauen vermieden werden. Das Urmisstrauen ist eine , auf die Erfahrungen im ersten Lebensjahr zurückgehende, negative Einstellung.   Die Reinlichkeitserziehung Die Reinlichkeitserziehung ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung zum eigenen ICH.

Fehler können Auswirkungen haben, die erst im späteren Leben absehbar sind. Beginnen sollte man erst ab dem 18. Monat, wenn das Kind bereits sitzen und Wünsche mit Hilfe von Lauten ausdrücken kann. Vorher ist ein Scheitern aufgrund der natürlichen Gegebenheiten (Schließmuskeln noch nicht kontrollierbar)vorprogrammiert. Eltern sollten daher nicht zu ungeduldig sein. Freud erkannte, dass Kinder bei der Reinlichkeitserziehung erstmals Macht über die Eltern ausüben können.

Er bezeichnet den Darm daher auch als Instrument zur Beherrschung der Eltern. Ein Fehler, den Eltern oft begehen ist, das Kind bei Missglücken zu bestrafen. Ich selbst erlebte dies einmal: Die Kindergärtnerin schimpfte solange mit dem Jungen bis er zu weinen begann. Ein solches Verhalten führt zu Angst und wirkt hemmend auf den ganzen Lernprozess.   Die Trotzphase Interessanterweise kennen nicht alle Kulturen (zB: die italienische nicht) diese Phase. Es scheint also eine Sache der Auffassung zu sein.

Das Kind ist auf dem Weg seine Eigene Meinung zu bilden. Es folgt den Eltern nicht mehr bedingungslos. Die kann man jetzt als Trotz oder als Selbstverwirklichung sehen. In den 30iger Jahren wurde von der Psychologin Goodenough erkannt, dass man Zornausbrüche statistisch nachweisen kann. Interessant ist dabei, dass Mädchen in der sog. Trotzphase (zw.

dem 1. und 2. Lebensjahr) wesentlich mehr Zornausbrüche haben als Jungen, später jedoch immer wesentlich weniger. Dies ist auf die traditionelle Geschlechtsrolle zurückzuführen.   Übernahme der Geschlechtsrolle Schon im ersten Jahr erkennt das Kind, dass es verschiedene Geschlechter (Mutter-Vater) gibt. Es beginnt sich nach und nach mit seiner Geschlechtsrolle auseinander zu setzen.

Als erstes stellt es sein Geschlecht fest. Das Verhalten des gleichgeschlechtlichen Partners wird nachgeahmt (Modelllernen). Wenn sich das Kinde mit seiner Geschlechtsrolle identifiziert hat stellt es fest, dass es sein Geschlecht nicht mehr ändern kann. Schenk-Danzinger weist darauf hin, dass man nicht zu sehr an den alten Rollenmustern festhalten soll: wenn ein Junge mit Puppen spielen will sollte man ihn nicht davon abhalten. Sätze wie „Ein Junge weint nicht“ sollten auch schon längst der Vergangenheit angehören.  Erzieherische Aspekte   Schwangerschaft und Geburt Belastungen durch Strahlen, Genusmittel (Rauchen, Alkohol), Drogen, Medikamente, Arbeitsgifte und Angstzustände sollte vermieden werden Die Geburt sollte sanft, natürlich und ohne Gewalteinwirkung verlaufen Kind und Mutter sollten nach der Geburt zusammen bleiben.

Das erste Lebensjahr Das Kind braucht ausreichende Zuwendung und Reizvermittlung Urvertrauen soll aufgebaut werden –Wie? Die Reinlichkeitserziehung Das Kind sollte eine stressfreie Reinlichkeitserziehung erfahren. Sonst könnten „Rückfälle“ passieren. Das Kind sollte Gelegenheit bekommen sich das Verhalten bei Erwachsenen abzuschauen. Man kann den Topf zum Beispiel neben die Toilette stellen. Die Reinlichkeitserziehung sollte nicht vor dem 18. Monat begonnen werden Die Trotzphase Die Eltern sollten nicht zu streng und unnachgiebig sein, da das Kind dies als Liebesentzug oder –verlust empfinden könnte.


Die Eltern sollten nicht völlig nachgiebig sein, denn sonst entwickelt sich das Kind zu einem „Tyrannen“ Besser vorbeugen als bestrafen: Veränderungen sollten rechtzeitig angekündigt werden, damit sich das Kind darauf einstellen kann. Übernahme der Geschlechtsrolle Veraltete Rollenmuster sollten nicht mehr weitergegeben werden. BSP: „Jungen weinen nicht.“, „Nur Mädchen spielen mit Puppen.“ Das Kind sollte hinsichtlich der körperlichen Unterschiede zw. den Geschlechtern richtig und rechtzeitig aufgeklärt werden.

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