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Deutsch-Referat
Thema: Fabers Verhältnis zu Erlebnis und Schicksal
Bedeutung: Warum glaubt Faber nicht an Fügung und Schicksal?
Schicksal: Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet Schicksal die Gesamtheit ungeplanter und grundsätzlich nicht vorhersehbarer Ereignisse. Dabei handelt es sich um Ereignisse, die weder als Resultat rationaler Planung ist.
Fügung: Ein günstiger Zufall (gnädige, seltsame Fügung des Himmels, des Schicksals).
Textstellen:
Seite 2:
Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind.
Seite 23:
Ich glaube nicht an Fügung und Schicksal, als Techniker bin ich gewohnt mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen.
Es war mehr als Zufall, da? Alles so gekommen ist, es war einen ganze Kette von Zufällen.
Aber wieso Fügung? Ich brauche, um das Unwahrscheinliche als Erfahrungstatsache gelten zu lassen, keinerlei Mystik, Mathematik genügt mir.
Seite 78:
Ich habe das Leben meines Kindes vernichtet und ich kann es nicht wieder gutmachen... Ich war nicht verliebt..
. sie war mir aufgefallen nichts weiter, ich konnte ja nicht ahnen, dass sie meine eigene Tochter ist, ich wusste ja nicht einmal, dass ich Vater bin. Wieso Fügung? Ich war nicht verliebt, im Gegenteil... Wieso Fügung! Es hätte auch ganz anders kommen können.
Seite 132:
,, Sie konnte nur das Kind von Joachim sein!“´
Homo Faber verrechnet sich, obwohl er ein mathematisches Genie ist.
Er lässt sich normalerweise nicht täuschen und von Gefühlen leiten.
Er macht alles ganz genau (Beruf: immer pünktlich). SCHICKSAL?
Zufallskette:
Flugzeugabsturz und Notlandung (Seite 20f), Bekanntschaft mit Herbert Joachims Bruder (Seite 25), Erinnerung an Hanna und ihr Kind, Versagen des Rasierapparats und später Anruf der Schifffahrtsgesellschaft (S. 68 unten).Schiffsreise (nicht Flugzeug wie immer), Bekanntschaft mit seiner Tochter, nähere Bekanntschaft, Europaurlaub wegen William, Mondfinsternis.
Mondfinsternis = Schicksal?
Die Mondfinsternis war der entscheidende Auslöser dafür, dass Homo Faber seinen Zynismus ablegt, über Tod und Leben redet, sich öffnet. Es stellt sich die Frage, ob der Inzest durch die Mondfinsternis veranlasst wurde, oder ob dieser auch ohne dieses Erlebnis geschehen wäre. Walter Faber beginnt Gefühle zu zeigen. Er lässt sich auf Sabeth ein, er vertraut ihr und erhält dafür ein Liebesbeweis ihrerseits.
Zitate:
Seite 99:
,,Ich kann nicht die ganze Zeit Gefühle haben. Alleinsein ist der einzigmögliche Zustand für mich, denn ich bin nicht gewillt, eine Frau unglücklich zu machen, und Frauen neigen dazu, unglücklich zu werden.
“
Seite 117:
Sabeth hält ihn für zynisch, schnoddrig. Er kann seine Gefühle nicht zeigen.
S. 134/135:
„Das Mädchen fand damals ...
zum erstenmal, dass ich uns beide ernstnehme.“
Sabeths Tod:
Wurde Sabeths Tod durch eine Schlange verursacht , Schicksal?
Die Schlange als Trägerin höher Kräfte (Schlangenkulte in der Antike) .
Allgemein:
Als Techniker ist er gewohnt alles nachprüfen zu können und für jede Erscheinung eine vernünftige Erklärung zu finden. Walter Faber ist somit ein Hirnmensch, der sich verhält, als gäbe es nur den durchschauenden Verstand.
Er glaubt an nichts, das er nicht fühlen und sehen, mathematisch und physikalisch berechnen, messen und wiegen, oder fotografisch festhalten kann. In seinem Bericht bekennt Faber: ,, Ich glaube nicht an Fügung und Schicksal, als Techniker bin ich gewohnt mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen.
..Ich bestreite nicht: Es war mehr als Zufall, dass alles so gekommen ist, es war eine ganze Kette von Zufällen. Aber wieso Fügung? Ich brauche, um das Unwahrscheinliche als Erfahrungstatsache gelten zu lassen, keinerlei Mystik; Mathematik genügt mir" (S. 23) Er ist der Meinung, dass Schicksal nicht existiert, sondern jedes Ereignis in seinem Leben mathematisch - naturwissenschaftlich errechenbar ist. Danach geht er auch vor und überprüft die Wahrscheinlichkeit bestimmter Ereignisse die kamen, oder "drohen" zu kommen.
Er kann keine Unsicherheit ertragen. Bei jedem Aufkommen von Unsicherheit rasiert er sich, selbst wenn dies gar nicht nötig wäre. ,, Ich habe dann das Gefühl, ich werde etwas wie eine Pflanze, wenn ich nicht rasiert bin" (Seite 29). Gerade das Menschliche und Natürliche ist es, was Faber unsicher macht. Der Mensch ist trotz seines Wissens und Könnens machtlos gegen das Altern, den körperlichen Verfall, den Tod. Hier wird das Motiv der Vergänglichkeit deutlich.
Er akzeptiert kein Schicksal, er will sein Leben unter Kontrolle haben.
Faber verdrängt den Tod (Beispiel Joachim, sein Magenkrebs), Seine erste Reaktion ist das Filmen, nachdem er sich gewundert hat, woher das noch spielende Radio den Strom bezog. ( Seite 132)
Schon der Name ,,Homo faber" sagt aus, welchen Typus der Erzähler verkörpert. ,,Faber" ist das lateinische Wort für ,,Schmied = Techniker" und beschreibt den produzierenden, erfolgreich schaffenden Menschen, der souverän über den Dingen steht. Der Macher; er versucht alles zu kontrollieren, zu planen!
Frage 2: Wie kennzeichnet Faber das Erleben anderer?
Textpassagen: Seite 25 und 26
„Ich habe mich oft gefragt, was die Leute eigentlich meinen, wenn sie von Erlebnis reden.
Ich bin Techniker und gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind.
“
Fabers Perspektive Die Gegenperspektive
Mond; errechenbare Masse Erlebnis
Felsen Rücken von urweltlichen Tieren
Formen der Erosion Versteinerte Engel, Dämonen
Schatten Gespenster
Sand Sintflut
Agaven Verdammte Seelen
Wüste Totenreich
Super-Constellation Ausgestorbener Vogel
Rieseln von Sand Ewigkeit
Tampico, Horizont Jenseits
Faber kann seine Mitmenschen nicht ertragen (Beispiel Treffen mit Herbert).
Sie gehen ihm „auf die Nerven“, sie sind „eine Anstrengung für ihn“.
Er will keinen Kontakt mit seinen Mitmenschen und ist „froh allein zu sein“. Am liebsten verbringt er seine Zeit mit technischen Geräten, die funktionieren und keine Gefühle von ihm fordern. Beispiel: Sein Wagen.
Faber sieht schnell von der Individualität der Menschen vor allem der Frauen ab und äußert sich über sie als Gruppen.
Beispiel: Ivy will, wie jede Frau, „eigentlich nur wissen, was er fühlt oder denkt“; „Allen Frauen haben einen Hang zum Aberglauben“.
By Benjamin Krug und Jens Trollmann , 2001
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