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  Futurismus

FUTURISMUS   Der Futurismus war eine von Italien ausgehende literarische, künstlerische und politische Bewegung am Anfang des 20.Jhs. Die Bewegung ging 1908 von dem ital. Schriftsteller Fillippo Tommaso Marinetti aus, der am 20.02.1909 in der französischen Zeitung Le Figaro das erste Manifest des Futurismus veröffentlichte.

Marinetti propagierte darin die nationale Wiedergeburt Italiens und die gewaltsame Zerstörung der vorherrschenden bürgerlichen Kultur, ihrer ethischen und moralischen Werte sowie all ihrer Institutionen. Der Futurismus hatte den Anspruch sich von konventionellen Begriffen wie "Harmonie" oder guter "Geschmack" zu lösen. Im Vordergrund stand die Darstellung von Phänomenen des modernen und technischen Lebens mit besonderem Schwerpunkt auf Umsetzung und Verdeutlichung von "Bewegung der Dynamik". Mit der Darstellung von Bewegung und Dynamik sollten die Kunstwerke aus dieser Epoche einen lebendigen, bewegten und bewegenden Charakter erhalten. Besondere Techniken waren unter anderem auch die gleichzeitige Darstellung von verschiedenen Erlebnis- und Ereignisebenen kombiniert z.B.

mit der Auflösung von den verwendeten Formen und Objekten. Auf statische und stillebenhafte Gruppierungen wie zur Zeit des Kubismus wird verzichtet, stattdessen dominieren Lichtbündel, vibrierende Konturen und eine phasenhaft wiederholte Formveränderung den Bildaufbau des Futurismus. Weitere Ziele der Darstellungen sollten sein, die Auflösung von Zeit und Raum, aber vorallem die Veranschaulichung, der "dem Bild innewohnenden Kraft." Der Betrachter sollte sich in den Mittelpunkt des Geschehens hineinversetzt fühlen und zum aktiven Sehen angeregt werden. Man wurde sozusagen gezwungen, sich mit den Bildern mehr oder weniger auseinanderzusetzen. Der Futurismus stand experimentellen Mitteln und Darstellungsformen sehr aufgeschlossen gegenüber.

Ältere Elemente aus vorangegangenen Epochen der Kunstgeschichte wie z.B. die linearen Energien des Jugendstils fanden unter futuristischen Gesichtspunkten als "Kraftlinien" neue und progressive Verwendungsmöglichkeiten. Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges etablierte sich ein sogenannter zweiter Futurismus, der zu statischen Bildern mit teilweise abstrahierender Tendenz überging. Aufgrund der europaweiten Popularisierung des Futurismus (Auswirkung der Wanderausstellung 1912) kam es in der ehemaligen Sowjetunion zur Variante des russischen Kubofuturismus, der von Simultaneität, dynamischen Formdurchdringungen und Farborchestrierung geprägt war. Dieses sind auch Elemente aus vorangegangenen Epochen wie z.

B. Kubismus, Orphismus und Rayonismus. Futuristische Vorstellungen lassen sich danach weiter im Dadaismus und in der Aktionskunst beobachten.   Dadaismus 1916 - 18 Am 5. Februar 1916 gründete der Poet und Philosoph Hugo Ball in einer Zürcher Bar das "Cabaret Voltaire" - eine Mischung aus Nachtclub und Kunstsalon, in das junge Dichter und Künstler eingeladen wurden, ihre Werke vorzutragen, Bilder aufzuhängen oder selbst zu musizieren. Schon gegen Ende des Monats war klar, daß sich hier eine neue künstlerische Bewegung mit antibürgerlicher Grundhaltung formiert hatte.

Der Name "Dada" entstand angeblich beim zufälligen Blättern durch ein deutsch-französisches Wörterbuch: "Dada", der erste verbale Ausdruck eines Kleinkindes, sollte einen Neubeginn ausdrücken, die Einfachheit darstellen und den Anfang aller Kunst symbolisieren. Obwohl das "Cabaret Voltaire" nur sechs Monate bestand, breitete sich die dadaistische Idee schnell international aus. Gegen Ende des Krieges entstanden in Frankreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten Dada-Galerien, wurden Dada-Zeitschriften gegründet und Dada-Manifeste geschrieben. Hans Arp und Max Ernst veranstalteten in Köln dadaistische Versammlungen; Richard Huelsenbeck und Raoul Hausmann gründeten einen Dada-Club in Berlin, zu dessen Mitgliedern Künstler wie George Grosz, Hannah Höch und John Heartfield (Helmut Herzfeld) gehörten. Ebenfalls in Berlin fand 1920 die Erste Internationale Dada Messe statt. Die Dadaisten hatten kein formuliertes Programm.

Angeekelt von den "Schlächtereien des Weltkrieges" (Hans Arp), war es ihr Ziel, die verlogenen und scheinheiligen Werte und Ideale der bürgerlichen Gesellschaft zu enttarnen und zu zerstören. "Dada ist der Ekel vor der albernen verstandesmäßigen Erklärung der Welt", so Arp. Ebenso sagten die Dadaisten den etablierten Kunstformen den Kampf an. Durch eine ironische Synthese von Primitivem, Banalem und moderner Technik versuchten sie die Sinnlosigkeit von Logik, Intellekt und bürgerlicher Kultur zu verdeutlichen. Lärmmusik, Simultanvorträge, Zufallsgedichte, Photomontagen und Collagen aus Zeitungsausschnitten, Photos und Alltagsgegenständen gehörten zu ihren Ausdrucksmitteln. Am 14.


Juli 1916 fand der 1. öffentlicher Dadaabend im Züricher Zunfthaus " Zur Waag " statt: -ZIEL: Publikum soll in Erstaunen versetzt werden -man will verblüffen , provozieren , schockieren DADA IM 1. WELTKRIEG   Eigentlich entwickelte sich der DADA erst richtig aus dem 1. Weltkrieg. Prinzip: kaputt ist eh alles , also ist auch die Kunst kaputt - nun kann man "NEUES aufbauen". Viele Künstler gingen ins Exil , meist in die Metropolen Zürich und Genf.

1916 war der Höhepunkt der künstlerischen Arbeit. Auftritte in der  Künstlerkneipe "Voltaire" waren von großer Bedeutung. Dort trafen sich Philosophen, Maler und Künstler. Ihre Auftritte beinhalteten Ulk , Unsinn, Unfug , Clownerie und Maskerade, aber immer mit einer gewissen Ironie und dem jeweiligen Ernst.   DADA IN BERLIN   1918 Gründung des Club DADA, war Voraussetzung für Berliner DADA. In Berlin wüteten Hunger, Unruhen und Streiks.

DADA zeigte das Nichts, den Wahnsinn und die Zerstörung auf . Es entstand konstruktive Arbeit. Man befasste sich mit Kriegsgedichten und Assays.Die Mitglieder des Club DADA waren: Däubler, Arp, Ball, Tzara, Huelsenbeck, Hausmann, Grosz, Baader und als einzige Frau Hanna Höch. 1919-1920 - Höhepunkt des DADA in Berlin Veränderung der DADA-zeitschriften: Reklame in Form von Drucktechniken, Bild- und Textcollagen, Fotomontagen Viele erfolgreiche und öffentliche Veranstaltungen (Theateraufführungen). DADA Tourneen nach Dresden, Leipzig, Prag und Hamburg etc.

. Der Höhepunkt und der Schlusspunkt war die erste internationale DADAmesse (Ausstellung von Antikunst).     VERTRETER   LITERATEN Hugo Ball (1886 – 1927) Ball wuchs in gutbürgerlichen Verhältnissen einer streng katholischen Familie auf, brach die Lehre in einem Ledergeschäft ab, holte das Abitur nach und studierte 1906-10 Germanistik, Soziologie und Philosophie in München und Heidelberg. Seine Dissertation über Nietzsche schloß er nicht ab, überwarf sich mit seinen Eltern und ging nach Berlin an Max Reinhardts Schauspielschule. 1911/12 arbeitete er als Dramaturg in Plauen, 1912-14 an den Münchner Kammerspielen. Er verhalf Wedekind zum Durchbruch auf der Bühne, führte selbst Regie, war Mitarbeiter von Zeitschriften und Lektor verschiedener Theaterverlage.

Gemeinsam mit Kandinsky plante er einen Almanach als Ergänzung zum »Blauen Reiter«, das Projekt scheiterte am Kriegsausbruch. Da man ihn für kriegsuntauglich erklärte, ging er nach Berlin, wo er für Zeitschriften arbeitete, sich mit revolutionärem Anarchismus beschäftigte und Kontakte zur literarischen Avantgarde pflegte. Im Mai 1915 emigrierte er nach Zürich; er schrieb wieder für Zeitschriften und tingelte mit einem Varieté-Ensemble als Klavierspieler und Texter durch die Schweiz. Im Februar 1916 gründete er mit Hans Arp, Tristan Tzara und Marcel Janco in Zürich das »Cabaret Voltaire«, die Wiege des Dadaismus; er zog sich aber bald wieder aus dem Kreis der aktiven Dadaisten zurück und arbeitete 1917-20 als Mitarbeiter, schließlich als Verlagsleiter der »Freien Zeitung«, wo er politische Tageskommentare und kritische Beiträge verfaßte. Nach dem Ruin des Verlages verlor er das Interesse an der politischen Aktion, widmete sich einem streng orthodoxen Katholizismus und studierte die alten Mystiker. Vortragsreisen führten ihn durch Deutschland und die Schweiz.

Nach seiner Heirat 1920 wohnte er, unterbrochen von Italienaufenthalten, im Tessin, wo er enge Freundschaft mit Hermann Hesse schloß. Er schrieb für die katholische Zeitschrift »Hochland« und befaßte sich mit dem Exorzismus als einer Form frühchristlicher Psychotherapie. MALER Man Ray (1890 – 1976) Geboren in Philadelphia in eine jüdisch-russische Familie namens Radnitsky, war Man Ray einer der experimentellsten und revolutionärsten Künstler des Jahrhunderts; Maler, Fotograph, Skulpteur, Schriftsteller und Filmemacher zugleich. Als Mitbegründer der Dada-Kunstbewegung in New York erfand Man Ray 1921 die "Rayographie", das Herstellen von Fotoaufnahmen ohne Kamera. Im gleichen Jahr zog er nach Paris um, wo er - zum Surrealistenkreis um André Breton, Max Ernst und Tristan Tzara zugehörend - zum innovativsten Fotographen seiner Zeit, einem Trendsetter in der Modewelt und Porträtist der kulturellen Elite avancierte. 1940 entfloh er der Nazibesetzung und kehrte erst 1951 wieder nach Paris zurück   Max Ernst Deutsch-französischer Maler, Graphiker und Bildhauer, der zu den innovativsten Künstlerpersönlichkeiten des 20.

Jahrhunderts zählt. Aus Brühl bei Köln stammend, studierte er zuerst Kunstgeschichte in Bonn. 1919 gründete er gemeinsam mit Hans Arp die Kölner Dada-Gruppe und gehörte 1924 zu den ersten Mitgliedern der Surealistengruppe in Paris, wo er seit 1922 lebte. Als Künstler Autodidakt, wandte sich Ernst bereits frühzeitig der Technik der Collage zu, mit der er Ausschnitte aus Kupferstichillustrationen des 19. Jahrhunderts zu neuen Kontexten kombinierte und verfremdete. Höhepunkt dieser Arbeit war sein surrealistischer Collageroman "La femme".

Die während dieser Zeit entstandenen Gemälde, wie "Celebes" (1921, Tate Gallery, London) oder "Zwei Kinder werden von einer Nachtigall bedroht" (1924, Museum of Modern Art, New York), sind stark vom Werk Giorgio de Chiricos beeinflußt. Der Wunsch, einen der automatischen Schreibweise (écriture automatique) surrealistischer Autoren entsprechenden Kunststil zu kreieren, führte Ernst 1925 zur Entwicklung einer von ihm selbst als Frottage bezeichneten graphischen Technik, bei der er die Oberflächenstruktur von Objekten wie Blättern oder Holzstücken mit Hilfe eines Bleistifts auf den Zeichenträger durchrieb und sich dadurch zu neuen visionären Bildkonzepten anregen ließ. Auf diese Weise entstanden gewaltige Traumstädte, in denen sich Elemente des Vegetativen und Zivilisatorischen überlappen (Die ganze Stadt, 1936-1937, Kunsthaus Zürich). Darüber hinaus experimentierte Ernst mit der Grattage, bei der ein dicker Farbauftrag wieder von der Leinwand heruntergekratzt wurde, so daß ein Negativbild entstand. Seit Ende der zwanziger Jahre wandte sich Ernst auch der Bildhauerei zu und schuf zahlreiche Plastiken, die stark von der afrikanischen Kunst beeinflußt waren (Capricorne, 1948-1964, Nationalgalerie, Berlin). 1939 kam er als Ausländer in Frankreich in Haft, konnte jedoch 1941 mit seiner dritten Frau Peggy Guggenheim nach New York ausreisen.

1950 kehrte Ernst nach Frankreich zurück, wo er am 1. April 1976 in Paris verstarb.   Kurt Schwitters (1887-1948) »Wenn 1914-18 eine Welt in Scherben ging, Schwitters hat diese Scherben aufgelesen und aus ihnen eine neue Kunst gemacht« (W. Schmalenbach). John Heartfield (eigtl. Helmut Herzfeld, 18911 1968) ist als Maler, Bühnenbildner, Filmhersteller und Reklamezeichner tätig.

Er gründet mit George Grosz 1916 die antimilitaristische Kunst- und Literaturzeitschrift »Neue Jugend«, die bereits ein Jahr später verboten wird. Er setzt die Photomontage als Mittel der Kritik an den politischen Zeiterscheinungen ein Hans Arp (1887-1966) schafft reine Beziehungen von Flächenformen, indem er deren schwungvoll ineinandergreifende Begrenzungen zur Grundlage seiner Kompositionen macht.   Marcel Duchamp (1887-1968)   In seiner großen, in achtjähriger Arbeit entstandenen Komposition auf Glas »La Mariee mise a nu par ses celibataires, meme« verwendet er so ausgefallene Materialien wie Quecksilber und eine Art Sieb, das Staub ansammeln soll.

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