George orwell - 1984
George Orwell - 1984
„Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Unwissenheit ist Stärke“
George Orwell - sein Leben
George Orwell (eigentlich Eric Blair) wurde am 25.6.1903 in Motihari (Bengalen - Asien) geboren. George Orwell besuchte von 1917-22 das Eton College.
1922 ging er als Offizier der <<INDIAN IMPERIAL POLICE>> nach Burma, legte dort aber aus Protest gegen den englischen Imperalismus 1927 sein Amt nieder. Dieser Protest spiegelt sich in seinem ersten Roman „Burmese Days“, in Aufsätzen wie „Shooting an Elephant“ und „A Hanging“ wider. 1933 wählte er sich ein Pseudonym nämlich - „George Orwell“ - unter diesem Namen schrieb er all seine weiteren Werke sowie unzählige Zeitungsberichte. Erst 1935, nachdem er einige Jahre als Vagabund, als Geschirrwäscher in einem vornehmen Pariser Hotel und als Lehrer in Privatschulen in England hinter sich hatte, gelang es ihm als freier Schriftsteller zu leben. Kurz vor Weihnachten 1936 zog er als Freiwilliger auf der Seite der Republikaner in den spanischen Bürgerkrieg. Im Mai 1937 schwer verwundet, kehrte er nach England zurück, und von nun an betrachtete er sich als Sozialist und engagierter Schriftsteller.
Den 2.Weltkrieg verbrachte Orwell als Mitarbeiter von BBC, teils als Chefredakteur der unabhängigen Zeitschrift „Tribune“. 1943 schrieb er seine Satire auf den Sowjetkommunismus „Die Farm der Tiere“.
Das letzte und wohl bekannteste Buch „1984“ schrieb er als schwerkranker Mann (1949). Er starb am 21. 1.
1950 in London.
Romane: Down and Out in Paris and London,33; The Road to Wigan Pier,33; Burmese Days, 1934; A Clergyman’s Daughter,35; Keep the Aspidistra Flying,36; Coming up for Air,39 (dt. Das verschüttete Leben); Die Farm der Tiere,43; 1984,49:
1984:
Kurze Personenbeschreibung:
Winston Smith: Angestellter im „Wahrheitsministerium“;39 Jahre alt und der Hauptperson dieses Romanes
O’Brien: arbeitet im Innenministerium; ist nach außen hin Anhänger des Regimes, jedoch arbeitet er für die Untergrundorganisation „Goldsteins“. Smith vertraut ihm - wird jedoch verraten, da O’Brien vom Regime gefaßt und einer Gehirnwäsche unterzogen wurde.
Emmanuel Goldstein: Revoluzzer und Gegner des Regimes; wird vom „Großen Bruder“ als Sündenbock dargestellt, da er für Presse-, Rede- und Versammlungsfreiheit einsteht.
Großer Bruder: Synonym für die regierende und unterdrückende Partei des Landes Ozeaniens
Julia: sie wird Winstons Geliebte; sie arbeitet in der Romanabteilung; sie (bzw.
ihr Liebesverhältnis) ist auch der ein Ausdruck seiner Auflehnung gegen das Regime.
Mr. Charrington: Besitzer des Trödelladens; gehört jedoch zur zivilen Gedankenpolizei.
Gesellschaft: Die Bürger von Ozeanien werden streng überwacht - kein Schritt ist unbeobachtet, keine Handlung gegen das Regime bleibt ohne Folgen. Es ist ein Staat, in welchem keine Gedankenfreiheit erlaubt ist, alles wird mit riesigen Televisoren, Kameras und Mikrophonen beobachtet und durch die Gedankenpolizei überwacht und geahndet. Die Televisoren überwachen aber nicht nur, sondern sie beeinflussen die Menschen - da sie fortwährend Propagandaprogramme ausstrahlen.
Die Menschen sind ängstlich, mißtrauisch, sie haben Angst vor der Zukunft, weil sie ohne eigene Meinungen und Gedanken schwach sind.
Inhaltliche Zusammenfassung von „1984“
Smith arbeitet im Ministerium für Wahrheit - eigentlich in der Dokumentationsabteilung - um dort alte Berichte in „Neusprech“ ( Neusprech war die Amtssprache Ozeaniens) zu übersetzen. Smith haßt sein eintöniges Leben und ertappt sich immer wieder dabei, daß er das Regime kritisiert. Smith, der Einzelgänger, der durch das ständige Beobachten durch den Staat gelernt hat, seine Mimik zu kontrollieren. Denn nur durch diese Kontrolle wird er anfänglich von der Gedankenpolizei noch nicht gefaßt. Eines Tages als Smith bei einem Trödelladen vorbeigeht, erblickt er in der Auslage ein Tagebuch, er kauft es sich und zusätzlich noch einen Federhalter.
Nun beginnt er seinen inneren Kampf gegen das Regime in Form zu bringen und er fängt ein Tagebuch zu schreiben an. Nun endlich kann er sich seine Sorgen von der Seele schreiben, doch er muß immer auf der Hut sein vor der Gedankenpolizei, aber auch vor anderen Menschen, die nicht davor zurückschrecken andere zu verraten oder auszuliefern. Winston wünscht sich im Inneren, daß die Proles, die große, jedoch schwerfällige Masse (85%) des Staates sich erheben um gegen das Regime kämpfen. Diese Gedanken schreibt er in sein Tagebuch. Eines Tages als er wieder zum Trödelladen kommt, mietet er sich dort ein Zimmer, weil es nur dort keine Teleschirme gibt und er endlich einmal seine Ruhe haben möchte. Einen Tag danach geht er auf eine Versammlung und sieht zum ersten Mal Julia, welche sehr für das Regime spricht und sehr abwertend ist gegen Goldstein, trotzdem verliebt sich Smith in sie.
Später treffen sie sich wieder, und Smith offenbart ihr seine Liebe. Daraufhin verabreden sie sich und vereinbaren einen geheimen Treffpunkt im Wald. Bei diesem Treffen kommen sie sich näher, werden miteinander intim - was in Ozeanien ein Verbrechen - der sogenannte Delsex - ist. Aber für beide ist es nicht ein Verbrechen, sondern Liebe - immer öfter treffen sie sich dort, und Smith erfährt, daß auch Julia keine Anhängerin des Regimes ist. Aus diesem Grund entschließen sich die beiden, der Organisation Goldsteins beizutreten. Bald darauf bekommt Smith „zufällig“ eine Einladung von O`Brien.
Winston und Julia folgen der Einladung und erklären sich bereit, der Organisation beizutreten. Ein paar Tage später bekommt Smith das Buch „Theorie und Praxis des Oligarchischen Kollektivismus“ von Goldstein zugespielt. Als sie sich in der Wohnung über dem Trödelladen wieder lieben, werden sie von Mister Charrington, dem Besitzer des Trödelladens und Wachmann der Gedankenpolizei verhaftet. (Lesestelle S.269)
Winston wird in eine Zelle gesperrt und seine Mitgefangenen erzählen ihm immer von einem Zimmer - Zimmer 101. Nach ein paar Tagen des Wartens wird er abgeholt.
Er wird von O’Brien, der einer Gehirnwäsche unterzogen wurde, gefoltert. Am Ende wird er gezwungen Julia zu verraten, dass das eigentliche Ziel des Regimes war und daraufhin wird er freigelassen. Er trifft noch einmal Julia, die sich sehr geändert hat, aber die beiden gehen sich aus dem Weg. Smith sitzt in einem Café, als die Nachricht über den Sieg von Ozeanien über Eurasien gemeldet wird. So verliert Smith sein letztes bißchen Hoffnung auf eine bessere Welt ohne das Regime und er fügt sich nun in diese Gesellschaft als gleichgültiger Mensch, der keine Kraft mehr hat sich gegen diese Macht zu wehren. Der letzte Satz gibt Aufschluß darüber: Er liebte den großen Bruder.
Interpretation:
Der allgemeine Aufbau:
„1984“ ist in insgesamt drei Teile geteilt, der erste Teil beschreibt sein Leben im allgemeinen, seine Lebensgewohnheiten bzw. seinen Beruf und in weiterer Folge erfährt man in diesem einiges über die politische und wirtschaftliche Situation. Man erfährt die strenge Gesellschaftsstruktur - das Beobachtet sein -„Der große Bruder sieht dich“. Der zweite Teil handelt von seiner ersten Liebe mit Julia, die Angestellte in der Romanabteilung ist, die Ängste im Bezug auf ihre geheime Liebe und der Untergrundorganisation ( gegründet von einem gewissen Goldstein) - der Gegner des Regimes und ihrem Beschluß Mitglieder zu werden. Der letzte Teil handelt von der Gefangennahme und Folterung beider.
Im Buch „1984“ gibt es noch zwei weitere Kapiteln: Die Grundlagen des Neusprech.
Und das Nachwort von Herbert W. Franke.
Die Interpretation:
Der Roman „1984“ zeigt das Bild eines totalitären Überwachungsstaates an deren Spitze „der Große Bruder“ steht. Im Mittelpunkt dieser alptraumartigen Anti-Utopie von der Herrschaft eines totalitären Regimes steht die Idee des „ Doppeldenkens“. Das Hauptinstrument des „Doppeldenkens“ bildet das „Neusprech“, eine Vereinfachung der Sprache ( Reduzierung und Umdrehung des Wortschatzes) deren Ziel es ist, das Denken jedes Bürgers auszuschalten, sodass er nicht mehr individuell ist und dadurch leichter lenkbar wird. Die ständige Überwachung jedes Individuums durch zentral gesteuerte Fernsehkameras und Abhörgeräte ist in dem Satz - „Der große Bruder sieht dich“- erkennbar.
Dadurch wird den Bürgern jede Chance genommen, selber zu denken und gegen das Regime zu arbeiten. Der Ausgangspunkt des Romans ist Orwells Befürchtung, dass die Intellektuellen den Lockungen totalitären Machtdenkens erliegen könnten und appellierte mit diesem Roman daher an die Leser der Nachkriegszeit.
Anmerkung: George Orwell schrieb diese Buch 1948 - die Zahlen 4 und 8 drehte Orwell einfach um - damit die Ereignisse weit in der Zukunft liegen.
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