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Chalil Dschibran spricht mit der Kurzprosa „Merkspruch für Eltern“ Eltern an, und versucht ihnen klar zumachen, dass auch ihre Kinder einen eigenen Willen besitzen. Obwohl die Eltern eine gewissen Verantwortung gegenüber ihren Kindern tragen, sollten sie jedoch nicht versuchen diese in ihrem Denken zu beeinflussen. Der Autor schreibt, dass die Eltern ihnen zwar Lieben geben können, jedoch nicht ihre Gedanken. Dschibran drückt seine Gedanken in Form eines Textes aus, der einem Gedicht ähnlich aufgebaut ist. Die Sätze stehen in Versen und werden manchmal auch auf mehrere Zeilen verteilt aufgeschrieben. Jeder Gedanke ist getrennt in einem Satz geschrieben.

So bespricht Dschibran die Freiheit und Individualität der Gedanken der Kinder in einem 9 Verse langen Satz. Anderes, wie dass Kinder nicht der Besitz ihrer Eltern sind, wird nur in einem einzigen Vers geschrieben. Die Conclusio ergibt, dass für wichtigere Themen wie die eigenen Gedanken eines Kindes mehr Platz gewidmet wird. In dem Gedicht werden die Gedanken eines Kindes als ein Haus dargestellt. Wenn Kinder nicht die Freiheit ihres Wesens gelassen wird, so ziehen sie sich in ihr „Haus“, in ihre eigene „Welt“ zurück, wo sie ihre Gedanken ausleben können, befreit von ihren Eltern. Der Autor spricht die Eltern eigentlich nie an, er erwähnt die Kinder oft mit „Sie“: Er wiederholt sich des Öfteren, wichtige Wörter wie Gedanken, Seelen, Leben kommen häufiger vor.

Des Weiteren erwähnt er sehr oft die Kinder,meistens am Anfang oder am Ende. Hier wird die Priorität, Position der Kinder und durch das häufige Erwähnen dieser natürlich deren Wichtigkeit in der Familie zum Ausdruck gebracht. Der Autor schreibt, dass die Eltern versuchen können, wie ihre Kinder zu sein. Hier wird das Mittel der Ironie verwendet: natürlich ist die soziale Entwicklung und das Denken der Eltern, die auf die eines kleinen Kindes reduziert werden, gemeint, weil kein vernünftiger Erwachsener versucht wie sie zu sein – unerfahren, unwissend, keinen Einfluss habend, unbeachtet, vernachlässigt undmanchmal sogar störend. Im letzten Vers steht weiters geschrieben dass das Leben nicht rückwärts geht und sich nicht beim Gestern aufhält – der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Diese Meinung folgt aus der Verszeile mit dem Inhalt „.

..aber ihr dürft sie nicht DAHIN bringen wollen, zu werden wie ihr;“. Der Fortschritt geht weiter, dorthin. Würden die Eltern sie sozusagen zurück zum Anfang bringen wollen, würde der Fortschritt zunichte. Der Fortschritt und die Rückentwicklung werden hier als Metapher mit dem Wort „dahin“ dargestellt.

Der Gedanke dieses Werkes wird im Titel des Werkes von selbst schon deutlich: es wird an die Eltern appelliert ihre Kinder zu erziehen aber ihnen gleichzeitig auch gewisse Freiheiten einräumen, wie eine eigene Meinung oder ihre eigenen Gedanken. Sprich: die Eltern sollten ihre Nachkömmlinge nicht nach alten Traditionen erziehen oder ein versuchen ein Abbild von sich selbst zu schaffen, was im letzten Vers mit dem Fortschritt geschrieben ist. Ich finde, das Werk „Merksatz für Eltern“ von Chalil Dschibran ist ziemlich aktuell. Heutzutag werden Kinder von ihren Eltern vielzusehr verhätschelt und die Kinder gewöhnen sich an eine sogenannte starre Sichtweise. Sie sind darauf spezialisiert dass zu tun, was man ihnen sagt und nicht selbstständig zu denken. Diese Menschen werden auch im späteren Leben sich immer daran zu orientieren, dass ihnen alles auf den Präsentierteller aufgetischt wird.

Für sie ist Denken fremd. Es könnte auch anders ausgehen: dadurch, dass die Kinder engen Kontakt mit ihren Eltern hatten und sie natürlich etwas von sich weitergeben wollen, gibt es auch Eltern, die etwas zu überefrig sind und ihre Kinder zu Abbildern machen wollen, für sie ist es die Verwirklichung des Begriff einer „perfekten Familie“. Die Ursachen dieser Entwicklungen der Kinder stehen im „Merkspruch für Eltern“ geschrieben. Falls Eltern darauf aus sind, ihre Kinder „richtig“ zu erziehen, sollten sie sich diesen Merkspruch zu Herzen nehmen. Dieser Merksatz ist quasi eine Anleitung um Kinder richtig zu erziehen.

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