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  Erich loest

Loest, Erich: Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene Biographie     Erich Loest   Schriftsteller   1926 24. Februar: Erich Loest wird in Mittweida/Sachsen als Sohn eines Kaufmanns geboren. 1944 Nach dem Besuch der Oberschule wird er zum Kriegsdienst einberufen. 1945 Nach Kriegsende arbeitet er unter anderem in der Landwirtschaft und in den Leuna-Werken. 1947-1950 Volontär sowie Redakteur bei der "Leipziger Volkszeitung". ab 1950 Freischaffender Schriftsteller in Leipzig.

Die Veröffentlichung des Romans "Jungen, die übrig bleiben" (1950) machte Loest in der DDR bekannt. Populär wird er mit den Erzählbänden "Liebesgeschichten", "Sportgeschichten" und dem Berlin- Roman "Die Westmark fällt weiter" (1952). Als Vorsitzender des Schriftstellerverbandes Leipzig und SED-Mitglied unterstützt Loest die DDR-Regierung bis sein Weltbild durch die Ereignisse um den 17. Juni 1953 stark erschüttert wird. Loests nachhaltige Kritik an der SED-Führung nach der Niederschlagung des Aufstandes vom 17. Juni und sein lautes Nachdenken über die Konsequenzen einer Entstalinisierung für die DDR tragen ihm ab 1957 eine lange Untersuchungshaft ein.

1955/56 Studium am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig. 1957 Ausschluß aus der SED. Verhaftung und Verurteilung zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus wegen "konterrevolutionärer Gruppenbildung". 1964 Haftentlassung auf Bewährung. ab 1965-1975 Loest verfaßt Romane und Erzählungen, die vorrangig dem Broterwerb dienen.

1978 Veröffentlichung des autobiographischen Romans "Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene". 1979 Nach offenem Protest gegen Zensurmaßnahmen Austritt aus dem Schriftstellerverband der DDR. 1980 Veröffentlichung der literarischen Karl-May-Biographie "Swallow, mein wackerer Mustang". 1981 Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland. Veröffentlichung seiner Autobiographie "Durch die Erde ein Riß" in einem westdeutschen Verlag. Auszeichnung mit dem "Hans-Fallada-Preis" der Stadt Neumünster.

1984-1985 Veröffentlichung der Leipzig-Romane "Völkerschlachtdenkmal" (1984) und "Zwiebelmuster" (1985), die beide fürs Fernsehen verfilmt werden. 1984-1986 Zweiter Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller der Bundesrepublik. 1987 Mitbegründer des Linden-Verlages in Künzelsau. 1989 Nach der politischen Wende in der DDR wird Loest vom Obersten Gericht rehabilitiert. 1990/91 Nachdem er Einsicht in seine "Stasi-Akte" bekommen hat, veröffentlicht er seine Erkenntnisse über die Arbeit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in den Romanen "Froschkonzert" und der Dokumentation "Die Stasi war mein Eckermann oder mein Leben mit der Wanze". seit 1994 Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller.

Loest setzt sich nachhaltig für enge Verbindungen zu Polen ein, die er mit dem sogenannten Polen-Plan zur "Förderung polnischer Literatur in Deutschland und deutscher Literatur in Polen" umsetzt. 1995 Veröffentlichung des dokumentarischen Romans "Nikolaikirche", in dem er die Ereignisse um die Leipziger Montagsdemonstrationen im Jahre 1989 schildert. Der Roman wird mit großem Erfolg verfilmt. 1996 Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Leipzig. 1997 Veröffentlichung der autobiographischen Schrift "Als wir in den Westen kamen. Gedanken eines literarischen Grenzgängers".

Auszeichnung mit dem Kommandeurskreuz des Verdienstordens der Republik Polen.     Werke von Erich Loest     Titel Ersterscheinungsort Erscheinungsjahr       Das Jahr der Prüfung (Roman) Halle 1954 Schattenboxer (Roman) ? 1973 Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene (Roman) Stuttgart 1978 Der vierte Zensor (Roman) ? 1984 Fallhöhe (Roman) ? 1989 Der Zorn des Schafes Untertitel: Aus meinem Tagewerk (Autobiographie) ? 1990 Katerfrühstück (Roman) ? 1992           Dies ist nur ein kleinerer Auszug aus den Werken von Erich Loest.   Monographie:   Loest, Erich: Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene, Stuttgart 1978 ---------Inhaltsangabe   Das Buch „Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene“ von Erich Loest handelt von einem Mann der sich dem Leistungsdruck seiner Gesellschaft und seiner Familie verweigert. Er war schon als jugendlicher ein Rebell dem die sozialistische Erziehung nicht wichtig war.   Die Geschichte spielt im Jahr 1975. Sie handelt von Wolfgang Wülff.


Er ist 26 Jahre alt, wohnt in Leipzig, hat eine Ehefrau (Jutta) und ein 5 jähriges Kind(Bianca). Er ist nichtdiplomierter Ingenieur in einem metallverarbeitendem Betrieb. Eines Abends sitzen die Eheleute Wülff mit Wilfried Neukers, der blind ist und Brigitte Neukers genannt „Brischidd“ zusammen und unterhalten sich über Themen wie Politik. Wolfgang ist beeindruckt von Wilfrieds Mut blind weiterzuleben, da dieser durch einen Unfall sein Augenlicht verlor. Wolfgang ist da ganz anders: Seine Frau Jutta möchte, dass er an einem Fernstudium teilnimmt, damit er „Diplomingenieur“ ist. Doch Wolfgang hält das nicht für nötig.

Am nächsten Tag geht er mit seiner Tochter spazieren und als er die Russische Kirche sieht erinnert er sich an seine Schulzeit, wie sie in ihrem Keller Gitarre spielten und ganz besonders an sein Erlebnis auf dem Leuschner Platz. Zu der Protestdemonstration durfte man nicht hingehen- es war verboten. Wolfgang ging trotzdem hin. Nach mehreren Mahnungen der Polizei nach Hause zu gehen, kam ein großes Polizeiaufgebot mit Wasserwerfer und Schäferhunden. Wolfgang lief weg und wurde von einem Hund gebissen. Zwei Jahre danach ging er für 18 Monate zur Armee.

Wieder zurück aus seinen Erinnerungen beschließen Jutta und Wolfgang die Neukers nächsten Sonnabend einzuladen. Samstags morgens fährt Wolfgang einkaufen. Auf der Fahrt denkt er an Brischidd, die er sowieso attraktiv findet. Danach fährt er zu seiner Mutter, wo er sein altes Zimmer betrachtet, in Erinnerungen schwebt und über Ost und West nachdenkt. Am Abend als Neukers da sind, kommt das Gesprächsthema Beruf auf. Wilfried erzählt von seinem Beruf und Jutta macht Wolfgang Vorwürfe, dass er nicht an dem Fernstudium teilnimmt.

Nun möchte sich Wolfgang doch für das Fernstudium anmelden... Ein paar Tage später in seiner Arbeit bekommt sein Chef Grosser einen Zusammenbruch bei einem Gespräch mit einem Werkleiter, da Grosser einen Fehler begangen hat. Nach einer Woche erfährt er ,dass sein Antrag auf das Fernstudium abgelehnt ist. Nun denkt sich Wolfgang, dass er doch was erreichen könnte, wenn er wolle und er würde nicht den selben Fehler machen wie Grosser.

Wolfgang macht nun „Dienst nach Vorschrift“ und arbeitet zusammen mit seinem Arbeitskollegen Huppel an einem Reparaturstützpunkt. Durch diese strikte Arbeit und die Fertigstellung des Projekts, was er dann Grosser vorführt, wird ihm die Qualifikation zum Diplomingenieur angeboten. Doch diese lehnt er ab, da er weiß das der Lohn nicht höher werden würde und er keine eigene Verantwortung tragen würde, was er aber gerne täte. Jutta bekommt davon nichts mit da Wolfgang sie anlügt und sagt, dass seine Firma ihn nicht als Diplomingenieur nehmen will. Darum schlägt Jutta vor Wolfgangs Chef Grosser zum Kaffee einzuladen, vielleicht könnte man dadurch was bei ihm erreichen. Doch Wolfgang lehnt dies ab.

Etwas später werden Jutta und Wolfgang in der Zeitung darauf aufmerksam, dass man sein Kind zu einem Schwimmkurs bringen sollte. Wolfgangs Tochter Bianca ist einverstanden und geht aus freiem Willen dort hin. Im Schwimmkurs muss er erleben wie die Kinder gegen ihren Willen als Eigentum von den Erwachsenen herumgeschoben werden. Als ein weiterer Vater sein Kind dazu drängen will ins Wasser zu gehen, geht Wolfgang dazwischen und beschimpft ihn als „Gottverdammten Faschisten“. Jutta verlangt von Wolfgang, dass er sich bei dem Mann entschuldigen soll – doch das tut er nicht und er wird gerichtlich belangt. Wegen dieses und anderer Vorfälle in Wolfgangs Karriere, kommt es zur Entfremdung und schließlich zur Trennung zwischen dem in seinem „Denkgestrüpp“ verfangenem Wolfgang und seiner aufstiegsorientierten Frau Jutta, die in sowieso schon immer für einen Versager hielt.

In der Zeit der Gerichtsverhandlungen zieht Wolfgang zurück zu seiner Mutter in sein altes Zimmer. Er und Wilfried Neukers werden gute Freunde. Wilfried Neukers erfährt , dass Brischidd was mit Moritz, einem Freund der Familie hat und er sie heiraten will. Doch Brischidd möchte sich auch nicht von Wilfried trennen, da dieser auch auf sie angewiesen ist. Moritz gibt Brischidd 2 Wochen Bedenkzeit um sich zwischen Wilfried und ihm zu entscheiden. Brischidd geht zu Wolfgang und fragt ihm um Rat - Nach Wolfgangs zweiwöchigen Urlaub trifft er Neukers wieder- es scheint als sei nichts passiert.

Kein Wort wirde über Moritz verloren. Im Juli darauf reicht Jutta de Scheidung ein. Wolfgang und Jutta regeln alles ohne das Gericht herbeizuziehen. Bianca wohnt bei Jutta. In der nächsten zeit arbeitet Wolfgang sehr hart, aber er denkt auch oft an frühere Zeiten mit Jutta zurück. Im Spätsommer taucht er langsam wieder aus der Phase der Scheidung auf und sucht nach neuen Erfahrungen mit anderen Frauen.

Er besucht Neukers wieder, doch bei diesem Besuch haben sie sich wohl zu viel angetan und verstreiten sich, dies ist der letzte Besuch von Wolfgang bei den Neukers. Weder Wilfried noch Brischidd haben ihn je wieder angerufen. Nach Wolfgangs nächster Gehaltszahlung hatte er 1000DM auf seinem Konto. Er geht zur Bank um Geld abzuheben. Dort sieht er sie: eine Frau wie Jutta. Er lernt sie kennen.

Sie heißt Margrid. Sie hat längere Zeit keinen Kontakt mit Männern gehabt. Sie hat einen kleinen Sohn namens Matthias. Nach sieben Wochen lädt sie Wolfgang zu sich ein. Wolfgang wird durch Matthias an seine Tochter Bianca erinnert. Er verbringt mit Margrid einen schönen Abend, sie verstehen sich gut und denken nach einem Kuss über ihre gemeinsame Zukunft nach.

..                   Sprache   Es ist quasi die autobiographische Erzählung der Hauptfigur Wolfgang Wülff.   Die Sprache ist nicht unbedingt sehr einfach. Es werden an manchen Stellen längere Satzgefüge verwendet. Man erkennt nicht immer deutlich, wann der Erzähler Wolfgang Wülff In seine Erinnerungen der Vergangenheit flüchtet bzw.

zurückblickt. Manche Worte werden dem Leser unbekannt vorkommen, da hier die Sprache der DDR vorliegt. Das heißt, es werden manchmal Begriffe und Abkürzungen verwendet die uns heute nicht mehr so geläufig sind, da diese aus DDR Zeiten stammen und mit dem Wirtschaftssystem der DDR und dem Firmen system des Wolfgang Wülff zusammenhängen.     Franz K. Stranzel sagt in seinem Buch „Theorie des Erzählens“ zur Sprache/zum Erzähler Wolfgang Wülff in „Es geht seinen Gang und Mühen in unserer Ebene“ folgendes:   „Er hat einen "Leib": d. h.

für ihn entspringt das Erzählen einer existentiellen Motivation. Mit anderen Worten, die Vollendung des Lebens eines Ich-Erzählers wird erst mit der Vollendung des Erzählaktes erreicht. Wülffs Erzählmotivation ist das "Bedürfnis nach ordnender Überschau und Sinnsuche".“

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