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  Literarische charakteristik am beispiel romeo aus

Literarische Charakteristik am Beispiel ROMEO aus Romeo und Julia    Mir wurde die Aufgabe erteilt, eine lit. Charakteristik an Romeo aus dem Bühnenstück Romeo und Julia von William Shakespeare anzufertigen. Dieses Drama wurde 1595 verfasst. In den zu untersuchenden Textabschnitt aus der 1.Szene des 1.Aktes wird Romeo in die Handlung eingeführt.

Ich möchte zuerst darlegen, was zuvor geschah. Die Dienerschaft der beiden Häuser Capulet und Montague geriet auf dem Marktplatz in Gezänk. Kurz danach schlichtete der Prinz von Verona den Streit. Ich möchte mit einigen wenigen wesentlichen äußeren Merkmalen von Romeo anfangen. Leider sind sehr wenige Merkmale im Textabschnitt gegeben, ich konnte lediglich feststellen, das Romeo auf keinen Fall älter als 20Jahre ist. Außerdem verdeutlicht seine Mimik und Gestik in diesem Textabschnitt den Eindruck, dass er sehr traurig ist.

Denn er sagt selber zu Benvolio: „[...], mehrt meinen Schmerz.“(Zeile 179) Romeos sprachliche Eigenschaften sind gekennzeichnet durch eine poetische, sogar geschwollene Ausdrucksweise. Er spricht meistens in Rätseln und redet in Paradoxa gemäß dem damals üblichen mittelalterlichen Wortspiel.

„Schwermüt’ger Leichtsinn! Ernste Tändelei! [...]“ (Zeile 170-173), bringt dies gut zum Ausdruck. Sein Verhalten ist dadurch gekennzeichnet, dass er gegenüber seinem Vetter Benvolio ziemlich verschwiegen verhält. Romeo wird von ihm direkt als verliebt charakterisiert.

„Ich trafs doch gut, dass ich verliebt euch glaubte“, sagte er in Zeile 197. Das er verliebt ist bekennt gegenüber seinem Vetter mit den Worten „[...];ich lieb’ ein Weib“(Zeile 196). Sein Verhalten ist traurig, manchmal sogar gleichgültig.

„[...]; ich bin nicht Romeo“, (Zeile 198). Romeos Haltung im Gespräch ist auch dementsprechend deprimiert, selbstmitleidig und stur. In unserer Textstelle leidet Romeo unter einem sozialen Einfluss.

Er sagt direkt, dass er sich verloren habe (Zeile 198). Mir ist jedoch bekannt, dass in dieser Zeit dies ein typisches Verhalten von jungen Männern in diesem Alter ist. Das bedeutet, dass hinter diesen Ausdrücken keine wahren Gefühle verbergen. Der Autor William Shakespeare möchte Verwirrung und vielleicht auch ein bisschen Mitleid erwecken. Da Romeo so in Rätsels, wie „Denn, wie sich selbst, so quält auch dich mein Herz“ (Zeile 179) spricht, gelingt ihm das auch. Romeo spricht außerdem von seinen Schmerzen.

So möchte Shakespeare vielleicht bei besonders sensiblen Zuhörern Mitleid erwecken.   Ich möchte nun diese Szene mit einer anderen vergleichen. Es handelt sich dabei um die 2.Szene des 2.Aktes. Dieser Abschnitt ist die berühmte Balkonszene, in der Romeo und Julia miteinander sprechen.

Doch zuvor ich mit der Charakterisierung fortfahre, möchte ich eine kleine Zusammenfassung darüber verfassen, was seit der 1.Szene des 1.Aktes geschah. Graf Capulet plant ein Fest und hat dafür eine Gästeliste erstellt. Die Gräfin möchte ihre Tochter Julia gern mit Graf Paris vermählen. Über die Heirat diskutieren sie.

Dann beginnt das Fest. Romeo schleicht sich heimlich mit seinen Freunden auf dem Fest ein. Als er dann mit Julia tanzt, empfinden sie etwas für einander. Er findet Julia ziemlich attraktiv und küsst sie anschließend. Als sie später mitkriegen, dass sie eigentlich Feinde sind, sind sie entsetzt. Nach dem Fest steigt Romeo über die Mauer, welche die Straße von Capulets Garten trennt.

Er möchte sich mit Julia treffen. Dann fangen sie an, sich zu unterhalten. Im 1.Teil wurde beschrieben, wie traurig Romeo war. Diese Eigenschaft kommt nun nicht mehr zum Vorschein. Romeo ist nun nicht mehr traurig, im Gegenteil, in diese Szene wirkt er richtig aktiv.

Daraus schlussfolgere ich, dass Romeo ein sehr dynamischer Charakter ist. Unterm Balkon lauscht er eine Zeit lang nur den Worten von Julia. Er wartet den richtigen Zeitpunkt ab. Aus den Regieanweisungen kann man entnehmen, dass er Selbstgespräche führt (Zeile 800). Romeos sprachliche Merkmale sind, genau wie im 1.Akt, durch eine poetische und sehr geschwollene Ausdrucksweise gekennzeichnet.

Unter anderen bezeichnet er Julia als „holde Sonn’“ (Zeile 765). Einen Unterschied habe ich in Romeos Satzbau und seiner Wortwahl bemerkt. Er spricht nun nicht mehr in Paradoxa und fast jeder seiner Sätze ergibt einen Sinn. Er redet jetzt in Metaphern. „Der Liebe leichte Swingen trugen mich; [..

.]“ (Zeile 777). Er hat in dieser Szene eigentlich nur mit Julia Kontakt. Und zu ihr verhält er sich zuerst verschwiegen, da er ja nur Julia zuhört. Doch als Julia ihn bemerkt, kann Romeo sich nicht länger verstecken. Er stimmt im folgenden Dialog Julia meistens zu.


„Sag, liebst du mich? Ich weiß, du wirst’s bejahn“, fragt ihn Julia (Zeile 856). Das heißt, dass Julia unsere Hauptperson Romeo direkt als verliebt in sich (Julia) charakterisiert. In dieser Szene hat sich auch seine Selbstcharakteristik geändert. Denn er behauptet von sich selbst, dass er kühn sei (Zeile 777). Er tritt viel entschlossener auf. Romeos Haltung im Gespräch ist am Anfang auffallend passiv, da er einen Monolog führt.

Später versucht er immer wieder im Dialog mit Julia seine Liebe zu beweisen. „Ich schwöre, Fräulein bei [...]“ (Zeile 874). Der soziale Einfluss der Rosalinde ist gänzlich verschwunden.

Dafür plagt ihm die Gewissheit, dass Julia eine Capulet ist. Auch hier möchte Shakespeare Mitgefühl und vielleicht Mitleid bei den Zuschauern hervorrufen. Denn beide leiden sichtlich darunter, dass sie eigentlich Feinde sein müssten. „Verleugne deinen Vater, deinen Namen!“ (Zeile 799), sagt Julia. Und auch Romeo sagt ähnliches: „Mein eigner Name [..

.] wird von mir selbst gehasst“ (Zeile 822). Ganz im Gegensatz zur ersten Szene will der Autor keine Verwirrung mehr stiften, da beide das klare Ziel verfolgen, den anderen zu lieben.   Um sich hier noch eine bessere Vorstellung von Romeo machen zu können, werde ich jetzt noch eine letzte Szene zum Vergleich heranziehen. Es handelt sich dabei um die 3.Szene des 5.

Aktes. Da dies die letzte Szene dieses Bühnenstücks ist, muss ich leider sagen, dass Romeo und Julia nicht mit einem Happyend endet. Somit ist dies die gefühlsbetonteste Szene des gesamten Stückes. Doch vorher möchte ich eine weitere Zusammenfassung anfertigen, und damit darlegen, was seit der 2.Szene des 2. Aktes vorgefallen ist.

Romeo sagt Lorenzo, dass er Julia heiraten möchte. Julias Amme schickt Julia in Bruder Lorenzos Zelle. Lorenzo beginnt sofort mit der Trauung. Kurz danach erscheint Tybalt und schimpft gegen Romeo. Romeo, der diese Worte hört, lässt sich aber nicht in einen Streit verwickeln. Dabei kommt es zum Kampf zwischen Tybalt und Mercutio, wobei Mercutio tödlich verwundet wird.

Daraufhin tötet Romeo Tybalt und flieht. Als kurz darauf der Prinz eintrifft, verbannt er Romeo. Julias Eltern unterhalten sich über die Vermählung Julias mit Paris. Der ist einverstanden. Die Eltern sagen Julia Bescheid. Romeo ist bei Julia zu Besuch.

Er muss dann aber gehen, weil der Tag anbricht und die Mutter sich Julias Gemach nähert. Die Gräfin erzählt Julia von der bevorstehenden Vermählung. Julia ist nicht einverstanden. Darüber ärgert sich Capulet sehr, er droht sogar, Julia zu verstoßen. Daraufhin geht Julia zu Bruder Lorenzo um sich Rat zu holen. Lorenzo und Julia denken sich eine List aus.

Romeo soll noch davon erfahren. Sie denkt noch einmal darüber nach, ob sie das Gift nehmen soll. Am Ende nimmt sie das Gift doch. Die Vorbereitungen für die Hochzeit sind im vollem Gange. Die Wärterin, die Julia holen soll, findet sie „tot“ in ihrem Zimmer. Balthasar, der nicht in die List von Julia und Lorenzo eingeweiht ist, verkündet Romeo vom Tode Julias.

Deshalb kauft sich Romeo ein starkes Gift, um sich ebenfalls zu töten. Lorenzo, der sich Romeos Vorhaben denken kann, geht sofort mit zu Julias Gruft, um Romeo vom Selbstmord abzuhalten. Romeo sprachliche Wiedergabe ist in dieser Szene ebenfalls sehr poetisch ausgeprägt. Denn er bezeichnet Julia als „süße Blume“ (Zeile 2708). Außerdem werden manche Satzanfänge durch ein „O“ (Zeile 2711, 2742) besonders dichterisch ausgeschmückt. Romeo spricht nun auch noch teilweise in Metaphern: „[.

..]so wie ich, ins Buch des herben Unglücks eingezeichnet“ (Zeile 2781). Er führt, nachdem alle tot sind, noch einen Monolog. Er stellt darin auch rethorische Fragen, auf die er keine Antwort bekommen kann. „Wie, oder träumt ich’s?“ (Zeile 2777).

In dieser Szene hat unser Charakter Romeo es mit Paris, Balthasar, Tybalt und Julia zu tun. Romeo verhält sich gegenüber Paris warnend, er versucht jedoch Streit zu vermeiden, d.h. er möchte nicht mit Paris kämpfen. Dies kommt zum Beispiel damit zum Ausdruck, dass er Paris mit „[..

.]Knabe, sieh dich vor!“ (Zeile 2767) oder „leb’ und nenn’ barmherzig ihn, der gebot zu fliehn!“ (Zeile 2765), auffordert. Unsere Hauptperson Romeo verhält sich gegenüber seinem Diener Balthasar sehr bebstimmerisch und er droht ihm auch. Diese dominante erkenne ich in einer Reihe von Aufforderungen ohne Höflichkeitswörter. Er droht ihm indem er ziemlich abscheuliche Ausdrücke, wie „Bei Gott! So reiß ich dich in Stücke, säe auf diesen gier’gen Boden deine Glieder.“(Zeile 2729) verwendet.

Ich erkenne aus dem Text, dass Romeo Julia noch immer liebt und er sein Verhalten bereut. Er bedauert es auch, dass er Julia nicht beschützen konnte. Er weiß zwar, dass Julia ihn nicht hören kann, aber er spricht trotzdem im letzten Teil zu ihr. Tybalt liegt ebenfalls in der Gruft. Romeo bereut es, dass er ihn getötet hat, denn er bittet ihn um Vergebung (Zeile 2800). Romeo charakterisiert sich selbst als verzweifelt (Zeile 2757) und als rasend (Zeile 2765).

Von Paris wird er direkt als verbannt, stolz und verdammt (Zeilen 2748, 2753) beschimpft. Daraus schließe ich, dass Paris sehr wütend und hassentbrannt sein muss. Balthasar charakterisiert Romeo eigentlich indirekt als schrecklich oder verrückt: „Sein Blick erregt mir Schrecken“ (Zeile 2743). Romeos Haltung im Gespräch ist sehr unterschiedlich. Zuerst verhält er sich ziemlich entschlossen. Später kommt zu seiner Entschlossenheit noch Reue dazu.

Romeos Verhalten ist hier auf einen schweren Schicksalsschlag zurückzuführen. Er glaubt nämlich, dass Julia Tot ist. Also beschließt er sich umzubringen, was eigentlich eine wohlüberlegte Entscheidung sein müsste. Der Autor William Shakespeare möchte in dieser Szene, dass sich der Leser/das Publikum mit Romeo identifiziert, da wohl niemand in der heutigen Zeit in solche Situation geraten könnte. Ich denke, dass er auch keine Verwirrung mehr stiften möchte, weil Romeos Verhalten durchaus nachvollziehbar ist. Vielmehr würde ich sagen, dass man eigentlich nur noch Mitleid empfinden kann und die ganze Szene das Mitgefühl des Lesers/Zuschauers erwecken soll.

Vor allem in der letzten Szene möchte Romeo sich für alles, was er getan hat, rechtfertigen. Er bereut alles und versucht sich einzureden, alles wäre damit wieder normal. So möchte er in der Gewissheit sterben, dass er niemanden etwas schuldig ist.  Alles in allem kann ich sagen, das unsere Hauptfigur Romeo ein sehr dynamischer und wandlungsfähiger Charakter ist, dessen Stimmung relativ schnell umschlagen kann.

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