Die aufklärung
Die Aufklärung
(1700 bis 1770)
Die Zeit der Aufklärung wird als der Beginn der neuen Zeit angesehen . Zwei Strömungen haben die Aufklärung hauptsächlich vorbereitet:
1. der Rationalismus , er entstand in Frankreich. Der Begründer war Rene Descartes . Er war Philosoph und Mathematiker. Er ging davon aus, all das überlieferte Wissen anzuzweifeln.
Er fand heraus, dass nur der eine Satz " Ich denke, also bin ich " unbezweifelbar sein kann, bzw wahr sein kann. Daraus folgte: alles was vom Verstand so deutlich wie der Satz erkannt werden kann, ist wahr. Damit war der Verstand ( Ratio ) der einzige Maßstab für wahr und nicht wahr, bzw für richtig und nicht richtig, geworden. Durch bloßes Denken konnte man alle Dinge begreifen.
2. Der Empirismus ( Erfahrung) bildete sich in England und ging von John Locke aus.
Er behauptete, dass nichts in unseren Verstand sein kann, was wir nicht beobachtet haben. So war die Beobachtung die Grundlage für alle wissenschaftlichen Aussagen . Die gelehrten der damaligen Zeit wollten nun für die Geistesbewegung einen leicht verständlichen Namen finden. So kam es, dass das Wort Aufklärung sich als bestbietendes Wort anbot. Die Aufklärung war eine geistige Bewegung, die vom ständischen Bürgertum getragen wurde. Das oberste Ziel der Aufklärung war es, den Menschen zu einer von Vernunft geleiteten Persönlichkeit zu manchen.
Man glaubte, dass dem Verstand des Menschen keine Grenzen gesetzt sind, und man deshalb auch zu vollständigen und höchsten Vollkommenheit kommen kann.
In der Zeit der Aufklärung wurden auch die Gedanken des Naturrechts wieder aufgenommen . Das Naturrecht besagte, dass alle Menschen gleich sind, jeder Recht auf persönliches Eigentum und gewisse Grundrechte haben soll. So sollte der Staat Recht des Einzelnen schützen. Auf den Wunsch nach Frieden und Gerechtigkeit ist das Volk in der Zeit der Aufklärung kann das Volk zum Entschluß, eine Herrscher zu bestimmen, der die Erhaltung der Naturrechte zu gewährleisten
im Stande war. Dieser Herrscher wurde mit einer gewissen Macht vom Volke ausgestattet .
Das Volk konnte ihm aber diese Macht wieder entziehen, wenn er sie ausnützte oder falsch einsetzte. Da das allerdings sehr oft der Fall war, hat der Gelehrte Montesquieu diese neue Staatslehre weiterentwickelt. Er forderte Gewaltentrennung. Sie sieht drei voneinander unabhängige Einrichtungen vor:
Vom Volk wurden Vertreter bestimmt, die die Gesetze beschlossen( Nationalrat)
Die Regierung sorgte für die Einhaltung und Durchführung der Gesetze
Der Richterstand ( unabhängig) überwacht die Durchführung und Einhaltung der Gesetze und macht sie geltend ( richtet die, die dagegen verstoßen).
Diese Gedanken der Gewaltentrennung wirken noch bis heute: demokratisches Staatswesen, Naturrechte- Menschenrechte).
Die Zeit der Aufklärung wirkte sich aber auch auf den religiösen Bereich aus.
Alle Glaubensinhalte der Religion sollten mit der Vernunft des Menschen in Einklang zu bringen sein, bzw vom Menschen logisch verstanden werden. Die Aufklärer richteten sich gegen die Vormundschaft und verlangten für jeden einzelnen die freie religiöse Betätigung, sowie auch Toleranz. Auch die Erziehung änderte sich ganz. In dieser Zeit. Anstatt des Nachsprechens von Lehrsätzen trat das Verstehen dieser Lehrsätze. Die allgemeine Schulpflicht wurde eingeführt und der Unterricht wurde auf eine lebenspraktische Richtung gebracht.
Die Literatur der Aufklärung
Sie hatte den Zweck den Menschen zu bilden, zu unterhalten und zu erziehen. Die Dichter mußten immer Gelehrte sein, sie mußten sich an streng vorgegebene Linien halten . Tragik und Komik durften nicht vermischt werden. Der Inhalt der Literatur basierte immer auf den Verstand und handelte meistens von Menschen, die sich durch Verstand zu vollkommenen Menschen entwickelten.
Formen der Literatur
1.) Lehrgedicht
2.
) Fabel
3.) Satirische Darstellung
Fasst bei allen Werken herrschte der Vers vor, denn Prosa galt nicht künstlerische Gestaltung.
Träger der Literatur
1.) akademisch Gebildete
2.) Sprachgelehrte
3.) Schulmänner
Die Schriftsteller lösten sich von der Abhängigkeit der Fürsten und waren als freie Schriftsteller tätig.
Die Buchproduktion stieg sehr stark an und die Handelstätigkeit mit Büchern war enorm. Von 1460 bis 1700 waren Buchhändler, Verleger und Drucker eine Person. Die Bücher wurden ein Mal in Jahr auf den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt zu nicht fixen Preisen verkauft.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich ein arbeitsteiliger literarischer Markt. Der Verleger beauftragte eine Druckerei zu drucken. Die Bücher gingen dann zu den sogenannten Sortimentbuchhändlern über, die die Bücher das ganze Jahr über zu fixen Preisen verkauften.
Ein Urhebergesetz gab es damals noch nicht. Die Autoren wurden auch nicht gut bezahlt, deshalb beugten sich viele Schriftsteller ( beim Lesestoff) diesen Richtungen, die beim Leser am meisten beliebt waren.
Neben der Buchhandlung gab es auch noch ein Zeitungswesen und Zeitschriftenwesen. Der Inhalt dieser Zeitschriften beschränkte sich aber auf literarische und religiöse Ideen und nicht auf das aktuelle Tagesgeschehen. Viele dieser Zeitschriften mußten abonniert werden, die Redaktion bestand meist aus einem Begründer und einem Mitarbeiter.
In England verbreiteten die moralistischen Wochenschriften neue wissenschaftliche und sittliche Anschauungen.
Hier entstand auch das erste bürgerliche Trauerspiel und der erste Briefroman. Der Einflußreichste französische Aufklärer war Voltaire. Er schrieb Epen, philosophische Werke, Artikel und Streitschriften für die Enzyklopädie.
Gottscheds Theaterreform
Johann Chistoph Gottsched wurde am 2.Feber 1700 ( + 1766) als Sohn eines Pfarrers in Juditten ( Ostpreußen) geboren. Gottsched war Professor in Leipzig und setzte sich für eine Reform der Sprache, der Dichtkunst und besonders des Theaters, ein.
Er sagte der " übertriebenen Sprache " den Kampf an. Die Dichtung sollte die Weltordnung wiederspiegeln, sie sollte belehrend und erzieherisch wirken und darf über die Vorstellungskaraft der Menschen nicht hinausgehen. Deswegen waren für Gottsched
1.) die Einheit des Ortes
2.) die Einheit der Zeit
3.) die Einheit der Handlung
in seinem Werken von großer Bedeutung, um nicht über die Vorstellungskraft der Menschen hinauszuwirken.
Gottsched verfaßte Übersetzungen von französischen Stücken und schrieb selbst gereinigte regelmäßige Theaterstücke.
Gotthold Ephraim Lessing
( 1729 bis 1781)
Als Sohn eines Pfarrers studierte er Theologie , Philosophie und Medizin in Leipzig und Wittenberg. Während des Studiums in Leipzig verfaßte der junge Gelehrte sein erstes Drama. Zwischen 1748 und 1750 lebte er in Berlin , arbeitete er bei der Berliner Privilegierten Zeitung mit. Nachdem er Magister wurde , betätigte er sich in Berlin als angesehener Theater und Literaturkritiker. Im Jahre 1759 gründete er mit dem Philosophen Moses Mendelssohn und den Kritiker Chrostoph Friedrich Nikolei die Zeitschrift " Briefe", die neueste Literatur betreffend.
Lessing verfaßt für diese Zeitschrift eine Menge Essays. Diese Esseys trugen wesentlich dazu bei, dass sich die deutsche Literatur vom französischen Einfluß befreite. Mit seinen dramatischen Werken , und seine kritischen Esseys verlieh der Aufklärer Lessing der deutschen Literatur ein neues Gepräge und übte großen Einfluß auf nachfolgende deutsche Schriftsteller aus. Das Bühnenstück Miß Sara Sampson ist das erste bürgerliche Trauerspiel der deutschen Dramenliteratur. Sein zweites war Emilia Galotti .
Das Lustspiel Minna von Barnhelm, und das dramatische Gedicht Nathan der Weise zählen noch heute zum Repertoire deutscher Bühnen.
Lessing war ein führender Vertreter der Aufklärung
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