Olympische Spiele: Von der Antike ins 21. Jahrhundert
Im Verlauf der 100jährigen Geschichte nach ihrer Wiederbegründung 1896 haben sich die Olympischen Spiele zum größten Sportereignis der Welt entwickelt. Für Aktive jeder Disziplin ist es das höchste Ziel, einmal an den Wettkämpfen teilzunehmen - unabhängig davon, ob sie bereits Weltmeisterschaften oder kontinentale Titel gewonnen haben.
Die Olympischen Spiele überstanden die beiden Weltkriege ebenso wie Zeiten von Umwälzungen, Staatsstreichen und Revolutionen.
Der Ursprung der Olympischen Spiele liegt in der Antike, wo sie als kultisches Fest ihre Bedeutung hatten. Bei den antiken Wettbewerben stand der Sieg weit mehr im Vordergrund als es die von Pierre de Coubertin gut zweieinhalbtausend Jahre später erdachte olympische Pilosophie vorsah.
Da weder gemessen noch gestoppt werden konnte, sind nur durch Zufall wenige Leistungen überliefert. Die Sieger erhielten einen geflochtenen Kranz aus Ölbaumzweigen. Die Altertumsforscher haben nachgewiesen, daß die Spiele weit ins zweite Jahrtausend zurückreichen. Zu den Wettbewerben der zuletzt fünftägigen Spiele gehörten unter anderem Laufe, Zweikämpfe, der Fünfkampf, Wettreiten und Wagenrennen,dazu die Ermittlung des besten Trompeters und Herolds. 391 n. Chr.
untersagte der römische Kaiser Theodosius I. per Dekret alle heidnischen Kulte - darunter fielen auch die Olympischen Spiele.
Bis ins 19.Jahrhundert entwickelten sich neue Sportarten, darunter Boxen, Golf, und Kricket ; Fußball, Tennis und Turnen traten ab dem späten 19. Jahrhundert ihren Siegeszug an. Die Menschen kamen zum gemeinsamen Spiel und körperlichen Ausbildung zusammen und gründeten Vereine und Verbände.
In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts beschäftigte sich der aus einer alten französischen Adelsfamilie stammende Piere de Coubertin (*1.1.1863 in Paris) mit der Bedeutung der Sports für die Gesellschaft. Bereits in der Jugend hatte er sich für die Olympischen Spiele der Antike begeistert und verfolgte mit großem Interesse die Ausgrabungen in Griechenland.
Das Leitbild einer neuen Gesellschaft sollte allerdings nicht im Aufbau neuer Feindschaften liegen, sondern seinen Ausdruck im fairen Wettstreit zwischen den Nationen finden.
Nach Coubertins Überzeugungen waren dafür gleiche Bedingungen für alle Teilnehmer erforderlich. Nachdem er 1892 bei einem Vortrag erstmals mit Idee der Erneuerung der Olympischen Spiele erwähnte und dabei auf wenig Verständnis gestoßen war, lud er für den Juni 1894 Interessierte aus aller Welt zur Teilnahme an einem Sportkongreß nach Paris ein. Die Tagung an der Sorbone endete mit dem einmütigen Beschluß zur Wiederbegründung der Olympische Spiele im Jahr 1896. Nach der Auftaktveranstaltung in Athen sollen die Wettkämpfe anschließend zyklisch im Abstand von vier Jahren an die Hauptstädte der Welt vergeben werden. Zur Leitung und Organisation der Bewegung wurde ein Internationales Komitee - später IOC - ins Leben gerufen haben das Persönlichkeiten aus verschiedenen Länder zum Beispiel Viktor Balck (Schweden), Ferenc Kemeny (Ungarn), Ernest Calot (Frankreich), Leonard A. Cuff (Neuseeland) u.
v.a.
Nach erfolgreicher Durchführung der Olympische Spiele 1896 bis 1912, unterbrach der erste Weltkrieg ihre Ausrichtung, die für 1916 nach Berlin vergeben war. Zu den Olympischen Spielen 1920 und 1924 waren deutsche Sportler nach dem Ersten Weltkrieg nicht zugelassen.
1931 vergab das IOC die Olympischen Spiele für 1936 an Berlin. Nach der üblichen Regelung hatte das Land, dem die Olympische Spiele zuerkannt worden waren, auch die Winterspiele zu organisieren, wofür das deutsche Nationale Olympische Komitee Garmisch - Partenkirchen bestimmte.
Der zweite Weltkrieg unterbrach die Ausrichtung der Spiele 1940 und 1944,nach dem die Winterspiele 1940 erneut nach Garmisch -Partenkirchen vergeben worden waren. Seit seiner Wiedergründung 1949 hat das NOK zu allen Olympischen Sommer- und Winterspielen von 1952 bis 1988 - mit Ausnahme von Moskau 1980 - Olympia-Manschaften entsandt. Gesamtdeutsche Mannschaften starteten 1956,1960 und 1964. Die DDR war von 1968 bis 1988 mit eigenständigen Mannschaften bei allen Olympischen Spielen - mit Ausnahme der vom Ostblock boykottierten Spiele in Los Angeles 1984 - vertreten.
Aber auch die leider erfolglosen Bewerbungen um die Winterspiele 1992 mit Berchtesgaden und um die Sommerspiele 2000 in Berlin gehörten in die Aufstellung.
Ab 1925 amtierte der Belgier Henri de Baillet-Latour als IOC-Präsident.
Er setzte die Arbeit bis 1942 weitgehend im Sinne Coubertins fort. Wie dieser verschloß sich Baillet Latour, letztendlich vergeblich, der zu nehmende Teilnahme von Frauen bei den Spielen.
Im Beisein des 1946 zum IOC-Präsiedenten gewählten Schweden Sigfrid Edström begann 1948 in London unter einfachen Bedingungen der sportliche Wiederaufbau ohne die kriegsauslösenden Nationen. 1952 hatte das IOC den Amerikaner Avery Brundage zum neuen Präsidenten (Amtszeit bis 1972) bestimmt. Er galt als vehementer Verfechter des Amateurstatus und ahndete Verstöße. Michael Morris Killanin der Ire stand dem IOC von 1972 bis 1980 vor.
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