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  Redeanalyse" premierminister churchill vor de unterhaus"

Redeanalyse“ Premierminister Churchill vor dem Unterhaus“  Am 13.Mai 1940 hält Winston Churchill während einer außerordentlichen Sitzung des Unterhauses seine Antrittsrede als neuer Premierminister. Die Sitzung wird live im Radio und Fernsehen übertragen. Churchill wurde wegen akuter und konkreter Kriegsgefahr in eine extrem mächtige Stellung eingesetzt und soll England in dieser Krise führen.   Im 1. der 4 Sinnabschnitte, die durch die Absätze angezeigt werden, erläutert Churchill kurz, wie er die neue Regierung aufgebaut hat und noch aufbauen wird.

Im darauffolgenden Abschnitt erklärt er warum es nötig war, diese außerordentliche Sitzung des Unterhauses einzuberufen. Im 3.Teil der Rede begründet er warum er sich ungewöhnlicherweise kurz faßt und die gewohnte Förmlichkeit vernachlässigt. Er beendet im letzten Abschnitt die Rede indem er ankündigt was er in naher Zukunft unternehmen wird um den kommenden Krieg zu gewinnen und ruft zum gemeinsamen Kampf auf.   Im ersten Abschnitt orientiert er seine Argumentation kettenförmig nach einem logischen Schema. Auf diese Weise macht er seinen Zuhörern klar, daß er auf Wunsch der Königin, des Parlaments und vor Allem des Volkes die neue Regierung aufbaut Im zweiten Teil der Rede begründeten wieder er mit Hilfe einer logischen Argumentationsstruktur wie ihn die bedrohliche Situation dazu zwang diese Sitzung einzuberufen.

Im anschließenden Abschnitt rechtfertigt er auf dialektische Weise die Kürze seiner Rede und die teilweise fehlende Förmlichkeit mit den kritischen Umständen die momentan herrschen. Am Ende der Rede richtet er einen Aufruf an das Volk, das die Rede am Radio verfolgt. Hier bestärkt er seine Politik indem er auf evtl. skeptische Fragen klare Antworten gibt. Er führt den Zuhörern vor Augen, daß nur der Sieg die weitere Existenz Englands und die menschlichen Freiheit sichern kann. Er beendet seine Argumentation mit dem schlußfolgernden Aufruf, daß man wegen der angeführten Gründe vereint in die Zukunft schreiten muß.

  Zu Anfang wertet er sich und seine Politik auf, indem er zuerst versichert, daß seine Tätigkeiten von ausnahmslos allen politischen Instanzen und letztendlich auch vom Volk ausdrücklich gewünscht wurden. Er erwähnt wie er schon zu diesem Zeitpunkt alle wichtigen Ämter besetzt hat. Zwar hat er die Regierungsbildung noch nicht beendet, doch er beteuert dies wäre normal. Außerdem sagt er konkret wann er seine Aufgabe vollendet haben wird. Im zweiten Absatz wertet er die, durch ihn eingeleitete unvorhergesehene Sitzung des Unterhauses auf. Er sagt es läge im öffentlichen Interesse diese und zukünftige Sitzungen so früh wie möglich stattfinden zu lassen.

Im folgenden Teil bleibt er eigentlich wertneutral. Evtl. könnte man vermuten, daß er, die ihm gestellten Aufgaben und indirekt auch sich selbst, aufwertet, indem er diese Aufgaben aufzählt. Doch besonders wirksam ist dies wohl nicht. Wenn in den ersten Teilen relativ wenig auf und abgewertet wurde feuert er im Schlußteil gerade zu mit Auf und auch Abwertungen um sich. Zuerst erwähnt er, daß der Krieg eine sehr schwere Aufgabe darstellen wird.

Er erklärt, aber, daß er alles ihm Mögliche geben wird(Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß). Aus diesem Grund nennt sich diese Rede auch „Blood and Tears“. Das Versprechen Alles zu geben ist natürlich eine geschickte weil indirekte Aufwertung seiner Person. Nun folgt (nur) eine aber sehr scharfe Abwertung Deutschlands. Er bezeichnet es als ungeheuerliche Tyrannei, die in dem finsteren trübseligen Katalog unübertroffen bleibt. Dabei erwähnt er aber nicht exakt wer gemeint ist.

Dadurch wird der Hörer veranlaßt sofort an Deutschland zu denken. Auf diese Weise wirkt diese Abwertung noch besser. Kurz darauf stellt er sich die schrecklichen Folgen einer Niederlage vor, dies unterstützt die vorangegangene Abwertung noch einmal. Er sagt sogar der Drang des Menschen sein Ziel anzustreben sei in Gefahr. Wobei mit Ziel wahrscheinlich die Freiheit gemeint ist. Er bezeichnet England als britisches Weltreich.

Diese Aufwertung richtet sich natürlich an den Nationalstolz aller Engländer.   In den ersten beiden sehr sachlichen Abschnitten finden sich im Prinzip keine rhetorischen Figuren. Im dritten Teil redet er von der größten Schlacht der Weltgeschichte. Man könnte dies als eine Hyperbel ansehen, aber wie wir heute wissen ist dieser Ausdruck durchaus angemessen für den zweiten Weltkrieg. Er benutzt den Satzanfang „Ich hoffe..


.“ leicht anaphorisch. Der Schlußteil strotzt wiederum nur so von rhetorischen Figuren. Sein Engagement bestärkt er in dem Symbol Blut, Schweiß und Tränen. Den Krieg bezeichnet er auch symbolisch als Prüfung der allerschwersten Art. Die Bedeutung des bevorstehenden Krieges zeigt er durch die Tautologie viele, viel lange Monate des Kampfes Außerdem baut er diesen letzten Teil auf die rhetorischen Fragen Was ist unsere Politik? und Was ist unser Ziel? auf.

Diese allgemeinen Fragen beantwortet er direkt und verständlich und gewinnt so die Gunst des Volkes. Die Abwertung Deutschlands die ich bereits erwähnte wird durch die symbolische Sprache die er benutz bekräftigt. Auf die Frage nach dem Ziel wiederholt das Wort Sieg sehr oft und hämmert es so in die Köpfe der Zuhörer ein. Direkt darauf beschreibt er durch die Anapher „kein Weiterleben“ was anstelle eines Sieges folgen wird. Churchill erklärt, daß dann „der jahrhundertealte Drang und Impuls des Menschengeschlechts, seinem Ziel anzustreben“ vernichtet wird. Diese bildhafte Sprache wird dem Zuhörer sofort klar machen, daß die Freiheit aller Menschen vom englischen Sieg abhängt.

Aber zum Schluß sagt es, daß er der Überzeugung ist, daß diese Sache symbolisch gesprochen „Schiffbruch“ erleiden werde. Diese optimistische Grundhaltung wird somit auf das Publikum übertragen. Final ruft er zum gemeinsamen Kampf auf.   Durch die nachvollziehbaren und logischen Argumente, die Churchill anfangs anführt wird der Zuhörer sofort Verständnis für die außerordentliche Einberufung des Unterhauses haben. Aus diesem Grund wird man Churchill auch die fehlende Ausführlichkeit und Förmlichkeit verzeihen. Der Zuhörer wird außerdem die politischen Leistungen Churchills bewundern, die er selber hervorhebt.

Nun zeigt er aber die äußerst gefährliche Situation auf, indem England und die ganze Welt steckt. Doch auf dem Vertrauen zu ihm basierend, was er anfangs aufgebaut hat, versichert er, daß man Siegen werde. Dabei spricht er die Zuhörer persönlich an. Er bittet um ihre Hilfe und ruft zum gemeinsamen Sieg auf. Das Vertrauen des Volkes in Churchill soll durch diese Rede bestärkt werden damit es in den schweren Zeiten die sich ankündigen, nicht verloren geht. Immerhin ist Churchill jetzt der Führer von England.

  Ich geh davon aus, daß diese Rede Churchills Ansehen noch verstärkt hat. Auch wenn er bei seinem Aufruf an das Volk auf einem vergleichsweise gehobenen Niveau bleibt und vorher eine sachliche Basis aufgebaut hat erreicht er wahrscheinlich sein Ziel. by Sebastian F. Appler: Applepie@gmx.de https://www.applepie.

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