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  Um von den zukünftigen krankenschwestern/-pflegers eine meinung über das berufsbild der krankenschwester zu bekommen, haben wi

    Stadtklinik Baden-Baden   Krankenpflegeschule Baden-Baden/Rastatt   Kurs 2001/04 (2.Ausbildungsjahr)   Datum: 16.12.02          Projektarbeit       Thema:    Über das Berufsbild der Krankenschwester/Pfleger   Selbstdarstellung und Fremdbilder              Verfasser: Auszubildende Krankenpflegeschüler/innen der Krankenpflegeschule Baden-Baden/Rastatt (2. Ausbildungsjahr) Thorsten Kiekert Antje Götz Sandra Boh Désirée Schmidt       Inhaltsverzeichnis: Seite 2-4     Legende von der Schöpfung der Krankenschwester S. 5-6   Entstehung unsere Projektarbeit S.

6   Der erste Teil der Arbeit: (Thorsten Kiekert) S. 7-18 Schluss mit „Schwesterchen“ ?! 1.Am Anfang war der Glaube S. 7 Zur Entwicklung der Krankenpflege und ihrem Berufstand S. 7-8   2. Die heutige Zusammenarbeit - Nebeneinander oder miteinander? S.

8 2.1 Der Alltag der Pflege S. 8-9   3. Auf der Suche nach Erklärungen S. 9 3.1 Geringes gesellschaftliches Ansehen S.

9-10 3.2 Ignoranz auf Seiten der Ärzte S. 10-11 3.3 Pflegekompetenz S. 11-12 3.4 Aus der Sicht der Ärzte S.

12-13   4. Hat Pflege Zukunft? S. 13   5. Die Ausbildung von Pflegefachkräften S. 13 5.1 Das neue Krankenpflegegesetz S.

14 5.2 Der Umgang mit Auszubildenden S. 14-15   6. Ein Blick in die Zukunft S. 15 6.1 Partnerschaftliche Akzeptanz zwischen Ärzten und Pflegepersonal S.

15-16 6.2 Verbesserung der eigenen Pflegekompetenz S. 16 6.3 Zukunft der Pflege aktiv gestalten S. 16 6.4 Verbesserung im Umgang mit Schülern S.

17   7. Zusammenfassung S. 17   Literaturverzeichnis S. 17       Der zweite Teil der Arbeit: (Désirée Schmidt) S. 18-35 Das Berufsbild der Krankenschwestern/Pfleger – Analyse einer Selbstdarstellung Die Hinführung und Entstehungssituation unserer Untersuchung S. 18   Die Zielsetzung unserer Untersuchung S.

18   Das Vorgehen bei der Untersuchung S. 18-19   Der Ablauf der Analyse S. 19   Das Kategoriensystem S. 19-20   Das Computer-Programm S. 20   Die Analyse der ersten Frage S. 20 Die Kategorie: Menschen-Helfer-Syndrom S.

20-21 Subkategorie: Kindheitstraum S. 21 Subkategorie: Menschenkontakt S. 22 Subkategorie: Familiärer Pflegefall S. 22 Die Kategorie: Vorkenntnisse S. 22 Subkategorie: Familiäre Tradition S. 23 Subkategorie: FSJ S.


23 Subkategorie: Zivildienst S. 23 Subkategorie: Praktikum S. 23-24 Die Kategorie: Interesse an der Pflege & Medizin S. 24 Subkategorie: Long life learning und Weiterbildung S. 24 Die Kategorie: Konjunkturschwankungssicherer Job S. 24-25 Die Analyse der zweiten Frage S.

25 Die Kategorie: Keine Veränderung S. 25 Die Kategorie: Veränderung ja, aber in welche Richtung S. 25 Subkategorie: Lebenswandeländerung S. 26   Die Analyse der dritten und vierten Frage S. 27 Die Kategorie: Entwertung S. 27 Subkategorie: Falsches Image S.

27-28 Subkategorie: Nur ein Frauenjob? S. 28 Die Kategorie: Bewunderung S. 28-29 Subkategorie: Schlechte Arbeitszeit S. 29 Subkategorie: Physische und psychische Anforderungen bzw. Belastungen S. 29-30 Subkategorie: Schlechte Bezahlung S.

30 Subkategorie: Personalmangel/-notstand S. 30-31 Die Kategorie: „Handlanger“-Dasein oder eigenständiger Beruf S. 31-32   Die Analyse der fünften Frage S. 32 Die Kategorie: Gepflegtes Äußeres S. 32-33   Die Analyse der sechsten Frage S. 34 Die Kategorie: Serien-Nichtseher S.

34 Subkategorie: Unrealistisch und Vermittlung falscher Tatsachen S. 34-35 Die Kategorie: Serien-Seher S. 35 Subkategorie: „ER“-Fan´s S. 35 Subkategorie: Amüsante Unterhaltung S. 35   12. Schlussbemerkung S.

35             Der dritte und vierte Teil der Arbeit: (Antje Götz und Sandra Boh) S. 36-40 Krankenhausserien Einleitung S. 36   Die Arztserien S. 36 Entwicklung der Arztserien S. 36 Die Arztserien im Fernsehen S. 37 Das Publikum der Arztserien S.

37 Ärzte und Pflegepersonal S. 37-38   3. Engel oder arztgeile Kaffeetanten??? - Was bieten uns die Soaps? S. 39-40                                                                                 Eine kleine Geschichte, die zu unserem Beruf passt. Leider ist der Verfasser unbekannt.   Als der liebe Gott die Krankenschwester erschuf, machte er bereits den sechsten Tag Überstunden.

Da erschien der Engel und sagte: „Herr, Ihr bastelt aber schon lange an dieser Figur!“ Der liebe Gott antwortete: „Hast du die lange Liste spezieller Wünsche auf der Bestellung gesehen? Sie soll als Mann und als Frau lieferbar sein, wartungsfrei und leicht zu desinfizieren, aber nicht aus Plastik, sie soll Nerven wie Drahtseile haben und einen Rücken auf dem sich alles abladen lässt, dabei aber so zierlich, dass sie sich in viel zu kleinen Dienstzimmern wohl fühlen kann. Sie muss fünf Dinge zur gleichen Zeit tun können und soll dabei immer noch eine freie Hand haben.“ Da schüttelte der Engel den Kopf und sagte: „Sechs Hände, das wird kaum gehen!“ „Die Hände machen mir keine Kopfschmerzen“, sagte der liebe Gott, „aber die drei Paar Augen, die schon das Standardmodell haben soll: ein Paar, das nachts durch alle Wände sehen kann, damit eine Nachtwache zwei Stationen betreuen kann, ein zweites Paar am Hinterkopf, mit dem sie sieht, was man vor ihr verbergen möchte, was sie aber unbedingt wissen muss, und natürlich das eine hier vorn, mit dem sie einen Patienten ansehen kann und ihm andeutet: „Ich verstehe Sie und bin für Sie da“, ohne dass sie ein Wort sprechen muss.“ Der Engel zupfte ihn leicht am Ärmel und sagte: „Geht schlafen Herr und macht morgen weiter.“ – „Ich kann nicht“, sagte der liebe Gott. „Ich habe bereits geschafft, dass sie fast nie krank wird, und wenn, dann heilt sie sich selber; sie kann begreifen, dass zehn Doppelzimmer 40 Patienten bedeuten kann, aber 10 Stellen oft nur fünf Schwestern sind; sie hat Freude an einem Beruf, der alles fordert und schlecht bezahlt wird, sie kann mit Schaukelschichten leben und kommt mit wenigen freien Wochenenden aus.

“ Der Engel ging langsam um das Modell der Krankenschwester herum: „Das Material ist zu weich“, seufzte er. „Aber dafür zäh“, entgegnete der liebe Gott. „Du glaubst gar nicht, was das alles aushält!“ – „Kann sie denken?“ – „Nicht nur denken, sondern auch urteilen und Kompromisse schließen“, sagte der liebe Gott. Schließlich beugt sich de Engel vor und fuhr mit dem Finger über die Wange des Modells. „Da ist ein Leck“, sagte er. „Ich habe Euch ja gesagt, Ihr versucht zuviel in das Modell hineinzupacken!“ – „Das ist kein Leck, das ist eine Träne!“ – „Wofür ist die?“ – „Sie fließt bei Freude, Trauer, Enttäuschung, Schmerz und Verlassenheit“, sagte der liebe Gott versonnen, „die Träne ist das Überlaufventil!“   Verfasser unbekannt           Die Entstehungsgeschichte dieser Projektarbeit: Wir erhielten im Schulunterricht den Arbeitsauftrag eine Projektarbeit auszuarbeiten.

Das Thema konnten wir uns selbst aussuchen. Es sollte natürlich aber schon in den Rahmen unseres Berufsfeldes, also der Krankenpflege, hinein passen. Nach kurzer Diskussion haben wir uns dann im vierköpfigen Team, für das Thema „Berufsbild der Krankenschwester/-Pfleger“ entschieden, welches über die Berufspolitik und den Stellenwert unseres Berufes berichtet. Zusätzlich wollten wir aber auch Meinungen von zukünftigen Krankenschwestern/-Pflegern, einarbeiten, die wir im Rahmen eines kleinen Fragebogens befragt und die daraus gewonnen Daten ausgewertet haben. Der letzte Teil unserer Projektarbeit ergab sich schließlich aus der allgemeinen Beliebtheit bzw. dem Überangebot an Krankenhausserien im Fernsehen, so dass wir diesen Aspekt in unsere Arbeit mit dazu aufnahmen.

Was wir insgesamt mit dieser Arbeit erreichen möchten, ist schlicht und einfach ein etwas selbstkritischen Einblick in die Krankenpflege, basierend auf unsere derzeitigen Kenntnisse als Auszubildende dieses Berufes. Die Selbstkritik sollte dabei durchaus als konstruktive Kritik und nicht als ein „Selbstzerfleischungsakt“ verstanden werden. Wir stehen hundertprozentig hinter unserer Berufswahl und möchten nicht zuletzt auch anhand dieser Arbeit, in der Öffentlichkeit, für mehr Akzeptanz der Krankenpflege werben, denn ohne diese allgemeine, öffentliche Akzeptanz bleibt , die tägliche Motivation für diesen psychisch und physisch sehr anspruchsvollen Job, auf der Strecke und die Leidtragenden sind die Patienten. Was nun insgesamt aus unserer Arbeit geworden ist, können Sie auf den folgenden Seiten selbst nachlesen. Die Verantwortung für die Texte übernehmen die jeweiligen Verfasser!   Désirée Schmidt  Schluss mit „Schwesterchen“     Am Anfang war der Glaube   Ärzten und Schwestern werden heutzutage unterschiedliche Aufgaben zugeteilt und zugewiesen. Natürlich ist auch ihre Ausbildung vollkommen anders, da Ärzte studieren und Fachkrankenpflegepersonal eine Ausbildung machen.

  Betrachtet man aber den geschichtlichen Hintergrund, der die beiden Berufe zu dem machte, was sie heute sind, so fällt auf, dass beide Berufe ansatzweise einen ähnlichen Ursprung haben. (1) Analog zur Krankenpflege ist auch die frühe medizinische Tätigkeit an Religion und Glauben gebunden gewesen. So lag beispielsweise die Ausübung der Medizin bei Hochkulturen in den Händen der Priester. Erst 400 Jahre vor unserer Zeitrechnung passierte es, dass ein Grieche die Vielfalt der ausübenden medizinischen Ansätze zu einer Gemeinschaft zusammen schwor: Der Eid des Hippokrates entstand der seit 1948 vom Weltärztebund angenommen ist. (1) Eine Aufteilung der Medizin in viele verschiedene Teilgebiete zu Beginn des 19. , vor allem aber im 20.

Jahrhundert, sowie die rasanten wissenschaftlichen Erkenntnisse, die Technisierung und zuletzt ihre Organisation in Gremien wie der Ärztekammer, oder der Nordbadischen Kassenvereinigung machen verständlich warum die Medizin heute einen so hohen Ethos hat. (1)       Zur Entwicklung der Krankenpflege und Ihrem Berufsstand   Die Geschichte der Krankenpflege geht mit weitaus weniger Glorie einher, wie die der Medizin. (1) Zum einen war Krankenpflege jahrhundertlang ein originärer Aufgabenbereich der Familie, was auch heute noch den Wissenstand einiger verantwortlicher Politiker bildet. So erwiderte die frisch eingeführte Bundesgesundheitsministerin der CDU, nach gewonnener Wahl 1988 auf die Forderung der Pflegenden nach mehr Personal und Gehalt, dass dann wohl noch mehr Kaffee getrunken werden könne. Eine Äußerung die von der Unwissenheit mancher Politiker zeugt, wenn es um das Aufgabenfeld der heutigen Pflege geht.(1) Weiter war die Pflege lange Zeit eng mit der Kirche verbunden.

In diesen kirchlichen Einrichtungen, waren Nonnen diejenigen, die das Sagen hatten, Ärzte kamen nur zur Visite vorbei, hielten sich sonst von diesen Einrichtungen fern und hatten daher auch keinen Einfluss auf deren Leitung. Jedoch sollte dies nicht von langer Dauer sein, denn bereits um 1900 nisteten sich Ärzte in der Leitung von Krankenhäusern ein. Betrachtet man die Reihe von Fähigkeiten und den Schulabschluss den man nicht nur heute, sondern auch damals brauchte um Mediziner zu werden, so waren die Anforderungen an Menschen die in die Krankenpflege wollten recht simpel. So schrieb 1854 Carl Emil Gedike in seinen „Notwendige Eigenschaften zur Krankenwarte“, in „Paragraph 19: Nicht abschreckendes Äußeres, zu einem abschreckenden Äußeren des Krankenwärters gehören besonders Verlust der Nase, eingewurzelte Gesichtsausschläge, kreischende, heißere Stimme, widerwärtiger Geruch des Mundes oder der Füße. (1) Jedoch schritt die Entwicklung heran, in der Pflegekräfte immer mehr von der Leitung entfernt wurden, und immer weiter in eine selbstaufopfernde, gehorsame und untergebene Rolle gesteckt wurden, - bis heute hat sich daran nichts geändert.       2.

Die heutige Zusammenarbeit – Nebeneinander oder miteinander?   Stellen wir uns heute eine halbwegs durchschnittliche Station vor: Ein Pflegeteam, ein Stationsarzt, Assistenzärzte, Hilfskräfte, Patienten...   Wie mag wohl unser Stationsalltag der Zukunft aussehen? Überspitzt gesagt vielleicht so: gut und straff durchorganisiert und hierarchisch geordnet, lebt man so miteinander. Ärzte ärgern sich über das Pflegepersonal, das Pflegepersonal ärgert sich über Ärzte, und das tagein und tagaus – H A L T !!!! Soll das etwa unsere Zukunft sein, sollen wir etwa alle als frustrierte Hilfskräfte und Apostel der Nächstenliebe enden? Ist es nicht an der Zeit das sich die Pflege endlich durchsetzt, zeigt was sie kann, ihre Forderungen klar und deutlich ausspricht? Aber um das zu erreichen, müssen wir uns mit unserem heutigen Arbeitstag auseinander setzen und unsere Fehler und die der Ärzte analysieren.         2.

1 Der Alltag der Pflege   Fragt man nach Worten, die Menschen mit dem Krankenhaus in Verbindung bringen, so fallen Worte wie: Nächstenliebe, Humanität und viele mehr die alle etwas mit Helfen und Nächstenliebe zu tun haben. Humanität, ein schönes Wort, mit dem sich auch das Krankenhaus in Verbindung bringt, es möchte als eine humane Institution erscheinen. Nur gibt es da ein Problem, es verwirklicht seine Anliegen innerhalb inhumaner Zusammenhänge. Ein System wie das Krankenhaus hat seine eigene Dynamik und diejenigen, die in einem solchen System arbeiten, tragen bewusst und unbewusst dazu bei, diese Dynamik aufrechtzuerhalten. Aber es ist ein krankes und krankmachendes System, dass auf einer zutiefst gestörten Kommunikation zwischen Ärzten und Pflegepersonal basiert. (5) Sicherlich kommt nun die Frage, warum dieses System funktioniert, wenn es so gestört ist? Es funktioniert, weil Tabus vorhanden sind, weil auf Seiten des Pflegepersonals falscher Respekt gegenüber Ärzten herrscht, und weil wir vielleicht selbst zu bequem sind um für unsere Belange einzustehen.

Frust, der sich auf Seiten des Pflegepersonals aufstaut, wird über destruktive Verhaltensweisen bekämpft:   Anpassung bis zur fast devoten Akzeptanz der Ärzte Abgrenzung gegenüber den Ärzten Abwertung aller Ärzte Verweigerung von Hilfestellung und Assistenz Überhören, Vergessen oder Verschlampen von Anordnungen Verdeckte Widerstandshandlungen bis hin zum Boykott Dienst nach Vorschrift Reduzierte Kommunikation (5)   Wenn man mit diesen Problemen ständig, Tag für Tag belastet ist, verliert man irgendwann den Blick für das wesentliche, was in unserem Beruf der Patient ist und immer sein wird. Dieses Spiel endet genau dann, wenn auf einmal aufgrund dieser Probleme das Wohl des Patienten gefährdet ist, wie es von einem Schüler berichtet wurde: Einem Patient der unter einer COPD litt, wurde von einem jungen Assistenzarzt eine BGA entnommen. Dieser Arzt hatte auf der Station ein geringes Ansehen, da er überall seinen Abfall liegen ließ, darüber hinaus nach Ansicht des übrigen Personals die Patienten schlecht versorgte. Als der Schüler von der Intensivstation mit dem Ergebnis kam und die pO2-Sättigung nur bei 71% lag, teilte er dies sofort der zuständigen Schwester mit. Er ging davon aus, dass diese gleich den zuständigen Arzt rufen würde. Statt dessen meinte sie nur, wenn der so was abnimmt soll er sich auch um den Befund kümmern, dass der Patient allerdings unter erheblichen Atembeschwerden litt interessierte sie wenig.

      3.0 Auf der Suche nach Erklärungen   Warum und woher stammen solche Verhaltensweisen? Es sind genau drei große Säulen, auf denen sich diese Probleme stützen:   das geringe gesellschaftliche Ansehen Ignoranz der eigenen Proffesur auf Seiten der Ärzte Fehlende Pflegekompetenz         3.1 Geringes gesellschaftliches Ansehen   Unser geschichtlicher Rückblick hat deutlich gemacht, was unser Berufsbild nachhaltig geprägt hat. Jedoch dürfen wir die Gründe für das geringe gesellschaftliche Ansehen nicht nur in der Vergangenheit suchen. Die Verantwortung für eine Verbesserung des Ansehens liegt immer bei der jeweiligen Pflegekraft selbst. Natürlich wird unser Berufsbild auch stark durch Medien beeinflusst, die in den Köpfen der Menschen ein völlig falsches Bild entstehen lassen.

Dies beginnt mit den beliebten Arztromanen in denen der gutaussehende Arzt immer die blonde, vollbusige und etwas naive Krankenschwester heiratet. Jedoch ist es nicht immer so, es gibt ohne weiteres fachlich sehr kompetente Ärzte und Schwestern, genauso gibt es aber auch das Gegenteil und das wird nie gezeigt. Was wäre Deutschland ohne Professor Brinkmann, Schwester Stefanie und St. Angela. Serien, die den Menschen unseren Beruf nahe bringen wollen, vielleicht auch sollen und nicht können. Würden diese Serien wenigstens ansatzweise etwas Wahres vermitteln oder zeigen, was eigentlich bei unserer Arbeit im Vordergrund steht, nämlich der Patient, wären diese Serien vielleicht noch erträglich.

Anstelle dessen wird über Beziehungen berichtet, Liebeleien, Schwestern die in ihrem Job die Selbstverwirklichung suchen, sich über alle Vorschriften hinwegsetzten und anschließend noch gelobt werden. Diese erwähnten Liebeleien gibt es ohne weiteres im Krankenhaus, aber was wirklich unseren Beruf ausmacht, der Mensch gerät ganz in den Hintergrund. Genauso die abstrusen Dienstwege, bei denen eine Schwesternschülerin von einem Chefarzt einfach so gekündigt bekommt und zwei Tage später wieder arbeiten darf. Dies sind nur ein paar der Gründe die zu unserem schlechten Bild in der Öffentlichkeit beitragen.         3.2 Ignoranz auf Seiten der Ärzte   Ein weitaus größerer und traurigerer Faktor, ist die Ignoranz des pflegerischen Handelns auf Seiten der Ärzte.

Fragt man Ärzte, was sie sich von Pflegekräften wünschen, so hört man recht häufig, dass sie sich einen Partner an ihrer Seite wünschen. Aber unter einem Partner, versteht man eine gleichberechtigte, selbstständige und unterstützende Kraft – nicht eine billige Hilfskraft. Das wir als solche gesehen werden ist komisch, sind doch unsere Aufgaben, in ähnlicher Weise niedergeschrieben wie die der Ärzte.   Bundesärztekammer 1988: Aufgabe des Arztes ist es Leben zu erhalten, die Gesundheit zu schützen und wiederherzustellen sowie Leiden zu lindern. Der Arzt übt seinen Beruf nach den Geboten der Menschlichkeit aus. ( §1 Abs.

2)   Ähnlich der Weltbund der Krankenschwestern und Krankenpflegern ( 1973 ):   Die Krankenschwester hat vier grundlegende Aufgaben: Gesundheit zu fördern, Krankheit zu verhüten, Gesundheit wiederherzustellen, Leiden zu lindern. Zur Pflege gehört die Achtung vor dem Leben, vor der Würde und den Grundrechten des Menschen. ( 4 )   Aus Interviews mit verschiedenen Chefärzten ging hervor, dass heute sehr oft von den heutigen Ärzten, diese Oberschwester von einst, die immer da war und die jungen Ärzte bei der Hand nahm, ihnen alles Nötige beibrachte und auch mal schimpfte, wenn es nötig war, über alles Bescheid wusste und für Ordnung sorgte, vermisst wird. Da diese Erwartungen auch heute noch an das pflegerische Personal gestellt wird, ist fast anzunehmen, dass Ärzte sich heutzutage nicht mehr für ihren Nachwuchs zuständig fühlen, oder so ausgedrückt, sie nicht mehr „erziehen“ wollen. Die Einsicht ärztlicher Mitarbeiter, die eigenverursachte Unordnung selbst zu beseitigen, wäre ein erster Schritt einer Besserung in Richtung der beidseits gewünschten Partnerschaft. Von benutzten Instrumenten oder Kanülen, die nach Gebrauch einfach im Bett liegengelassen werden, “bis die Schwestern das wegräumen“, oder vom ungefragten sich bedienen vom Frühstückstisch, wobei anschließend das benutzte Besteck selbstverständlich auch noch liegen bleibt, gibt es ein weites Übungsfeld für viele Mediziner, diesen Zustand zu verbessern.

Dass nur Krankenpflegekräfte für Ordnung, Qualität, Wirtschaftlichkeit und Humanität im Klinikum verantwortlich sein sollen, dürfte zwar nicht sein, entspricht aber weitgehend dem erlebten Klinikbetrieb ( Wegenast 1995, Seite 24). (7)     Einer der Gründe für dieses sich bedienen lassen auf Seiten der Ärzte, dürfte wohl in der Tatsache zu suchen sein, dass Ärzte und Pflegekräfte, Angehörige nicht nur unterschiedlicher Berufe sind, sondern auch unterschiedlicher Kulturen, ihr Denken, Handeln und Fühlen folgt unterschiedlichen Deutungen, Werten und Bindungen. Pflegende haben eine ganz andere Auffassung von ihrer Arbeit, sie wollen Menschen in Krisensituationen beistehen und helfen. Sie möchten Menschen helfen, ihren Zustand zu akzeptieren, möchten als Berater in verschiedenen Lebenssituationen eintreten. Sie sehen bei ihrer Arbeit einen Menschen vor sich. Ärzte können hingegen genauso sozial denken und handeln, jedoch unter einem anderen Deckmantel.

Für sie ist es wichtig, dass dieses Organsystem funktioniert und dessen Funktion auch aufrecht erhalten werden kann. Ärzte im stationären Bereich ziehen sich fast immer auf das zurück, was sie als den „ harten Kern „ ihrer klinischen Arbeit ansehen: Notfallbekämpfung und Kontrolle pathogener Prozesse. Den eigentlichen und wahren, harten Kern helfender Berufe wie: Schmerzlinderung, Gefühlsregulierung, Beratung, Lebensorientierung etc. überlassen sie vor allem den Pflegepersonal sowie den Angehörigen der Patienten. (7)         3.3 Pflegekompetenz !?   Pflegekompetenz, ein tolles Wort, in dem viel steckt, viel gutes und viel schlechtes.

Was ist eigentlich Pflegekompetenz? Ein Wort das jemand erfand, weil es sich toll und pompös anhört? Nein, es ist ein Wort, dass die Qualität der Pflege, die eine Pflegeperson betreibt beurteilt und bewertet. Die Pflegekompetenz in Deutschland lässt nach verschiedenen Meinungen bei den meisten Pflegekräften zu wünschen übrig. Kompetenz bezieht sich nicht nur auf Dinge wie jemand lagert oder wäscht, nein Kompetenz, oder genauer gesagt Pflegekompetenz, bezieht sich auf alles, auch körperliche und seelische Pflege. An zwei Beispielen soll gezeigt werden, wie dringend es ist, in Deutschland mehr Pflegekompetenz zu fordern und deren Entstehung zu fördern.     Frau Schäfer:   Frau Schäfer ist 30 Jahre alt und ihr wurde die Gebärmutter entfernt, obwohl die Patientin noch einen Kinderwunsch hatte, entschied sie sich für diese OP, da sie unter einem stark blutenden Uterus myomatosus litt. Am ersten postoperativen Tag wird Frau Schäfer von einer Schülerin des dritten Lehrjahres und einem PA versorgt.

Als die Schülerin die Patienten bat zum Betten machen aufzustehen, klagt diese über so heftige Schmerzen, dass der PA die Prüfung abbricht. Die Schülerin bittet die Stationsleitung um ein Schmerzmittel für die Patientin, um Ihre Prüfung fortsetzen zu können. Diese verweigert dass, da die Patientin einen niederen Blutdruck hat, und alle Schmerzmittel kreislaufbelastend wären. Jedoch fragt sie nicht die Ärztin, nach einer Möglichkeit der Schmerztherapie. Am nächsten Tag erzählt die Schülerin, dass die Patientin, dann am Nachmittag zu dieser Mobilisation regelrecht vergewaltigt wurde, ohne Rücksicht auf ihre Schmerzen zu nehmen. ( 6)   Schaut man weiter, zum Beispiel auf internistische Stationen, ist die Inkompetenz mancher Pflegenden erschreckend.

Hier wird ohne Rücksicht auf Verluste gewaschen, eingecremt und mindestens 3x täglich Blutdruck gemessen. Jedoch ist die Krönung, dann die mindestens 2x tägliche Pneumonieprophylaxe, die folgendermaßen aussieht: Herr Maier, es wird jetzt mal kalt – dann wird Herrn Maier schnell etwas Pinimenthol auf den Rücken geknallt, er wird zum durchatmen aufgefordert und fertig. Jegliche weitere Maßnahmen, die zur Prophylaxe oder Therapie bei einer Pneumonie möglich wären, werden vollkommen außer acht gelassen, denn wir dürfen nicht vergessen, wir haben für so was keine Zeit.   Diese beiden Beispiele, zeigen deutlich was vielen Pflegekräften fehlt. Es fehlt ihnen an Empathie, der Kunst des sich in andere hineinversetzten zu können. Gerade Fachpersonal, das weiß, wie operiert wird, usw.

sollte doch bestens Bescheid wissen mit was für Schmerzen die Patienten die ersten Tage nach der OP zu rechnen hat. Zum zweiten fehlt es hier an der notwendigen Kompetenz, da die Patientin in Beispiel 1, bestimmt schon bei der Aufnahme einen niederen Blutdruck gehabt hatte, hätte man sich frühzeitig um ein geeignetes Schmerzmittel kümmern sollen und müssen. Der dritte Punkt, ist die traurige Erkenntnis, dass leider viele Schwestern und Pfleger rein ablauforientiert handeln und pflegen. Traurig ist das deshalb, weil dieses Denken und dieser Pflegestil auf dem Modell der multidimensionalen Patientenorientierung nach WITTNEBEN 1997 die unterste Stufe darstellt.   Diese beiden abschreckenden Beispiele, spiegeln leider den Alltag vieler Kliniken wieder. Wenn man diese Beispiele liest, bekommt man weitere Antworten auf unsere Stellung in der Gesellschaft.

Und irgendwo wird auch verständlich warum wir bei Ärzten manchmal eine so schlechte Stellung haben, den vor inkompetentem Personal, haben manchmal selbst Kollegen aus den eigenen Reihen keinen Respekt, wie sollen dies dann erst Ärzte haben??         3.4 Aus der Sicht der Ärzte   Aus ärztlicher Sicht hat sich in letzen Jahren doch einiges geändert und das zum positiven hin. Noch 1967 bestand Übereinstimmung drin, dass das Verhältnis zwischen Ärzten und Schwestern von Hierarchie geprägt wurde. Früher war es so, dass Schwestern passiv blieben, sie hielten sich mit Äußerungen über die Verordnungen zurück und führten diese einfach nach bestem Gewissen aus. Auch wurde das Verhältnis von dem gesellschaftlich anerkannten Mann-Frau-Verhältnis geprägt. Bereits bei der Ausbildung brachte man den Schülerinnen dieses Rollenspiel bei und legte sehr viel Wert auf die Einhaltung dieser ungeschriebenen Gesetzte.

35 Jahre später zeigen sich doch deutliche Veränderungen:   In der Öffentlichkeit ist die allgemeinen Hochachtungen vor Ärzten gesunken, man hat erkannt dass sie auch „nur“ Menschen sind mit ganz natürlichen Stärken und Schwächen. Ärzte sind in zunehmendem Maße Frauen, 50% der Studierenden im ersten Semester sind Frauen. Insgesamt ist die Zahl der Ärzte immer größer geworden, während die Zahl der Schwestern rückläufig ist. Daher kann man davon ausgehen, dass die pflegerische Arbeit mehr geächtet wird als die ärztliche. Rahmenbedingungen der Pflegenden werden mehr beachtet, ihre Autonomie spiegelt sich auch darin wieder, das sie meist Teil der Krankenhausleitung sind.   Es bleibt zu hoffen, dass sich im laufe der Zeit noch mehr ändern wird, und vor allem eher in unserem alltäglichen miteinander.

          4.0 Hat Pflege Zukunft?   Mit Sicherheit liegen die Gründe für die momentane schwere Situation der Pflegenden nicht nur bei den Pflegenden selbst. Die Kassenbeiträge steigen, die Patienten werden immer mehr und älter, so dass der Anspruch an das Personal immer größer wird. Aber dennoch, trotz der ganzen Einsparungen und Veränderungen hat die Pflege eine Zukunft, wenn wir beginnen folgendes zu berücksichtigen:  Wenn sie den Patienten endlich als Kunden sieht, und damit als König weil sie selbst Widerstände aushalten und dann auch Pflege gestalten kann. Krankenpflege hat Zukunft, wenn sie ihrem ureigenen Auftrag gemäß Krisenbewältigung und Lebensstruktur/-perspektiven berücksichtigt Krankenpflege hat Zukunft, wenn Pflegepersonen hinter jedem Patienten einen Menschen mit eigener Lebensperspektive sehen und daraufhin handeln, weil Patienten in Krisensituationen Menschen neben sich brauchen – neben dem Skalpell, der Medikation – und dafür brauchen wir hoch qualifizierte Pflegende. ( 10 )       5.

0 Die Ausbildung von Pflegefachkräften   Jedoch fragt man sich woher nun dieses hoch qualifizierte Personal kommen soll. Jedoch sind unsere Herrn Politiker schon daran ein neues KrPflG zu entwerfen, nach dem das alte von 1985 erhebliche Mängel aufweist.   Das seit 1985 geltende Krankenpflegegesetz (KrPflG) bestimmt in § 5 Abs. 4a und b, dass die praktische Ausbildung „...

in der Krankenpflege durch Krankenschwestern oder Krankenpfleger gewährleistet...“ wird. Durch diese Vorgabe wird der Stellenwert der praktischen Ausbildung stark vernachlässigt, da nicht, wie im Berufsbildungsgesetz verankert, Angehörige der jeweiligen Berufsgruppe nur durch Zusatzqualifikationen ( Meister) ausbilden dürfen. Dahingegen soll jede examinierte Pflegekraft für die praktische Ausbildung der Schüler verantwortlich sein, überdies werden die Auszubildenden auf die Stellenpläne der Kliniken angerechnet ( derzeit 7:1 ) nach § 17 Krankenhausfinanzierungsgesetz ( KHG).

(6) In der Praxis allerdings ist die Anleitung recht mager. Die Schüler sollen sich möglichst schnell in den Stationsalltag einfügen, das heißt, sie werden so eingesetzt, dass im Alltag maximaler Nutzen zugunsten eines reibungslosen Ablaufes entsteht. Das Erreichen der Ausbildungsziele, wie in § 4 KrPflG festgeschrieben, ist weder gewünscht noch realisierbar. Entwicklungsmöglichkeiten der Pflegenden werden dadurch praktisch ausgehebelt. Die Pflege vermittelt Routine, die Auszubildenden passen sich dieser Routine an. Der Lohn ist dann ein Beurteilungssatz wie : „.

..war uns eine große Hilfe...“.

( 6 )       5.1 Das neue Krankenpflegegesetz   So plant man ein neues KrPflG, dass 2004 in Kraft treten soll, in dem aber immer noch eine Anrechnung der Auszubildenden auf dem Stellenplan steht. Diese Anrechnung soll durch Änderung des § 17a des KHG von 7:1 auf 9,5:1 erhöht werden. Dagegen fordert jedoch der DBfK eine Herausnahme jeglicher Anrechnung auf dem Stellenplan. Im § 4 Abs. 2 des Entwurfes zur Neuordnung der Pflegeberufe wird festgeschrieben, dass die Gesamtverantwortung der Ausbildung bei der Schule liegt, jedoch nicht ohne zu ergänzen „(.

..) die Praxisanleitung ist durch die (...) Einrichtungen sicherzustellen“.

Was zu begrüßen ist, dass ist der Entwurf einer Ausbildungs- und Prüfungsverordnung ( KrPflAPrV) in der für Praxisanleiter in § 2 Abs. 2 ausdrücklich eine berufspädagogische Zusatzqualifikation gefordert wird. (6) Es bleibt nur zu hoffen, dass sich vielleicht wirklich etwas mit dem in Kraft treten des neues Gesetzes bewegt werden kann.       5.2 Der Umgang mit Auszubildenden   Wenn ein neuer Schüler auf eine Station kommt, so wird er erst über den Stationsablauf informiert, man erwartet ein schnelles einarbeiten und mitschwimmen im Strom. Des weiteren erwartet man auf vielen Stationen Unterwürfigkeit, Ausführung jeglicher Aufgaben, könnte man deren Notwendigkeit noch so in Frage stellen.

Erfüllt er all diese Dinge, übt nie Kritik, und macht was man ihm sagt, dann kann der Schüler mit einer guten Beurteilung rechnen. Fällt Ihnen etwas auf? Genau, was ist mit Anleitungen? Was ist mit der Kontrolle der durchgeführten Pflege? Was ist mit Praxisanleitungen? Was passiert wenn Schüler Kritik üben? Sicher gibt es Tage an denen auf Stationen wenig Zeit ist, gerade in Zeiten der Personalknappheit ist dies bestimmt keine Seltenheit. Jedoch darf es nicht sein, dass die wenige Zeit immer als Ausrede missbraucht wird. Schaut man sich Schüler des ersten Lehrjahres an, so fällt auf dass diese doch sehr darauf bedacht sind, nach Schule zu arbeiten und mit ihren Möglichkeiten versuchen dass theoretisch erlernte in die Praxis umzusetzen. Nur wenn Schüler nach der Schule arbeiten, dann geschieht es oft, dass die Schüler daran gehindert werden nach Schule zu arbeiten, da angeblich keine Zeit dafür ist. Mit Sicherheit entwickelt jeder Mensch im Laufe seines Arbeitlebens eigene Strategien, um seine Aufgaben zu lösen.

Des weiteren werden solche Strategien bestimmt auch nicht immer haargenau dem entsprechen was man irgendwann einmal gelernt hat. Jedoch darf es nicht sein, dass man beginnt so zu arbeiten wie es am bequemsten ist und am wenigsten Zeit erfordert, und dem gelernten gänzlich widerspricht, schon gar nicht wenn man junge Menschen in der Ausbildung begleiten möchte. Auch gibt es manchmal Bemerkungen zu hören, die besagen das manche Stationen keine Zeit hätten nach Schule zu arbeiten. Ein fataler Fehler, der Auszubildende in einen Zwiespalt führt, da sie einerseits schulisch korrekt arbeiten möchten andererseits wollen sie auch keinen Ärger mit Ihrer Station haben. Jedoch wird hier von examiniertem Personal im Keim erstickt was eigentlich reifen sollte: eine hochqualifizierte Pflegeperson die weiß warum sie was wann tut, die Kompetenzen aufweisen kann und in der Lage ist patientenorientiert zu pflegen. Dagegen wird in 90% der Fälle eine Pflegekraft reifen, die sich schön dem Ablauf anpasst und morgens routinemäßig weckt und abends routinemäßig in die Nacht entlässt.

Was auch nicht immer oft begrüßt wird auf Stationen, dass sind kritische und kritikübende Schüler. Dies ist doch eigentlich sehr verwunderlich, oder nicht? Liest man doch oft in einem Beurteilungsbogen, dass der Schüler an seiner Ausbildung kein Interesse zeige. Jedoch wenn Schüler dann Interesse zeigen, hinterfragen usw. dann wird ihnen auch hier ein Strich durch die Rechnung gezogen. Liegt das nicht daran, dass ein Großteil der Pflegekräfte erhebliche Wissensdefizite aufweist? Kann es sein, dass viele Angst haben dem Schüler sagen zu müssen, dass sie im Moment auf seine Frage keine Antwort wissen? Würde man diese Fragen stellen, würde bestimmt die Antwort kommen, dass man sich von dem, was man in drei Jahren gelernt hat nicht alles merken kann. Stimmt, ohne Zweifel kann man sich nicht alles merken.

Man sollte aber doch verlangen können, dass eine Pflegekraft die mehrere Jahre in ein und dem selben Bereich tätig ist, sich in ihrem Bereich hervorragend auskennt. Leider gibt es nur wenig Pflegekräfte, die mit Kritik eines Schülers umgehen können und falls sie auf eine Frage keine Antwort wissen, gemeinsam mit dem Schüler in Büchern nachliest. Die Pflicht zu lernen und sich fortzubilden endet nicht mit Bestehen des schriftlichen, mündlichen und praktischen Examens. Es bleibt zu hoffen dass es immer mehr Pflegekräfte gibt, die gerne ausbilden und sich nicht davor scheuen, einmal sagen zu müssen, sie wissen dies oder jenes nicht. Die dann auch bereit sind in Büchern oder Zeitschriften nach zu schauen, um ihr Defizit auszubessern.         6.

Ein Blick in die Zukunft   Zukunft – ein verheißungsvolles Wort das voller Überraschungen steckt. Welche Überraschungen und Veränderungen es für die Pflege mitbringt, bleibt abzuwarten. Aber vielleicht können wir doch etwas schon einmal selbst tun, um die Pflege zu verbessern und ihr Ansehen zu stärken:   Partnerschaftliche Akzeptanz zwischen Ärzten und Pflegepersonal Verbesserung der eigenen Pflegekompetenz Zukunft der Pflege aktiv mitgestalten Verbesserung des Umgangs mit Schülern         6.1 Partnerschaftliche Akzeptanz zwischen Ärzten und Pflegepersonal   Wie die Beziehungen von heute aussehen, haben wir eben erfahren. Aber wie könnten die Beziehungen von morgen aussehen? Was müssen Ärzte und Pflegepersonal ändern, damit endlich eine partnerschaftsähnliche Beziehung zustande kommt?   Um dies zu erreichen müsste folgendes geschehen:   Pflegende, Ärzte und andere therapeutische Berufsgruppen einer Station müssten lernen sich als gemeinsame menschliche Arbeitsgruppe, als therapeutische Gemeinschaft verstehen und damit nicht gegeneinander sondern miteinander für die Patienten arbeiten Wir müssen die eigenen Hierarchien schrittweise aufheben Wir müssen lernen, eine offene und ehrliche Kommunikation und Akzeptanz untereinander zu praktizieren Den eigenen Kompetenzbereich ausbauen und sichtbar zumachen, durch Pflegeplanungen und stichhaltige Dokumentationen Wir sollten lernen die ärztliche Proffesur zu respektieren, was nicht heißt, alles zu akzeptieren Mediziner müssten lernen, Pflegewissenschaft als eigenständiges Forschungsgebiet zu sehen und nicht als Konkurrenzunternehmen zur Medizin, da diese neben der Medizin wesentlich zur Gesundheitsförderung beitragen kann. Gemeinsame Dienstbesprechungen, damit Pflegekräfte sagen können was sie zu medizinischen Überlegungen beitragen können Bildung einer Ethikkommission oder Qualitätssicherungsgruppe, die aus Ärzten und Pflegepersonal bestehen.

Veranstaltung gemeinsamer Fortbildungen (5)   Mit Sicherheit sind dies eine ganze Menge an Ideen und bestimmt wird der eine oder andere beim Versuch diese umzusetzen auf einen harten Felsen stoßen. Man darf eine Veränderung nur schrittweise durchführen, da niemand viele Tote und Verletzten wie bei einer Revolution möchte. Jedoch ist es an der Zeit schrittweise diese Veränderungen durchzusetzen.       6.2 Verbesserung der eigenen Pflegekompetenz   Wie die beiden oben aufgelisteten Beispiele zeigten, mangelt es in Deutschland ganz erheblich an Pflegekompetenz. Eine Möglichkeit diese Kompetenz zu erwerben, ist natürlich die Ausbildung.

Aber was können Menschen tun, deren Ausbildung schon länger zurückliegt und die dennoch etwas an sich und ihrem Arbeitsstill ändern möchten? Ein mit Sicherheit schwieriger Zug ist es seine pflegerische Sichtweise zu ändern und langsam, Stück für Stück, sich zu einer Patientenorientierten Pflege empor zu schaufeln. Den nur wer sein Handeln stets überprüft und bei seinen pflegerischen Verrichtungen nicht nach dem Gießkannenprinzip vorgeht hat die Chance kompetent zu erscheinen. Denn leider ist es im Krakenhaus nicht wie am Fließband, wo jede Konserve gleich aussieht sondern es handelt sich im Krankenhaus um einzelne Persönlichkeiten, die sich nicht alle verallgemeinern lassen, denn alle haben das Recht auf eine Pflege die ihren Bedürfnissen entspricht.     6.3 Zukunft der Pflege aktiv mitgestalten   Wer die Zukunft der Pflege aktiv mitgestalten will, dem bleibt nichts anderes übrig als sich zu organisieren, dass bedeutet der Eintritt in einen Berufsverband und/oder eine Gewerkschaft. Bei diesem Punkt wird sehr oft geäußert, dass man als einziger ja doch nichts ändern könne – ein Trugschluss.

Schaut man zum Beispiel in die Politik, so sind es doch auch hier die kleinen Parteien die den großen Volksparteien einen Wahlsieg bescheren. Denn je mehr Pflegekräfte sich organisieren, desto mehr Gehör finden wir bei den Institutionen die wir erreichen wollen. Derzeit sind etwa 10% der in Deutschland arbeitenden Pflegekräfte in einem Berufsverband organisiert. Auch muss die Bereitschaft zur Weiterbildung bestehen und der Mut, dass neu erlernte im Arbeitsalltag in die Praxis umzusetzen.         6.4 Verbesserung im Umgang mit Schülern   Wir haben eben erfahren wie der derzeitige Umgang mit Schülern auf den meisten Stationen aussieht.

An meinem ersten Lehrkrankenhaus, gab es am ersten Tag der Ausbildung eine Ansprache der Pflegedienstleitung an uns Auszubildenden. Sie sagte: „ Wir wollen und werden aus Ihnen Pflegekräfte machen die sich überall sehen lassen können. Wissen Sie auch warum wir das tun? Weil Sie unsere Zukunft sind.“ Diesen Satz werde ich nie vergessen, Sie sind unsere Zukunft. Genau das ist es was wir lernen müssen zu begreifen, dass Schüler bei unserer täglichen Arbeit kein Klotz, oder gar eine Belastung sind, sondern unsere Zukunft darstellen. Denn wenn wir sie dazu anleiten über ihr tun und handeln nachzudenken, dann haben wir vielleicht das erreicht was so viele wollen, emanzipierte Pflegekräfte mit großartigen Kompetenzen.

Falls wir Schüler aber weiterhin als billige Hilfskräfte angesehen werden, denen man ungeliebte Aufgaben aufs Auge drücken kann, so wird sich nichts ändern, man wird in 40 Jahren noch über das selbe diskutieren wie heute.       7. Zusammenfassung   Was auf den letzten Seiten zu lesen war, war mit Sicherheit eine ganze Menge an Information - einiges wird vertraut geklungen haben und anderes weniger. Manches werden Sie anders sehen, manches auch nicht. Wie auch immer, es wurde auf jeden Fall deutlich das bei der derzeitigen Pflegesituation dringend Handlungsbedarf besteht – und dieses Handeln muss von jedem kommen, man kann nicht das Schicksal von rund 1,1 Millionen Pflegekräften in Deutschland auf die Schultern von 150000 Pflegekräften legen die sich organisiert haben. Wenn durch diese Zeilen vielleicht nur fünf zu einem anderen Denken bewegen wurde und von diesen fünf zwei in einen Berufsverband eintreten und aktiv an der Pflege mitarbeiten, haben diese Zeilen ihr Ziel erreicht.

                  Literaturverzeichnis   ( 1 ) Die Schwester, Der Pfleger, 31 Jahrg. 6/92 Seite 511 – 521 ( 5 ) Pflege Aktuell 11/96, Seite 730 – 733 ( 6 ) Pflegezeitschrift 09/02 Seite 616 - 621 ( 7 ) www.Pflege-net.com/revue/belastungundkonflikt.html ( 10 ) Die Schwester, Der Pfleger 07/02 Seite 598 – 601 ( 4 ) Pflege 2001 Verlag H.Huber, Seite 207 – 213    Das Berufsbild der Krankenschwester/ Pfleger Analyse einer Selbstdarstellung      1.

Die Hinführung und Entstehungssituation unserer Untersuchung: Um von den zukünftigen Krankenschwestern/-Pflegern eine Meinung, über das Berufsbild der Krankenschwester zu bekommen, haben wir im Rahmen eines kleinen anonymen Fragebogens, die auszubildenden Krankenpflegeschüler/innen des Unterkurs 2002/05, sowie den Mittelkurs 2001/04 der Krankenpflegeschule Baden-Baden befragt. Im Unterkurs 2002/05 befinden sich 26 Schüler/innen, die im Kreiskrankenhaus Rastatt, Bühl bzw. in der Stadtklinik Baden-Baden angestellt sind. Von diesen 26 Schüler/innen beteiligten sich 21. Der Mittelkurs besteht aus 25 Schüler/innen, die ebenfalls - wie schon bzgl. des Unterkurses erwähnt - in unterschiedlichen Krankenhäusern angestellt sind, jedoch alle Schüler/innen gemeinsam eine Klasse der Krankenpflegeschule der Stadtklinik Baden-Baden besuchen.

Aus dem Mittelkurs bekamen wir leider nur 18 ausgefüllte Fragebögen zurück. Das bedeutet, dass von insgesamt 51 befragten Krankenpflegeschülerinnen/-er lediglich 39 ausgefüllte Fragebögen zur Auswertung uns wieder erreichten.   Wir möchten uns auf diesem Wege bei den Auszubildenden, welche die Zeit gefunden hatten, unseren kleinen anonymen Fragebogen auszufüllen, recht herzlich bedanken, denn ohne sie wäre diese Untersuchung nicht zustande gekommen, die ein wesentlicher Bestandteil unserer wissenschaftlichen Arbeit über das Berufsbild der Krankenschwester/ Pfleger darstellt. Nochmals, vielen Dank!       2. Die Zielsetzung dieser Untersuchung: Durch diese Untersuchung soll analysiert werden, welche Auffassung die Schüler/innen selbst über das Berufsbild der Krankenschwestern/ Pflegern haben. Wichtig ist hier auch die Frage, wie sie den Beruf der Krankenschwester/Pfleger bewerten und welche Emotionen diesbezüglich bei ihnen hervorgerufen werden.

Welche persönlichen Hoffnungen und Ängste sie durch diesen Beruf erfahren und wie sie ihre Einflussmöglichkeiten einschätzen. Als weiteren Aspekt wollten wir auch auf die Fremdbilder über diesen Beruf, die sich z.B. im Familien- u. Bekanntenkreis offenbaren, eingehen. Kommt es durch diese Fremdbilder im sozialen Umfeld zu einer Beeinflussung der Auszubildenden, oder haben etwa Medien nicht zuletzt durch die Vielzahl der Krankenhausserien im TV, die Möglichkeit Einfluss zu nehmen?       3.

Das Vorgehen bei der Untersuchung: Es wurden sechs Fragen erarbeitet, welche die auszubildenden Krankenpflegeschüler/innen bearbeiten sollten. Die Befragung sollte anonym durchgeführt werden. Der Antwortspielraum der Befragten sollte möglichst groß sein, weshalb die Schüler/innen in Form von Statements völlig frei antworten konnten. Bei vorgegebenen Antworten bestünde die Gefahr, dass die Antworten einem standardisierten Antwortverhalten entsprechen würden, die dem Vorverständnis uns Fragestellender entsprechen würden.       4. Der Ablauf der Analyse: Die Auswertung der erhaltenen Antworttexte wurde in einer induktiven Verfahrensweise unter Mithilfe des Computerprogramms „Maxqda“ vorgenommen.

Die wissenschaftliche Verfahrensweise entspricht der klassischen qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Die Stärke der qualitativen Inhaltsanalyse gegenüber anderen Interpretationsverfahren besteht darin, dass die Analyse in einzelne Interpretationsschritte zerlegt wird, die vorher festgelegt werden. So wird sie für andere nachvollziehbar und intersubjektiv überprüfbar. Es gibt drei Grundformen qualitativer Inhaltsanalyse: Die Zusammenfassung: Ziel ist es, das Material so zu reduzieren, dass der wesentliche Inhalt erhalten bleibt. Durch Abstraktion soll ein überschaubares Korpus geschaffen werden, das immer noch ein Abbild des Grundmaterials ist. Die Explikation: Hier werden zu einzelnen fraglichen Textstellen zusätzliches Material herangetragen, welches das Verständnis erweitert, das die Textstelle erläutert und erklärt.

Die Strukturierung: Diese wohl zentralste inhaltsanalytische Technik hat zum Ziel, eine bestimmte Struktur aus dem Material herauszufiltern. „Das können formale Aspekte, inhaltliche Aspekte oder bestimmte Typen sein.“ Diese Struktur wird nun in Form eines Kategoriensystems herangetragen. Alle Textbestandteile, die durch diese Kategorien angesprochen werden, werden aus dem Material systematisch extrahiert.       5. Das Kategoriensystem: Im Zentrum steht die Entwicklung eines eigenen Kategoriensystems.

Es „soll versucht werden, die Ziele der Analyse in Kategorien zu konkretisieren. Das Kategoriensystem stellt das zentrale Instrument der Analyse dar. Auch sie ermöglichen das Nachvollziehen der Analyse für andere, die Intersubjektivität des Vorgehens“ Das Hauptaugenmerk ist hier auf der Kategorienkonstruktion und Kategorienbegründung. Es gibt zwei Vorgehensweisen bei der Definition von Kategorien. Eine deduktive Kategoriendefinition bestimmt das Auswertungsinstrument durch theoretische Überlegungen. Aus Voruntersuchungen aus dem bisherigen Forschungsstand, aus neu entwickelten Theorien oder Theoriekonzepten werden die Kategorien in einem Operationalisierungsprozess auf das Material hin entwickelt.

Eine induktive Kategoriendefinition hingegen leitet Kategorien direkt aus dem Material in einem Verallgemeinerungsprozess ab, ohne sich auf vorab formulierte Theoriekonzepte zu beziehen. Induktives Vorgehen hat eine große Bedeutung innerhalb qualitativer Ansätze. Es strebt nach einer möglichst naturalistischen, gegenstandsnahen Abbildung des Materials ohne Verzerrungen des Forschers. In dieser Arbeit ist das Kategoriensystem induktiv erarbeitet worden. Bei der reinen inhaltlichen Analyse wurde für jede Antwortreihe des einzelnen Fragen eins bis sechs ein eigenständiges Kategoriensystem, sowie eines für den gesamten Texte, erstellt.       6.

Das Computer-Programm: Beim Erstellen des Kategoriensystems und der Zuordnung der Texte zu den einzelnen Kategorien hilft das Computer-Programm MAXQDA 2001. Dazu wurden alle Antworten der jeweiligen Fragen eins bis sechs ins Programm eingegeben. Das Programm erleichtert in übersichtlicher Weise, Textpassagen den erstellten Kategorien zuzuordnen. Auf unterschiedlichster Art und Weise lassen sich die gewonnen Daten bearbeiten.       7. Die Analyse der ersten Frage: Frage 1: Welche Beweggründe hattet Ihr für diese Ausbildung? Bei dieser Frage interessierte uns die auslösende Beweggründe, welche die einzelnen Krankenpflegeschüler letztendlich dazu bewogen haben, sich für die Ausbildung zur examinierten Krankenschwester/ Pfleger zu bewerben bzw.

die Ausbildung zu beginnen. Für eine übersichtliche intensive Analyse der gegebenen Antworten, wurde ein Kategorie- bzw. Codesystem mit induktivem Charakter angefertigt, dabei wurden den Texten entnommene Bemerkungen Kategorien zugeordnet. Folgende Kategorien ergaben sich dabei:   Menschen-Helfer-Syndrom Kindheitstraum Menschenkontakt Familiärer Pflegefall Vorkenntnisse Familiäre Tradition FSJ Zivildienst Praktikum Interesse an der Pflege & Medizin Long life learning und Weiterbildung Konjunktursicherer Job     7.1 Die Kategorie: Menschen-Helfer-Syndrom Dieses „Samariter“-Dasein ließ sich in etwa ausgewogenem Maße bei den Antworten beider Kurse wiederfinden. „ Es ist ein schönes Gefühl Menschen zu helfen.

Ich möchte Gutes tun.“   „In diesem Beruf bin ich mit `Herz und Seele` dabei. Ich sehe diesen Beruf als meine Lebensaufgabe“   Ein erfreuliches Ergebnis zumal ein Hauptbestandteil der Pflege ist, anderen pflegebedürftige Menschen zu helfen, die Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen zu erhalten bzw. wieder herzustellen oder sie trotz Einschränkungen zu neuen Lebensqualitäten zu befähigen. Ebenso der ICN(International Council of Nursing): „Der Weltbund der Krankenschwestern und Krankenpfleger (ICN) legt vier grundlegende Aufgaben für die in Pflegeberufen Tätigen fest: nämlich Gesundheit zu fördern, Krankheit zu verhüten, Gesundheit wiederherzustellen und Leiden zu lindern. Zur Pflege gehört die Achtung vor dem Leben, vor der Würde und den Grundrechten des Menschen.

Sie wird ohne Rücksicht auf die Nationalität, die Rasse, den Glauben, die Hautfarbe, das Alter, das Geschlecht, die politische Einstellung oder den sozialen Rang ausgeübt. Die Pflegenden üben ihre berufliche Tätigkeit zum Wohle des einzelnen, der Familie und der Gemeinschaft aus...“   Ein Unterkurs- und ein Mittelkursschüler schreiben in diesem Zusammenhang auch von einer „sozialen Ader“, die sie an sich bemerkt haben.   Aber trotz dieses spürbaren Enthusiasmus eines Schülers: „ Ich habe mir die Pflege Kranker zur Lebensaufgabe gemacht“, sollte man als Pflegekraft, auch wenn man sich noch in der Ausbildung befindet, wissen oder sich bewusst machen, welche Gefahren diese „Nächstenliebe und selbstloses Tun“ bewirken kann.

Eine Aufopferung und Selbstaufgabe ist die Folge, was neudeutsch als „Burnout“ bekannt, ein aktuelles und brisantes Thema darstellt. Auf die psychischen und physischen Belastungen, die dieses Burnout auslösen können, werde ich in einer späteren Kategorie, bei Frage 3 bzw. 4, ausführlicher eingehen.     7.1.1Subkategorie: Kindheitstraum Nicht zu verachten sind bei diesem Menschen-Helfer-Syndrom schon der frühe Berufswunsch zur Krankenschwester.

Interessanterweise kommt diese Nennung des Kindheitstraums doppelt so oft im Unterkurs vor als beim Mittelkurs. Allerdings ist die Schlussfolgerung, dass durch das evtl. niedrigere Durchschnittsalter der Unterkursschüler, die Zeitspanne vom Kindergartenalter bis zur jetzigen Zeit kürzer ist und dadurch der Bezug zum Kindheitstraum noch besser im Gedächtnis erhalten ist, unzulässig. In beiden Kursen wird ein doch recht breites Altersspektrum wiedergespiegelt, so dass das Durchschnittsalter nicht so stark ins Gewicht fällt.   „ Es war schon immer von klein auf an mein Wunsch, mich um kranke Menschen zu kümmern, ihnen helfen und beistehen zu wollen.“   „Ich wollte schon seit dem Kindergarten immer Krankenschwester werden“         7.

1.2 Subkategorie: Menschenkontakt Ein weiterer Bestandteil der unseren Berufsstand der Krankenpflege auszeichnet ist der stetige Kontakt mit Menschen.   „Ich wollte schon immer einen Beruf machen, bei dem ich mit Menschen zusammen arbeite und ihnen auch helfen kann“   So steht an jedem Arbeitsalltag, die direkte Zusammenarbeit mit den Menschen, die pflegebedürftig sind, an erster Stelle.   „Grundlage jeglichen pflegerischen Handelns ist die partnerschaftliche Beziehung zwischen Klient und Pflegenden“   Der Menschenkontakt bezieht sich aber nicht nur auf den Kontakt zwischen Patienten und Pflegekraft, sondern auch auf die „Zusammenarbeit und Kommunikation im multidiziplinären Teams unter Berücksichtigung der unterschiedlichen professionellen Zuständigkeiten.“     7.1.

3 Subkategorie: Familiärer Pflegefall Selbst ein Pflegefall in dem sozialen Umfeld kann einer der Beweggründe sein, sich für die Ausbildung zu Krankenschwester/ Pfleger zu entscheiden.   „ Meine Mama lag 5 Jahre im Krankenhaus, da habe ich sehr viel mitbekommen, weil ich sehr oft bei ihr war. Ich denke, dass hat schon ein bisschen dazu beigetragen“   „Meine Tante hat MS und bei Besuchen erkannte ich die Wichtigkeit des Berufes und machte ein Praktikum“       7.2 Kategorie: Vorkenntnisse Als weitere Entscheidungshilfe können auch gewisse Vorkenntnisse über einen Beruf von Vorteil sein. Diese Vorkenntnisse können dabei differenzierter Art sein: z.B.

durch ein Familienmitglied, das in der Pflege oder Medizin arbeitet oder auch durch Erfahrungen, die selbst von den zukünftigen Krankenpflegeschüler/-innen gemacht werden können z.B. durch einen Pflegefall in der Familie oder auch im Rahmen eines vorherigen FSJ, Zivildienstes bzw. Praktikums.       7.2.

1 Subkategorie: Familiäre Tradition Diese Vorkenntnisse können, wie bereits erwähnt, ebenso durch den Familien- oder Verwandtenkreis bedingt sein. Wenn z.B. Familienmitglieder bereits den Berufsweg der Krankenpflege oder evtl. der Medizin eingeschlagen haben und von ihren Erfahrungen berichten. „Meine Tante, die Stationsleitung einer Station ist, hat mir viel erzählt“       7.

2.2 Subkategorie: FSJ Das Freiwillige Soziale Jahr findet immer mehr Akzeptanz, gerade auch bei den Schulabgängern. Dieser Zeitraum kann als Orientierungsphase gewertet werden. Je nach dem, an welcher Arbeitsstelle es geleistet wird, hat es sogar einen pflegepraktikumsnahen Bezug. „Durch das FSJ habe ich gemerkt, dass mir der Beruf der Krankenschwester liegt und Spaß macht“     7.2.

3 Subkategorie: Zivildienst Ähnlich dem FSJ kann der Zeitraum des Zivildienstes zur Orientierung genutzt werden. „ Durch den Zivildienst habe ich meine soziale Ader entdeckt“   7.2.4 Subkategorie: Praktikum Meines Erachtens nach, als eine der besten Entscheidungshilfen für die zukünftigen Krankenpflegeschüler/innen bietet sich das Praktikum an. So ergaben auch über ein Drittel der beantworteten Fragen, dass ein oder sogar mehrere Praktikas von den Krankenpflegeschülern/innen im Vorfeld absolviert wurde, welches bei den meisten sogar „Spaß“ gemacht hat. Durch das Praktikum bekommen die Schüler/innen Einblicke in die evtl.

zukünftigen Tätigkeitsfelder. Sie lernen den Stationsalltag in allen erfreulichen und unerfreulichen Phasen kennen und müssen sich mit diesen auseinandersetzen. Für viele ist es wie mit dem Aperitif vor dem Essen, ein „Appetitanreger“ für die Pflege.   „ Ich habe nun schon so viele Praktikas absolviert und nach jedem hat es mir mehr Spaß gemacht.“   „ Da ich vorher ein Praktikum gemacht hatte, war ich in meiner Entscheidung, die Ausbildung zu machen sicher“   Diesbezüglich steht auch unter den Ausbildungsvoraussetzungen über praktische Tätigkeiten in den „Blätter zur Berufskunde: Krankenschwester/ Krankenpfleger“, dass von der Bu

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