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  Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen

Das Sprichwort, das ich gewählt habe, heisst: WAS DU HEUTE KANNST BESORGEN, DAS VERSCHIEBE NICHT AUF MORGEN! Neben vielen anderen Sprichwörtern besteht dieses aus zwei Elementen, einem ersten Segment, das sich auf das Wort „besorgen“ bezieht, und einem zweiten Segment, indem das Wort „verschieben“ im Mittelpunkt steht. Ich bin überzeugt davon, das jeder hier drin dieses Sprichwort schon mal gehört und sich vielleicht schon seine Gedanken dazu gemacht hat. Sehen wir uns aber zuerst einmal den Aufbau, also die zwei Teilstücke genauer an. Dem ersten Teilstück können wir entnehmen, das es darum geht, etwas zu besorgen oder anders gesagt, etwas zu erledigen. Danach wird im zweiten Stück erläutert, dass man das zu erledigende nicht auf einen späteren Zeitpunkt legen sollte.   Ich definiere die Bedeutung dieses Sprichwortes folgendermassen: Man soll zu erledigende Dinge nicht vor sich her schieben.

Das heisst, wenn sich einem die Eventualität bietet etwas zu erledigen oder zum Beispiel einzukaufen, dann sollte man diese Gelegenheit am Schopfe packen und nicht erst auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben, denn erledigen muss man es ja, ob man will oder nicht und desto früher desto besser. Trotz allem darf man sicherlich auch nicht voreilig handeln, denn eine verfrühte Entscheidung könnte fatale Folgen nach sich ziehen, also muss man genau die goldene Mitte finden. Natürlich kann man sich auch drücken und einfach gar nicht agieren, aber damit bekommt man erstens einen schlechten Ruf, zweitens fällt man in der Gesellschaft auf und drittens verschafft man sich sicher keine Freunde damit.   Wenn man aber im Duden der Sprichwörter nachschlägt, dann findet man diesen Ausspruch noch auf eine zweite Art: „Verschiebe nicht auf morgen, was du heute kannst besorgen.“ Ist die Aussage dieser beiden Sprichwörter wirklich die gleiche? Ich würde sagen ja, nur mit dem kleinen Unterschied, das in der ersten Variante die zwei Wörter „heute“ und „besorgen“ besonders hervorgehoben werden, wobei es bei der anderen Version genau umgekehrt ist, denn da sind es die Wörter „verschiebe“ und „morgen“.   Ich möchte euch jetzt noch eine kleine Geschichte zu meinem Sprichwort erzählen: Es ist Anfang Dezember, die Adventszeit hat begonnen, und stetig kommt Weihnachten näher.

An einem Abend vor dem Fernsehapparat sieht man sich einen Film an, doch schon nach einer kurzen Weile kommt die erste Werbeunterbrechung. Während einer Weihnachtlichen Reklame kommt einem in den Sinn, das man noch Geschenke für Eltern und Geschwister einkaufen muss. Man bildet sich vielleicht schon seine ersten Gedanken zu diesem Thema, doch meistens denkt man dann: „Nur keine Eile, es dauert noch eine ganze Weile bis Weihnachten.“ Die Zeit vergeht, man vergisst es und schon sind wieder zwei Wochen vergangen, als man dann wieder diese Werbung im Fernseher sieht. Dann wirbeln sich die Gedanken wieder auf, man kaut vielleicht die verschiedenen Geschenksmöglichkeiten durch und sagt sich dann wahrscheinlich: „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, Zeit ist noch genug vorhanden und schliesslich ist morgen auch noch ein Tag.“ Und schon ist man im Teufelskreis gefangen, so schiebt man diese Aufgabe vor sich her bis dann der ernste Augenblick kommt, der Weihnachtsnachmittag, an welchem man dann gezwungen ist, alle Geschenke auf einmal zu besorgen und einzupacken.

Musste es so weit kommen? War dieser Stress nötig? Ich würde behaupten, obwohl mir das selbst auch schon passiert ist, nein, denn man hatte doch vorher schon übermengen von Zeit, die man nicht nutzte. Ich glaube, dass eine solche Geschichte dem einen oder anderen bekannt vorkommen mag, aber immerhin konnte man eine Lehre daraus ziehen und es nächstes Mal besser machen. Vielen Dank.

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