Inhalt sigfried lenz fundbüro
Inhalt
Die Hauptperson, um die es im Buch "Fundbüro" geht, heißt Henry Neff und ist 24 Jahre alt. Er hat eine Schwester namens Barbara die für den Einkauf des Familienbetriebes verantwortlich ist. Sie wohnt mit der Mutter im Elternhaus und hilft Henry, der in einer eigenen kleinen Mietwohnung lebt, regelmäßig mit kleinen Geldbeträgen aus. Henry wollte nicht im Familienunternehmen arbeiten.
Er hat keine Lust auf der Karriereleiter nach oben zu kommen und fängt deshalb im Fundbüro eines Hauptbahnhofs an zu arbeiten. "Mir genügt´s, da zu bleiben, wo ich bin", (Seite 58 ff.
) ist sein Motto, nach dem er auch lebt. Henry findet Gefallen an seinem neuen Arbeitsplatz, da der reich an Kuriositäten und absonderlichen Vorkommnissen ist. Jeden Tag begegnet er Menschen, die Dinge verlieren und liegen lassen. Bei jedem der etwas verloren hat muss Henry einen Besitznachweis fordern, was er immer auf seine eigene Art macht. Zum Beispiel vermisst ein Messerwerfer sein Handwerkszeug und muss mit einem Probewurf beweisen das die Fundsachen auch ihm sind, ein andermal vermisst eine Schauspielerin ihr Textbuch und muss mit einer Textpassage ihr Eigentum beweisen.
Im Fundbüro arbeiten außer Henry noch sein Chef Hannes Harms, Albert Bußmann ein langjähriger Mitarbeiter und Paula Blohm, die für die Schreibarbeiten im Fundbüro zuständig ist.
Zu seiner Kollegin Paula versucht Henry während der ganzen Geschichte eine Beziehung aufzubauen. Er lädt Paula immer wieder ein, was sie manchmal oder nur aus Mitleid annimmt. Sie gehen ins Kino und ein paar mal zusammen Essen, doch Henrys Hoffnung ist ganz umsonst, denn Paula ist verheiratet. Ihr Mann ist Synchronsprecher und deswegen sehr häufig auf Geschäftsreisen.
Zu seinem Kollegen Albert baut er ein sehr gutes, freundschaftliches Verhältnis auf. Albert ist oft sehr besorgt um seinen alten Vater, den er doch pflegen muss.
Dieser verirrt sich oft, da er an Alzheimer leidet. Durch das viele Leid in seinem Leben beginnt Albert zu trinken, und ist zum Alkoholiker geworden. Im Laufe der Handlung wird er von der Bahnverwaltung in die Frühpensionierung geschickt. Da Henry jedoch als letztes ins Fundbüro gekommen ist, versuchte er alle Hebel in Bewegung zu setzten damit sein neuer Freund wieder arbeiten kann. Er würde dafür sogar seinen eigenen Arbeitsplatz aufgeben.
Als Henry schon einige Zeit im Fundbüro arbeitet, wird an einem Tag ein Aktenkoffer eingeliefert.
Wie nach Vorschrift muss Henry den Inhalt kontrollieren und findet Bewerbungsunterlagen von Doktor Fedor Lagutin, der ein baschkirischer Mathematiker ist und als Gastdozent in die Stadt eingeladen wurde.
Er macht ihn ausfindig und bringt ihm sein Koffer zurück. Fedor ist über diese Freundlichkeit so entzückt, dass er Henry auf eine Tasse Tee im Hotel "Adler" einlädt.
Und damit beginnt die Freundschaft zwischen Henry und Fedor.
Sie treffen sich immer öfter und unternehmen viele Dinge miteinander.
An einem Samstag geht Fedor auf ein Eishockeyspiel von Henry, und lernt dort zum ersten mal Henrys Schwester Barbara kennen.
Sie verstehen sich sehr gut und unternehmen von nun an vieles zu dritt.
Nach einiger Zeit wird Fedor unglücklich, weil er sich in Deutschland, so weit weg von zu Hause, unwohl fühlt. Aufgrund des Heimwehs beschließen sie mit Fedor in das Völkerkundemuseum zu gehen. Dort sehen sie eine nachgestellte Szene aus dem Leben der Baschkiren, sie ist genauso aufgebaut wie sie Fedor in seinen ganzen Geschichten immer beschrieben hat. Über diesen Anblick ist Fedor sehr erfreut.
Dies hält aber nicht sehr lange an, denn eines Tages will Fedor Henry in seiner Wohnung, die in einer Hochhaussiedlung ist, besuchen und wird vor seinem Haus von einer Motorradbande angegriffen die ausländerfeindlich sind.
Diese umkreisen ihn mit ihren Motorrädern und jagen ihn so sehr, das er durch die Glasscheibe der Eingangstür zu Henrys Haus fällt und sich schwer verletzt. Henry beobachtete das ganze aus seiner Wohnung und kann Fedor noch in die Wohnung retten, in der er gleich den Krankenwagen ruft. Auch Henry wurde von der Bande schon mehrmals angegriffen konnte sich aber erfolgreich wehren.
Fedor ist von dieser ganzen Sache sehr aufgebracht und kann nicht verstehen wie Menschen so einen Hass auf andere haben können. Er fühlt sich immer unwohler in Deutschland, weil er soviel Hass und Fremdenfeindlichkeit spürt.
Nachdem einige Zeit vergangen ist und Fedor sich etwas beruhigt hat, lud er Henry und Barbara ein.
Sie gingen zu einer Veranstaltung, die die Studenten der Gastuniversität von Fedor organisiert haben. An diesem Abend finden Ehrungen statt, es werden Sketche aufgeführt, es gibt ein reiches Buffet und eine Band spielt zum Tanz. Barbara und Fedor verstehen sich sehr gut und verbringen viel Zeit miteinander, so kommt es das sie an diesem Abend gemeinsam tanzen. Als sie an den Tisch zurückkommen, fragte eine Frau am Nebentisch ihrem Mann "woher plötzlich dieser Geruch komme, dieser Stallgeruch, und ihr Mann sog die Luft ein, schnüffelte"(Seite 286 Zeile 13 ff.) und sagte sehr laut das es nach Leder und Schweiß riechen würde. Als Fedor dies gehört hatte entschuldigte er sich bei Barbara und Henry und verließ den Raum.
Nach dem er lange nicht zurückgekehrt war, machten sie sich Sorgen, und begannen ihn zu suchen, konnten ihn aber nirgendwo auffinden. Daraufhin fuhren sie in das Hotel "Adler", wo Fedor sich aber auch nicht befand. Sie warteten noch sehr lange im Auto vor dem Hotel doch er kam nicht zurück. Noch Tage danach warteten sie auf ein Zeichen doch es kam nichts, daraufhin fuhr Barbara in die Universität, an der Fedor zu Gast ist und erfuhr so das er sich Urlaub genommen hatte, weil er dringend nach Hause fahren müsste. Er hatte ihnen einen Brief hinterlassen in dem stand, dass ihn der Fremdenhass so getroffen hätte, dass er nach Hause zu seiner Familie wollte.
Nach ein paar Tagen, Henry kam gerade nach Hause, also Joe, ein dunkelhäutiger Postbote, an seinem Haus war.
Er hatte leider keine Briefe für ihn und so ging er nach oben in seine Wohnung. Als er oben war hörte er draußen die Motorengeräusche der Bande und lief sofort zum Fenster um zusehen was geschieht. Er beobachtete wie die Motorradbande Joe angriffen, daraufhin nahm er seinen Eishockeyschläger und rannte hinaus um ihm zu helfen. Auch andere Passanten und Bauarbeiter kamen hinzu um zu helfen, und schlugen so die Bande in die Flucht. Henry hoffte damit zu zeigen, dass die Menschen sich auch wehren und nicht nur unterdrücken lassen.
Im letzten Teil des Buches hat Henry doch noch die Chance aufzusteigen, als Stellvertreter von Hannes Harms, was er jedoch ablehnt, da es ihm genügt da zu bleiben wo er ist.
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