Rechtsextremismus, rechtsradikalismus & neo-nationalsozialismus
Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus & Neo-Nationalsozialismus
Viele Leute haben sich schon gefragt, was diese drei Worte eigentlich bedeuten, und was sich die Menschen dabei denken, wenn sie in Gruppen einsteigen, die an den Nationalsozialismus glauben.
Der folgende Text stammt aus einem Brief, den ein 23-jähriger Nazi-Skinhead im Herbst 1988 aus dem Gefängnis in Ostberlin schmuggeln wollte:
„Wir machen weiter! Wir sind Rebellen und dienen einer gerechten Sache. Skins voran. Wir sind Elite. Terror gegen Terror. Die Rache ist unser, denn Rache ist gerecht.
Wir stehen wie ein Bollwerk, wie eine eiserne Wand schaffen wir es. Alle zusammen. Mann für Mann. ...
So wie sie gegen uns sind dürfen sie nichts anderes erwarten, als das Blut fließt. Ihres und Unseres. ... Wir sind die Götter.
Und wer nicht mit uns ist, ist gegen uns. Immer mehr werden sich zusammenraffen. Sie werden uns einsperren, sie werden uns zermürben, aber kapitulieren werden wir nicht und wenn es Rückschläge gibt, für uns ist es das Stahlbad das die Starken zurücklässt und die Schwachen vernichtet. Übrig bleibt der Kern!“
Er zeigt sehr gut welche Einstellungen Rechtsextremisten, Rechtsradikalisten und Neo-Nazis hatten und haben. Doch was ist der Unterschied zwischen diesen drei Gruppen? Rechtsextremismus und Rechtsradikalismus wird oft als Synonym verwendet, doch es gibt auch Unterschiede. Rechtsradikalismus gilt als eine politische Einstellung, die die Demokratie vernichten will.
Antisemitismus, biologischer und kultureller Rassismus und Nationalsozialismus stehen dabei im Mittelpunkt. Rechtsextreme haben die gleichen Ansichten, würden aber für das Erreichen der Ziele noch weiter gehen. Die Unterscheidung fällt also ziemlich schwer.
Die Erklärung für „Neo-Nazi“ ist dagegen sehr einfach. Auch diese Gruppe ist sehr antisemitistisch, rassistisch und nationalistisch. Doch im Gegensatz zu den anderen beiden Gruppen verehren die Neo-Nazis Hitler und verherrlichen die Taten der Nationalsozialisten.
Die Mitglieder der Gruppen haben oft das Bedürfnis sich zu „outen“, also allen klarzumachen welche Meinung sie haben. Meistens ist das jedoch nicht so einfach, weil zum Beispiel das Rufen von „Heil Hitler!“ auf offener Straße mehrere Jahre Haftstrafe bedeuten kann. Deswegen haben Nazi-Anhänger eine eigene Geheimsprache entwickelt. Beliebte „Codes“ sind zum Beispiel „88“ wobei ein Achter für den Buchstaben „H“ steht, der an achter Stelle im Alphabet steht. Ein doppelter Achter bedeutet also „HH“ was soviel heißt wie „Heil Hitler!“ Und niemand kann jemanden verhaften, nur weil er „88“ sagt.
Außer der geheimen Sprache gibt es aber auch noch Zeichen, die auf die Einstellung der Person hinweisen.
Manche davon sind gesetzlich verboten, wie zum Beispiel das Hakenkreuz, das wohl bekannteste von allen. Doch viele Zeichen sind nur teilweise oder gar nicht verboten, was es den Personen sehr einfach macht sich zu erkennen zu geben.
Auch durch ihre Kleidung sind Rechtsradikale, Rechtsextreme, Neo-Nazis und Skinheads zu erkennen. Bomberjacken, Armeestiefel oder DocMartens, Lonsdale- oder Constable-Kleidung mit Aufschriften wie „White Power!“ oder „White Pride Worldwide!“ und vor allem kahl-rasierte Köpfe deuten auf die politische Einstellung hin.
Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus und Neo-Nationalsozialismus kann nicht psychologisch erklärt werden, und es gibt schon gar keine biologischen Gründe, denn niemand wird mit so einem aggressiven Fremdenhass geboren. Dumm wird man nicht geboren, dumm wird man gemacht.
Und genau dasselbe gilt für den Nationalsozialismus. Die Gründe für den Einstieg in die rechte Szene sind meist so verschieden wie die Menschen selbst. Viele Psychologen sind aber der Meinung, das die meisten Mitglieder solcher Gruppen von ihren Eltern nicht beachtet und vernachlässigt wurden, und deshalb irgendwo Halt suchen, den ihnen die Gruppen versprechen. Doch wie wollen sie einem Einzelnen helfen, wo doch eine der Grundeinstellungen ist: Der Einzelne hat sich der Gruppe vollkommen unterzuordnen!? Der Einstieg in die Gruppe ist also ein kleiner Schritt, der Ausstieg jedoch ein langer, beschwerlicher und schmerzvoller Weg. Denn wer sich in der Gruppe nicht behauptet, feige ist und nach kurzer Zeit wieder austreten will, wird meistens von den anderen Mitgliedern verfolgt, gequält und gedemütigt.
Die rechte Szene ist also demokratie-hassend, menschenrecht-verachtend und gewalttätig, und trotzdem finden sie immer mehr Anhänger.
Man kann nur hoffen, dass die Rechtsradikalen, Rechtsextremen, Neo-Nazis und Skinheads irgendwann auf den richtigen Weg zurückfinden, denn der Nationalsozialismus ist es bestimmt nicht.
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