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  Jugend ohne gott - ödön von horwath

1. Titel: Jugend ohne Gott 2. Erscheinungsjahr: 1937 (Aller de Lange Verlag) 3. Verlag: Suhrkamp Taschenbuch 4. Textart: Roman 5. Zum Autor: Ödön von Horwáth wurde am 09.

12.1901 in Susak (Fiume) in Jugoslawien als Sohn eines Staatsbeamten geboren. Er zog 1902 mit seiner Familie nach Bel-grad. 1908 siedelte er mit seiner Famielie nach Budapest um. Seine Erziehung war streng religiös. 1913 kam er nach München, legte jedoch sein Abitur in Wien ab.

Danach ging er aber wieder zurück nach München an die Universität und studierte dort Theaterwissenschaften. 1933 verlässt Horwáth Deutsch-land und emigrierte nach Österreich und lebte in Wien und Salzburg. 1938, ein Jahr nachdem er Jugend ohne Gott geschrieben hat, ging er wieder nach Bu-dapest, in seine Heimatstadt, in die Schweiz und schließlich nach Paris. Am 1.Juni 1938 wurde er von einem umstürzenden Baum erschlagen Er schrieb über 17 Bühnenwerke, diese begründeten vor allem seinen Ruhm als Dichter. Für Geschichten aus dem Wienerwald erhielt er 1931 den Kleist Preis.

Einige seiner bekanntesten Werke sind Ein Kind unserer Zeit, Die Unbekannte aus der Seine und natürlich Jugend ohne Gott. 6. Thema: Horwáth beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Thema des Krieges und des-sen Auswirkungen und Einflüssen auf die Menschheit. Er kritisierte auch oft Nationalsozialismus in seinen Werken. 7. Interpretation: Der Titel dieses Werkes "Jugend ohne Gott" drückt meiner Meinung nach die Willens-, Charakter-, und Gedankenlosigkeit sowie die fehlende Nächstenliebe der Jugend aus.

Diese Tatsache wird mit Hilfe der Namengebung von Jugendli-chen noch deutlich verstärkt. Da die Schüler nur mit Buchstaben benannt sind (zB T oder N) sind sie nur "Nummern" oder "Zahlen" die keine eigene Individua-lität besitzen. Das Werk ist gut erkennbar in mehrere kurze Kapitel gegliedert. Den Zusam-menhang mit der Überschrift und den Kapitelinhalt kann man erst nach dem Lesen des Teiles erkennen. Der Roman hat einen einfachen Satzbau, ist in der Umgangssprache geschrieben und enthält eine große Anzahl innerer Monologe. Erzählt wird in der "ICH-Form" aus der Sicht des Lehrers.

Der Roman ist chronologisch gegliedert und die erzählte Zeit erstreckt sich auf ca. 1 Jahr. Das Werk spielt in der Zwischenkriegszeit. Diese hat der Autor selbst miter-lebt und sehr genau und einfühlsam beschrieben hat. Der Roman zeigt dem Leser die Probleme und Vorurteile dieser Zeit auf. Der reale und kulturelle Hintergrund wird kritisiert aber auch hinterfragt.

Dabei werden sehr oft Metaphern und Sprachbilder verwendet Die Figuren werden indirekt charakterisiert, denn man erfährt erst nach und nach die Charakterzüge der einzelnen Personen. Schüler und Eltern bilden in diesem Roman eine feste Gruppe. Dieser gegen-über steht ein Block mit Lehrer, Kollege Julius Cäsar, Pfarrer und eine kleine Schülergruppe (diese kommt jedoch erst gegen Ende des Romans auf die Seite des Lehrers). Mir persönlich hat der Roman sehr gut gefallen, da er ein gutes Ebenbild für die Hartnäckigkeit aber auch Eingeengtheit einzelner Persönlichkeiten ist. Die Personen des Romans sind sehr gut charakterisiert und der Autor versteht es den wahren, nicht verschleierten Hintergrund an das Tageslicht zu bringen. Die Problematik des Rassenkonfliktes und der "Gedankenlosigkeit" der Menschen die, wie Marionetten Befehle befolgen, wird sehr gut aufgezeigt.

8. Inhaltsangabe: Der Lehrer korrigiert die Hausaufgaben seiner Schüler. Dabei bemerkt er, dass der N Beschuldigungen gegenüber Schwarzen schreibt. Er korrigiert es jedoch nicht, da er diese Vorurteile schon im Radio gehört hatte. Am kommen-den Schultag gibt er aber seine Meinung den N bekannt, daraufhin unter-schreibt die gesamte Klasse einen Beschwerdebrief um den Lehrer von der Schule zu suspendieren. Der Lehrer, der Angst vor einer Disziplinarstrafe hat, geht am Abend in eine Bar und trifft dort seinen alten Kollegen Julius Cäsar.

Er weiht ihn in seine Probleme ein und Julius Cäsar spricht vom Zeitalter der Fische. Er erklärt, dass die Seele des Menschen bald so unbeweglich sein wird wie das Antlitz eines Fisches. Der Lehrer glaubt mit jedem Tag mehr an die Worte seines Kollegen. Während dieser Zeit stirbt der W an einer Lungenentzündung. Beim Lehrer treten Zweifel an Gott auf, denn er sieht nicht ein warum er Armen nicht hilft. Beim Begräbnis bemerkt er das erste Mal den haßerfüllten, kalten Blick des T.

Da der Direktor auf der Seite des Lehrers steht, wird er nicht suspendiert und muß seine Schüler auf ein Zeltlager begleiten wo sie eine vormilitärische Ausbildung erhalten. Der Lehrer ist innerlich ganz entsetzt, wenn er die Jun-gen marschieren oder mit Waffen umgehen sieht. Aber er Vertritt dazu keine öffentliche Meinung, da er weiß, dass das Folgen für ihn haben würde. Am 2. Tag hat der Lehrer ein langes Gespräch mit dem örtlichen Pfarrer. Die-ser meint, dass Gott gerecht ist, weil er auch straft.


Den Lehrer spornt dieser Satz zum Nachdenken an, da er schon lange nicht mehr an den gerechten Gott glaubt. Nach einigen Tagen im Zeltlager wird ein Fotoapparat gestohlen. Dar-aufhin kontrolliert der Lehrer die aufgestellten Wachen und bemerkt, dass der Z Kontakt mit einer Räuberbande hat und einen Brief entgegennimmt. Am nächsten Morgen wird ihm von einer Rauferei zwischen N und Z berichtet. Die Rauferei begann weil, Z Nachts immer in sein Tagebuch schreibt, was N sehr stört. Z bewahrt sein Tagebuch und seine Briefe in einem verschlossenen Kästchen auf.

Als die Buben nicht im Lager sind, ließt er das Tagebuch des Z und erfährt, dass er ein Verhältnis mit der Anführerin (Eva) der Räuberbande hat. Am Ende des Tagebuchs steht, dass er jeden umbringt, der sein Kästchen anrührt. Als Z von seiner Patrouille zurückkommt bemerkt er sofort, dass sein Tage-buch geöffnet wurde und beschuldigt N es gelesen zu haben. Es beginnt ein heftiger Streit zwischen den beiden. Der Lehrer fühlt sich schuldig und be-dauert seine Aktion. Er merkt auch, dass der Schüler T ihn beobachtet, als ob er etwas ahnt.

Am nächsten Tag findet man N erschlagen im Wald. Eine Mordkommission beginnt Untersuchungen anzustellen und stellt fest, dass nur 2 Personen für den Mord in Frage kommen. Alle Tatsachen passen auf Z und der bereits entlarvten Eva. Der Mordfall kommt vor Gericht. Z gesteht den Mord doch er kann sich an keine Einzelheiten erinnern. Im Laufe der Verhandlung erfährt man, dass zwischen Z und seiner Mutter ein gespanntes Verhältnis herrscht.

Seine Mutter versichert, dass Z keinen Kompaß hatte; am Tatort wurde er al-lerdings als Beweisstück vermerkt. Auch die Richter wollen ihn nicht glauben. Sie vermuten, dass er Eva decken will. In einer Verhandlungspause hört der Lehrer eine innere Stimme und bekommt Mut nun endlich die Wahrheit zu sagen. Im Zeugenstand erzählt er, dass er das Tagebuch gelesen und N beobachtet hat. Eva sagt aus, dass ein fremder Junge N getötet habe.

Bei diesen Worten muß der Lehrer an T denken. Dieser starrt ihn unentwegt an, wie beim Begräbnis vom W. Eva jedoch wird zum Mord an N verurteilt. Der Lehrer ist vom Gedanken besessen, dass nicht sie die Mörderin ist, son-dern T. Mit der Hilfe von Julius Cäsar und einigen verschworenen Schülern wird T beschattet und somit mehr über ihn in Erfahrung gebracht. T bemerkt dies und tappt nicht in eine Falle des Lehrers.

Dieser führt Gespräche mit ihm, doch T streitet alle verdächtigen Tatsachen energisch ab. Nach einigen Tagen wird der Lehrer von einem Kommissar zum Haus des T ge-führt. Dort wurde T erhängt aufgefunden. Er hat einen Abschiedsbrief hinter-lassen - auf diesem steht "Der Lehrer trieb mich in den Tod". Der Klassenleh-rer vermutet noch einen 2. Zettel, und tatsächlich - nach einem Nervenzusam-menbruch der Mutter des T gibt sie die 2.

Hälfte des Zettels her. Auf dieser steht "...weil er weiß, dass ich den N erschlagen habe!". Der Lehrer spürt, dass nun Gott in dieses Haus eingezogen ist, denn ein ge-rechter Gott straft auch.

Der Lehrer bekommt ein Angebot des Pfarrers - er soll eine Lehrstelle in Afrika annehmen. Eva verläßt das Gefängnis und wird vom Pfarrer aufgenom-men. Der Lehrer verabschiedet sich von Julius Cäsar und dem Klub der hilfrei-chen Schüler und fährt nach Afrika. In seinen Gedanken fährt er als "Neger zu den Negern".

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