Zitate brechts
Bertolt Brecht (1898-1956)Brecht-Zitatefür (fast) jeden Anlass
Wer a sagt, der muss nicht b sagen. Er kann erkennen, dass a falsch war.(Der Jasager. Der Neinsager.)
In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen.(Vom armen B.
B.)So viele Berichte/ so viele Fragen(Fragen eines lesenden Arbeiters)Denn wie man sich bettet, so liegt man/ Es deckt einen keiner da zu/ Und wenn einer tritt, dann bin ich es/ Und wird einer getreten, dann bist dus.(Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny)...In dem Bordell, wo unser Haushalt war.
(Dreigroschenoper)Wach auf, du verrotteter Christ!/ Mach dich an dein sündiges Leben/ Zeig, was für ein Schurke du bist/ Der Herr wird es dir dann schon geben.(Dreigroschenoper)Armut sparet nicht noch Mühe/ Leidenschaft nicht noch Verstand./ Dass ein gutes Deutschland blühe/ Wie ein andres gutes Land.(Kinderhymne)Nimm dich in acht, wenn du durch Deutschland fährst und die Wahrheit unter dem Rock trägst.(Leben des Galilei)O Deutschland bleiche Mutter!/ Wie sitzt du besudelt/ Unter den Völkern./ Unter den Befleckten/ Fällst du auf.
(Deutschland)Denn die einen sind im Dunkeln/ Und die andern sind im Licht/ und man siehet die im Lichte/ Die im Dunkeln sieht man nicht.(Dreigroschenoper)Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!(An die Nachgeborenen)Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.(Dreigroschenoper)
Ach, wir/ Die wir den Boden bereiten wollen für Freundlichkeit/ Konnten selber nicht freundlich sein.(An die Nachgeborenen)Das Frühjahr kommt. Wach auf, du Christ!/ Der Schnee schmilzt weg. Die Toten ruhn.
/Und was nicht gestorben ist/ Das macht sich auf die Socken nun.(Mutter Courage)Durch fünfzig Jahr in Nacht und Wind/ Sie schliefen in einem Bett./ Das war die Hanna Cash, mein Kind/ Gott mach´s ihr einmal wett.(Ballade von der Hanna Cash)Fürchtet doch nicht so den Tod und mehr das unzulängliche Leben!(Die Mutter)Geld macht sinnlich(Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny)Seid nur nicht so faul und so verweicht/ Denn Genießen ist bei Gott nicht leicht!(Choral vom Manne Baal)Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht und/ Es helfen nur Menschen, wo Menschen sind.(Die heilige Johanna der Schlachthöfe)Meine Herren, heute sehen Sie mich Gläser abwaschen/ Und ich mache das Bett für jeden./ Und Sie geben mir einen Penny, und ich bedanke mich schnell/ Und Sie sehen meine Lumpen und dies lumpige Hotel/ Und Sie wissen nicht, mit wem Sie reden.
(Dreigroschenoper, Seeräuber-Jenny)An einem grauen Vormittag/ Mitten im Whisky/ Kam Gott nach Mahagonny/ Mitten im Whisky/ Bemerken wir Gott in Mahagonny.(Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny)Ein guter Mensch sein/ Ja wer wär´s nicht gern?(Dreigroschenoper)Und der Haifisch, der hat Zähne/ Und die trägt er im Gesicht/ Und Macheath, der hat ein Messer/ Doch das Messer sieht man nicht.(Dreigroschenoper)Dabei wissen wir ja:/ Auch der Hass gegen die Niedrigkeit/ Verzerrt die Züge.(An die Nachgeborenen)Unglücklich das Land, das keine Helden hat...
Nein. Unglücklich das Land, das Helden nötig hat.(Leben des Galilei)Ja, da kann man sich doch nicht nur hinlegen/ Ja, da muss man kalt und herzlos sein.(Dreigroschenoper)
Ich bin nicht gern, wo ich herkomme./ Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre./ Warum sehe ich den Radwechsel/ Mit Ungeduld?(Der Radwechsel)Der Mensch lebt durch den Kopf/ Der Kopf reicht ihm nicht aus/ Versuch es nur, von deinem Kopf/ Lebt höchstens eine Laus.
(Dreigroschenoper)Denn alle Kreatur braucht Hilf von allen.(Von der Kindsmörderin Marie Farrar)Alle Laster sind zu etwas gut/ Und der Mann auch, sagt Baal, der sie tut(Choral vom Manne Baal)Denn für dieses Leben/ Ist der Mensch nicht schlau genug...(Dreigroschenoper)Nur dadurch lebt der Mensch, dass er so gründlich/ Vergessen kann, dass er ein Mensch doch ist.(Dreigroschenoper)Und fragst du mich, was mit der Liebe sei?/ So sag ich dir: ich kann mich nicht erinnern.
..(Erinnerung an die Marie A.)In einem Lied ein Reim/ Käme mir fast vor wie Übermut.(Schlechte Zeit für Lyrik)Drum links, zwei, drei!/ Wo dein Platz, Genosse, ist!/ Reih dich ein in die Arbeiterfront/ Weil du auch ein Arbeiter bist.(Einheitsfrontlied)Auf nach Mahagonny!/ Die Luft ist kühl und frisch.
(Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny)Mann ist Mann.(Titel eines Bühnenstücks )General, der Mensch ist sehr brauchbar./ Er kann fliegen und er kann töten./ Aber er hat einen Fehler:/ Er kann denken.(Deutsche Kriegsfibel 1937)Ihr aber, wenn es soweit sein wird/ Dass der Mensch dem Mensch dem Menschen ein Helfer ist/ Gedenkt unsrer/ Mit Nachsicht.(An die Nachgeborenen)Ihr Herren, bildet euch nur da nichts ein/ Der Mensch lebt nur von Missetat allein.
(Dreigroschenoper)Schlage keinen Nagel in die Wand!/ Wirf den Rock auf den Stuhl!/ Warum vorsorgen für vier Tage? Du kehrst morgen zurück.(Gedanken über die Dauer des Exils)Die Oberen sagen:/ Es geht in den Ruhm./ Die Unteren sagen:/ Es geht ins Grab.(Deutsche Kriegsfibel 1937)Aber die Partei kann nicht vernichtet werden/ Denn sie beruht auf der Lehre der Klassiker/ Welche geschöpft ist aus der Kenntnis der Wirklichkeit...
(Die Maßnahme)Denn der einzelne hat zwei Augen/ Die Partei hat tausend Augen.(Die Maßnahme)Im Hofe steht ein Pflaumenbaum/ Der ist klein, man glaubt es kaum./ Er hat ein Gitter drum/ So tritt ihn keiner um.(Der Pflaumenbaum)Verehrtes Publikum, jetzt kein Verdruss:/ Wir wissen wohl, das ist kein rechter Schluss./ Vorschwebte uns: Die goldene Legende./ Unter der Hand nahm sie ein bitteres Ende.
(Der gute Mensch von Sezuan)Verehrtes Publikum, los, such dir selbst den Schluss!/ Es muß ein guter da sein, muss, muss, muss!(Der gute Mensch von Sezuan)Darum sagt' ich: lass es!/ Sieh den grauen Rauch/ Der in immer kältre Kälten geht:so/ Gehst du auch.(Der gute Mensch von Sezuan)Das Recht des Menschen ist's auf dieser Erden/ Da er doch nur kurz lebt, glücklich zu sein...(Dreigroschenoper)Wäre es da/ Nicht doch einfacher, die Regierung/ Löste das Volk auf und/ Wählte ein anderes?(Die Lösung)Mögen andere von ihrer Schande/ sprechen, ich spreche von der meinen.(Deutschland)Das Scheusal hat Talent.
(Thomas Mann über Bertolt Brecht)Und ein Schiff mit acht Segeln/ Und mit fünfzig Kanonen...(Die Dreigroschenoper)So mancher wollt so manches haben/ Was es für manchen gar nicht gab:/ Er wollt sich schlau ein Schlupfloch graben/ Und grub sich nur ein frühes Grab.(Mutter Courage)Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!(Der Aufstieg des Arturo Ui)
Das Sichere ist nicht sicher./ So, wie es ist, bleibt es nicht.
(Die Mutter)...von den sicheren Dingen/ Das Sichere ist der Zweifel.(Mann ist Mann)Als er Siebzig war und war gebrechlich/ Drängte es den Lehrer doch nach Ruh..
.(Legende von der Entstehung des Buches Taoteking...)Selbst die Sintflut/ Dauerte nicht ewig./ Einmal verrannen/ Die schwarzen Gewässer.
/ Freilich, wie wenige/ Dauerten länger!(Beim Lesen des Horaz)Doch der Soldat, so wie er's gelernt/ Zieht in den Heldentod.(Legende vom toten Soldaten)Soldaten wohnen/ Auf den Kanonen/ Von Cap bis Couch-Behar...( Dreigroschenoper)In die Städte kam ich zu der Zeit der Unordnung/ Als da Hunger herrschte.(An die Nachgeborenen)Von diesen Städten wird bleiben: der durch sie hindurchging, der Wind!(Vom armen B.
B.)In mir streiten/ Die Begeisterung über den blühenden Apfelbaum/ Und das Entsetzen über die Reden des Anstreichers./ Aber nur das zweite/ Drängt mich zum Schreibtisch.(Schlechte Zeiten für Lyrik)In dem System, das sie gemacht haben/ Ist Menschlichkeit eine Ausnahme.(Die Ausnahme und die Regel)..
. denn/ Furchtbar ist es, zu töten.(Die Maßnahme)Von Ulm nach Metz, von Metz nach Mähren!/ Mutter Courage ist dabei!/ Der Krieg wird seinen Mann ernähren/ Er braucht nur Pulver zu und Blei.(Mutter Courage)Verfolgt das Unrecht nicht zu sehr, in Bälde/ Erfriert es schon von selbst, denn es ist kalt./ Bedenkt das Dunkel und die große Kälte/ In diesem Tale, das von Jammer schallt.(Dreigroschenoper)Die Vaterstadt, wie find ich sie doch?/ Folgend den Bomberschwärmen/ Komm ich nach Haus.
(Die Rückkehr)Laßt euch nicht verführen/ Es gibt keine Wiederkehr./ Der Tag steht vor den Türen/ Ihr könnt schon Nachtwind spüren/ Es kommt kein Morgen mehr.(Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny)Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so.(Dreigroschenoper)Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen/ Den Vorhang zu und alle Fragen offen.(Der gute Mensch von Sezuan)Wir wissen, dass wir Vorläufige sind/ Und nach uns wird kommen nichts Nennenswertes.(Vom armen B.
B.)Vorwärts und nicht Vergessen/ Worin unsere Stärke besteht!/ Beim Hungern und beim Essen/ Vorwärts und nicht vergessen/ Die Solidarität!(Soldaritätslied)Die Wahrheit im Sacke/ Die Zunge in der Backe/ Schwieg er acht Jahre, dann war's ihm zu lang./ Wahrheit, geh deinen Gang.(Leben des Galilei)Wenn die Wahrheit zu schwach ist, sich zu verteidigen, muss sie zum Angriff übergehen.(Leben des Galilei)Dass das weiche Wasser in Bewegung/ Mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt./ Du verstehst, das Harte unterliegt.
(Legende von der Entstehung des Buches Taoteking...)Ich wäre gerne auch weise/ In den alten Büchern steht, was weise ist:/ Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit/ Ohne Furcht verbringen/ Auch ohne Gewalt auskommen/ Böses mit Gutem vergelten...
(An die Nachgeborenen)Denn man muss dem Weisen seine Weisheit erst entreißen./ Darum sei der Zöllner auch bedankt: Er hat sie ihm abverlangt.(Legende von der Entstehung des Buches Taoteking...)Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht/ Da hab ich eben leider recht!(Dreigroschenoper)Nur belehrt von der Wirklichkeit, können wir/ Die Wirklichkeit ändern.
(Die Maßnahme)Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm!(Dreigroschenoper)Und über uns im schönen Sommerhimmel/ War eine Wolke, die ich lange sah/ Sie war sehr weiß und ungeheuer oben/ Und als ich aufsah, war sie nimmer da.(Erinnerung an die Marie A.)So verging meine Zeit/ Die auf Erden mir gegeben war.(An die Nachgeborenen)
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