Die drogen im einzelnen
Die Drogen im Einzelnen
Cannabis und Haschisch
Marihuana
Die getrockneten weiblichen Blütenstände heissen Marihuana. In der Umgangssprache
gibt es auch viele andere Wörter für Marihuana. Die meist verwendeten sind
"Joint" und "Gras". Spätestens beim Rauchen setzt Marihuana einen typischen
süsslichen Geruch frei, hat man ihn einmal gerochen erkennt man ihn immer wieder.
Verantwortlich für den Geruch sind in den Blüten enthaltene ätherische Öle.
Neben dem Geruch gelten grosse Blüten mit möglichst wenig Blättern und
Samen als Qualitätsmerkmale.
Wirkung von Cannabis
Cannabis verursacht gesteigerte Kontaktfähigkeit, angeregte Phantasie und körperlichem Wohlbefinden.
Oftmals wird die Wirkung als luststeigernd empfunden.
Bei hoher Dosierung sind Wahrnehmungsveränderungen möglich. Der "Fläsch" wie man in der Umgangssprache sagt hält ca. 1-2 Std. an und dann tritt meist ein beruhigender
Effekt in den Vordergrund.
Kurzzeitnebenwirkungen
sind Mundtrockenheit, 'rote Augen', grössere Pupillen, leicht herabgesetzte
Körpertemperatur, gesenkter Blutzuckerspiegel und Auftreten von Schwindelgefühlen.
Bei Überdosierung auch bei Erstkonsum sind Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen,
Kreislaufprobleme, Halluzinationen und Angstzustände möglich.
Langzeitnebenwirkungen
Beim kiffen besteht ein deutlich grösseres Lungenkrebsrisiko als beim normalen
Rauchen. Der Cannabiskonsum kann ebenfalls zu einer psychischen Abhängigkeit
führen. Bei Schwangeren besteht zudem das Risiko, das Kind gesundheitlich zu
schädigen.
Bei häufigem Konsum von Cannabisprodukten kann es zu Einschränkungen der
Leistungsfähigkeit des Kurzzeitgedächtnisses kommen, die aber beim Einstellen des
Konsums wieder zurückgehen.
Haschisch
Haschisch ist das gepresste Harz der weiblichen Pflanze. Das hochwertigste Haschisch
wird hergestellt indem man das Harz der Blüten mit den Händen abreibt. Dabei
bildet sich eine dunkle Harzschicht auf der Hand, die dann abgeschabt und gepresst
wird. Zum "Bauen" wird die feste Masse über einer kleinen Flamme erhitzt,
wodurch sie weich wird und mit den Fingern zerbröselt werden kann. Gebräuchliche
Ausdrücke für Haschisch sind "Shit" und "Dope". Echtes Haschisch lässt sich an seinem
typischen harzigen Geruch, der beim Erhitzen entsteht, erkennen.
Nachweiszeiten von Cannabis im Blut und Urin
Im Blut kann Cannabis bei gelegentlichem Konsum bis zu 12 Stunden bzw. 2 - 3
Tage nach Einnahme nachgewiesen werden. Wenn man regelmässig
Cannabis konsumiert dauert dieser Prozess bis zu 3 Wochen.
Im Urin ist Cannabis bei einmaligem Konsum 7 - 10 Tage nachweisbar, bei häufigem
Konsum sogar bis zu 8 Wochen.
Coca und Kokain
Substanz
Kokain wird aus den Blättern des südamerikanischen Kokastrauches gewonnen. In
Südamerika werden die Kokablätter traditionell gekaut oder in Form von Tee getrunken.
Die Indios nutzen sie schon seit Jahrtausenden zur Unterdrückung von Hunger
und Ermüdung, sowie körperliche Anstrengungen ertragen zu können.
Konsumformen
Kokain wird meist gesnieft, kann aber auch gespritzt und über die Mundschleimhäute
aufgenommen werden. Seltener wird es getrunken oder geschluckt. Ausserdem kann die freie Kokainbase geraucht werden. Medizinisch wird Kokain noch heute
zur örtlichen Betäubung vor allem in der Augenheilkunde und in der
Zahnmedizin verwendet.
Wirkung
Kokain wird abhängig von der Konsumform von den Schleimhäuten, dem Magen-
Darm-Trakt, in der Lunge oder direkt über das Blut aufgenommen.
Wirkungseintritt
und Wirkungsdauer hängen von der Konsumform ab. Beim Sniefen tritt die Wirkung nach 2-3 Minuten ein. Die Wirkungsdauer beträgt 30-90 Minuten. Beim Spritzen und Rauchen setzt die Wirkung innerhalb von Sekunden ein und die Dauer des Rausches ist wesentlich kürzer nämlich 5-20 min.
Wenn die Wirkung eingesetzt hat
fühlen sich Lippen und Gaumen betäubt an und Schwindelgefühle sind möglich. Weitere mögliche Wirkungen im Rauschverlauf: Konzentrationsfähigkeit, Klarheit, stark gesteigertes Selbstvertrauen, erhöhter Bewegungsdrang, Ausgelassenheit, Wegfall von Hemmungen und Ängsten, Redseligkeit und Abnahme der Kritik- und Urteilsfähigkeit.
Das "Runterkommen" von dem Kokainflash wird zumeist unangenehm erlebt.
Kurz- und Langzeitnebenwirkungen
Anstieg des Blutdruckes, der Körpertemperatur, der Herzschlagfrequenz, Erweiterung
der Pupillen, Müdigkeit und Appetit werden unterdrückt, veränderte
Wahrnehmung beim Sex, Rötung der Haut, Kribbeln unter der Haut und Sehstörungen
können auftreten. Ausserdem sind möglich: Erleben von Unsicherheit und
Angst, aggressives Verhalten, innere Unruhe, Reizbarkeit, Kokainhalluzinationen, Depressionen, körperliche und psychische Erschöpfung,
Kollaps. Eine Überdosis kann zum Tod durch Atemlähmung führen.
Nachweiszeiten von Coca und Kokain im Blut und Urin
Im Blut ist Kokain einige Stunden nach dem Konsum noch nachweisbar. Im Urin
kann es noch 2 - 4 Tagen nach der Einnahme nachgewiesen werden.
Halluzinogene
Allgemeines
Unter dem Begriff Halluzinogene fasst man eine Gruppe von Substanzen zusammen,
deren Wirkungen Halluzinationen verursachen können.
Diese Beizeichnung ist allerdings nicht ganz korrekt, da es sich bei
den Erlebten Eindrücken in der Regel nicht um Halluzinationen im eigentlichen Sinne
handelt. Halluzinationen sind nämlich Sinnestäuschungen, die nicht von der realen Welt einen
Ursprung haben. Unter dem Einfluss klassischer
Halluzinogene hingegen gibt es meist kein Realitätsverlust.
Wirkung
Bei der Wirkung der Halluzinogene handelt es sich um ein Öffnen so genannter "Reduktionsschleusen",
was eine Flut von neuen Eindrücken in das Bewusstsein des
Konsumenten treten lässt. Das Erlebte hat somit im Normalfall einen direkten Bezug
zur Realität.
Die gewonnenen Eindrücke werden von Freunden der Halluzinogene in
der Regel als Bereicherung gesehen, die zu einem tieferen Einblick in das Wesen
der Welt und der Wirklichkeit verhelfen kann.
Bekannte Halluzinogene
Die bekannten Halluzinogene sind die natürlich vorkommenden Stoffe Psilocin und
Meskalin. Eines der potentesten Halluzinogene wurde 1937 erstmals synthetisch
hergestellt und trägt den Namen LSD. Heute sind noch viele weitere Halluzinogene
bekannt, die in der Regel illegal sind. Am Schwarzmarkt sind neben Pilzen, die Psilocin
enthalten, kaum andere Halluzinogene ausser LSD erhältlich. Tauchen sie doch
auf, werden sie meist unter dem besser bekannten Namen LSD verkauft.
Meskalin
wird heute kaum noch eingenommen und wenn dann fast immer durch den Verzehr
selbst gezüchteten San-Pedro-Kakteen oder Peyote-Kakteen.
Nachweiszeiten von Halluzinogene im Blut und Urin
Im Blut sind Halluzinogene bis zu 12 Stunden nach der Einnahme nachweisbar. Im
Urin sind sie sogar bis zu 3 Tage nachweisbar.
Synthetische Drogen
Allgemeines
Unter den Synthetischen Drogen versteht man vor allem Mittel wie Amphetamine,
Speed, MDMA, MDMA-verwandte Substanzen und Ecstasy. Genauer befassen wir
uns mit der Droge MDMA
Substanz
MDMA heisst ausgeschrieben Methylendioxymethamphetamin. 1912 von der Firma
Merck als Appetitzügler entwickelt, wurde auch in der Psychotherapie verwendet.
Fast immer in Tablettenform oder als Kapseln erhältlich, überwiegend geschluckt,
seltener gesnieft. MDMA-Tabletten werden als "Ecstasy" verkauft, MDMA-Gehalt
schwankt sehr stark. Die Tabletten besitzen meistens Prägungen, wie "Elefanten",
"Mitsubishi" usw.
Wirkung
Die Wirkung von MDMA ist stark abhängig vom innerem Zustand des Konsumentens und dem
Umfeld. Es kommt zu einer Ausschüttung körpereigener Hormone. Dies bewirkt eine Steigerung der Kontaktfreudigkeit, die Hemmschwellen fallen, Harmoniegefühle entstehen.
Kribbeln im Körper, grosse Offenheit und Vertrautheit, Gefühl von Verliebtsein, erhöhte Mitteilungsbereitschaft, Wachheit, Schmerzunempfindlichkeit undAppetitlosigkeit sind möglich. MDMA wird auch als Herzöffner bezeichnet.
Bei einer Überdosierung kann es auch zu Angstzuständen und Paranoia kommen.
Kurzzeit-Nebenwirkungen
Eine der Hauptnebenwirkungen ist starker Durst, dem man unbedingt Folge leisten
sollte, um Überhitzung zu vermeiden. Weiterhin sind Blutdrucksteigerung, Pupillenerweiterung,
Steigerung der Herzfrequenz, schneller Atem, trockener Mund, Zähneknirschen,
Kopfschmerzen, Schwitzen, Muskelkrämpfe, Übelkeit, Brechreiz, Augenflackern
und erhöhte Körpertemperatur möglich. Es kann auch zu Angstzuständen,
Konzentrationsstörungen und Wahrnehmungsstörungen kommen.
Nach Abklingen
der Wirkung sind Depressionen, Abgespanntheit, Müdigkeit und Konzentrationslosigkeit
möglich: der sogenannte Ecstasy-Kater der mehrere Tage dauern kann.
Langzeit-Nebenwirkungen
Es kann durch längeren Gebrauch zu Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, körperlicher Auszehrung, Konzentrations- und Schlafstörungen, Schädigung der Magenschleimhäute,
Nierenschäden und Leberschäden kommen, je nach Dosis und Häufigkeit des Konsums. Eine psychische Abhängigkeit kann sichentwickeln.
Nachweiszeiten von Synthetischen Drogen im Blut und Urin
Die Synthetischen Drogen können im Blut bis zu 24 Stunden nach Einnahme der
Droge noch nachgewiesen werden. Im Urin ist das deutlich länger möglich: 1-4 Tage
nach dem Konsum kann dies immer noch nachgewiesen werden.
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