Lesetagebuch die welle (kapitel 1-7)
Die Welle
Auslöser des ExperimentsIn der Geschichtsstunde sahen Ben Ross, ein junger, motivierter Lehrer an einer amerikanischen Highschool, der bei seinen Schülern sehr beliebt war, und seine Klasse einen Film, der vom 3. Reich handelte. Als der Film zu Ende war, sah Ben Ross, dass viele Schüler tief betroffen waren. Ein paar fingen aber schon wieder mit ihren oberflächlichen Spielereien an, sie waren von den vielen gewalttätigen Fernsehfilmen schon abgehärtet die betroffenen Schüler fragten, warum die Deutschen nichts gegen den Holocaust unternommen hatten. Ben Ross merkte, dass er die Fragen nicht richtig beantworten konnte. Das machte ihn sehr nachdenklich.
Warum konnte er diese Fragen nicht zufriedenstellend beantworten? Am Nachmittag ging er in die Bibliothek und holte ein Bücher über die Hitler -Jugend und las den ganzen Abend darin. Aber er stellte fest, dass es keine richtigen Antworten auf diese Fragen gab. Deshalb beschloss er es den Schülern in Form eines Experiments zu zeigen.Phase 1: Initialisierung des ExperimentsAls erstes brachte Ben den Schülern bei, dass man Disziplin für Macht und Erfolg braucht. So hatten sie den ersten Grundsatz ,,MACHT DURCH DISZIPLIN". Dazu machte er mit ihnen Übungen, wie das Geradesitzen auf dem Stuhl, das Auf- und Abgehen im Raum und schnell wieder die steife Haltung einnehmen.
Zu seiner Verwunderung machten die Schüler diese Übung mit. Sie trugen so eine Art Wettbewerb aus. Jeder versuchte besser als der Andere zu sein. Alle waren eingefangen sogar der Prügelknabe Robert. Nun stellte Ben drei Regeln auf, jeder musste einen Block und Kugelschreiber für Notizen bereit halten, wer eine Frage stellte oder beantwortete musste aufstehen und sich neben seinen Stuhl stellen und jede Frage und Antwort mit den Worten ,,Mister Ross" beginnen. Der Lehrer machte ein Frage- &Antwortspiel.
Den Schülern machte das Spiel Spaß mit dem Aufstehen und der richtigen Anrede, manche fanden richtig Spaß Disziplin zu zeigen. Als es klingelte, rannten die Schüler nicht wie sonst einfach weg, sondern blieben an ihren Plätzen sitzen, bis der Lehrer sie verabschiedet hatte, und eilten dann in bemerkenswerter Ordnung heraus. Die Kritik an dieser Stunde war von den Schülern durchaus positiv.Phase 2: Es entsteht ,,Die Welle"Die zweite Phase verlief total ohne Planung. Als Ben Ross am nächsten Tag zum Unterricht kam, erwartete er, eine Art Irrenhaus vorzufinden, doch alle saßen an ihrem Platz und hatten einen Block und Kugelschreiber bereit gelegt, wie er es gestern befohlen hatte. Alle wollten das Experiment fortführen.
Bei Ben siegte die Versuchung des Unbekannten. Er brachte den Schülern bei, dass man eine starke Gemeinschaft braucht um Macht zu bekommen. Nun gab er ihnen den zweiten Grundsatz bekannt: ,,MACHT DURCH GEMEINSCHAFT". Die Schüler standen auf und wiederholten die beiden Grundsätze: ,,MACHT DURCH DISZIPLIN -MACHT DURCH GEMEINSCHAFT", wie Ben es befohlen hatte. Nun führte er ein Symbol für das Experiment ein. Ein Kreis mit einer Wellenlinie darin.
Dazu sagte er, dass eine Welle Veränderung bedeutet, in ihr vereinen sich Bewegung, Richtung und Wucht. Dann gab er den Namen des Experimentes bekannt: ,,DIE WELLE". Und dann noch den Gruß, man wölbte die rechte Hand wie eine Welle, führte sie an die linke Schulter, nach oben geöffnet. Alle Schüler grüßten und wiederholten die Grundsätze. Wie in einem Regiment von Soldaten, dachte Ben.David und Eric zwei Footballspieler in der Schulmannschaft, die auch in Bens Geschichtskurs gingen, machten die anderen Spieler der Schulmannschaft auch zu Mitgliedern der Welle.
Denn in der Footballmannschaft waren alle Spieler auf einem großen Egotrip und so wollten die Beiden die Gemeinschaft durch die Welle in dem Footballteam wiederherstellen. Das waren somit die ersten geworben Mitglieder der Welle. Doch als Laurie, eine Musterschülerin und Chefredakteurin der Schülerzeitung ihren Eltern von dem Experiment erzählte, war ihre Mutter nicht so begeistert, ihr kam das alles so militärisch vor und sie meinte, dass Mister Ross sie manipulierte.Phase 3: Das Experiment kontrolliert sich selbstAls die Schüler am nächsten Morgen in die Geschichtsstunde von Ben kamen, sahen sie an der hinteren Wand ein Poster mit dem Zeichen der Welle. Ben Ross war heute anders gekleidet als sonst. Sonst trug er immer lässige Kleidung, doch heute trug er einen blauen Anzug mit weißem Hemd und Krawatte.
Ben teilte gelbe Mitgliedskarten der Welle aus. Auf manchen Karten war hinten ein rotes X abgebildet auf andern nichts. Ben erklärte, dass jeder Schüler, bei denen ein rotes X auf der Rückseite der Karte war, ein Helfer der Welle sei, und dass er ihm jeden Verstoß gehen die Regeln der Welle von einem andern Mitglied melden müsste. Die Schüler lächelten, die ein X auf der Rückseite hatten, die Anderen schienen eher nicht angenehm berührt zu sein. Nun tauchte die Frage auf welchen, Zweck diese Karten erfüllen sollten. Ben erklärte, dass die Karten nur ein Beispiel dafür wären, wie sich eine Gruppe selbst verwalten kann.
Nun brachte Ben den Schülern noch bei, dass Disziplin und Gemeinschaft im Grunde sinnlos sind, wenn sie nicht zum Handeln führen. Der 3.Grundsatz wurde ,,MACHT DURCH HANDELN". Nun sagte er ihnen auch, dass es keinen Konkurrenzkampf zwischen den Schülern mehr geben sollte und dass sie sich wie ein Team benehmen sollten, dass jeder füreinander da sei und die neue Aufgabe der Welle wäre es, neue Mitglieder zu werben. David und Eric fühlten sich bestätigt, die Footballmannschaft zu Mitgliedern der Welle zumachen. Viele Schüler äußerten sich positiv vor der ganzen Klasse über die Welle.
Dann machte die Klasse nochein paar mal den Gruß der Welle und wiederholte die Grundsätze. Alle waren eine Gemeinschaft geworden, niemand wurde mehr ausgeschlossen, auch nicht der Prügelknabe Robert. Die Schüler fühlten sich jetzt alle gleichberechtigt. Ihnen gefiel die demokratische Idee an der Sache.Phase 4: Das Experiment entwickelt sich zu einer BewegungDie Welle hatte sich zu einer Bewegung entwickelt, die sich auch außerhalb der Klasse fortentwickelte. Die Werbung neuer Mitglieder war offenbar erfolgreich verlaufen.
Die Zahl der Teilnehmer am Geschichtsunterricht nahm zu, manche Schüler schwänzten die Stunden um am Geschichtsunterricht von Mr. Ross teilzunehmen. Zu Bens Verwunderung blieben sie nicht etwa mit dem Stoff zurück, weil viel Zeit für die Welle verwendet wurde, sondern sie bewältigten den Stoff eher schneller als zuvor, aber die Schüler gingen weniger nachdenklich an den Stoff heran. Der Grundgedanke der Welle färbte jetzt auch langsam auf die Footballmannschaft ab. Die Welle jedoch verwirrte viele Schüler von den andern Klassen, weil sie nicht wussten was sie davon halten sollten oder was es damit auf sich hatte. Aber das Experiment veränderte von vielen Schülern den Charakter, vor allem von Robert, er war nun kein Außenseiter mehr in der Klasse.
Er fühlte sich integriert in die Gemeinschaft und das wollte Mr. Ross nicht zerstören, in dem er das Experiment jetzt enden ließ. An der Welle waren jetzt auch Schüler anderer Klassen beteiligt und sogar Schüler anderer Klassenstufen. Der Footballtrainer der Schulmannschaft war jetzt auch ganz begeistert von der Welle, denn seine Mannschaft hatte einen Teamgeist gewonnen. Ben Ross wurde zum Direktor gerufen. Insgeheim hoffte er, dass er das Experiment abbrechen müsste, weil das Experiment größere Ausmaße angenommen hatte, als er sich je erhofft hatte.
Er hatte Angst das Experiment könnte ihm außer Kontrolle geraten. Doch es geschah anders, der Direktor war recht zufrieden mit dem Experiment. Weil Ben bei dem Direktor sehr beliebt war, willigte der Direktor ein, das Experiment weiter laufen zu lassen.Phase 5: Das Experiment gewinnt sein eigenes LebenAlles in der Welle geriet etwas aus den Fugen. Ein Schüler schrieb einen anonymen Brief an die Schülerzeitung, in dem er berichtete, dass er sich weigerte in die Welle einzutreten und deshalb von einem Wellemitglied bedroht wurde. Ben Ross wurde ein Leibwächter quasi aufgezwängt, obwohl er gar keinen wollte, willigte er trotzdem ein.
Weil in dem Experiment er der unumstrittene Führer sein musste, kam ihm ein Leibwächter nur recht. Überall wurden Sachen für die Welle gemacht, wie Werbung neuer Mitglieder, Aufhängen von Welleplakaten und vieles mehr. Die Schüler redeten immer von Befehlen, die Ben Ross aber nie gegeben hatte. Es schien so, als wären sie in den Gedanken der Schüler entstanden und hätten sich fast automatisch der Welle zugeschrieben. Die Welle hatte ihr eigenes Leben gewonnen und ihn und die Schüler mit sich fortgeschwemmt. Jetzt prügelten sich auch noch zwei Schüler wegen der Welle.
Man musste sich verstecken, wenn man nicht dazu gehörte, wie Laurie Saunders, sie ging nicht zur Versammlung, weil sie den anonymen Brief als Chefredakteurin erhalten hatte. Deshalb wurde sie die ganze Zeit fast vorwurfsvoll gefragt, warum sie nicht bei der Versammlung war. Die ersten Gegner der Welle gab es. Das Team der Schülerzeitung beschloss, eine Sonderausgabe über die Welle zu machen, die auch die andere Seite der Welle zeigt.Phase 6: Das Experiment gerät außer KontrolleEin Junge wurde von Mitgliedern der Welle zusammengeschlagen, wahrscheinlich weil er Jude ist. Die Welle schirmte ihre Mitglieder ab, zum Beispiel hatte beim Footballspiel der Schulmannschaft die Welle ihren eigenen Block im Stadion.
Die Schülerzeitung veröffentlichte eine Sonderausgabe, in der die Welle und ihre Methoden heftig kritisiert wurden. Viele der Mitglieder wussten nichts von dem zusammengeschlagenen Jungen. Bald gingen Gerüchte von Bedrohung und Erpressung umher. Der Schulrat fing an Schüler über die Welle zu befragen. Die meisten Wellemitglieder waren sauer auf die Schülerzeitung, sie hielten die Geschichten für Lügen und hatten Angst, dass sich dadurch weniger Leute der Welle anschließen würden. Andere bedankten sich sogar bei der Zeitung, dass auch mal das andere Gesicht der Welle gezeigt worden war.
Ein paar distanzierten sich sogar von der Welle. David, Lauries Freund, und Eric wollten Laurie zur Vernunft bringen und lauerten ihr nach der Schule auf. David versuchte dann, Laurie davon zu überzeugen, dass sie keine weiteren Artikel über die Welle schreiben sollte. Doch Laurie wimmelte ihn ab. Da wurde David sauer und stieß sie zu Boden. Doch nun sah er, was die Welle aus ihm gemacht hatte und hob Laurie auf.
Phase 7: Das Ende des ExperimentsNach dem David sein Fehlverhalten erkannte hatte, gingen die Beiden zu Ben Ross und sagten ihm, dass er mit dem Experiment aufhören müsse. Ben hatte einen Plan, doch er verriet ihnen nur, dass er das Experiment morgen stoppen würde. Ben wurde am nächsten Morgen zum Direktor gerufen, der ihm sagte, er solle das Experiment abbrechen. Ben erzählte ihm von seinem Plan, der Direktor willigte ein. In der Geschichtsstunde berief Ben eine Versammlung ein und sagte, dass Lehrer im ganzen Land eine Jugendbrigade rekrutiert und herangebildet hätten, um eine bessere Gesellschaft zu schaffen. Bei der Versammlung wird der Führer und Begründer der Welle übers Kabelfernsehen zu ihnen und alle andern Mitgliedern sprechen.
Die Schüler jubelten. Doch Laurie und David gefährdeten Bens Plan die Welle aufzulösen. Sie versuchten die andern über die großen Nachteile, die solch eine Gesellschaft mit sich bringen würde aufzuklären, denn sie wussten nichts von Bens Plan. Doch Ben schaltete schnell genug und brachte die beiden zum Direktor. Die Versammlung begann. Die Aula war voll und die Mitglieder wiederholten die Grundsätze.
Ben befahl, das Fernsehgerät einzuschalten, doch das Bild blieb weg. In der Aula wurde es unruhig. Doch nun wurde ein Projektor eingeschaltet. Ein Bild von Adolf Hitler erschien auf der Leinwand. ,,Das ist euer Führer", erklärte Ben Ross ihnen ,,Ja sicher er ist tot, aber er wäre es gewesen, wenn er noch lebe." Und er sagte, dass sie alle gute Nazis gewesen wären und dass sie ihre Freiheit verschachert hätten, gegen das was man ihnen als Gleichheit vorgesetzt hatte.
Doch er gestand auch seine Schuld ein. Alle Schüler waren sehr erschüttert, standen in Tränen, andere schauten ganz verlegen. Die militärische Haltung war vergessen und die Plakate, Fahnen und Mitgliedskarten blieben am Boden zurück. Das Experiment war eine Lektion für ihr ganzes Leben.
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