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  Patricia highsmith - carol

Seitenzahl Inhalt 1-2 Lebenslauf Patricia Highsmith Kurze Zusammenfassung Definition: Homosexualität 3 Formale Aspekte 4-9 Inhalt + Figurenvorstellung und Charakterisierung 10 Hauptfiguren in Bezug auf Realität 11 Historischer Hintergrund Schlusswort Patricia Highsmith wurde am 19.01.1921 in Forth Worth/Texas geborenQuelle:. Nach der Scheidung ihrer Eltern lebte sie bei ihrer Mutter und ihren Großeltern. Schon früh brachte sie sich das lesen bei und las bereits mit vier Jahren eine psychologische Abhandlung über Spontantäter, welche sie sehr in ihrer Romanarbeit beeinflusste. Ihre Mutter heiratete den Reklamemaler Stanley Highsmith.

Eigentlich hieß Patricia mit Nachnamen Plangman. Stanley Highsmith hatte sie nie adoptiert. Sie mochte weder ihre Mutter noch ihn, obwohl sie "in späteren Jahren eine Zuneigung zu ihm entwickelte", wie sie selbst einmal sagte. Ihren leiblichen Vater, der deutscher Abstammung war, lernte sie erst mit zwölf Jahren kennen. Ihre familiäre Situation weist gewisse Parallelen mit der Thereses auf, denn Therese mag ihre Mutter auch nicht. Sie denkt sogar "sie hätte ihren Vater getötet", welcher an einer Lungenentzündung starb.

  Bereits in ihrer Jugend schrieb Patricia für die Studentenzeitschrift "Barnard Quarterly" ihres Colleges. Dort studierte sie Literatur und Zoologie. Als Nebenfächer belegte sie Latein, Griechisch und Deutsch. Eine Reihe lesbischer Freundschaften prägten ihr Leben in dieser Zeit, was wohl auch sehr zu der Entstehung "Carol's" beitrug. Nach ihrem Studienabschluss 1942 arbeitete sie als Comic-Autorin in New York. Endlich konnte sie sich ein eigenes Apartment leisten und aus der Enge des Elternhauses ausziehen.

Erste kleine Geschichten wurden von Verlagen abgelehnt. Ihren Durchbruch hatte sie mit ihrem ersten Roman, der 1950 veröffentlicht wurde. Alfred Hitchcock erwarb für 6800 Dollar die Filmrechte zu "Strangers on a train" (dt. Zwei Fremde im Zug). Er zählte 1951 zu den zehn besten Filmen. Patricia Highsmith mochte ihn dennoch nicht.

Von da an konnte sie als freie Schriftstellerin leben. So machte sie auch erst einmal eine Europareise. Als sie nach Positano kam, traf sie am Strand einen Mann, mit dem sie jedoch kein Wort redete und ihn auch nicht wiedersah. Doch er verkörperte ihren Serienhelden "Ripley", einen englischen Gauner und Psychopathen. Er war ihr Lieblingsheld und so schrieb sie fünf Romane mit ihm als Hauptfigur, die man auch unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen sollte. Für das Buch "Der talentierte Mr.

Ripley" erhielt sie den Edgar-Allan-Poe-Preis. Auf der Urkunde unterschrieb sie mit "Patricia Highsmith und Mr. Ripley". Schließlich nahm sie von Amerika Abschied. Zunächst lebte sie in Italien. 1963 zog sie nach England, wo es ihr jedoch nicht gefiel.

1966 zog sie in ein kleines französisches Dorf und lebte ab 1983 in Tessin. 1988 zog sie noch einmal in die Nähe von Ascona um, wo sie in einem Haus wohnte, dass sie selbst entworfen hatte. Sie lebte, im Gegensatz zu ihrer Popularität als Schriftstellerin, sehr zurückgezogen, da sie sich sogar von einer Putzfrau in ihrer Ruhe gestört fühlte. Sie war nur umgeben von ihren Katzen und Schnecken, deren Zweigeschlechtlichkeit sie faszinierte. 1952 schrieb sie unter dem Pseudonym Claire Morgan ein Buch über eine lesbische Liebe, welches damals eine Sensation war. Das Buch "The price of salt" (Neuerscheinung 1984 unter dem Titel "Carol", in deutscher Sprache erst 1990 veröffentlicht) erreichte Millionenauflage.

Ihr Interesse als Autorin gilt vor allem gespaltenen Identitäten und zwanghaften Verhaltensweisen. Am 04. Februar 1995 starb Patricia Highsmith in einem Krankenhaus in Locarno - wie die französische Zeitung "Le Monde" berichtete - an Krebs.   Kurze Zusammenfassung und Besonderheiten des Buches: Dies ist die Geschichte der jungen Bühnenbildnerin Therese und ihrer Geliebten Carol, einer reifen und verheirateten Frau, deren Schönheit und Lebenserfahrung Therese faszinieren. Bei seiner Erscheinung 1952 war dieses Buch ein solches Wagnis, dass sich Patricia Highsmith hinter dem Pseudonym Claire Morgan versteckte. Es war der erste Roman über Homosexualität, der eine Happy End hatte.

"Carol" ist ein spannender und mutiger Roman über eine ungewöhnliche Liebe, ihre Anfechtungen und den Sieg. Was ist Homosexualität?[1] -         sexuelles Verlangen nach geschlechtlicher Befriedigung durch gleich geschlechtlichen Partner. -         bei Frauen auch lesbische Liebe, Saphismus, Tribadismus, o. Tribadie genannt -         bei Männern auch Uranismus genannt Quelle: https://www.krimi-couch.de/krimis/patricia-highsmith.

html [1] Brock Haus in 15 Bänden; Bd. 6 Formale Aspekte: Zuerst einmal möchte ich etwas zu den formalen Gegebenheiten sagen. Der Roman "Carol Roman einer ungewöhnlichen Liebe" erschien erstmals 1952 mit dem Namen "The Price of Salt". Verfasst wurde dieser Roman von Patricia Highsmith, die es aber unter dem Pseudonym Claire Morgan veröffentlichte. In späteren Auflagen findet man den Namen Claire Morgan nicht mehr. Die Ausgabe, die ich gelesen habe, erschien 1990 im Diogenes Verlag AG Zürich.


Das Buch umfasst 400 Seiten, welche in 23 Kapitel aufgeteilt sind. Am Schluss kann man in einem Nachwort lesen, wie Patricia Highsmith zu dieser Idee gekommen ist. Es handelt sich um einen fiktiven Text, der durchgängig aus der Sicht von einer der Hauptfiguren geschrieben ist. Die Geschichte wird also durch einen personalen Er-Erzähler übermittelt. Bei der Sprache handelt es sich um Alltagssprache, wie sie zu dieser Zeit üblich war, um die Geschichte so realitätsnah wie möglich zu gestalten. Die Handlung entwickelt sich zu einem Höhepunkt im 15.

Kapitel, danach tritt eine Art Wendepunkt ein und die Handlung wird auf einen spannenden Konflikt hinausgeführt.                                       Nun zum Inhalt des Romans und zu den Figuren: Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in einem Warenhaus in New York und plötzlich steht eine Person gleichen Geschlechts vor ihnen, die sie vom ersten Blick an fasziniert, obwohl sie eine solche Reaktion noch nie zuvor an sich bemerkt haben! Sie wünschen sich plötzlich nichts sehnlicher, als mit dieser Person zusammen zu sein. Genau in dieser Situation befindet sich Therese, eine der Hauptfiguren in dem Buch "Carol" von Patricia Highsmith. Sie arbeitet in einem Warenhaus, fühlt sich dort eingeschlossen ("Das Warenhaus war so durchorganisiert, wie ein Gefängnis."[1]) und  freut sich auf den Tag, an dem sie endlich aus ihrem jetzigen Leben ausbrechen und ein neues beginnen kann.   Bis zu diesem Tag war Therese ein "ganz normales Mädchen".

Zumindest schien es so. Mit ihren Eltern hatte sie schon lange nichts mehr zu tun. Ihre Mutter Esther Nicolas Strully hatte sie das letzte Mal mit 14 gesehen. Nun verbrachte Therese  jeden Tag mit Richard, den sie auf einer Party in der Christopher Street (Die Straße ist wichtig zu erwähnen, da der heutige Tag der homosexuellen schlechthin der Christopher Street Day ist...

) getroffen hatte und offiziell waren sie ein Paar. Richard liebte Therese über alles, Therese wusste jedoch, dass sie ihn nie wirklich lieben würde, auch wenn seine Eltern einer Heirat durchaus zugestimmt hätten. Sie hatte trotz Richard und 2 Männern davor noch keine sexuellen Erfahrungen. "Seit sie Richard kannte, hatte sie drei- oder viermal versucht mit ihm zu schlafen, aber mit negativem Ergebnis."[2] Zu dieser Zeit ist Therese Bühnenbildnerin und auf der Suche nach einem neuen Job, denn der im Warenhaus ist kurz nach Weihnachten wieder vorbei. Über Richard lernt sie 2 junge Männer kennen, die ihr zu Gesprächen mit Regisseuren und anderen wichtigen Leuten verhelfen - Dannie und Phil Mc Elroy.

  An jenem Tag, als Carol das Warenhaus "Frankenberg" betritt, in dem Therese arbeitet, geschieht etwas, was beide vorher nie gedacht hätten. Der Grundstein für eine Beziehung wird gelegt. Als Therese Carol sieht, ist sie sofort von dieser großen, blonden, schlanken, elegant wirkenden Frau mit dem weiten Pelzmantel fasziniert. "Ihre Augen waren  von einem durchsichtigen Grau, die aber wie Licht und Feuer alles andere überstrahlten und unwiderstehlich in ihren Bann zogen, und Therese konnte nicht wegsehen."[3] Carol kauft etwas bei Therese und lässt eine Adresse da, an welche die Sachen geschickt werden sollen. Als Therese die Sachen verschickt, legt sie eine Weihnachtskarte dazu, in der Hoffnung, Carol würde  noch einmal an sie denken.

  Einige Tage später steht Carol wieder vor ihr, um sich für die Karte zu bedanken und sie zu einem Kaffee einzuladen. Carol, die aus einer finanziell sehr gut abgesicherten Familie kommt, lebt zu dieser Zeit mit ihrem Mann in Scheidung und ihre gemeinsame Tochter Rindy, die Carol sehr liebt, lebt für einige Monate bei ihrem Vater.  Es bleibt nicht bei diesem einen Treffen. Sie kommen sich immer näher und bald verbringt Therese die Nächte in Carols Haus, welche nach der Entscheidung zur Scheidung von ihrem Ehemann alleine mit ihrer Haushaltshilfe dort lebt.  Ich möchte hier nicht sagen, dass Carol eine reiche Frau ist, denn das hat einen negativen Beigeschmack. Carol ist eine sehr großzügige Frau und zeigt dies bei allen Treffen mit Therese.

Sie bezahlt die Rechnungen, macht Therese Geschenke u.s.w.. Sie selbst vereint 2 Gegensätze in sich. Sie ist einerseits eine starke, ordnungsliebende Frau, deren Leben so lange Zeit geordnet war, wo alles seinen genauen Platz im Leben hatte, andererseits verliebt sie sich in eine Frau, was damals als anstößig angesehen wurde und gibt sich dieser Liebe völlig hin.

Es ist, als wenn auch sie aus ihrem früheren Leben ausbrechen wollte, obwohl doch alles so perfekt schien.  Die Frage, warum Carol und ihr Mann Harge sich scheiden lassen, bleibt unbeantwortet. Therese versucht sich zwar ihre eigenen Gedanken darüber zu machen, fragt aber nicht nach: "Warum ließen sie sich scheiden? Weil Harge eine Affäre mit der Frau hatte, die Cynthia hieß?"[4] Natürlich will Therese es gerne wissen, aber sie fragt nie genau nach irgendwelchen Dingen, über die Carol nicht sprechen will. Auch dies ist ein Charakterzug, der Therese oft Ärger erspart. Sie durchschaut die Menschen, die sie mag und mit denen sie oft zusammen ist. Therese weiß genau, was ihr Gegenüber fühlt  und denkt und somit weiß sie auch, wie sie sich verhalten muss, um den anderen in ihren Bann zu ziehen bzw.

ihn nicht zu verletzen.   Bald lernt Therese Abby kennen, Carols beste Freundin. Immer wieder wird Therese ein bisschen eifersüchtig auf Abby ("Vielleicht war es einer dieser bruchstückhaften Sätze, die nur Carol verstehen konnte, jedenfalls richtete sie sich auf und lachte laut und heftig. Ihr Gesicht wirkte völlig verändert, und Therese dachte mit plötzlichem Neid, dass es ihr nicht gelang, sie so zum Lachen zu bringen, wie Abby es konnte."[5]) Natürlich ist die ganze Situation für Therese etwas ganz Neues und da sie Carol noch nicht sehr gut kennt, ist sie natürlich ab und an eifersüchtig auf Abby, die Carol schon seit sie beide klein waren kennt. Als Abby Therese von Carols Idee erzählt, Therese mit auf eine Reise in den Westen Amerikas mitzunehmen, geraten die Beiden in Streit.

D.h. Therese wird sehr ärgerlich, während Abby ganz ruhig mit ihr redet. "Wieso wusste Abby es vor ihr, fragte sich Therese und spürte, wie sie vor Ärger rot wurde. Was sollte das alles? Hasste Abby sie?"[6] Abby mag Therese, aber Therese reagiert bei Dingen, die mit Carol zu tun haben leicht über und deshalb denkt sie, Abby hätte nur Angst, das Therese ihr Carol wegnehmen könnte.    Die beiden Frauen (Carol& Therese) bilden, was ihr früheres Leben angeht, einen starken Gegensatz.

Auf der einen Seite die naive Therese, die 19 Jahre jung ist, noch nie eine feste Beziehung hatte und gerade ihre ersten Erfahrungen in sexueller Hinsicht mit Richard machen wollte und auf der anderen Seite Carol, die junge attraktive Frau mit viel Lebenserfahrung, die eine Tochter hat und sich gerade von ihrem Mann scheiden lässt. Während Therese von Anfang an klar ist, dass sie Carol liebt, braucht Carol sehr viel mehr Zeit um sich ihre Liebe zu Therese einzugestehen. Das liegt wohl daran, dass Therese noch jung und ungebunden ist, während Carol sich genau überlegen muss, was sie tut, da sie ja aus einer eher hohen sozialen Schicht stammt, wo eine solche Geschichte schnell an die Öffentlichkeit gelangen könnte und ihren Ruf somit gefährden würde.  Vielleicht sind es genau diese Gegensätze, die die beiden Frauen für einander so interessant machen.   Was Richard angeht, zeigt sich mehr und mehr, dass Therese ihm gegenüber sehr kaltherzig ist.  Richard versucht wieder und wieder ihre Liebe für sich zu gewinnen und schreibt ihr sogar während ihrer Reise mit Carol Briefe, die Terry (wie Richard sie nennt) jedoch unbeantwortet lässt.

Richard gibt sich alle Mühe, behält das, was er über Carol und Terry weiß, für sich, um Therese nicht zu schaden. Er lädt sie zu einem Theaterstück ein, dass Terry gerne sehen will, aber anstatt ihm dafür zu danken, kritisiert sie ihn : "Sie mochte das nicht. Es war kein Ausdruck seiner Zuneigung, sondern viel mehr ein Mittel, sich bei ihr einzuschmeicheln, um irgendwie den Weg zu ebnen für die beiläufige Frage, die er ihr an jenem Abend ganz plötzlich gestellt hatte. >>Was meinst du mit du magst sie - willst du mit ihr ins Bett gehen?<<"[7] Therese kritisiert oft Dinge, die ihr nicht passen und wo sie anderer Meinung ist, obwohl es nur gut gemeint war. In seiner Verbitterung versucht Richard Therese davon zu überzeugen, dass diese Art Beziehung zwischen ihr und einer Frau einfach nicht die richtige für sie ist und wird dabei leicht ausfallend Carol gegenüber, denn er schreibt z.B.

, dass Carol es sowieso nicht ernst mit ihr meinen würde, sie irgendwann sitzen lassen wird u.s.w., obwohl er Carol nur von kurzen Treffen kennt. Richard sieht seine Zukunft mit Therese schon vor sich, aber Therese will davon nichts hören. Sie ist nicht einmal zu einem klärenden und evtl.

auch tröstendem Gespräch mit Richard bereit. Sie gehen vor der Reise im Streit auseinander und daraufhin beschließt Therese den Kontakt zu Richard abzubrechen. Hier sieht man, dass Terry in bestimmten Dingen noch etwas unreif zu sein scheint, schließlich kennt sie Richard schon sehr lange und so eine gute Freundschaft einfach aufzugeben ist wirklich naiv. Auch wenn sie Carol liebt, hätte sie den Kontakt zu Richard aufrecht erhalten sollen. Sie verkauft sogar einen Christophorus-Anhänger, nur, weil er sie an Richard erinnert. Weitere wirklich feste Freunde hat Therese nicht.

  Einige Tage nachdem Therese mit Carol zusammen Weihnachten gefeiert hatte, beginnen die Beiden ihre Reise. Sie besuchen mehrere Städte und reisen quer durch den Westen Amerikas. Auch hier bezahlt Carol alles - die Hotelzimmer, das Benzin für den Wagen u.s.w..

Unterwegs halten Carol und Therese an, um in einem Geschäft Wurst und Schinken zu kaufen. Hier muss Therese wieder an Mrs. Robichek denken, eine Mitarbeiterin bei Frankenberg, von der Therese zum Essen eingeladen wurde und bei der sie sich sehr schlecht fühlte und fast ohnmächtig wurde. Dass Therese nicht sehr tolerant ist, kann man an dieser ersten Begegnung mit Mrs. Robichek sehen. "Es lag an diesem fortgesetzten Gemurmel, an dem entschuldigenden schwachen Lächeln und an der entsetzlichen Hässlichkeit dieses kurzen, schweren Körpers mit dem vorgewölbten Bauch und dem seitwärts geneigten Kopf, der sie immer noch wie um Entschuldigung bittend anblickte, dass sie sich nicht überwinden konnte, zuzuhören.

"[8] Therese steigert sich so in dieses Gefühl hinein, dass sie sich von der ganzen Umgebung - die Wohnung von Mrs. Robichek- angeekelt fühlt. Trotzdem muss Therese an Mrs. Robichek denken, als sie in diesem Geschäft sind. Hier kauft sie eine Wurst für die Frau, um sie ihr mit einer Postkarte zusammen zu schicken. Aber auch hier war Therese sich nicht sicher, ob sie dies wirklich tun sollte.

"Aber sollte sie wirklich eine solche Geste machen, fragte sich Therese, die vielleicht durch Mitleid oder Schuldgefühl oder ein anderes nicht ganz lauteres Gefühl motiviert war?"[9] Therese fühlt sich also ganz offensichtlich nur zu "schönen" Menschen hingezogen.    Die wahrscheinlich wichtigste, bedeutendste Etappe der ganzen Reise ist der Aufenthalt in Waterloo. Hier gestehen sich die Carol und Therese zum ersten Mal ihre Liebe und machen die ersten gemeinsamen sexuellen Erfahrungen. Dass diese Nacht ihnen vielleicht zum Verhängnis werden könnte, ahnen sie noch nicht.   Später erfährt Therese, dass Carol auch mit Abby schon ein Verhältnis hatte, dieses aber bereut. Genau darum hatte Carol zu Beginn Probleme, sich ihren Gefühlen hinzugeben, denn sie wollte nicht, dass ihr so etwas wie mit Abby noch einmal wiederfährt.

  Die Liebe zu Abby hielt nur 2 Monate an "...wie eine Krankheit, die kommt und vergeht"[10] Carol beteuert, dass sie nun jedoch nur noch sehr gute Freunde sind.   Zunächst einmal scheint alles ganz einfach zu sein. Nichts scheint ihrer Liebe im Wege zu stehen.

An einem bestimmten Punkt jedoch gibt es einen Wendepunkt. Obwohl doch erst alles so einfach und schön erschien, nachdem Carol und Therese sich ihre Liebe während ihrer gemeinsamen Reise in den Westen Amerikas gestanden haben, läuft der Roman ab dem 17. Kapitel auf einen spannenden Konflikt hinaus. Während der Reise in den Westen Amerikas,  wird Carol von einem Detektiv, den ihr Mann auf sie angesetzt hat, ausspioniert und bewacht. Ihr Mann wurde scheinbar auf die Liebe zwischen seiner Frau und Therese aufmerksam und versucht darauf seine Argumente aufzubauen, um das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Rindy zu erwirken. Abby, die beste Freundin von Carol, kommt dem jedoch auf die Spur und benachrichtigt Carol per Telegramm, woraufhin sich Carol und Therese vorsichtig verhalten und sich ihrer Liebe nur noch hinter geschlossenen Türen hingeben.

Bald findet Carol eine Wanze in ihrem Zimmer. Als sie den Detektiv entdecken und Carol ihn zur Rede stellt und nach den  Tonbändern verlangt, realisiert sie erst, was hier alles auf dem Spiel steht, denn der Detektiv hat schon einige Informationen nach New York zu ihrem Mann geschickt. Wie sich später herausstellt, hatte der Detektiv auch in der besagten Nacht in Waterloo ein Mikrofon durch die Wand getrieben, um die beiden Frauen abzuhören. An dieser Stelle wird die so starke Carol zum ersten Mal schwach und beginnt zu weinen. Ihre Tochter Rindy, die sie sehr liebt, war der einzige Grund, weshalb sie noch mit ihrem Mann zusammengeblieben ist und nun will er sie ihr mit allen Kräften entreißen.  Doch Carol bleibt zunächst standhaft und will ihre Reise nicht abbrechen um wieder zurück nach New York zu kommen.

Doch Rindy ist die "Schwachstelle" in Carols Leben, d.h. für Rindy würde Carol so ziemlich alles tun und ihr Mann hat sie genau dort getroffen, wo es ihr am meisten wehtut. So muss Carol sich also eingestehen, dass es das Beste ist, wenn sie für eine Woche nach New York zurückgeht. Therese bleibt allein zurück und Carol lässt ihr den Wagen da, damit sie allein irgendwelche Reisen unternehmen kann. Als Carol zu Hause ankommt wird aber alles schwieriger, als zunächst geplant.

Sie muss länger als eine Woche dort bleiben und Thereses's Sehnsucht nach Carol wird immer stärker und ihr wird, seitdem sie von dem Detektiv erfahren hat, klar, in welch schwieriger Situation sich die Beiden befinden. Es treibt sie sogar so weit, dass ihr kurz Selbstmordgedanken kommen: "Eine Straßenbahn kroch am Hotel vorbei, und die Leute auf dem Gehweg waren in alle Richtungen unterwegs, wie Kopffüßler, und plötzlich schoss ihr durch den Kopf zu springen."[11] Unterdessen hat Carol in New York allerhand zu tun, denn es liegt jetzt an ihr, wie es weitergeht. Nun stellt sich die Frage: Wird Carol das Sorgerecht behalten können, wird sie um Rindy kämpfen oder kann Harge den Richter überzeugen und ihr Rindy vollkommen wegnehmen?   Dass es ein Happy End für Carol und Therese gibt, musste ich bei diesem Roman vorwegnehmen, da es genau das ist, was ihn von anderen Romanen dieser Art unterscheidet. Nachdem dieses Buch veröffentlicht wurde, haben viele Homosexuelle Dankesbriefe an Patricia Highsmith bzw. an Claire Morgan zu Händen des Verlages geschrieben.

Wie dieses Happy End jedoch zustande kommt, was noch alles passiert und wie dieses Happy End genau aussieht, das möchte ich offen lassen.     Carol und Therese in Bezug auf die Realität: Wenn man die beiden sehr unterschiedlichen Beispiele Therese und Carol einmal genauer betrachtet und in die Realität überträgt, wird man wohl zu dem Entschluss kommen, dass es sicherlich mehr Menschen auf der Welt gibt, die wie Carol sind.  Es ist für die Meisten schwer, sich dem bewusst zu werden und sich dann ihren Gefühlen hinzugeben. Menschen wie Therese, denen es nichts ausmacht homosexuell zu sein und die von Anfang an sehr gut mit ihren Gefühlen zurecht kommen, gibt es bestimmt seltener. Ich kann das nur soweit beurteilen, wie ich es aus den Medien kenne oder aus meinem Bekanntenkreis sagen kann. Nach meinen Erfahrungen zu urteilen, versuchen sich viele Homosexuelle erst in einer oder mehreren Beziehungen der "normalen" Art, als mit einer andersgeschlechtlichen Person.

Erst wenn sie dann spüren, dass es einfach nicht funktioniert und sie sich in den intimen Momenten während der Beziehung jedes Mal eine Person ihres Geschlechts wünschen, versuchen sie mit dem Gedanken klarzukommen, dass sie homosexuell sind. Heutzutage hat sich aber schon viel geändert. Natürlich ist ein "Coming-out"[12] für die Meisten immer noch sehr schwierig, aber ich denke die Menschen sind in Bezug auf Homosexualität  sehr viel toleranter geworden. Für mich unverständlich ist, dass Therese sich keinem Freund anvertraut. Im Gegenteil, sie wendet sich von allen Freunden ab. Es ist doch viel hilfreicher, wenn einem jemand beisteht und hilft, wenn man ihn braucht.

Ich möchte hier noch ein Zitat anbringen: "In unserer heutigen, liberalen Zeit mag es vielleicht weniger Frauen wie Therese geben, aber sicherlich leben in Tausenden von Städten noch viele Carols, mit einem ähnlichen Schicksal wie sie."[13] Genau dieser Meinung bin ich auch.                 Historischer Hintergrund: Zum historischen Hintergrund möchte ich noch einmal ganz klar betonen, dass es zu dieser Zeit als "unanständig" angesehen wurde, homosexuell zu sein. In manchen Gebieten wurden homosexuelle Menschen sogar bestraft. Als Anlage habe ich aus dem Internet eine Art Chronik zu diesem Thema herausgesucht. So war es also zu dieser Zeit in Deutschland und auch in dem "Land der Freiheit", Amerika, wurde Homosexualität nicht anders gehandhabt.

In den Schriften, die um diese Zeit verfasst und veröffentlicht wurden, geht es meistens nur um "Schwule". Dass es auch Liebe unter Frauen gibt, empfand man damals als unmöglich. Im Juni 1969 erheben sich Homosexuelle erstmals gegen die Diskriminierung und Unterdrückung. Dieser Tag ist mittlerweile legendär, wird auch bei uns von zahlreichen Schwulen und Lesben gefeiert und ist als Christopher Street Day bekannt.   Schlusswort: Abschließend möchte ich noch einmal meinen Standpunkt zu diesem Buch verdeutlichen. Ich finde, es ist ein sehr spannender und schöner Roman, welcher leicht zu verstehen ist.

Wenn man erst einmal angefangen hat, möchte man gar nicht mehr aufhören zu lesen. Patricia Highsmith "setzt immer wieder einen drauf". Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.   Wörter: 3789 [1] "Carol Roman einer ungewöhnlichen Liebe", Patricia Highsmith, Diogenes Verlag; S.6 [2] "Carol Roman einer ungewöhnlichen Liebe", Patricia Highsmith, Diogenes Verlag; S.37 [3] "Carol Roman einer ungewöhnlichen Liebe", Patricia Highsmith, Diogenes Verlag; S.

47 [4] "Carol Roman einer ungewöhnlichen Liebe", Patricia Highsmith, Diogenes Verlag; S.105 [5] "Carol Roman einer ungewöhnlichen Liebe", Patricia Highsmith, Diogenes Verlag; S.117 [6] "Carol Roman einer ungewöhnlichen Liebe", Patricia Highsmith, Diogenes Verlag; S.160 [7] "Carol Roman einer ungewöhnlichen Liebe", Patricia Highsmith, Diogenes Verlag; S215 [8] "Carol Roman einer ungewöhnlichen Liebe", Patricia Highsmith, Diogenes Verlag; S.19 [9] "Carol Roman einer ungewöhnlichen Liebe", Patricia Highsmith, Diogenes Verlag; S.243/244 [10] "Carol Roman einer ungewöhnlichen Liebe", Patricia Highsmith, Diogenes Verlag; S269 [11] "Carol Roman einer ungewöhnlichen Liebe", Patricia Highsmith, Diogenes Verlag; S.

322 [12] Def.: Erkenntnis, dass die gleichgeschlechtliche Liebe bevorzugt wird, oft auch gebraucht, wenn diese Erkenntnis anderen Mitmenschen offenbart wird [13] Claire Morgan (i.e. Patricia Highsmith) im Nachwort zur amerikanischen Neuausgabe 1984   .

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