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  Sansibar

Rerik In der Wirklichkeit war Rerik, während der Zeit in, der der Roman spielte, ein kleines Ostseebad mit ca. 2000 Einwohnern. Rerik liegt auf einer schmalen Landzunge zwischen Salzhaff und Ostsee, genau am Übergang vom Festland zur Halbinsel Wustrow. Nicht wie im Roman, beginnt die Lotseninsel in Wirklichkeit rechts von Rerik. Die Umgebung ist nicht bewaldet, sondern eine Dünenlandschaft. Der Hafen, der im Roman beschrieben wird, existiert nicht.

Ebenso wenig wie die Kirchen (Georgen-, Marien- und Nikolaikirche) und der Gasthof "WAPPEN VON WISMAR". In Rerik befindet sich lediglich die Johanneskirche ohne Turm. Der Fluss, die Treene, von dem im Roman die Rede ist gibt es in Wirklichkeit nicht in Rerik. Heute ist Rerik ein von Touristen besuchter Urlaubsort. Mittlerweile gibt es in Rerik sogar einen Hafen. Rerik hat sich im Laufe der Jahre gut entwickelt.

In Rerik gibt es inzwischen sogar ein Theater und zahlreiche Gasthöfe. Das Einkaufen macht in Rerik auch keine Probleme mehr, da Rerik über eine Vielzahl von Einkaufsmöglichkeiten verfügt.   Sprache Im Bewusstseinsstrom entspricht die Sprache der Sprache der Persönlichkeit. So würde ein alter Mann anders schreiben als ein Jugendlicher. Informationen über Ort, Zeit, Personen und Handlung werden mitgeteilt im Rahmen des Bewusstseinsstroms. So kommt es im Bewusstseinsstrom zu Wiederholungen, assoziativen Verknüpfungen und abgebrochenen Sätzen.

Der Schwerpunkt des Bewusstseinsstrom sind die inneren Vorgänge des Erzählers.   Beispiele Konzert Herr Klaue hält die Ansprache. Die Leute klatschen. Oh nein, jetzt geht's los. Er hebt den Dirigentenstock. Na ja, der Einsatz von den Celli war echt gut.

Wo sitzt denn mein Vater? Ah, da in der 4. Reihe. So, jetzt zwei Takte Pause. Na, diesmal hat auch keiner reingespielt. Warum dirigiert Herr Klaue jetzt nicht mehr? Oh, Shit. Das Stück ist ja schon zu Ende! Na, zum Glück haben alle diesen Ton zu lang gespielt.

Puh, geschafft. Aber morgen schreiben wir noch Mathe! Die Leute klatschen. Hat ja eigentlich auch ganz gut geklappt. Was??? Nein! Die rufen ja Zugabe! Sollen wir das letzte Stück etwa noch mal spielen? Nein? "Oh du Fröhliche" ? Das ist ja easy! Was ich wohl von meiner Oma zu Weihnachten kriege? Die Leute klatschen. Zugegeben, war auch echt mal ein gutes Konzert.   Bewusstseinstrom beim Klauen Mist, warum ist denn das hier so teuer? So viel Geld habe ich doch gar nicht mit! Oh man, ich muss das aber haben! Wenn ich diese Hose nicht bekomme, bin ich raus aus der Clique! Okay, ich muss da durch.

Mh, wie mache ich das bloß? Ah, die Verkäuferin bedient jemand anderen. Und ab die Hose in die Tasche... oh shit, das passt nicht, wo ist die Verkäuferin? Was guckt die denn so?? Schnell, Hose zurück! Sie kommt, oh nein! Mh, ob sie mir helfen kann? Ja, sie soll weggehen! Na gut, ich mache es anders, mit zwei Hosen in die Kabine. Hoffentlich hat sie jetzt nicht beide Hosen gesehen!? Ich mache das nicht, nein, ich leg sie zurück! Aber, welche Freunde habe ich dann noch? Wenn ich nicht das richtige habe, bin ich out! Okay, also weiter! Eine Hose an, meine drüber und wieder raus aus dem Laden! Wo ist die Verkäuferin? Mist, was will die denn jetzt schon wieder von mir? Hat sie doch was gesehen? Ab in die Kabine zurück! Ganz ruhig, sie wird schon nichts merken.

Ah, da, eine neue Kundin! Ab raus, Hose zurücklegen und, ja, da vorne ist die Tür! Ja, geschafft! Super, aber das mache ich nicht noch einmal!  Schummeln bei Klassenarbeiten  Huch, was sind denn das für Aufgaben? Berechnung von x? Das hab ich nicht gelernt!!! Scheiße! Berechnung von x, wie geht das? Oh Mann, Sandra kann das schon wieder!! Wie macht die das nur??? Ach, wäre ich gestern doch nur nicht im Kino gewesen, dann hätte ich gelernt!! Aber der Film sollte so gut sein!! War aber doch nur die reine Enttäuschung!! Hätte ich mit Lernen verbringen können, die Zeit!! Wie geht die Berechnung von x?? Ja, Sandra, nimm den Ellenbogen noch ein Stück tiefer... ja, noch ein Stück, jetzt mach schon! Ich muss sehen, wie man x berechnet!!! Was kann ich dafür, wenn ich zum Kino eingeladen wurde? Hättest du "Nein" gesagt, Sandra? Jetzt mach, ich muss sehen, wie man x berechnet!! Oh Mist, Herr Kaufhardt guckt mich schon so an, ich wette, der ahnt was!! Endlich, der Arm ist weg...

jetzt ein kurzer Blick, dann kann ich x berechnen. Mist, Herr Kaufhardt guckt schon wieder!!! Was kann ich dafür, das ich im Kino war??? Ich will nur kurz gucken, wie man x berechnet, Herr Kaufhardt! Sie können mir's ja auch erklären! Ah, jetzt hab ich freie Sicht auf Sandras Heft.... man muss.

.... oh ne, Sandra nimm sofort den Arm wieder runter!! Ich verhau die Arbeit, wenn ich jetzt nicht weiß, wie man x berechnet!! Und dann krieg ich wieder Stress mit meinen Eltern und mit Kino ist dann auch nichts mehr!! An endlich, Arm ist unten!!! Nein!!!!!! Nicht das Heft zuklappen. Siehst du nicht mein verzweifeltes Gesicht? Setz dich sofort wieder hin und schlag das Heft auf! Mist, jetzt ist sie weg!!! Scheiße! Das wird wieder ne 4, und das alles wegen einem total doofen Film und dir, Sandra!   Schummeln bei einer Klassenarbeit Y wird 926x- 3087x zugeordnet? Hä? Wie geht denn das noch mal? Hm.


..! Mensch, Juliane! Nimm auf der Stelle deinen Ellenbogen weg! Ich sehe ja gar nichts....

Verdammt, wie zeichnet man das noch mal ein? Wo liegt denn, bitte schön, 3087x? Was für einen Maßstab soll man denn da nehmen? Was haben wir denn gleich? Physik! Scheiße! Na toll, und ich habe meine Hausaufgaben vergessen... Ach egal. Wird sie eh nicht kontrollieren..

Ha! Ha! Die haben jetzt draußen Sport! 100m-Lauf während ich hier sitze und ..... eine Mathearbeit schreibe.

. Nein! Ach Juliane, nimm doch endlich deinen Ellenbogen von der Aufgabe! Mach schon! Bitte! Mist! Noch 10 Minuten. Dann ist die Stunde zu Ende. Und ich muss noch zwei weitere Nummern machen...

Och nee! Juliane Konow, ich zähl jetzt bis zehn und dann hast du deinen Arm da weggenommen. 1, 2, 3, 4 ... warum guckt Herr Kaufhardt mich jetzt so blöd an? Hat der nichts Besseres zu tun, als mir über die Schulter zu schauen?!? Warum setzt er sich nicht wieder an sein Pult zurück? Nur noch 3 Minuten!     Inhaltsangaben   Kapitel 8  Der Roman "Sansibar oder der letzte Grund" wurde von Alfred Andersch geschrieben und erschien 1957. Im 8.

Kapitel geht es um Judith. Sie ist eine Jüdin auf der Flucht, ihr Weg führt sie nach Rerik.  Judith befindet sich im Zimmer eines Wirtshauses und denkt nach. Ihre Mutter hat sich umgebracht doch den letzten Rat ihrer Mutter will sie befolgen: Nach Rerik fliehen und von dort ein Schiff nehmen. Judith hat aber keine ausländischen Schiffe im Hafen von Rerik vorgefunden. Außerdem würde sie die ausländischen Schiffe nicht erkennen.

Sie besitzt nur ihren jüdischen Pass und hat Angst, kontrolliert zu werden.  Im Kapitel 8 wird Judith, eine der Hauptpersonen vorgestellt. Es wird deutlich, dass die Juden zur Zeit des Nationalsozialismus unterdrückt und verfolgt wurden.    Kapitel 14 Das 14.Kapitel des Romans "Sansibar oder der letzte Grund" handelt von der Jüdin Judith, die ihre Flucht über Rerik aus Deutschland plant, da 1937 die Nationalsozialisten an der Macht sind. Judith unterhält sich in der Gaststube mit dem Wirt über die Schiffe und den Hafen.

Judith ist an den ausländischen Schiffen sehr interessiert, da sie fliehen will. Der Wirt will Judiths Pass sehen, doch damit wäre Judith geliefert, da sie Jüdin ist. Der Wirt macht Judith das Angebot, dass er nachts kommen würde, wenn sie den Pass nicht zeigen wolle. Ein schwedisches Schiff kommt in den Hafen und Judith kann dem Wirt, der sie fast nicht gehen lassen will, und der Passkontrolle gerade noch entgehen.  Das Kapitel zeigt, dass sich Judiths Situation immer mehr zuspitzt und sie immer weniger Zeit hat zu fliehen.     Kapitel 25  Im 25.

Kapitel geht es darum, dass der Junge merkt, dass er sich mit der Realität auseinandersetzen muss.  Der Junge geht in die alte Gerberei, die ihm als Versteck dient, um dort zu lesen. Beim Lesen überlegt er sich, was er im Winter machen könnte, wenn es in der Gerberei kalt werden würde. Doch er merkt, dass das Lesen von abenteuerlichen Büchern in seinem Versteck bald nicht mehr das Richtige für ihn ist, da diese von Dingen erzählen, die in seiner Zeit nicht mehr möglich sind. Er sieht ein, dass er sich nicht mehr vor der Realität verstecken kann, sondern sich mit ihr auseinandersetzen muss. Er denkt an die Gründe, die dafür sprechen aus Rerik zu fliehen und ihm fällt auch der dritte Grund ein: Sansibar.

Er möchte in ein Land mit mehr Freiheit, wo er tun und lassen kann, was er will.  Im 25. Kapitel merkt der Junge, dass er seine Kindheit und seine unrealistischen Bücher hinter sich lassen muss und von Dingen, die ihm wichtig sind, nicht nur träumen darf, sondern sie auch umsetzen muss.    Kapitel 37  Das letzte Kapitel des Romans "Sansibar oder der letzte Grund", handelt von dem Jungen, der in der Nazizeit seinen Aufenthalt in Schweden als gute Fluchtmöglichkeit aus Rerik sieht, aber diese doch nicht nutzt.  Am späten Nachmittag kommen Knudsen, Judith, "Der lesende Klosterschüler" und der Junge in Schweden am Waldrand an. Während Knudsen und Judith den "Lesenden Klosterschüler" wegbringen, läuft der Junge in den Wald und findet eine Hütte, in der er erst einmal bleiben möchte.

Er fängt sich Fische, genießt das freie Leben und überlegt, was er in Zukunft machen könnte. Abends geht er zurück zu Knudsens Anlegestelle, da er sehen möchte, ob dieser schon abgefahren ist, denn erst dann wäre der Junge wirklich frei. Aber Knudsen ist noch da und der Junge geht zu ihm zurück, ohne sich noch mal umzublicken.  Im letzten Kapitel verlassen den Jungen seine Fluchtgedanken, die er davor die ganze Zeit über gehabt hat, obwohl er eine sehr günstige Fluchtmöglichkeit hätte, denn er merkt, dass er Verantwortung für andere (besonders für Knudsen) übernehmen muss.   Kapitel 38   Der Junge konnte Knudsens Gesicht in dem diffusen, grauen Licht nicht wirklich gut erkennen, aber er schien auch nicht böse zu sein. Knudsen brummte nur, dass sie jetzt losfahren sollten.

Der Junge machte das Boot los und sprang auf den Kutter. Knudsen warf den Motor an. Dieser stotterte einige Male und sprang dann an. Knudsen redete nicht. Der Junge wusste nicht, was er sagen sollte. Sollte er Knudsen von seiner eigentlichen Absicht, in Schweden zu bleiben, erzählen, oder würde ihn das verärgern? Knudsen stand am Steuer, der Junge saß unter Deck.

Er betrachtete die Wand, die schon ein wenig verrostet war. Die Zeit hatte sie etwas verschlissen und sie sah kahl und grau aus. Was wird passieren, wenn wir in Rerik wieder ankommen, was werden wir ihnen erzählen, dachte der Junge. Er wollte gerne mit Knudsen reden, wusste aber nicht, was er sagen sollte. Es war nun schon spät am Abend. Knudsen kam unter Deck und sagte dem Jungen, er solle schlafen.

Knudsen dachte sich, dass der Junge doch sehr hilfreich war und freute sich, dass er wiedergekommen war, denn anscheinend wollte er abhauen. Er hat Verantwortung für mich übernommen, dachte Knudsen. Knudsen überlegte, was er am nächsten Tag den Leuten in Rerik erzählen sollte. Was war wohl mit dem alten Pfaffen passiert, hatten die Anderen ihn abgeholt, war Bertha noch da, Knudsen überlegte viel, viel mehr als sonst. Ich werde morgen früh versuchen, noch ein paar Dorsche zu fangen und dann fahren wir direkt nach Hause, nach Rerik. Knudsen sah, dass der Junge noch nicht schlief.

Schlaf jetzt, Partner, morgen müssen wir noch 'ne Menge Dorsche fangen! Bei diesen Worten schlief der Junge ein und Knudsen ging wieder ans Steuer   Der Junge - Charakterisierung Der Junge ist fünfzehn Jahre alt und lebt bei seiner Mutter, von der er sich nicht verstanden fühlt. Er leidet darunter, ohne Vater aufgewachsen zu sein. Dieser war in der Stadt als Säufer bekannt und ist auf hoher See gestorben. Der Junge glaubt, dass sein Vater von Rerik und durch dessen Bewohner in den Tod getrieben worden ist. Im Gegensatz zum Vater möchte der Junge zu einem festen Ziel: "hinter die offene See" flüchten ("Sansibar"). Er möchte aus Rerik fliehen und begründet dies mit drei Gründen: 1.

Er hasst alle in Rerik, weil er denkt, dass sie seinen Vater in den Tod getrieben haben und ihm kein Denkmal aufgestellt haben. 2. In Rerik ist es langweilig. 3. Er hat Fernweh - er will "hinter" die offene See, in die Ferne, nach Sansibar. In seiner Freizeit versteckt sich der Junge in einer verlassenen Gerberei und liest dort.

Er träumt, so zu handeln wie die Hauptfiguren in seinen Lieblingsromanen, z.B. Huckleberry Finn. Er möchte gerne aus der von den Erwachsenen geordneten und vorgeschriebenen Welt fliehen. Im Verlauf des Romans wird er vom Kind zum Jugendlichen, der lernt, Verantwortung für andere zu übernehmen.  Der Junge hat eine wichtige Rolle in der gesamten Handlung, dies erkennt man schon an der Anzahl der Kapitel, die ihn beschrieben (knapp über die Hälfte {18 von 37} beschrieben den Jungen).

Er ist oft eine Verbindung zwischen den anderen Hauptcharakteren. Er verkörpert die typische, jugendliche Auflehnung gegen die Erwachsenenwelt, aus der er versucht zu entfliehen. Er will auf keinen Fall so werden, wie die Erwachsenen, die er kennt. Es wird nicht deutlich, was der Junge von "den Anderen", den Nazis denkt. Damit ist er der einzige Hauptcharakter, der nicht den "gemeinsamen Feind", wie alle anderen Hauptcharaktere, hat. Der Wunsch des Jungen, "Sansibar oder der letzte Grund" gibt dem Roman seinen Namen.

      Charakterisierung Die junge Jüdin Judith Levin aus Hamburg ist in einem heilen Elternhaus wohlbehütet aufgewachsen. Sie kommt mit festem Vorsatz nach Rerik, aus Deutschland zu fliehen. Ihr Vater lebt nicht mehr. Ihre schwerkranke Mutter hat, den Terror der Anderen voraussehend, sich selber umgebracht, damit Judith ohne schlechtes Gewissen aus Hamburg fliehen kann. Nach dem Tod ihrer Mutter bricht für Judith die Vorstellung einer heilen, wohlbehüteten Welt zusammen und plötzlich, seit sie auf der Flucht ist, geht es für sie um Leben und Tot.  "Mama war gestorben, damit sie, Judith nach Rerik gehen könne.

Es war ein Testament und sie hatte es zu vollstrecken" (s. 19) Judith nimmt sich in Rerik in dem Gasthaus "Wappen von Wismar" unter falschem Namen ein Zimmer. Der Wirt erinnert sie daran, dass die Polizei seit kurzem nicht nur die Gästebücher der Gaststätten, sondern auch die Pässe der Gäste kontrolliert.  "Bringen Sie mir nur Ihren Pass, sagte er mit einer Stimme, die so weiß war wie sein Gesicht, sonst muss ich heute Nacht klopfen und sie aus dem Bett holen!"  Judith, die noch sehr unerfahren ist, fühlt sich vom Wirt erpresst, z.B. zu sexuellen Handlungen, wenn es sich so ergibt.

Sie begreift, dass sie, selbst angesichts der schwierigen Situation, zu umsichtigen Handeln gezwungen ist. Sie bemerkt, dass "Rerik nicht romantisch ist", wie es ihre Mutter versprochen hat, sondern dass sie hier "erwachsen wird" (s. 11-14 + 62-80). Judiths Äußeres wird aus der Perspektive von Gregor wie folgt beschrieben: "eine Jüdin ...

eine junge Fremde mit einem in Rerik ungewohnten Gesicht ... ein besonders schönes Exemplar eines solchen Gesichts" (s. 59) Auch der Wirt meint, sie sähe "so ausländisch aus" (S. 35).

 Weil sie so "ausländisch" aussieht, befindet sich Judith in großer Gefahr. Schlussendlich gelingt es Judith, mit der Hilfe von Gregor, dem Jungen und Knudsen nach Schweden zu fliehen. Auf der Fahrt dorthin versucht sie, den Jungen, der nach Schweden fliehen will, umzustimmen, bei Knudsen zu bleiben.     Judith: Tagebuch  Liebes Tagebuch! Ich fühle mich so elend und alleine. Ich vermisse Mama so. Warum hat sie mich alleine gelassen? Mama war immer so romantisch, aber die Idee mit Rerik war nicht so toll.

.. dieser eklige Wirt, wie so ein Chinese, ein dicker, fetter Dorsch... er will unbedingt meinen Pass sehen, was soll ich tun? Mein liebes Tagebuch, danke, dass du immer für mich da bist.

.. er hat heute schon wieder nach meinem Pass gefragt... und wenn ich ihm den Pass nicht zeige, will er heute Abend zu mir kommen.

.. aufs Zimmer... so ein Ekel.

.. das letzte, was ich machen würde, aber... heute hat ein Schiff aus Schweden angelegt.

.. vielleicht habe ich die Chance, dort mitzufahren. Mir muss noch irgendetwas einfallen...

dieser dumme Pass und dieser fette Chinese... ich habe Angst...

    Briefe zwischen Judith und Gregor  Lieber Gregor! Wir sind gut in Schweden angekommen! Ich habe gleich nach unserer Ankunft den "Lesenden Klosterschüler" zum Propst von Skillinge gebracht. Dieser wird ihn bei sich sicher aufbewahren! Ich habe mich entschlossen, zunächst einmal in Schweden zu bleiben, denn der Propst, der sehr nett zu mir war, hat mir auch gleich eine Arbeit vermittelt, nachdem ich ihm von mir erzählt habe. Ich mache jetzt ein Ausbildung als Dolmetscherin und lerne dazu Schwedisch. Außerdem bin ich hier in Sicherheit und das habe ich allein dir zu verdanken! Ohne dich wäre ich jetzt sicher nicht hier, sondern...

Ach, ich mag gar nicht daran denken. Aber jetzt freue ich mich endlich ohne Angst in Freiheit leben zu können. Nun kann ich mich auf meine Zukunft freuen. Aber Gregor, es wäre noch viel schöner, wenn du mitgekommen wärst! Mir ist vollends klar geworden, wie viel du mir bedeutest! Wie ist dir denn deine Flucht gelungen? Bitte lass von dir hören, damit ich weiß, ob es dir gut geht! Wollen wir auch weiterhin in Kontakt bleiben? Viele liebe Grüße,  Judith  P.S.: Knudsen und der Junge sind wohl nach Rerik zurückgefahren.

   Liebe Judith!  Ich finde es sehr schön, dass ich einen Brief von dir bekommen habe. Ich bin auf dem Weg ins Ausland, um dort einen Neuanfang zu starten. Denn ich habe gemerkt, dass mein Leben mit der Partei nicht das Richtige für mich war und ich glaube nun, einen neuen Weg gefunden zu haben. Ich werde jetzt versuchen meine Leben ohne irgendwelche Vorschriften selbst in die Hand zu nehmen, eigene Vorstellungen zu entwickeln und diese auch zu verwirklichen. Es freut mich sehr, dass der "Lesende Klosterschüler" in Sicherheit ist und es dir auch gut geht! Nur möchte ich zunächst einmal keinen Kontakt mehr mit dir haben, da ich etwas Abstand zu meinem bisherigen Leben brauche und ungebunden meine Ziele verfolgen möchte. (Bitte nimm das nicht persönlich!) Vielleicht melde ich mich bald, wenn die richtige Zeit dafür gekommen ist, wieder bei dir oder wir treffen uns sogar.

Auch an dich viele Grüße,  Gregor  P.S.: Es tut mir leid, dass ich am Anfang so grob zu dir war!      2 Briefe an die Parteigenossen  Sehr geehrter Partei Vorstand.  Ich habe mich entschieden aus der Partei auszusteigen, denn ich sehe keine Zukunft mehr für die Partei in Deutschland wegen den Nazis. Außerdem bin ich sehr enttäuscht von dem agieren der Partei. Denn en gründen habe ich mich entschlossen mich ins Ausland abzusetzen und ein ruhiges Leben mit meiner neuen Frau zu führen ohne irgendeinen Parteistress und immer Angst haben zu müssen in ein KZ zu müssen.

Des weiteren wünsche ich der Kommunistischen Partei Deutschland trotzdem, dass sie doch noch einen entscheidenden Stoß gegen die Nazis führen können.   Ihr Gregor    An die Genossen, ich finde es sehr bedauerlich, euch mitteilen zu müssen, dass es in Rerik nur noch ein Mitglied der Partei gibt. Und selbst bei diesem Mitglied bin ich nicht im klaren darüber, ob Verlass auf dieses Mitglied ist. Ich befürchte, dass die anderen ehemaligen Mitglieder das Interesse an der Partei verloren haben. In diesem Zusammenhang möchte ich euch mitteilen, dass ich beschlossen habe, mich zukünftig aus den Angelegenheiten der Partei herauszuhalten. Die von der Partei errungenen Siege haben mich nicht berührt, viel mehr möchte ich in Freiheit und Unabhängigkeit leben.

Ich möchte meine Phantasie ausleben und nicht meine Gedanken durch Strategie und Taktik der Partei unterdrücken lassen. Ich möchte die Welt aus einer anderen Perspektive sehen als mit den Augen der Partei. Gruß, Grigorij       Der Junge - Charakterisierung Der Junge ist fünfzehn Jahre alt und lebt bei seiner Mutter, von der er sich nicht verstanden fühlt. Er leidet darunter, ohne Vater aufgewachsen zu sein. Dieser war in der Stadt als Säufer bekannt und ist auf hoher See gestorben. Der Junge glaubt, dass sein Vater von Rerik und durch dessen Bewohner in den Tod getrieben worden ist.

Im Gegensatz zum Vater möchte der Junge zu einem festen Ziel: "hinter die offene See" flüchten ("Sansibar"). Er möchte aus Rerik fliehen und begründet dies mit drei Gründen: 1. Er hasst alle in Rerik, weil er denkt, dass sie seinen Vater in den Tod getrieben haben und ihm kein Denkmal aufgestellt haben. 2. In Rerik ist es langweilig. 3.

Er hat Fernweh - er will "hinter" die offene See, in die Ferne, nach Sansibar. In seiner Freizeit versteckt sich der Junge in einer verlassenen Gerberei und liest dort. Er träumt, so zu handeln wie die Hauptfiguren in seinen Lieblingsromanen, z.B. Huckleberry Finn. Er möchte gerne aus der von den Erwachsenen geordneten und vorgeschriebenen Welt fliehen.

Im Verlauf des Romans wird er vom Kind zum Jugendlichen, der lernt, Verantwortung für andere zu übernehmen.  Der Junge hat eine wichtige Rolle in der gesamten Handlung, dies erkennt man schon an der Anzahl der Kapitel, die ihn beschrieben (knapp über die Hälfte {18 von 37} beschrieben den Jungen). Er ist oft eine Verbindung zwischen den anderen Hauptcharakteren. Er verkörpert die typische, jugendliche Auflehnung gegen die Erwachsenenwelt, aus der er versucht zu entfliehen. Er will auf keinen Fall so werden, wie die Erwachsenen, die er kennt. Es wird nicht deutlich, was der Junge von "den Anderen", den Nazis denkt.

Damit ist er der einzige Hauptcharakter, der nicht den "gemeinsamen Feind", wie alle anderen Hauptcharaktere, hat. Der Wunsch des Jungen, "Sansibar oder der letzte Grund" gibt dem Roman seinen Namen.      Charakterisierung Die junge Jüdin Judith Levin aus Hamburg ist in einem heilen Elternhaus wohlbehütet aufgewachsen. Sie kommt mit festem Vorsatz nach Rerik, aus Deutschland zu fliehen. Ihr Vater lebt nicht mehr. Ihre schwerkranke Mutter hat, den Terror der Anderen voraussehend, sich selber umgebracht, damit Judith ohne schlechtes Gewissen aus Hamburg fliehen kann.

Nach dem Tod ihrer Mutter bricht für Judith die Vorstellung einer heilen, wohlbehüteten Welt zusammen und plötzlich, seit sie auf der Flucht ist, geht es für sie um Leben und Tot.  "Mama war gestorben, damit sie, Judith nach Rerik gehen könne. Es war ein Testament und sie hatte es zu vollstrecken" (s. 19) Judith nimmt sich in Rerik in dem Gasthaus "Wappen von Wismar" unter falschem Namen ein Zimmer. Der Wirt erinnert sie daran, dass die Polizei seit kurzem nicht nur die Gästebücher der Gaststätten, sondern auch die Pässe der Gäste kontrolliert.  "Bringen Sie mir nur Ihren Pass, sagte er mit einer Stimme, die so weiß war wie sein Gesicht, sonst muss ich heute Nacht klopfen und sie aus dem Bett holen!"  Judith, die noch sehr unerfahren ist, fühlt sich vom Wirt erpresst, z.

B. zu sexuellen Handlungen, wenn es sich so ergibt. Sie begreift, dass sie, selbst angesichts der schwierigen Situation, zu umsichtigen Handeln gezwungen ist. Sie bemerkt, dass "Rerik nicht romantisch ist", wie es ihre Mutter versprochen hat, sondern dass sie hier "erwachsen wird" (s. 11-14 + 62-80). Judiths Äußeres wird aus der Perspektive von Gregor wie folgt beschrieben: "eine Jüdin .

.. eine junge Fremde mit einem in Rerik ungewohnten Gesicht ... ein besonders schönes Exemplar eines solchen Gesichts" (s.

59) Auch der Wirt meint, sie sähe "so ausländisch aus" (S. 35).  Weil sie so "ausländisch" aussieht, befindet sich Judith in großer Gefahr. Schlussendlich gelingt es Judith, mit der Hilfe von Gregor, dem Jungen und Knudsen nach Schweden zu fliehen. Auf der Fahrt dorthin versucht sie, den Jungen, der nach Schweden fliehen will, umzustimmen, bei Knudsen zu bleiben.     Judith: Tagebuch  Liebes Tagebuch! Ich fühle mich so elend und alleine.

Ich vermisse Mama so. Warum hat sie mich alleine gelassen? Mama war immer so romantisch, aber die Idee mit Rerik war nicht so toll... dieser eklige Wirt, wie so ein Chinese, ein dicker, fetter Dorsch..

. er will unbedingt meinen Pass sehen, was soll ich tun? Mein liebes Tagebuch, danke, dass du immer für mich da bist... er hat heute schon wieder nach meinem Pass gefragt..

. und wenn ich ihm den Pass nicht zeige, will er heute Abend zu mir kommen... aufs Zimmer..

. so ein Ekel... das letzte, was ich machen würde, aber..

. heute hat ein Schiff aus Schweden angelegt... vielleicht habe ich die Chance, dort mitzufahren. Mir muss noch irgendetwas einfallen.

.. dieser dumme Pass und dieser fette Chinese... ich habe Angst.

..     Briefe zwischen Judith und Gregor  Lieber Gregor! Wir sind gut in Schweden angekommen! Ich habe gleich nach unserer Ankunft den "Lesenden Klosterschüler" zum Propst von Skillinge gebracht. Dieser wird ihn bei sich sicher aufbewahren! Ich habe mich entschlossen, zunächst einmal in Schweden zu bleiben, denn der Propst, der sehr nett zu mir war, hat mir auch gleich eine Arbeit vermittelt, nachdem ich ihm von mir erzählt habe. Ich mache jetzt ein Ausbildung als Dolmetscherin und lerne dazu Schwedisch. Außerdem bin ich hier in Sicherheit und das habe ich allein dir zu verdanken! Ohne dich wäre ich jetzt sicher nicht hier, sondern.

..Ach, ich mag gar nicht daran denken. Aber jetzt freue ich mich endlich ohne Angst in Freiheit leben zu können. Nun kann ich mich auf meine Zukunft freuen. Aber Gregor, es wäre noch viel schöner, wenn du mitgekommen wärst! Mir ist vollends klar geworden, wie viel du mir bedeutest! Wie ist dir denn deine Flucht gelungen? Bitte lass von dir hören, damit ich weiß, ob es dir gut geht! Wollen wir auch weiterhin in Kontakt bleiben? Viele liebe Grüße,  Judith  P.

S.: Knudsen und der Junge sind wohl nach Rerik zurückgefahren.   Liebe Judith!  Ich finde es sehr schön, dass ich einen Brief von dir bekommen habe. Ich bin auf dem Weg ins Ausland, um dort einen Neuanfang zu starten. Denn ich habe gemerkt, dass mein Leben mit der Partei nicht das Richtige für mich war und ich glaube nun, einen neuen Weg gefunden zu haben. Ich werde jetzt versuchen meine Leben ohne irgendwelche Vorschriften selbst in die Hand zu nehmen, eigene Vorstellungen zu entwickeln und diese auch zu verwirklichen.

Es freut mich sehr, dass der "Lesende Klosterschüler" in Sicherheit ist und es dir auch gut geht! Nur möchte ich zunächst einmal keinen Kontakt mehr mit dir haben, da ich etwas Abstand zu meinem bisherigen Leben brauche und ungebunden meine Ziele verfolgen möchte. (Bitte nimm das nicht persönlich!) Vielleicht melde ich mich bald, wenn die richtige Zeit dafür gekommen ist, wieder bei dir oder wir treffen uns sogar. Auch an dich viele Grüße,  Gregor  P.S.: Es tut mir leid, dass ich am Anfang so grob zu dir war!      2 Briefe an die Parteigenossen  Sehr geehrter Partei Vorstand.  Ich habe mich entschieden aus der Partei auszusteigen, denn ich sehe keine Zukunft mehr für die Partei in Deutschland wegen den Nazis.

Außerdem bin ich sehr enttäuscht von dem agieren der Partei. Denn en gründen habe ich mich entschlossen mich ins Ausland abzusetzen und ein ruhiges Leben mit meiner neuen Frau zu führen ohne irgendeinen Parteistress und immer Angst haben zu müssen in ein KZ zu müssen. Des weiteren wünsche ich der Kommunistischen Partei Deutschland trotzdem, dass sie doch noch einen entscheidenden Stoß gegen die Nazis führen können.   Ihr Gregor    An die Genossen, ich finde es sehr bedauerlich, euch mitteilen zu müssen, dass es in Rerik nur noch ein Mitglied der Partei gibt. Und selbst bei diesem Mitglied bin ich nicht im klaren darüber, ob Verlass auf dieses Mitglied ist. Ich befürchte, dass die anderen ehemaligen Mitglieder das Interesse an der Partei verloren haben.

In diesem Zusammenhang möchte ich euch mitteilen, dass ich beschlossen habe, mich zukünftig aus den Angelegenheiten der Partei herauszuhalten. Die von der Partei errungenen Siege haben mich nicht berührt, viel mehr möchte ich in Freiheit und Unabhängigkeit leben. Ich möchte meine Phantasie ausleben und nicht meine Gedanken durch Strategie und Taktik der Partei unterdrücken lassen. Ich möchte die Welt aus einer anderen Perspektive sehen als mit den Augen der Partei. Gruß, Grigorij       2. Inhaltsangabe   Im Jahr 1937 treffen in der kleinen Ostseestadt Rerik zufällig fünf Menschen zusammen, die alle mit dem Gedanken der Flucht spielen.

Der namenlos bleibende Junge hasst Rerik, da er denkt Rerik habe seinen Vater getötet und das dort nichts los sei - außerdem will er Abenteuer erleben wie Huckleberry Finn; der kommunistische Funktionär Gregor will einen Auftrag nutzen, um sich von der Partei und ihrem aussichtslosen Kampf abzusetzen. Sein Genosse, der Fischer Knudsen, muß seine geistig behinderte Frau vor den Nazis schützen und kann deshalb nicht fliehen. Pfarrer Helander hat eine stark schmerzende Kriegsverletzung, die ihn an der Flucht hindert, er will aber den "lesenden Klosterschüler" vor der Zerstörung durch die Nazis retten. Die Jüdin Judith Levin ist aus Hamburg nach Rerik gekommen, um nach Schweden zu fliehen und so dem KZ zu entgehen. Dem Funktionär Gregor gelingt es den Fischer Knudsen zu überzeugen die Plastik des lesenden Klosterschülers nach Schweden zu bringen. Als der Junge die Gregor und die Plastik an einem vereinbarten Treffpunkt abholen soll, um sie zu Knudsens Schiff zu bringen, bringt Gregor Judith mit, die dann, nach einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Gregor und Knudsen, von Knudsen mitgenommen wird.

Gregor selbst kommt jedoch nicht mit. So werden Judith und der Klosterschüler am Ende des Romans gerettet. Der Junge, der die lang ersehnte Chance zur Flucht endlich bekommen hat, nutzt diese nicht aus und kehrt mit Knudsen nach Rerik zurück. Pfarrer Helander erschießt einen der "Anderen", als diese kommen um den lesenden Klosterschüler abzuholen. Dann wird er selbst erschossen.   3.

Hauptpersonen   Der Junge   Im Roman nimmt der Junge eine besondere Rolle ein. Alle Kapitel des                                          Jungen sind mit kursivem Schriftsatz gedruckt, das Buch beginnt mit einem solchen Kapitel und endet auch mit einem solchen. Der Junge ist fünfzehn Jahre alt. Er arbeitet als Schiffsjunge bei Knudsen. Er lebt bei seiner Mutter, von der er sich nicht verstanden fühlt. Er leidet darunter nie einen Vater gehabt zu haben.

Dieser galt in Rerik als Säufer, der, als der Junge fünf Jahre alt war, mit seinem Boot kenterte und in der Ostsee ertrank. Seine Freizeit verbringt der Junge in seinem Versteck, welches sich in einem alten Speicher befindet. Hier liest er Huckleberry Finn, mit dem er sich identifizieren kann. Er träumt davon, als Matrose auf einem Frachter über das Meer zu segeln und Abenteuer wie Huckleberry Finn zu erleben. Er will wenn er sechzehn ist in Hamburg auf einem Frachter anheuern - dies verbietet seine Mutter. Daher möchte er weg aus Rerik.

Seine Fluchtgedanken begründet er mit drei Argumenten:   . In Rerik ist nichts los . Rerik hat seinen Vater getötet . Es gibt "Sansibar" hinter der offenen See   Während dem Verlauf des Romans macht der Junge einen Reifungsprozess durch. Er entwickelt sich vom pubertierenden Kind zum Jugendlichen, der lernt Verantwortung zu übernehmen und beginnt die Realität zu erkennen. Er stellt fest, dass seine Situation nicht vergleichbar ist mit jener Huckleberry Finns. Am Schluss des Buches erkennt er, dass er Knudsen gegenüber verpflichtet ist mit zurück zu kommen und dass er eigentlich keinen richtigen Grund hat zu fliehen.   Klosterschüler   Zunächst hat der Klosterschüler für den Jungen keine spezielle Bedeutung. Er weiß lediglich, dass es eine Skulptur aus der Kirche ist.

Gegen Ende des Buches, auf dem Weg nach Schweden,  redet er mit Judith über den Klosterschüler. Judith erklärt ihm, dass der Klosterschüler nicht, wie der Junge denkt, die Bibel liest, sondern alles, was er will. So versteht der Junge, warum der Klosterschüler aus Deutschland heraus muss. Er fasst den Entschluss es genauso zu machen wie der Klosterschüler und will in Schweden bleiben. Am Ende des Buches entscheidet er sich jedoch mit Knudsen zurück nach Deutschland zu fahren.   Knudsen   Knudsen ist ein Fischer, der mit seiner geisteskranken Frau Bertha zusammen in Rerik lebt.

Er ist das letzte aktive Mitglied der kommunistischen Partei in der Stadt. Fischer Knudsen ist von der Partei enttäuscht, da sie nichts gegen den Nationalsozialismus unternimmt. Daher trifft er sich widerwillig mit Gregor. Vom ersten Augenblick an missfällt ihm der Parteifunktionär Gregor, weil Knudsen merkt, dass jener desertieren will. Zu Beginn der Handlung wird er von Helander gebeten den "Lesenden Klosterschüler" nach Skilling zu transportieren. Er lehnt diese Bitte entschieden ab: "Der Pfaffe, dachte Knudsen.

Der verrückt Pfaffe. Ich soll ihm seinen Götzen retten." Sein Hass auf Gregor vergrößert sich, als er von ihm gezwungen wird, die Plastik zu retten. Knudsen sieht die Rettung des "Lesenden Klosterschülers" als seine letzte Aktion im Namen der Partei an. Knudsen fühlt sich von Gregor getäuscht, als dieser ihn mit Judith konfrontiert. Mit der Weigerung von Knudsen, Judith mitzunehmen, kommt es zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen Knudsen und Gregor.

Letztendlich erklärt sich Knudsen bereit, Judith mitzunehmen, sogar Gregor würde er mitnehmen. Um keine Schwäche zu zeigen, lehnt Gregor Knudsens Angebot ab. Obwohl Knudsen die beste Möglichkeit zu einer Flucht hätte, flieht er nicht. Dies liegt an seiner Frau, die er sehr liebt. Würde er sie zurücklassen würde, hätte sie kaum eine Überlebenschance. Bei einer Flucht mit Bertha würde sie im Ausland in eine Irrenanstalt gesteckt, was Knudsen vermeiden will.

Knudsen sieht seine Freiheit in Rerik nicht bedrängt, solange er den "Anderen" nicht auffällt. Deswegen entschließt er sich in Rerik zu bleiben.   Klosterschüler   Für Knudsen hat der Klosterschüler zunächst keine Bedeutung. Er sieht ihn als Götzen des Pfarrers an. Später jedoch bekommt er eine Bedeutung für Knudsen, er nennt ihn ein seltsames Wesen aus Holz. Der Klosterschüler hat Knudsen dazu gebracht nach Schweden zu fahren und somit wird er auch für Knudsen ein Symbol der Freiheit.

  Gregor   Gregor ist in junger KPD Funktionär. Er war auf der Moskauer Lenin-Akademie. Danach kommt er mit einem falschen Pass nach Rerik. Dort will er nur widerwillig den Anweisungen des Zentralkomitees nachkommen und eine Kerngruppe aufbauen. Eigentlich sucht er allerdings nur noch einen triftigen Grund für eine Flucht. Er glaubt nicht mehr an die Arbeit in der Partei.

Gregor hält sich für einen Niemand. Er denkt, er habe alles falsch gemacht. Das Zusammentreffen mit Judith und dem Klosterschüler verwandelt ihn. Er erkennt, daß man nicht Knecht seiner Ideologie sein muß, sondern im eigenen Interesse leben kann. Durch diese Erkenntnis gewinnt er die Freiheit zurück. Mit der Aufopferung für das Mädchen, in das er sich verliebt hat, ist bewiesen daß er seine Willensfreiheit wiedergewonnen hat.

  Klosterschüler   Gregor identifiziert sich zunächst mit dem lesenden Klosterschüler.(,,Das sind ja wir.) Er erinnert sich daran wie er genauso in der Lenin Akademie saß. Doch dann bemerkt er auf einmal, dass die Skulptur ganz anders ist. "Er sieht aus wie einer, der jederzeit das Buch zuklappen kann und aufstehen, um etwas ganz anderes zu tun."(S.

43) Für Gregor ist die Figur ein Symbol für die Freiheit, die er nie hatte, da er immer an den Befehl der Partei gebunden war. Er bekommt Zweifel an der Partei und überlegt, ob er mit dem Klosterschüler nach Schweden fliehen soll. Am Ende verzichtet Gregor, obwohl er die Möglichkeit hat, auf eine Flucht, weil er heraus findet, dass Knudsen ihn die ganze Zeit über gehasst hat und wenn er fliehen würde hätte Knudsen ihn bis ans Ende seiner Tage gehasst. (S.141)   Helander   Helander ist Pfarrer in der in Rerik. Im ersten Weltkrieg wurde ihm nach einer Kriegsverletzung ein Bein amputiert.

Sein Beinstumpf ist entzündet und die Schmerzen sind sehr stark. Er ist in einem Glaubenskonflikt. Seit dem Tod seiner Frau fühlt er sich einsam und allein. Auch von Gott fühlt er sich allein gelassen. Innerhalb der Kirche ist er isoliert, da seine Amtsbrüder sich längst mit den nationalsozialistischen Machthabern arrangiert haben. Er wartet auf ein Zeichen Gottes an der Kirchenwand.

Helanders besondere Sorge gilt dem "lesenden Klosterschüler". Er betrachtet ihn nicht als Kunstwerk, sondern als größtes Heiligtum seiner Kirche. Der "lesende Klosterschüler" ist für ihn ein Symbol der geistigen Freiheit. Die Rettung der Plastik für ihn oberste Priorität. Er muss auf die Hilfe von Knudsen und Gregor hoffen, da es in Rerik sonst keine Menschen mehr gibt, denen er vertrauen könnte. Genau wie Gregor und Knudsen gehört Helander zu den Abtrünnigen einer Organisation.

Helander gerät immer tiefer in eine Glaubenskrise. Er beginnt sich gegen Gott aufzulehnen. Als "die Anderen" den "lesenden Klosterschüler" abholen wollen, bricht er so gar das christliche Gebot "Du sollst nicht töten" und erschießt den ersten der vier Männer die den Raum betreten. Als Helander anschließend von den "Anderen" getötet wird, sieht er endlich die Schrift an der Kirchenwand auf die er immer gewartet hat. Judith   Judith Levin ist die einzige Person des Romans, deren vollständigen Namen wir erfahren. Sie ist ein achtzehn Jahre altes Mädchen aus einer wohlhabenden Hamburgischen Familie.

Sie hat ein hübsches Gesicht und schwarzes Haar. Nach dem Freitod ihrer Mutter hebt sie ein Teil ihres Vermögen ab und reist, wie es ihre Mutter wollte, nach Rerik um vor der einsetzenden Judenverfolgung zu fliehen. Man erfährt wenig über ihre Flucht in die Freiheit. Sie durchlebt, wie der Junge, auf dem Schiff eine Wandlung und wird erwachsener.   Klosterschüler   Judith Levin erkennt die Statue sofort als sie sie zum ersten Mal in der Kirche sieht. Sie weiß um ihren Wert bescheid.

Der Klosterschüler symbolisiert für sie die Freiheit, da er alle Bücher lesen kann, die er lesen will.   

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