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  "könig lear" von william shakespeare

Eva Schindling, 3 ABG, 1997/98    „König Lear“ von William Shakespeare    Kurzinhalt   Die Tragödie „König Lear“ von William Shakespeare spielt in Britannien und handelt von Haß, Wahnsinn und Treue in der Königsfamilie. Nachdem König Lear seine Königspflichten abtritt, wird er von seinen verlogenen Töchtern schlecht behandelt. Er verfällt dem Wahnsinn. Nach zahlreichen Intrigen endet es mit dem Tode fast aller Dargestellten.       Inhaltsangabe   Der selbstherrliche König Lear von Britannien beschließt seine Königspflichten abzutreten und das Land zwischen seinen drei Töchtern aufzuteilen. Selbstverliebt wie er ist, will er davor noch eine Liebesbezeugung seiner Töchter hören.

Goneril und Regan umschmeicheln ihn mit aller Redekunst, doch Cordelia, die Jüngste, die ihren Vater am meisten liebt und auch dem immer die Liebste war, vermag ihr Herz nicht auf die Lippen zu heben. Lear, der die Gründe für ihr Schweigen nicht erkennt, verstößt sie, von seinen Launen beeinflußt. Kent, ein Graf im Dienste des Königs und wahrscheinlich dessen treuester Anhänger, will dieses Fehlurteil verhindern. Doch mit seinem Einspruch erreicht er nur, daß er selbst verbannt wird. Der König von Frankreich, der um Cordelia geworben hatte, nimmt sie trotz der verlorenen Mitgift zu sich, da er ihre gute Seele erkennt. Britannien, nun nur mehr in zwei Hälften geteilt, liegt in den Händen des Herzogs von Cornwall, Regans Gatte, und des Herzogs von Albanien, Gonerils Gatte.

Lear selbst behält nur die Ehrenrechte eines Königs und eine Schar von 100 Rittern. Er wird nach Monaten abwechselnd bei Goneril und Regan wohnen.   Die Parallelgeschichte erzählt vom Grafen von Gloster und dessen beiden Söhnen, Edgar und Edmund, wobei der zweite ein unehelich gezeugter Sohn, ein Bastard, ist. Edmund, ein verlogener Intrigant, überzeugt den Vater, Edgar wolle ihn ermorden, um an sein Erbe zu kommen. Edgar erzählt er, der Vater wäre aus unerfindlichen Gründen wütend auf ihn. Um dem Zorn des Vaters zu entgehen, flieht Edgar in die Heide.

  Währenddessen befindet sich Lear im Palast des Herzogs von Albanien. Der verkleidete Kent, der sein Schicksal der Verbannung nicht ertragen will, stößt zu ihm und kommt so wieder in die Dienste seines Herren. Goneril, die nun keine Grund mehr sieht, Lear zu schmeicheln, behandelt ihren Vater eiskalt und von oben herab. Sie wirft ihm seine launische Art und das angeblich üble Benehmen seiner Ritterschar vor. Lear beschließt gekränkt, sofort zu seiner anderen Tochter Regan zu reisen. Er schickt Kent zum Schloß des Grafen Gloster vor, wo er seine Tochter anzutreffen gedenkt.

Als er dann jedoch am Schloß ankommt, erfährt er, daß Cornwall und Regan aufgrund eines Briefes von Goneril Kent fesseln ließen. Als er sich bei Regan über die hartherzige Goneril beschweren will, bekommt er nur den Rat, vernünftig zu sein und sich zu entschuldigen. Die inzwischen auch angekommene Goneril entscheidet, ihn nur wieder aufzunehmen, wenn er alle seine Ritter entlasse. Regan stimmt diesem Entschluß zu und läßt ihn auch für ihren Palast gelten. Lear verflucht seine verlogenen Töchter und zusammen mit Kent verläßt er das Schloß in Richtung Heide. Ein Sturm zieht auf.

Von seinen Töchtern so vor den Kopf gestoßen, verfällt Lear dem Wahnsinn. Er wütet im Unwetter, schreit Blitz und Donner an. Dort treffen sie auf Edgar, der sich als verrückter Bettler ausgibt. Gloster vertraut seinem Sohn Edmund an, daß er Lear unterstützen wolle, und sich auf die Suche nach ihm mache. Doch Edmund meldet dies sofort dem Herzog von Cornwall. Weiters übergibt er dem Herzog einen Brief, der beweisen soll, daß Gloster ein geheimer Anhänger der französischen Partei sei.

Lear macht sich mit seinen Anhängern auf den Weg nach Dover, wo sie das inzwischen benachrichtigte französische Heer antreffen sollen. Als Gloster gefunden wird, mißhandeln ihn Regan und Cornwall so, daß er sein Augenlicht verliert. Ein Diener, der dies verhindern will, verletzt Cornwall, der später dieser Wunde erliegt. Gloster erkennt, daß er das seinem Sohn Edmund zu verdanken hat und er Edgar unrecht getan hatte. Ein Diener bringt den blinden Gloster zu dem noch immer verkleideten Edgar. Er soll ihn nach Dover führen.

  Cordelia befindet sich ebenfalls in Dover, doch Lear will sie aus Scham nicht sehen. Die Heere rüsten sich zum Kampf, Cornwalls Heer unter der Führung von Edmund, Albaniens Heer vor allem unter Gonerils Führung, da sich der Herzog von Albanien als ein Anhänger Lears erweist. Es kommt zum Kampf gegen die französische Armee. Die Briten gehen als Sieger hervor, Lear und Cordelia werden gefangengenommen. Im britischen Lager bei Dover kommt es dann zum verhängnisvollen Ende der Tragödie. Edmund läßt den alten König und seine Tochter in den Kerker werfen und schickt eine Wache nach, mit dem Befehl, die beiden zu ermorden.


Der Herzog von Albanien bekommt einen Brief zugespielt, der beweist, daß Edmund und Goneril seinen Tod planten, um zusammenzukommen. Doch Edmund hatte auch noch Regan seine Liebe geschworen. Goneril vergiftet ihre verhaßte Schwester und tötet dann sich selbst. Edgar fordert Edmund zum Duell und tötet ihn Lear tritt, die tote Cordelia auf den Armen, ein letztes Mal auf. Das Stück endet damit, daß er aus Trauer um seine Tochter stirbt. Britannien wird in die Hände Kents und Edgars gelegt.

              Interpretation   „König Lear“ erzählt von zwei Familien, deren Schicksale sich bis auf Kleinigkeiten gleichen. Da sind einmal die Oberhäupter der Familien – Lear und Gloster. Beide lassen sich leicht täuschen, der eine durch falsche Schmeicheleien, der andere durch Intrigen und Verschwörungen. Dies verleitet die beiden dazu, gerade die zu verstoßen, die es am wenigsten verdient haben – Cordelia und Kent in Lears Fall, und Edgar bei Gloster. Doch statt Rache zu schwören oder sie zu hassen, verzeihen diese ihnen alles und helfen ihnen sogar aus der mißlichen Lage. Kent kehrt verkleidet zu Lear zurück und dient ihm als treuster Gefährte.

Edgar führt seinen Vater nach Dover, ebenfalls in Verkleidung. Erst als sich die Verschlagenheit und Bösartigkeit von Goneril, Regan und Edmund herausstellt, bemerken Lear und Gloster, wem sie Unrecht getan hatten. Beide getrauen sich vor Scham nicht, ihren Kindern wieder zu begegnen. Die Liebe und Treue ihrer Gefährten und Kinder rettet sie vor der Selbstzerstörung. Edgar rettet seinen Vater vor dem Selbstmord. Kent bringt den tobenden Lear dazu, in Schutz vor dem gewaltigen Unwetter zu gehen.

Man hat das Gefühl zwei Naturgewalten stehen sich gegenüber: der dem Wahnsinn verfallene Lear und das donnernde Gewitter, beide unberechenbar und launisch. Hätte sich Kent nicht um seinen König gekümmert, hätte jene Nacht wahrscheinlich schon sein Ende bedeutet.   In „König Lear“ kommen nur eindeutig Böse und eindeutig Gute vor. Auch wird nicht erklärt, warum Goneril, ihre Schwester Regan und auch Edmund so von Grund auf böse sind. Es wird kein einziger Grund genannt, warum die beiden Töchter ihren Vater so hassen. Es wird zwar seine Launenhaftigkeit, Eitelkeit und Eigensinnigkeit gezeigt, doch hält das zum Beispiel Cordelia und Kent nicht davor zurück, ihn zu lieben.

Größter Bösartigkeit und Haß stehen Treue und Liebe gegenüber. Das Gute siegt am Ende, doch da das Stück ja eine Tragödie ist, siegt es mit großen Verlusten.   Ein Shakespeare-Stück, in dem es nicht zahlreiche Intrigen und Verschwörungen geben würde, wäre kein typischer Shakespeare. Wir sind es nicht gewohnt, solch verstrickte Geschichten zu lesen. Doch für die damalige Zeit und vor allem für das Theater war es wichtig, so viel Handlung wie möglich unterzubringen. Ich persönlich finde, über Lears Wahnsinn allein könnte schon einen ganzen Roman geschrieben werden.

Das Schwierige ist, die komplexe Handlung zu rekonstruieren und noch schwieriger ist es, sie für den Kurzinhalt in ein paar Sätze zu zwängen.                     Charakteristiken     König Lear Lear ist ein eigensinniger, launischer und selbstverliebter König. Er ist es gewohnt von jedem verehrt und umschmeichelt zu werden. So will er auch stets Liebesbezeugungen seiner Töchter hören. Als Cordelia diese verweigert, fühlt er sich in seinem Stolz verletzt. Es wird gezeigt, daß Lear absolut kein Menschenverständnis besitzt und leicht getäuscht werden kann.

Weder durchschaut er die verlogenen Liebesbekenntnisse Gonerils und Regans, noch erkennt er die eine, die ihn wirklich liebt, Cordelia. Seine Launenhaftigkeit wird dadurch gezeigt, daß er seine jüngste Tochter praktisch ohne mit der Wimper zu zucken verstößt, obwohl sie doch immer sein liebstes Kind war. Lears Wahnsinn war wahrscheinlich schon immer vorhanden und wurde erst durch den offensichtlichen Haß seiner Töchter entfacht. Sein Wahnsinn wird sehr gut durch die Monologe, die er dem Sturm entgegenschleudert, dargestellt.   Graf von Kent Kent ist ein treuer Anhänger Lears. Er will ihn davor bewahren, Fehler zu machen.

Selbst als er von Lear verbannt wird, kommt er zurück und verzeiht ihm das. Er weiß, daß es bloß den Launen seines Königs zuzusprechen ist. Er ist ein absolut treuer und verläßlicher Freund, der Lear niemals im Stich lassen würde.   Goneril und Regan Die beiden Schwestern sind sich so von Grund auf ähnlich, daß sie eigentlich als eine Person beschrieben werden können. Durchtrieben von Verlogenheit und Bösartigkeit täuschen sie ihren Vater und als sie dann das haben, was sie wollen, Macht, legen sie ihre Schale ihm gegenüber ab. Sie sind sich so ähnlich, daß sie einander hassen.

Gegen Ende des Stückes wird das immer offensichtlicher und entlädt sich durch ihren Streit um Edmund.   Edmund Edmund ist der uneheliche Sohn Glosters. Doch daß bedeutet nicht, daß Gloster ihn nicht als rechtmäßigen Sohn ansieht. Gloster selbst erklärt, daß er keinen Unterschied zwischen Edgar und ihm mache. Deshalb ist es verwunderlich, woraus Edmunds tiefer Haß entstanden sei. Edmund ist der große Intrigant des Stückes, kein Wunder also, daß Goneril und Regan sofort Gefallen an ihm finden.

Doch selbst in der Liebe spielt er den beiden etwas vor.

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