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  Interpretation von dem gedicht "gott der stadt" von georg heym

In der ersten Strophe wird die Sicht von Gott beschrieben. Bereits hier wird durch Aussagen wie "Auf einem Häuserblocke sitzt er breit" oder "er schaut voll Wut", dass er sehr mächtig und verärgert ist. Die Winde sollen im Gegensatz dazu seine Kühnheit darstellen und ihm den Wesentlichen Charakter eines kühlen Gottes verleihen. Vermutlich ärgerte sich der Gott über die Landflucht, die am Anfang des 20. Jhd. herrschte.

Diese resultierte aus der in den Städten stattfindenden Industrialisierung. In der zweiten Strophe wird die Beziehung zwischen Gott und den Menschen geschildert. Heym nennt Gott einen Baal, so nannten auch die Kanaanäer einen ihrer Götter, hierdurch zeigt sich die doch religiöse Beziehung dieses Gedichts. Durch die Aussage "Die großen Städte knien um ihn her" wird die enge Beziehung zwischen der Menschheit und dem Gott gezeigt. Jedoch wird hier durch die Verwendung der Farbe schwarz die religiöse Bekenntnis ins negative gezogen. In der dritten Strophe wird der von Heym bewusst gewollte Kontrast zwischen Vergötterung und Verstädterung hervorgehoben.

Die erste Zeile lautet "Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik" Korybanten sind Priester aus dem 3.und 4. Jhd. v.Chr. Hierdurch zeigt sich wiederum der Glaube, der abermals durch das Wort dröhnt etwas in den Schatten gerückt wird.

In der dritten und vierten Zeile dieser Strophe wird der durch die Fabriken erzeugte Rauch mit dem Duft von Weihrauch gleichgestellt. Dies ist wieder eine Minderwertigkeitsbeschreibung des Gottes. Auch wird durch die Fabriken noch einmal an die Landflucht aus den ersten Zeilen erinnert. In Strophe 4 zeigen sich die Auswirkungen der Verstädterung auf die Natur. Heym schreibt "Das Wetter schwält in seinen Augenbrauen" Schwält könnte man auf Schwefel zurückführen und somit als Wirkung des Rauches aus der dritten Strophe deuten. Die Unberechenbarkeit der ganzen Situation wird hier vor allem durch die Wörter "dunkler Abend" und "betäubt" verstärkt.

Es verdeutlicht die anstehende Bedrohung, der Krieg, der jederzeit ausbrechen kann. In der letzten Strophe beschreibt Heym die Strafe Gottes. Durch die Alliteration "Fleischerfaust" wirkt dies wie eine gnadenlose und brutale Verurteilung. "Ein Meer von Feuer" und "Glutqualm" bilden die Strafe. Durch den Absatz "bis spät der Morgen tagt" lässt sich die Dauer des ganzen Debakels nur erahnen.

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