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  Meyer, conrad ferdinand - gustav adolfs page

                                                                                             Der Handelsherr Leubelfing von Nüremberg und sein Sohn prüfen gerade ihre Finanzen, als ein Bote Nachricht von König Gustav Adolf von Schweden überreicht. Darin steht, dass der junge Leubelfing der Page des Königs werden soll. Der alte Leubelfing hatte einst im Zustand der Trunkenheit und Prahlsucht dem König über die Liebe und Bewunderung seines Sohnes für den König geschwärmt. Das schmeichelte dem König und er bietet ihm die Ehre als Page an seiner Seite zu dienen an. Die Leubelfings verehren den König zwar, aber sie sind nicht bereit ihr Leben für ihn zu lassen. Ganz anders Gustel, die Cousine des jungen Leubelfing, mehr Knabe als Mädchen.

Sie vergöttert den König und ist bereit, alles für ihn zu tun. Sie springt für ihren feigen Cousin ein. Sie tritt als Page den Dienst an und niemand bemerkt den Schwindel. Auguste verliebt sich mit jeder Sekunde in Gegenwart des Königs mehr in ihn und gleichzeitig wächst die Angst vor der Aufdeckung ihrer falschen Identität. Der Herzog von Lauenburg entehrt das heilige Sakrament der Ehe mit einer musengleichen leidenschaftlichen Kroatin. Auf Wunsch der Königin soll dieser Ehebruch ein Ende finden und die Kroatin Korinna in ein Besserungslager kommen um dort den evangelischen Glauben gelehrt zu werden.

Diese fleht bei ihrer Verhaftung den Pagen des Königs an, ein gutes Wort für sie einzulegen. Als sie ihn flehentlich umklammert  erkennt sie dabei die Frau im Pagengewand. Sie gibt dieses Geheimnis jedoch nicht preis weil sie Verständnis für die Liebe des Pagen Gustel aufbringen kann. Sie tötet sich aus Verzweiflung über die bevorstehende Trennung von Herzog Lauenburg selbst mit dem Dolch. In der Zwischenzeit hat der König vom unwürdigen Betragen seiner Fürsten gegen das Volk erfahren. Bei einer Versammlung tadelt er sie dafür mit herben Worten, besonders Herzog Lauenburg  wird wegen seines ausschweifenden Lebens zurechtgewiesen und nach einer respektlosen Reaktion darauf vom König geächtet.

Von diesem Moment an dürstet es Herzog Lauenburg nach Rache. Eines Abends erscheint unerwartet der Feldherr Wallenstein in des Königs Zelt und berichtet. Er berichtet vom Besuch eines jungen Mannes welcher in einer Traumfantasie den Tod König Gustavs angekündigt hat und bei dieser Gelegenheit einen feinen Lederhandschuh zurückließ. Zur großen Beunruhigung des Königs passt der Handschuh dem Pagen Gustel wie angegossen. Vor Schreck flüchtet der unschuldige Page aus Angst vor Entdeckung hinaus in die Nacht. Auf der Flucht wird Gustel seine große Ähnlichkeit in Wuchs und Stimme mit dem Herzog Lauenburg bewusst.

Er findet Aufnahme bei einem Freund seines Vaters, einem verdienten Oberst in der Armee. Die Angst um das Leben seines geliebten Königs lässt ihn aber auf das Angebot der Sicherheit verzichten und er sucht wieder das Zelt des Königs auf. Unmittelbar vor der Schlacht erscheint Herzog Lauenburg um den König auf Knien um Verzeihung zu bitten. Der gütige König lässt Milde walten und den Herzog an seiner Seite ins Feld ziehen. Gustel folgt den beiden verzweifelt, kann aber den hinterlistigen Mord Lauenburgs an König Gustav Adolf nicht mehr verhindern. Der  Page selbst wird im Kampf tödlich verletzt, schafft es aber mit letzter Kraft, den Leichnam des Königs in die Pfarre zu bringen.

Bei dem Versuch dem sterbenden Pagen die Wunden zu verbinden, wird seine wahre Identität gelüftet. Um dem Ansehen des Königs nicht zu schaden, behält man Stillschweigen über diese Entdeckung. Der Page Gustav stirbt mit einem letzten glücklichen Blick auf seinen Herren und König.   Der Autor C.F. Meyer wurde am 11.

Oktober 1825 in Zürich geboren. Er entstammt einer Patrizierfamilie. Die Mutter beging Selbstmord. Meyer studierte Geschichte, Philologie und Malerei. Unter dem Eindruck des Krieges 1870/71 entschied er sich für die deutsche Sprache zum Schreiben. Meyer kam wegen einer Geisteskrankheit 1852 und 1892 in eine Nervenheilanstalt.

Er starb 1898 in Kilchberg. Der neben Jeremias Gotthelf und Gottfried Keller bedeutendste Schweizer Erzähler und Lyriker des 19. Jahrhunderts schrieb außerordentlich plastische symbolhafte Lyrik und sehr einfühlsame historische Romane und Novellen.

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