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  Bücherverbrennung

Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 Die Demokratie hatte in Deutschland schon abgedankt, als am 30. Januar 1933 Reichspräsident von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte. Mit Fackelzügen feierten die Nationalsozialisten das für sie bahnbrechende Ereignis. Genau hundert Tage nach dem 30. Januar waren es Studenten, die mit Fackeln durch die Städte marschierten.

Begleitet von SA, SS und Parteimitgliedern, bejubelt von begeisterten Menschenmassen, warfen Studenten "missbilligende" Bücher zu Hunderten und Tausenden auf eigens errichtete Scheiterhaufen. In den Flammen verglühten die Schriften der damals meistgelesenen Autoren, aber auch solche sozialistischer oder christlich-konservativer Verfasser. Jüdischen Autoren sollte selbst der Gebrauch der deutschen Sprache untersagt sein: "Der Jude kann nur jüdisch denken", heißt es in den Thesen der Deutschen Studentenschaft. Und weiter: "Schreibt er [= der Jude] deutsch, dann lügt er." Den Weg in die kulturelle Gleichschaltung sollten im April/Mai 1933 die Aktionen "Wider den undeutschen Geist!" und, als deren Höhepunkte, die für den 10. Mai geplanten öffentlichen Bücherverbrennungen ebnen.

Geplant und vorangetrieben wurden diese Aktionen von der Deutschen Studentenschaft (DSt), dem Dachverband der Allgemeinen Studentenausschüsse. Studenten waren es also, die zusammen mit dem "Kampfbund für Deutsche Kultur" des Parteiideologen Alfred Rosenberg die Aktionen im Vorfeld planten und durchführten. Studenten stellten, unterstützt von Bibliothekaren, auch die ersten Listen misslingender Bücher zusammen. Diese Listen umfassten bis Mitte Mai bereits rund 300 Einzel- und Gesamtverbote. Bei ihrer Tätigkeit konnten Studenten und Bibliothekare sich zumeist der Zustimmung und Unterstützung durch die NSDAP und das neugebildete Propagandaministerium unter Goebbels sicher sein. Goebbels selbst allerdings gab seine Zusage zur Bücherverbrennung in der Berlin "Feuerrede" erst einen Tag vor der geplanten Aktion.

Ansonsten waren es in der Regel Studenten, welche die indizierten Bücher einsammelten und die Reden zu deren Verbrennung hielten. Die Aktionen fanden große Beachtung im In- und Ausland. Nie verloren die Nationalsozialisten ihr "Misstrauen gegenüber dem Buch". Die Buchentleihungen und die Zahl der Lesesaalbesucher waren in vier Jahren um mehr als 30 Prozent zurückgegangen.

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