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  Humanität und aufklärung

Humanität und Aufklärung   von Frank Stämmler   Gliederung:   I.                     Humanität und Aufklärung nach Kant und Herder (Definition) 1.1)            Bedeutung und Entstehung des Begriffs der Humanität 1.2)            Bedeutung und Entstehung des Begriffs der Aufklärung   II.                   Vergleich Humanität und Religion                III.                 Inwiefern wird der Gedanke der Humanität in "Iphigenie auf Tauris" verwirklicht?   IV.

                Iphigenie Handeln als geschichtliche Zäsur   V.                  Interpretationsansätze für "Iphigenie auf Tauris       I. Humanität und Aufklärung nach Kant und Herder       1.1) Bedeutung und Entstehung des Begriffs der Humanität   Der Begriff der Humanität entstand zur Zeit der Aufklärung. Laut Herder ist die H. eine natürliche Anlage im Menschen, welche zu Vernunft und Freiheit bildet.

Sie verbindet das Denken der Aufklärung und des Sturm und Drang, und fasst diese zu einem "klassischen Ideal" zusammen. Sie benötigt die Religion als Leitung, welche die "höchste Gabe des Menschen" sei, und umschließt Menschenliebe, Gerechtigkeit und Wahrheit.         1.2) Bedeutung und Entstehung des Begriffs der Aufklärung   Im 18. Jahrhundert wird so breit und leidenschaftlich wie nie zuvor über pädagogische Fragen diskutiert und eine neue Vorstellung von Erziehung definiert. Mann nennt dieses Jahrhundert auch ,,Die Aufklärung".

Im 18. Jahrhundert - dem der Aufklärung - sollen alle Menschen an der Aufklärung des Verstandes teilhaben. Am besten formuliert Immanuel Kant "Die Frage: Was ist Aufklärung?",,Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner Selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne die Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Faulheit und Feigheit sind die Ursache, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen, dennoch gern zeitlebens unmündig bleiben, und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein..."(Immanuel Kant) Durch diese Erklärung legte Kant nun den Begriff der Aufklärung fest und damit auch den Grundstein vieler Denker, Philosophen und Dichter. Natürlich waren Gedanken wie die von Kant schon lange Thema, aber nie so kompakt zusammen gefasst wie er es tat.

So  entwickelten sich einzelne Teile aus seinem Werk zu "Wahlsprüchen der Aufklärung". Ein Mensch ist also erst dann aufgeklärt, wenn er sich frei nach sich selbst gestaltet, ohne durch andere in den Dingen die man tut beeinflusst und bevormundet zu werden. Kant sieht in der Religion und dem Bezug auf religiöse Instanzen den Ursprung der Unmündigkeit des Menschen. So solle sich also zuerst der Mensch von einer solchen religiösen Bestimmung loskommen. Kant sah es so, dass sich die Fragen nach der Welt und nach Gott nicht mehr danach richten, was in der Bibel steht oder von den Kirchenvätern gelehrt wird. Für ihn ist die Selbstbestimmung der Mittelpunkt der Aufklärung.

  II:  Vergleich Humanität und Religion Nach Herder kann die Humanität erst durch die Bindung zur Religion verwirklicht werden. Sie stellt die höchste Gabe des Menschen dar. Religion ist also die höchste Humanität. Er verfolgt also sehr die Reihen des Sturm und Drang in der Selbstverwirklichung und der Gottesebenbildlichkeit des Menschen. Ein Mensch benötigt also gewisse religiöse Vorerfahrung, um sich der Humanität bedienen zu können. Sowohl moralische als auch ethische Grunderziehung ist die Vorraussetzung solcher.

Die Pädagogik spielt also eine große Rolle im Bezug auf die Humanität, denn sie legt den Grundstock für unser späteres Verhalten und Denken. Kant jedoch fordert die Zurückweisung der Religion und des Göttlichen insofern, dass diese einen Vormund über den Menschen darstellen, welcher der Aufklärung zu folge nicht bestehen darf. Der Mensch soll frei in seinem Handeln sein. Selbstbestimmt und Aufgeklärt. Was mit einer Unterwürfigkeit religiösen Instanzen gegenüber nicht der Fall wäre.   III.


Inwiefern wird der Gedanke der Humanität in "Iphigenie auf Tauris" verwirklicht? Zu Anfang sei genannt, dass das Werk kurz nach Veröffentlichung von Kants "Kritik der reinen Vernunft" (1781) und "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?" (1784) erschien. Goethe verdeutlichte in seinem Drama "Iphigenie auf Tauris" den Konflikt zwischen Götterspruch und menschlicher Selbstständigkeit. Somit versucht er den griech. Mythos zu Humanisieren. Er verwirklicht die Idee der "allseitigen Harmonie" zwischen Menschen und Göttern, Regenten und Regierten, Mythos und Aufklärung, indem er die Antike in die moderne Zeit umsetzt. Mit seinem Werk appeliert er an die Menschen, eigenverantwortlich zu werden und sich von der Heteronomie loszulösen und hinterfragt die Machtstellung der Götter und Fürsten.

Das Drama enthält eine Grundproblematik, welche die drei Protagonisten umspannt. Thoas ist auf der einen Seite ein barbarischer (Fremdenopfer) und pflichtbewusster (Nachkommen, Schutz des Götterbilds) König, auf der anderen Seite jedoch steht seine Zuneigung zu Iphigenie. Orest wünscht sich einerseits den Sühnetod, andererseits aber ein Leben in der Heimat ohne Fluch, durch die Rettung seiner Schwester. Und schlussendlich Iphigenie, die zwischen ihrer Sehnsucht nach der Heimat und der Familie (Bruder) und dem Pflichtbewusstsein dem Priesterdienst und der Dankbarkeit Thoas gegenüber im Konflikt steht. Am Ende ist dann Thoas von Iphigenie vom Barbaren zum humanen Menschen verwandelt worden,  Orest schuldanerkennend gereift und zu einer erhabenen Seele geworden, und Iphigenie hat sich zu unbedingter Wahrhaftigkeit durchgerungen. Insofern findet man hier also in der Darstellung des klassischen Menschenideals durch die schöne Seele Iphigeniens die Humanität nach Herder wieder.

  IV.Iphigeniens Handeln als geschichtliche Zäsur   Goethe greift mit der Iphigenie auf ein geschichtliches Modell zurück. Den Mythos. Iphigenie erkennt in dem Drama das Ende der Zeit der großen Heroen und Götter und das somit eintretende Ende des Konflikts zwischen Menschen und Göttern (Prometheus). Als Ergebnis entsteht die Humanität  aus der Überwindung der titanischen Götterwelt und der Zentralisierung des Menschen auf sich selbst. Sie entscheidet sich also für Wahrheit und Menschlichkeit.

  V. Interpretationsansätze für "Iphigenie auf Tauris"   Im Hinblick auf Aufklärung und Humanität ergeben sich uns nun die Möglichkeiten einiger Interpretationsansätze für Goethes "Iphigenie auf Tauris". Im Vordergrund steht da vorerst die These Adornos, welche besagt, dass Mythos, die Abhängigkeit des Menschen von den Naturmächten, und mit der Aufklärung, die Durchsetzung der Freiheit des Menschen gegenüber der Natur, stark verschränkt sei und in Goethes Iphigenie der Dialektische Prozess der Verschränkung von Mythos und Aufklärung zeigt, indem sie die Freiheit der Tantaliden an die Auseinandersetzung mit der eigenen mythischen Vergangenheit binde. Versöhnung Orests durch Iphigenie, ist also nicht die blanke Antithese zum Mythos, sondern umfasst die Gerechtigkeit gegen ihn.   Quellen: - Iphigenie auf Tauris , Johann W. Goethe, Reclam-Ausgabe - Einige Internetadressen können bei Nachfragen an mich nachgereicht werden.

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